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Entflammende Glut ist das erste Buch der Staffel Licht der Flammen

Flammenjunges wird in friedlichen Zeiten beim DonnerClan geboren. Es herrscht Blattfrische und die lebhafte Kätzin und ihre beiden Schwestern können es kaum erwarten Schüler zu werden. Keiner erwartet Schwierigkeiten, doch dunkle Zeiten stehen bevor, denn der SternenClan hat eine unheilvolle Prophezeiung erhalten:

»‘Finsternis steht bevor und wird den Wald überschatten.
Eine Katze wird kommen, jung und unerfahren,
doch sie wird das einzige Licht sein, wenn das Unvermeidliche geschieht.‘«


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Entflammende Glut
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Cover Entflammende Glut
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Cover Entflammende Glut
Allgemeines
Autor: Schieferlicht
Covergestaltung: Schieferlicht
Details
Erstveröffentlichung: 8. Februar 2019
Fertigstellung: 8. Februar 2019
Chronologie
Vorgänger
-
Nachfolger
Beginn der Dunkelheit


Charaktere[]

Hierarchie - Entflammende Glut


Geschichte[]

Prolog[]

ES WAR ein warmer Ort. Die Sonne schien und alles war grün. Die Luft duftete nach Blumen und Kräutern. In einer Senke, umgeben von dichten Eichenbäumen lag ein Teich. Das Wasser war klar und durchsichtig. Vier Katzen saßen um den Teich herum. Überall im Unterholz raschelte Beute. Doch keine der Katzen achtete darauf. Sie saßen schweigend da und schauten auf das Wasser. Dort wo der Grund hätte sein sollen, blickten sie auf eine Landschaft. Ein See umgeben von Laub- und Nadelwäldern, Flüssen und Schilfgürteln, ebenso wie Wiesen und Heide. Plötzlich kräuselte sich die Oberfläche des Teiches und Bilder formten sich aus den Wellen, sie zeigten den See. Überall wackelte es, Bäume krachten zu Boden, die Erde tat sich auf, Katzen schrien um Hilfe, bevor sie in einen schwarzen Abgrund gezogen wurden. Die Katzen hoben die Köpfe und sahen sich an. Ein schwarzer Kater, unter dessen breiten Schultern sich Muskeln abzeichneten, sagte: „Unseren Clans droht großes Unheil. Weiß einer von euch wie wir ihnen helfen können?“ Alle Katzen schüttelten die Köpfe. Ein Kater mit griesgrämigem Blick murmelte: „Der SchattenClan wird vorsichtig sein müssen.“ „Hier geht es nicht nur um den SchattenClan, alle Clans sind betroffen, Dunkelpelz.“, fauchte eine schlanke, drahtige Kätzin. „Ganz ruhig, Hellschweif, “, mischte sich der erste Kater ein „er sorgt sich eben um seinen Clan, genau wie wir alle. Wir müssen jetzt zusammenhalten, dann können wir unseren Clans helfen und es wird bestimmt nicht so schlimm werden.“ Die Kätzin, die als einzige noch ins Wasser gesehen hatte, hob den Kopf. „Du hast gut reden Drosselpelz, seht doch nur, es wird noch viel Schlimmeres geschehen!“ Alle Katzen sahen nun wieder aufs Wasser, dessen Bilder nun etwas beschrieben, auf das keine der Katzen etwas zu sagen wusste. Auf einmal war das Bild einer jungen Katze zu sehen und leise, kaum verständliche Worte wehten über den Teich:

‘Eine Katze wird kommen, jung und unerfahren, doch sie wird das einzige Licht sein, wenn das Unvermeidliche geschieht.‘


Kapitel 1[]

„ALARM, DER SchattenClan greift das Lager an!“ Flammenjunges schreckte aus ihrem Nest hoch, als sie von den wirbelnden Pfoten ihrer herumtollenden Wurfgefährten getroffen wurde. „Passt doch auf!“, rief sie ärgerlich, jetzt habt ihr mich geweckt.“ „Was können wir dafür, wenn du so lange schläfst?!“, rechtfertigte sich ihre Schwester Minzjunges. „Es ist schon fast Sonnenhoch!“ Flammenjunges musste ihr recht geben, es war wirklich Zeit aufzustehen. Sie sprang auf. „Was spielt ihr grade?“ „Wir spielen, dass der SchattenClan das Lager angreift und ich bin die DonnerClan-Anführerin, Taustern.“, erklärte Taujunges stolz. „Ach ja, und was wenn ich den Clan anführen will?“, neckte Flammenjunges und warf sich auf ihre Schwester. Sie balgten sich wild auf dem Boden der Kinderstube, dann purzelten sie auseinander und Flammenjunges fiel genau in Frühlingsmorgens Nest. Fauchend sprang die Kätzin auf und stieß sie wieder heraus, während sie ihre Jungen mit ein paar sanften Zungenstrichen zu beruhigen versuchte. „Passt gefälligst auf und nehmt ein bisschen Rücksicht!“ „Ganz ruhig, sie haben es ja nicht absichtlich gemacht“, meldete sich Rosenteich von ihrem Nest aus zu Wort. Flammenjunges war froh das ihre Mutter sie verteidigte, sie schämte sich, schließlich waren Frühlingsmorgens Junge, Regenjunges und Strahlenjunges, erst fünf Tage alt. „Und ihr, “, wandte sich Rosenteich an ihre Jungen, „geht besser draußen spielen.“ Sofort wuselten die Jungen aus der Kinderstube hinaus auf die Lichtung „Wer von euch ist denn jetzt die Clan-Anführerin?“ Fragte Minzjunges, als sie draußen waren. „Du kannst, “, sagte Flammenjunges zu Taujunges „aber dann bin ich die beste DonnerClan-Kriegerin die es je gab.“ „Dann bin ich die SchattenClan-Patrouille.“, sagte Minzjunges „SchattenClan zum Angriff...“


Kapitel 2[]

AM NÄCHSTEN Morgen erwachte Flammenjunges schon sehr früh. Die Morgenpatrouille machte sich grade zum Aufbruch bereit, als sie auf die Lichtung im Wald, auf der das gut geschützte Lager des DonnerClans lag, trat. Die Luft der späten Blattfrische, war so früh noch schwer vom Tau. Es war noch nicht viel los und etwas gelangweilt sah sie sich auf der Lichtung um. Ihr Schwanz schnellte senkrecht in die Höhe als sie Hummelpfote vor dem Schülerbau sitzen sah. Sie rannte zu ihm und begrüßte ihn. „Hallo Flammenjunges, du bist aber schon früh wach.“ schnurrte er als sie sich zu ihm setzte. „Ich konnte nicht mehr schlafen. Minzjunges und ich passen nicht mehr lange in ein Nest.“ „Nicht schlimm, du schläfst ja schon bald nicht mehr in der Kinderstube, “ murmelte Hummelpfote ihr ins Ohr. Sie senkte den Blick auf ihre Pfoten. Ja, schon in einem halben Mond würde sie Schülerin werden, darauf freute sie sich schon ewig. Aber wird Hummelpfote auch neben mir schlafen wollen? Diese Frage lag ihr schwer am Herzen, doch sie traute sich nicht, sie zu stellen. Plötzlich umfing Hummelpfotes warmer Duft sie und er flüsterte, als hätte er ihre Gedanken erraten: „Keine Sorge, neben mir ist noch Platz.“ Flammenjunges atmete erleichtert auf.

