WarriorCats-Erfindung Wiki
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gewidmet an~ mein pflegepferd, das mir alle Fehler stets verzeiht

Es ist dunkel. Kein klarer Mond scheint über deinem Moosnest, das du am Rand des Kriegesbaus errichtet hast. Du magst die gespenstige Stille nicht, die dein Lager umgibt. Du hasst die Dunkelheit, du hasst Gespenster und du magst die Angst nicht. So liegst du still in deinem Bau und schwelgst in Gedanken und Erinnerungen. Es hält dich wach.

Obwohl du unheimlich müde bist und deine Augen dir fast zufallen, erhebst du dich und tappst aus dem Bau. Deine Ballen schmerzen, denn du hast am Vortag viel gejagt und warst bist Sonnenuntergang im Wald. Du bist stolz auf dich, denn du hast eine große Leistung für deinen Clan erbracht. Das ist es, was dir Freude bereitet, was dein ganzer Stolz ist - dein Clan. Du hütest das Gesetz mit all seinen Paragraphen - denn es gibt dir Sicherheit. Die Sicherheit, dass du einen festen Platz hast. Dieser Gedanke gefällt dir. Er hält dich wach.

Schweigend gehst du über die Lichtung. Die Nachtwache sieht dich nicht. Du gehst zum Frischbeutehaufen und nimmst dir ein großes Kaninchen. Du weißt, dass du es gefangen hast. Es schmeckt saftig und frisch, als du es noch vor ort verzehrst. Du spürst die Energie, die in dir hochkommt - du fühlst dich ausgeruht und kräftig, als könntest du Bäume ausreißen und alle Katzen der Clans bekämpfen und bei jedem Duell als Sieger hervorgehen. Du willst in dein Nest zurückkehren, als du plötzlich die Nachtwache entdeckst. Ganz ruhig und gelassen steht sie dort, beobachtet den Wald. Du fragst dich, wie oft sie wohl schon das Gesetz gebrochen hat. Wie oft sie wohl schon vor den Ältesten und Jungen gegessen hat. Wie oft sie wohl schon eine Grenze überquert hat. Du wirst wütend, du kannst dich nicht kontrollieren. Du änderst die Richtung und gehst auf die Katze zu. Nach einem leisen Miauen wirfst du dich auf sie und zerfetzt ihr die Kehle mit deinen messerscharfen Krallen. Schon nach Sekunden ist sie tot. Dickes, warmes blut läuft wie ein zäher Brei aus der offenen Wunde. Zu deinem Erstaunen gefällt es dir. Und es hält dich wach.

Du verlässt leise dein Clanlager. Du weißt noch nicht, ob du zurückkehren willst, doch es kümmert dich auch nicht weiter. Du willst einfach die vier Clans vor Gesetzesbrechern beschützen. Und so machst du dich auf den Weg in die Dunkelheit des Waldes. Schon nach wenigen Schritten hörst du das Rascheln von trockenem Laub und Nadeln. Im Schutz des Dickichts legst du dich auf die Lauer und beobachtest die Landschaft. Und da, genau da, entdeckst du eine schneeweiße Katze. Du weißt, dass sie nicht aus deinem Clan ist - doch sie läuft auf deine Grenze hinzu. Du springst voller Wut in ihre Richtung, woraufhin die Katze erstaunt die Augen aufreißt. Doch es ist zu spät, du hast dich bereits in ihrer Brust verbissen und wenige Augenblicke später ist sie endgültig tot. Von deinen scharfen, funkelnden Reißzähnen tropft nun tiefrotes Blut. Du weißt, dass du in dieser Nacht zwei Morde begangen hast - doch du weißt auch, dass du es für deinen Clan getan hast. Und darauf bist du stolz.

So ziehst du weiter gen Norden und niemand hat dich je wieder gesehen.

Gruselgeschichte, die auf einer wahren Begebenheit in der Clanwelt beruht. Vorallem erzählt von Königinnen, die freche Junge zurechtweisen (z.B, verwendet in: "sonst kommt der Schatten dich holen!"). Die Katze in der Geschichte ist seit jeher als "Schatten" bekannt.

© Lovely Shadow | 2015

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