Später am Tag lag Flammenjunges mit ihren Wurfgefährten auf der Lichtung und sah zu wie Rostkralle Patrouillen einteilte. Ihr Vater Brombeerstreif sollte eine Jagtpatrouille anführen. „Mit Brombeerstreif gehen: Eichenherz, Eschenpfote, Silberlicht, Wolkenpelz und Farnpfote, “ ordnete Rostkralle an. Da hob Wolkenpelz den Schwanz „Aber ich wollte Farnpfote heute ein paar Kampftechniken zeigen, “ wiedersprach er. „Okay, “ seufzte Rostkralle „dann geht stattdessen Tupfensee mit.“ In diesem Moment kam die Morgenpatrouille ins Lager gerannt: „Der SchattenClan hat sich an der Grenze herumgetrieben und sich erdreistet uns zu fragen was wir dort machen würden?“ rief Bernsteinkralle schon von weitem. Flammenjunges und ihre Schwestern beobachteten gespannt was geschah. Distelstern, die inzwischen aus ihrem Bau in der Flechtenhöhle getreten war, fragte: „Was habt ihr geantwortet?“ „Natürlich das wir die Grenzmarkierungen erneuern, aber sie haben uns versuchten Grenzübertritt vorgeworfen.“ Überall auf der Lichtung sträubten sich Pelze. „Dann schicken wir eine Patrouille hin, die alles überprüft“, entschied Distelstern, „Schlammpfütze, nimm Krallenpelz, Apfelblüte, Brombeerstreif und Abendwind mit und erledige das.“ „Aber ich sollte doch die Jagtpatrouille anführen.“, sagte Brombeerstreif verwirrt. „Das ist nicht so wichtig, die kann auch ohne dich gehen.“, entschied Distelstern. Rostkralle fuhr mit den Patrouillen fort, doch Flammenjunges hörte nicht mehr zu. Sie drehte sich aufgeregt zu ihren Wurfgefährten um: „Kommt wir schließen uns der Patrouille an!“ „Aber das dürfen wir doch gar nicht!?“ maunzte Taujunges verwirrt. „Na und,” Flammenjunges zuckte wegwerfend mit den Ohren. ”Wir schleichen uns einfach hinterher, sie werden uns gar nicht bemerken, du wirst schon sehen.“ „Also, ich mach mit, das wird bestimmt toll“, mischte sich Minzjunges ein. „Zwei gegen eins“, maunzte Flammenjunges triumphierend. „Na gut, dann komme ich auch mit, “ miaute Taujunges leise und die drei rannten der Patrouille hinterher.

Sie schlichen sich durch den Schmutzplatztunnel, damit niemand sie bemerkte und schauten sich draußen um. Es war nicht schwer herauszufinden wo lang die Patrouille gegangen war, denn sie hatte sich, in ihrem eigenen Territorium keine Mühe gegeben unentdeckt zu bleiben. „Wow, ist das toll!“ rief Flammenjunges, kaum waren sie ein paar Fuchslängen gelaufen. „Alles blüht, und all diese dichten Brombeer- und Farngebüsche!“ „Ja, das ist wirklich großartig, riecht ihr diese ganzen Gerüche?!“ staunte Minzjunges. Auch Taujunges war nun hellauf begeistert von ihrem heimlichen Vorhaben. Sie rannte hier hin und dort hin und schnupperte überall herum. „Sie liefen weiter, immer dem Duft der Patrouille hinterher. Sie hatten aufgehört zu reden, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Plötzlich bemerkte Flammenjunges einen ekelhaften, durchdringenden Geruch. „Puh, riecht ihr das?“ fragte sie ihre Schwestern „Das ist bestimmt der Geruch des SchattenClans. Eschenpfote und Knospenpfote beschweren sich doch immer, dass der SchattenClan so stinkt.“ „Ja, bestimmt sind wir schon fast an der Grenze.” stimmte Minzjunges ihr aufgeregt zu. Nach ein paar Schritten wurde der SchattenClan-Geruch so stark, dass Flammenjunges fast gar nichts anderes mehr riechen konnte. Taujunges blieb stehen und blickte ängstlich zurück. „Vielleicht sollten wir doch lieber zurückgehen!“ „Niemals, wir schaffen das!“ protestierte Minzjunges. „Genau, sei doch keine Maus. Wir überfallen den SchattenClan, erteilen ihm eine Lektion und dann können wir schon wieder zurück. Das wird gar nicht so schwer.“ war Flammenjunges überzeugt. Plötzlich raschelte es vor ihnen im Unterholz und Vier Katzen mit muskelbepackten Schultern traten heraus. „Ach ja, ihr wollt uns also überfallen?“ knurrte der Erste. „Das würde ich euch nicht raten!“ Da wurde Flammenjunges bewusst das sich die Wand aus SchattenClan-Geruch hinter ihnen befand. Oh nein, wir haben die Grenze übertreten was werden sie jetzt wohl mit uns machen? „Was ist, nehmen wir sie erstmal mit und bringen sie zu Fichtenstern?“, schlug ein großer Kater mit schwarzweißem Fell vor. „Gute Idee Elsterpelz, das machen wir.“, entschied der Erste. Taujunges kauerte sich zitternd zu Boden und Minzjunges wiedersprach, doch Flammenjunges hörte nur ihr eigenes Blut in ihren Ohren rauschen. Das ist alles meine Schuld. Ich hatte die Idee und ich habe Taujunges überredet mitzukommen. Da kam ihr ein noch viel beunruhigenderer Gedanke. Und was wenn der SchattenClan beschließt uns nie mehr gehen zu lassen? Hätte ich doch nur auf Taujunges gehört als sie vorschlug umzudrehen. Als eine der Katzen sie grob anstieß, schrie sie auf: „Nein, ich will nicht mit!“ „Sei still, “ fauchte der Kater der Elsterpelz hieß. „Ob ihr wollt oder nicht, ihr werdet mitkommen.“ „Nein, werden sie nicht!“ knurrte da eine Stimme auf der anderen Seite der Grenze. Ein Glück, die Patrouille war gekommen! „Sie haben unsere Grenze übertreten und wollten uns angreifen.“ „Das ist doch nur das Geschwätz von ein paar Jungen, “ wiedersprach Brombeerstreif, „Was hätten die euch schon tun können? Oder brüstet der SchattenClan sich neuerdings damit, Junge gefangen zu nehmen?“ Während des Wortwechsels war Schlammpfütze über die Grenze gekommen. Flammenjunges war froh das wenigstens ihr Blick weich und verständnisvoll war. Sie schob die drei Jungen mit dem Schwanz zu sich. Der Kater der Flammenjunges festhielt knurrte, doch Schlammpfütze fauchte ihm ins Gesicht und der SchattenClan Krieger zuckte zurück als stünde ein Dachs vor ihm. Anscheinend war wahr, was Flammenjunges über dir Kampffertigkeiten der Kätzin gehört hatte, dass sie, trotz ihrer Sanftheit bei ihren häufigen Besuchen in der Kinderstube, eine starke und bei den anderen Clans sehr gefürchtete Kämpferin war. Behutsam legte sie ihren Schwanz um die drei verängstigten Jungen und führte sie über die Grenze. Der Erste Kater knurrte, bis seine Clan Gefährtin ihn anstieß und murmelte: „Ach was, komm Rotweide, das lohnt sich doch nicht, er hat Recht.“ „Na gut, “ fauchte Rotweide und trat einen Schritt zurück. „Ihr könnt gehen, aber wenn wir Krieger hier drüben erwischen...“ Er bleckte die Zähne. Mit einem Schwanzschnippen rief er seine Clangefährten ihm zu folgen und lief zurück ins Innere des SchattenClan-Territoriums. Flammenjunges blickte ängstlich zu ihrem Vater hoch, doch der würdigte sie keines Blickes, drehte sich um und lief in Richtung Lager davon. Die anderen folgten ihm und Flammenjunges trottete mit gesenktem Kopf hinterher.

Kapitel 3[]

FLAMMENJUNGES LAG auf der Lichtung und teilte sich eine Maus mit ihren Wurfgefährten. Sie war erschöpft und müde, den letzten halben Mond hatten sie fast jeden Tag damit verbracht Baue zu säubern. Ihre Standpauke war recht glimpflich ausgefallen, denn alle waren froh gewesen das ihnen nichts passiert war. Dafür war ihre Strafe umso heftiger gewesen: einen halben Mond lang alle Baue sauber zu halten. Dabei waren das einzig interessante die Geschichten der Ältesten gewesen, die diese ihnen erzählt hatten. Flammenjunges war froh das dies nun vorbei war. Heute war der letzte Tag ihrer Bestrafung gewesen und sie waren bereits mit der Arbeit fertig. Grade als Flammenjunges ihre Schwestern fragen wollte, was sie jetzt spielen könnten, kam Hummelpfote mit der Jagtpatrouille zurück. Er trug eine große Taube im Maul und Flammenjunges hüpfte sofort zu ihm. „Die Taube ist ja riesig, du musst wirklich ein toller Jäger sein!“ „Na ja, “ murmelte Hummelpfote durch ein Maul voll Federn verlegen, „eigentlich war sie ganz leicht zu fangen, sie hat mich gar nicht bemerkt.“ „Dann bist du eben super gut im Anschleichen .” Endschied Flammenjunges. Hummelpfote lief weiter zum Frischbeutehaufen um seine Taube dort abzulegen und Flammenjunges trippelte hinter ihm her. „Zeigst du mir dein Jagtkauern?“ bettelte sie, „Du bist bestimmt ein Profi darin.“ „So gut bin ich gar nicht. Farnpfote ist besser.“ stellte Hummelpfote klar. „Aber gut komm her.“ Er ließ sich in ein Jagtkauern sinken und bewegte sich schleichend vorwärts. Flammenjunges war beindruckt. „Toll, darf ich es auch mal versuchen?“ fragte sie. „Na klar.“ Sie ließ sich in ein Kauern fallen und versuchte Hummelpfotes Bewegungen nach zu ahmen. Der beobachtete sie. „Gar nicht mal so übel, aber halte den Schwanz still, sonst hört die Beute ihn über den Boden schleifen!“ In diesem Moment rief Brombeerstreif seiner Tochter vom Dornentunnel am Lagereingang zu: „Das machst du sehr gut, aber Hummelpfote muss jetzt mitkommen, wir gehen zur Mooslichtung, ich zeige ihm ein paar Kampftricks.“ Hummelpfote verabschiedete sich rasch von Flammenjunges und lief hinter seinem Mentor her. Flammenjunges sah Hummelpfote nach als er im Tunnel verschwand. Da hörte sie ihre Schwestern hinter sich maunzen. Maintenance „Was ist denn?“ „Wenn du ihn noch mehr anstarrst, zerläufst du noch vor lauter Liebe!“ schnurrte Minzjunges. „Stimmt doch gar nicht!“ fauchte Flammenjunges mit gespielter Entrüstung und als Taujunges auch noch zu schnurren begann, warf sie sich auf die beiden. Doch tief in sich drin war sie sich da gar nicht so sicher. Stimmt das wohl wirklich? Sind Hummelpfote und ich wirklich mehr als nur Freunde? Und wenn ja, mag er mich auch so sehr wie ich ihn? Diese Frage ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, während sie sich mit ihren Schwestern am Boden balgte.

Kapitel 4[]

FLAMMENJUNGES KONNTE kaum stillhalten, während ihre Mutter ihr mit schnellen Zungenstrichen das Fell glättete. „So, ich bin fertig, können wir gehen?“ „Oh nein!“ Mit einer geübten Schwanzbewegung fing Rosenteich sie ein. „So verstrubbelt gehst du mir nicht zu deiner Schülerzeremonie. Außerdem müssen wir warten bis Distelstern euch ruft.“ Dann drehte sie sich zu Minzjunges um. „Minzjunges, schau dir doch mal dein Fell an! Das hängt doch voller Kletten!“ Und schon stürzte sie sich auf Minzjunges und begann sie heftig zu lecken. „Sie sehen doch gut aus.“ Meldete sich Brombeerstreif zu Wort. Er saß neben Taujunges und glättete ihr das abstehende Nackenfell. Taujunges saß ganz still und nur an ihren zuckenden Ohren erkannte Flammenjunges wie aufgeregt ihre Schwester war. In diesem Moment rief Distelstern von draußen: „Alle Katzen, die alt genug sind um Beute zu machen, sollen sich hier unter dem Höhlenstein versammeln!“ Flammenjunges sprang auf und rannte mit ihren Schwestern auf den Ausgang der Kinderstube zu. Kurz bevor sie nach draußen kam, drosselte sie ihr Tempo. Sie wollte ihre Schülerzeremonie nicht mit einem Sturz auf die Nase beginnen! Auf der Lichtung hatte sich der ganze Clan versammelt, um ihre Schülerzeremonie zu sehen. Distelstern begann zu sprechen: „Diese drei Jungen haben ihre sechs Monde erreicht und sind nun bereit Schüler zu werden. Minzjunges tritt vor!“ Die Kleine graue Kätzin sprang nach vorne und kam nur knapp vor Distelstern zum Stehen, im Clan wurde leise geschnurrt. „Minzjunges,“ hob Distelstern an „von diesem Tag an wirst du Minzpfote heißen. Deine Mentorin wird Seesturm sein, sie hat große Treue und Geschick bewiesen und sie wird all dies nun weiterreichen.“ Minzpfote und Seesturm berührten sich Nase an Nase und zogen sich zurück. „Taujunges tritt vor. Von heute an wird man dich Taupfote nennen. Apfelblüte, du hast Ausdauer und Geduld, du wirst Taupfotes Mentorin sein.“ Nachdem Taupfote auch zurück getreten war fühlte Flammenjunges sich etwas verloren. Wer wird wohl mein Mentor sein? Distelstern hob wieder an: „Flammenjunges von diesem Tag an, bis du deinen Kriegernamen erhältst, wirst du Flammenpfote heißen, deine Mentorin ist Tupfensee.“ Erleichtert atmete Flammenpfote auf, Tupfensee war eine nette ältere Kätzin und würde bestimmt eine tolle Mentorin sein. Nach dem sie den Nasengruß ausgetauscht hatten brach der Clan in Jubel aus: „Minzpfote, Taupfote, Flammenpfote! Minzpfote, Taupfote, Flammenpfote!“ Nachdem der Beifall verklungen war, drehte sich Flammenpfote aufgeregt zu Tupfensee um. „Was machen wir jetzt?“ fragte sie eifrig. „Ich denke, als erstes zeige ich dir die Grenzen des Territoriums. Komm!“ und schon lief Tupfensee auf den Dornentunnel zu. Grade als Flammenpfote ihr folgen wollte, trat Hummelpfote zu ihr. „Herzlichen Glückwunsch!“ „Danke.“ antwortete sie schüchtern. Da rief Tupfensee vom Eingang nach ihr. Als sie losrannte, rief Hummelpfote ihr nach: „Ich richte dir schon mal ein Nest neben mir ein. Einverstanden?“ „Okay.“ rief Flammenpfote zurück, bevor sie mit einem glücklichen Kribbeln im Bauch hinter ihrer Mentorin durch die Dornenbarriere kroch.

Kapitel 5[]

FLAMMENPFOTE ATMETE tief ein und roch den Geruch des Waldes. Es tat gut hinter ihrer Mentorin herzulaufen. Kurz darauf blieb Tupfensee stehen, trat zur Seite und gab den Blick frei. Vor ihnen erstreckte sich eine weite Wasserfläche eingeschlossen von den unterschiedlichsten Uferlandschaften. „Das ist der See.“ erklärte sie der staunenden Schülerin, „von hier aus sieht man alle Clan-Territorien. Dort hinten, auf der anderen Seite des Sees, liegt Territorium des FlussClans. Da, auf dem freien Hügelland, lebt der WindClan und in dem Kiefernwald, dort drüben, der SchattenClan.“ Flammenpfote atmete tief ein. Sie glaubte, den ihr schon leicht bekannten Geruch des SchattenClans, in der Vielfalt von Gerüchen, zu erkennen. Als wüsste sie was Flammenpfote dachte schnurrte Tupfensee: „Ich denke heute zeige ich dir die WindClan-Grenze, die des SchattenClans kennst du ja schon.“ und wieder lief sie los.

Später am Tag, lag Flammenpfote mit Taupfote und Hummelpfote auf der Lichtung. Tupfensee und sie hatten Apfelblüte und Taupfote an der WindClan-Grenze getroffen und waren danach mit ihnen zusammen weitergegangen. Flammenpfote hätte nie gedacht, dass das DonnerClan-Territorium so groß war. Ihre Pfoten schmerzten immer noch und sie war beinahe neidisch auf Minzjunges, die heute ihr erstes Jagttraining hatte und immer noch unterwegs war. Sie schüttelte den Gedanken ab und bis herzhaft in das Eichhörnchen, das sie sich grade mit Hummelpfote teilte. Er hatte das Eichhörnchen selbst gefangen und sie strahlte ihn an „Mmm das ist aber lecker. Farnpfote sagt du hast einen riesen Sprung hingelegt um es zu fangen. Ich hoffe ich werde auch so eine gute Jägerin wie du.“ „Ganz bestimmt!“ schnurrte Hummelpfote und leckte ihr über das Ohr. Als Flammenpfote Taupfotes interessierten Blick bemerkte, zog sie den Kopf weg. Sie war froh, dass in diesem Moment Minzpfote vom Training zurückkam. Sie ließ sich neben sie fallen und starrte hungrig auf Taupfotes Wühlmaus. Als ihre Schwester sie ihr mit einem schnurren zuschob, warf Minzpfote ihr einen dankbaren Blick zu und begann die Frischbeute zu verspeisen. Nach einer Weile blickte sie jedoch auf und sah Flammenpfote und Hummelpfote erstaunt und belustigt zugleich an. Da bemerkte Flammenpfote, dass ihr Schwanz den von Hummelpfotes berührte. Sofort zog sie ihn weg. Ihr würde heiß vor Verlegenheit. Hummelpfote schien die Situation genauso peinlich zu sein wie ihr. „Äh, ich glaube, ich setze mich dann mal zu Farnpfote.“ Und schon lief er zu seinem Bruder und setzte sich zu ihm. Flammenpfote hielt sich für den Rest des Tages von Hummelpfote fern und tollte mit ihren Geschwistern herum. Am Abend schlief Hummelpfote schon, als sie zum ersten Mal den Schülerbau betrat. Sie legte sich in das lehre Nest neben ihm und kuschelte sich an ihn. Sie schlief mit seinem süßen Geruch in der Nase und seinem warmen Fell neben sich ein.

Kapitel 6[]

FLAMMENPFOTE DUCKTE sich und schlich sich an die Maus an, als sie plötzlich eine Stimme vernahm: „Flammenpfote! Flammenpfote!“ Die Maus verschwand und Flammenpfote sah sich um, konnte aber niemanden entdecken. „Flammenpfote! Flammenpfote, wach auf. Zeit fürs Training. Flammenpfote schreckte aus dem Schlaf hoch. „Ich komme Tupfensee.“ Sie streckte sich ausgiebig, bevor sie zu ihrer Mentorin auf die Lichtung trat. „Heute zeige ich dir wie man jagt.“ erklärte Tupfensee und lief los in Richtung Mooslichtung. „Oh ja, klasse! Meine erste richtige Jagt!“ rief Flammenpfote begeistert und lief hinter ihrer Mentorin her. Doch die schnurrte nur: „Erst mal werde ich dir wohl ein paar Grundtechniken zeigen müssen.“

Als sie den Trainingsplatz erreichten ließ sich Flammenpfote erwartungsvoll vor Tupfensee nieder und diese begann: „Also, wenn du dich an eine Maus anschleichst, ist es wichtig, dass du sehr leicht auftrittst, da Mäuse Erschütterungen im Boden wahrnehmen können.“ Tupfensee machte es vor und Flammenpfote bemühte sich es nach zu machen. Es war schwieriger als sie gedacht hatte. Sie musste sich sehr bemühen um das Gleichgewicht zu halten und hatte das Gefühl, dass ihre Schritte viel zu laut waren. Doch Tupfensee schien zufrieden: „Das sieht doch schon ganz gut aus, aber versuche den Schwanz still zu halten, sonst könnte er Grashalme oder Farne streifen und deine Beute warnen. - Ja, so ist es viel besser. Jetzt ziehe deine Hinterbeine noch etwas mehr an, dann hast du mehr Kraft und kannst weiter springen. - Perfekt! So, und jetzt versuche ob du das Grasbüschel dort triffst.“ Beim ersten Versuch sprang Flammenpfote fast eine halbe Schwanzlänge zu kurz, doch beim nächsten Mal spannte sie die Hinterbeine noch mehr an und traf. Flammenpfote war sehr stolz und als Tupfensee ihr vorschlug, ihr Wissen in der Praxis anzuwenden, lief sie begeistert in den Wald hinein. Nach ein paar Metern blieb sie jedoch stehen, als sie sich an Tupfensees Rat erinnerte, sie sollte sich langsam und leise bewegen. Sie prüfte die Luft. Da war eindeutig Mausgeruch, doch wo kam er her? Sie ließ den Blick schweifen, bis sie das kleine Tier unter einem Farn entdeckte. Vorsichtig ging sie in Jagtstellung und schlich vorwärts wie sie es geübt hatte. Jetzt bloß vorsichtig, ganz langsam, ich darf kein Geräusch machen und muss meine Pfoten so leicht aufsetzen wie der Wind. Als sie nahe genug war, blieb sie stehen, wackelte mit dem Hintern und machte sich bereit zum Sprung. Doch in diesem Moment schnüffelte die Maus und flitzte davon. Flammenpfote jagte ihr hinterher, schaffte es sie einzuholen und sie mit einem Biss ins Genick zu töten. Obwohl der Fang etwas unbeholfen gewesen war, war Flammenpfote sehr stolz und an Tupfensees Blick sah sie, dass ihre Mentorin es auch war. „Das war toll!“ rief Tupfensee „Aber weißt du auch warum die Maus weggelaufen ist?“ Flammenpfote überlegte. „Sie muss mich gerochen haben.“ „Genau.“ erklärte Tupfensee „Als du dich genähert hast kam der Wind aus deiner Richtung, deshalb konnte die Maus dich riechen. Wenn du dich an deine Beute heranpirschst musst du immer daran denken, dich von der windabgewanten Seite zu nähern. Und das gilt nicht nur für Beute sondern für alles an das du dich anschleichst!“ „An was den zum Beispiel?“ fragte Flammenpfote wissbegierig. „Feindliche Krieger,“ antwortete Tupfensee nur „Und jetzt komm wir gehen zum Lager zurück, für heute hast du genug gelernt.“

Als sie im Lager eintrafen, sprang Flammenpfote sofort zu ihren Wurfgefährten beim Frischbeutehaufen. „Hast du deine erste Beute gefangen?“ maunzte Taupfote begeistert. Auch sie hatte an diesen Tag ihre erste Beute gefangen. Ein Eichhörnchen, das ihre Mentorin ihr zugetrieben hatte und sie dann gefangen. „Ja!“ erwiderte Flammenpfote „kommt wir teilen uns die Maus.“ Minzpfote schaute ein bisschen neidisch drein. „Ihr habt es gut, mir ist die Amsel die ich gestern fangen wollte entwischt.“ „Ach komm, du fängst bestimmt auch bald was. Außerdem sind Vögel doch viel schwerer zu fangen!“ In diesem Moment kam Rostkralle vorbei und rief ihnen zu: „Esst diese Maus auf und ruht euch dann noch ein bisschen aus. Ihr werdet heute Nacht mit zur Großen-Versammlung gehen.“ Sie warfen sich begeisterte Blicke zu und machten sich über die Maus her.

Kapitel 7[]

„KOMM SCHON Taupfote!“ maunzte Flammenpfote „Der Clan versammelt sich schon!“ Taupfote saß vor dem Schülerbau, um sich vor ihrem Aufbruch noch zu putzen, während Minzpfote und Flammenpfote ungeduldig auf sie warteten. „Ja, ja,“ erwiderte Taupfote „ich bin ja gleich fertig. Ich will bloß nicht so verstrubbelt zur Großen-Versammlung gehen.- Minzpfote jedenfalls hätte eine kleine Wäsche nicht geschadet.“ fügte sie mit einem kritischen Blick auf ihre Schwester hinzu. Doch bevor Minzpfote etwas entgegnen konnte, rief Distelstern zum Aufbruch. Sofort sprang Flammenpfote auf und die drei rannten zum Lagerausgang. „Was glaubt ihr, wie wird es auf der Großen-Versammlung wohl sein?“ überlegte Flammenpfote „Ob wirklich alle Clans friedlich sind?“ „Ich denke schon, sonst würden sie doch den SternenClan verärgern.“ maunzte Taujunges. „Aber was mich am meisten interessiert ist, wie es wohl auf der Insel aussieht. Ich habe Eschenpfote gefragt, aber er wollte nichts verraten.“ „Oh, die Insel muss einfach toll sein!“ schwärmte Minzpfote. Doch Flammenpfote hörte den beiden nicht mehr zu. Sie hatten den Waldrand erreicht und betraten nun das WindClan-Territorium. In der Ferne konnte Flammenpfote schon die Insel erkennen. Sie war so aufgeregt, dass sie fast die Frage ihrer Schwester überhörte. „Äh, was?“ „Hörst du uns überhaupt zu? Taupfote hat dich eben gefragt, ob du glaubst wir dürfen über das Territorium des WindClans.“ beschwerte sich Minzpfote. „Keine Ahnung.“ erwiderte Flammenpfote ratlos. Da drehte sich auf einmal Graspelz, der vor ihnen ging, um. „Solange wir uns nicht weiter als fünf Schwanzlangen vom Ufer entfernen, ist es uns erlaubt auf diesem Weg zur Großen-Versammlung gehen.“ erklärte er den jüngeren Katzen „Aber jetzt beeilt euch und schließt zu den anderen auf.

Als sie die Insel erreichten, staunte Flammenpfote nicht schlecht. „Das ist ja wirklich eine richtige Insel. Wie sollen wir denn da rauf kommen!?“ „Seht doch mal da vorne ist ein Loch. Vielleicht kommen wir ja da durch.“ bemerkte Minzjunges. Und tatsächlich, ging Distelstern direkt auf das Loch zu und verschwand darin. Einer nach dem anderen folgte der Clan. Als Flammenpfote an der Reihe war, trat sie aufgeregt hindurch. Drinnen sah sie einen langen Gang aus Fels, der in direktem Weg dorthin führte wo die Insel irgendwo liegen musste. Nach einer kurzen Strecke ging der Weg steil bergauf und als Flammenpfote aus dem Tunnel trat, bot sich ihr ein Atemberaubender Anblick. Die Insel war von beiden Seiten mit hohen Büschen und Bäumen bewachsen, doch der höchste Baum war die riesige Eiche in der Mitte der Lichtung. Das musste der Baum sein auf dem später die Anführer saßen. Um den Baum herum war eine große, sandige Lichtung mit mehreren Moos- und Grasflecken, wo Katzen sich bequem niederlassen konnten. Begeistert sprang Flammenpfote auf die Lichtung und wartete auf ihre Schwestern. Der DonnerClan war als letzter Clan eingetroffen und die drei Geschwister gingen zwischen den anderen Clans auf der Lichtung umher. Schließlich gesellten sie sich zu einer Gruppe von fünf Schülern, bei denen auch Hummelpfote und Farnpfote standen. Hummelpfote stellte sie den anderen vor. „Das sind Flammenpfote, Minzpfote und Taupfote aus meinem Clan.“ „Hallo,“ sagte eine kleine zierliche Kätzin, die, wie Flammenpfote an ihrer Körperform feststellte, offenbar zum WindClan gehörte „ich heiße Maispfote und das ist Ginsterpfote.“ Sie deutete auf einen ebenso schlanken Kater neben ihr „Ist das eure erste Große-Versammlung?“ „Ja,“ erwiderte Flammenpfote „wir sind erst seit ein paar Tagen Schüler.“ Eine Schülerin, die, ihrem glatten, nach Fisch riechendem Pelz zu schließen, aus dem FlussClan stammte, sah sie überrascht an. „Dann habt ihr bis jetzt ja noch gar kein richtiges Training gehabt!“ „Stimmt,“ diesmal war es Minzpfote die antwortete „wir waren bis jetzt nur auf Jagt.“ „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ war Taupfotes zaghaftes miauen zu vernehmen. „Sonnenpfote.“ Doch bevor sie sich weiter unterhalten konnten, war ein Ruf von der Großen Eiche zu vernehmen und ein großer Kater mit grauem Fell trat auf dem Ast nach vorne. „Willkommen zur Großen-Versammlung, ich werde als erstes Sprechen. Er machte eine Pause als wartete er nur darauf, dass jemand wiedersprach. „Das ist Fichtenstern, der Anführer des SchattenClans.“ murmelte eine Stimme neben ihr. Flammenpfote zuckte zusammen, sie hatte gar nicht gemerkt, dass Hummelpfote sich neben ihr niedergelassen hatte. Doch da sprach Fichtenstern schon weiter: „Der SchattenClan hat zurzeit eine gute Jagt und kommt mit dem Training seiner Schüler gut voran.“ Dann trat er zurück und der Anführer es FlussClans trat nach vorne. Flammenpfote glaubte sich aus der Kinderstube an seinen Namen zu erinnern: Wellenstern. „Der FlussClan hat ebenfalls gute Beute gemacht. De Flüsse sind reich an Fischen und der See ebenso. Der SternenClan hat uns in diesem mit Mond vier Jungen beschenkt. Algenflug hat Bachjunges, Silberjunges, Kieseljunges und Forellenjunges geboren.“ Nachdem die Glückwünsche verstummt waren sprach er weiter. „Steinpelz und Seeschweif haben vor zwei Tagen einen Dachs verjagt. Wiesenstern, ihr werdet aufpassen müssen, er hat die WindClan-Grenze überquert.“ „Danke.“ Wiesenstern nahm die Information mit einem Ohrenzucken zur Kenntnis und als Wellenstern zurücktrat, blieb sie gleich stehen und begann zu sprechen. Doch Flammenpfote hörte nicht zu, erstaunt wandte sie sich Hummelpfote zu. „Das ist Wiesenstern? Die ist aber schon sehr alt, ich hätte sie mir jünger vorgestellt!“ „Ja, das ist Wiesenstern. Sie ist die älteste der Anführer. Brombeerstreif hat erzählt das sie den WindClan schon unzählige Monde lang anführt.“ „Brombeerstreif?“ wunderte sich Flammenpfote, woher sollte ihr Vater das den wissen? „Ja, als Brombeerstreif 3 Monde alt war, hat sie ihr viertes Leben als Anführerin verloren. Also musste sie den WindClan schon eine ganze Weile führen.“ erklärte Hummelpfote bevor er seine Aufmerksamkeit wieder den Anführern zurichtete. Als Flammenpfote wieder nach vorne sah, bemerkte sie, dass Wiesenstern schon zurückgetreten war und sie den Anfang von Distelsterns Rede verpasst hatte und hörte schnell wieder zu. „ … und unsere Jagt läuft ebenfalls erfolgreich. Genau wie das Training unserer Schüler, zu denen sich diesen Mond drei neue gesellt haben. Flammenpfote, Minzpfote und Taupfote sind seit kurzem Schüler.“ Flammenpfote und Minzpfote richteten sich stolz auf, Taupfote hingegen, erschrocken plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, schaute auf ihre Pfoten und zuckte nervös mit den Ohren. Als die Beifallsrufe verklungen waren, löste die Große-Versammlung sich auf. Flammenpfote hatte sie großen Spaß gemacht und sie freute sich schon auf die nächste.

Kapitel 8[]

EIN PAAR Tage später, hatten Flammenpfote und ihre Schwestern zum ersten Mal Kampftraining. Als sie die Mooslichtung erreichten, sah Flammenpfote sich um. Die Lichtung war recht groß und in der Mitte war eine große Moosfläche umgeben von Sand. Tupfensee begann: „Wir fangen mit ein paar einfachen Verteidigungstechniken an. Zuerst ausweichen. Seht genau hin was Apfelblüte und ich euch vormachen!“ Die beiden gingen in Angriffsstellung. Auf einmal sprang Tupfensee vor und schlug mit der Pfote zu. Apfelblüte jedoch duckte sich und rollte blitzschnell zur Seite. „Gut,“ sagte Seesturm, die die ganze Zeit nur zugesehen hatte „zunächst übt jeder mit seiner Mentorin und denkt daran, die Krallen bleiben drin!“ Flammenpfote sprang hinüber zu Tupfensee. Diese zeigte ihr die Rolle noch ein paarmal, dann war Flammenpfote dran. Sie merkte dass die Rolle schwerer war als sie aussah. Beim dritten Versuch allerdings gelang sie ihr und auch ihre Schwestern hatten die Rolle nun geschafft. „Gut gemacht, jetzt übt ihr zusammen. Immer abwechselnd Angriff und Verteidigung zuerst Flammenpfote und Minzpfote zusammen, dann wird gewechselt.“ Erklärte Tupfensee den weiteren Ablauf.

Nachdem sie den ganzen Nachmittag geübt hatten und alle drei die Verteidigungs-, sowie die Angriffstechnik konnten, erklärte Seesturm das Training für beendet. „Jetzt könnt ihr noch ein bisschen Jagen gehen. Wer am Ende die meiste Frischbeute mit nach Hause bringt, hat gewonnen. Wir treffen uns dann im Lager wieder.“ Begeistert lief Flammenpfote los in Richtung Hügel, während ihre Wurfgefährten sich in Richtung See entfernten. Schon nach kurzer Zeit entdeckte sie eine Maus, die unter einem Farnbusch scharrte. Sie duckte sich und schlich näher, darauf achtend nicht das Lange Gras zu streifen. Sie sprang und erwischte die Maus mit einem sauberen Pfotenhieb. Sie rannte weiter und frohen Mutes den Wettbewerb zu gewinnen, rannte sie gelegentlich auch. Plötzlich fiel sie auf, dass sie das Waldstück in dem sie sich befand, gar nicht kannte, anscheinend war sie versehentlich aus dem Territorium der Clans heraus-gelaufen. Doch sie überlegte, hier konnte es vielleicht noch viel mehr Beute geben. Taupfote und Minzpfote würden keine Changs gegen sie haben! Sie begann zu suchen als plötzlich der Boden unter ihr erbebte. Erschrocken duckte sie sich auf die Erde. Um sie her bebte der Wald, Bäume fielen krachend zu Boden, Felsen sprangen auseinander und alles wackelte so sehr, das Flammenpfote sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Plötzlich rannte ein Kaninchen in wilder Panik aus seinem Bau und prallte gegen Flammenpfote. Diese verlor das Gleichgewicht, als sich genau in diesem Moment auf einmal der Boden unter ihr auftat. Schreiend fiel Flammenpfote in die tiefe Spalte. Als sie unten aufkam, fiel sie sofort um und blieb einen Moment benommen liegen. Sie versuchte aufzustehen. In ihrer Pfote brannte ein stechender Schmerz auf und aufjaulend fiel sie zurück. Währenddessen bebte die Erde immer heftiger. Plötzlich fiel eine große Buche in der Nähe um und landete auf der Spalte. Flammenpfote war entsetzt, wie sollte sie den so jemand finden? Sie wollte grade um Hilfe rufen, als sich ein Ast von dem Baum löste und sie am Kopf traf. Flammenpfote spürte nur ganz kurz den aufflammenden Schmerz, dann war alles Finster.

Kapitel 9[]

„AH, DA bist du ja wieder.“ Sternenlicht blickte von den Kräutern die sie grade zum Trocknen auslegte auf, als ihre Schülerin den Bau betrat „Wie geht es Felsenpelz heute?“ „Ganz gut, seine Gelenke scheinen ihn zwar noch etwas zu schmerzen, aber er kann ohne Probleme laufen.“ erwiderte Hyazinthenpfote. „Okay,“ miaute Sternenlicht, während sie mit der Pfote in eines der Vorratslöcher an der Wand griff „dann bring ihm eine Packung aus etwas Gänseblümchen und …“ In diesem Moment hörte man ein Schmerzerfülltes jaulen auf der Lichtung. Schnell rannte Sternenlicht aus dem Bau. Vor der Kinderstube hatte sich Frühlingsmorgen vor ihren Jungen aufgebaut. Strahlenjunges sah ziemlich zerzaust aus und maunzte unentwegt, während Regenjunges betreten zu Boden sah. „Was fällt dir ein deine Schwester in die Brombeeren zu schubsen!“ fauchte Frühlingsmorgen Regenjunges an. „Sie war eine WindClan- Kriegerin und wollte das Lager überfallen.“ murmelte Regenjunges zerknirscht. „Das ist noch lang kein Grund und wann du nicht vernünftig spielen kannst, bleibst du eben in der Kinderstube.“ knurrte seine Mutter. „Ganz ruhig,“ miaute Sternenlicht der erbosten Königin zu „er entschuldigt sich jetzt und ich entferne Strahlenjunges die Dornen.“ „Tschuldigung.“ murmelte Regenjunges seiner Schwester zu und Sternenlicht begann die Dornen zu entfernen. Grade als sie beim letzten angekommen war, begann die Erde zu beben und sie drückte den Dorn vor Schreck noch tiefer in Strahlenjunges Haut. Diese heulte auf, doch Sternenlicht achtete nicht weiter auf sie und rannte hinüber zu Distelstern die aus ihrem Bau gestürzt kam. Überall jaulten Katzen vor Angst und entsetzen. Dann war es vorbei und die Katzen richteten sich zögernd auf. „Was war das denn?“ keuchte Distelstern noch ganz außer Atem. „Keine Ahnung!“ stammelte Sternenlicht „Die Erde hat Plötzlich gebebt, aber ich weiß nicht was das zu bedeuten hat. Der SternenClan hat mich nicht vorgewarnt und mir auch nichts Mitgeteilt.“ „Wirklich gar nichts? Nicht mal eine winzig kleine Botschaft?“ „Nun ja,“ Sternenlicht überlegte „sie haben mir beim letzten treffen in der Mondhöhle nur gesagt, dass ich keine Angst haben soll, sie seien immer da und würden mir helfen den Clan zu schützen. Aber letzten Halbmond ergab das für mich noch keinen Sinn.“ Distelstern erstarrte. „Der Clan! Was wenn welche von den Katzen auf Patrouille verletzt worden? Wir müssen sofort Suchtrupps losschicken.“ „Ja gut,“ erwiderte Sternenlicht „aber zuerst werde ich sehen ob den Katzen im Lager etwas fehlt und ihnen gegebenenfalls Kräuter zukommen lassen.“ Sie sah sich um, Mäuseschweif jammerte, der SternenClan hatte dies bestimmt als Strafe geschickt, während Felsenpelz sie zu beruhigen versuchte; Frühlingsmorgen versuchte ihre Jungen zu trösten, die verängstigt maunzten und Farnpfote stand wie erstarrt mitten auf der Lichtung, doch einige Krieger rannten bereits zu Distelstern, die Suchpatrouillen einteilte. Seufzend ging Sternenlicht in ihren Bau, um die Kräuter zu holen, die sie brauchte.

Am Abend traf die letzte Suchpatrouille ein. Sie hatten Minzpfote und Taupfote mitgebracht. Minzpfote humpelte und Taupfote wurde von der Patrouille mehr geschoben als das sie selbst lief. „Hyazinthenpfote, geh und hol Thymian und Ringelblume aus meinem Bau.“ rief Sternenlicht, nachdem sie sich die beiden jungen Schüler kurz angesehen hatte. „Wie ist das mit deiner Pfote passiert?“ fragte sie Minz-pfote. „Ein fallender Ast hat mich dort getroffen.“ murmelte diese abwesend. Während Sternenlicht die beiden behandelte, starrte Taupfote entsetzt vor sich hin. Dann, grade als Sternenlicht fertig war und ihre Vorräte in den Bau zurück bringen wollte, stieß sie hervor: „Wir konnten Flammenpfote nicht finden. Wir haben es versucht.“ „Keine Sorge,“ Sternenlicht leckte der jungen Katze beruhigend übers Ohr „Die Suchpatrouillen werden sie schon finden.“ „Aber was wenn sie verletzt ist?“ In diesem Moment sprang Distelstern auf den Höhlenstein, rufen musste sie nicht mehr, da sich der ganze Clan auf der Lichtung befand und so begann sie gleich: „Ich weiß dieses,… dieses,… dieses Bodenbeben hat uns alle schwer erschüttert, aber wir müssen Ruhe bewahren. Ein paar Katzen räumen den Baum, der auf die Lagerbarriere gefallen ist weg und reparierten die Umzäunung. Wer noch nicht da war geht zu Sternenlicht und lässt sich versorgen. Alle anderen gehen jagen. Werden noch Katzen vermisst?“ „Ja,“ rief Ahornblatt aus der Menge „Schlammpfütze sie war jagen, wir konnten sie nicht finden!“ Im Clan wurde verängstigt getuschelt, Schlammpfütze war eine sehr beliebte Katze. „Dann wird sofort eine neue Suchpatrouille losgeschickt. Sucht solange bis ihr sie gefunden habt. Rostkralle, du kümmerst dich dar…“ „Flammenpfote fehlt auch noch!“ unterbrach Minzpfotes zittriges miauen sie. Rosenteich stieß einen verzweifelten Klagelaut aus und Brombeerstreif sprang zu ihr. „Keine Sorge, wir werden sie finden.“ versprach er, doch seine Stimme zitterte dabei. „Distelstern, darf ich die Suchpatrouille anführen, die Flammenpfote sucht?“ Distelstern gab ihr Einverständnis. Als die Patrouille das Lager grade verlassen wollte, kam Hummelpfote ihnen nach. „Ich will auch mit und Flammen-pfote suchen.“ Brombeerstreif meinte nur, dass mehr Katzen nicht schaden könnten und so zogen sie los. Doch Sternenlicht hatte das ungute Gefühl, dass auch mehr Augen nichts nützen würden.

Kapitel 10[]

STERNENLICHT LIES sich erschöpft beim Frischbeutehaufen nieder, um sich etwas auszuruhen, während Hyazinthenpfote die letzten Wunden noch einmal überprüfte. Die Jagt war erfolgreich gewesen, denn obwohl sich fast alle Beute versteckt hatte, lagen genug tote Tiere im Wald herum und die Katzen waren zu erschöpft, um wählerisch zu sein. Doch trotz des reich gefüllten Frischbeutehaufens sah keine Katze auf der Lichtung auch nur ansatzweise glücklich oder zufrieden aus. Sternenlichts Blick wanderte zu Schlammpfützes Leiche in der Mitte der Lichtung. Die Patrouille die Schlammpfütze gesucht hatte, war gegen Mondhoch mit ihrer Leiche zurück gekommen. Sie hatten sie in einem verschütteten Kaninchenbau gefunden, in das sie offensichtlich ein Kaninchen verfolgt hatte. Der ganze Clan war tief betroffen über diesen Tot, denn Schlammpfütze war sehr beliebt gewesen, hatte einen Gefährten und Junge gehabt und war immer freundlich zum ganzen Clan gewesen, während sie bei den feindlichen Clans als schreckliche Kämpferin galt. Ihr Gefährte Bernsteinkralle, ihre erwachsenen Jungen Graspelz und Blauhimmel, sowie ihr Enkel Farnpfote trauerten an ihrem Leichnam und Sternenlicht wollte sich grade in Bewegung setzen ihren Platz am Kopf der Toten einzunehmen, um die rituellen Worte zu sprechen, die sie sicher zu SternenClan bringen würden, als Flammenpfotes Suchpatrouille das Lager betrat. Hummelpfote jaulte auf als sein Blick auf Schlammpfützes Leiche fiel: „Nein! Schlammpfütze!“ Er rannte auf sie zu, kauerte sich neben seinen Bruder an ihre Seite und grub die Nase in ihr kaltes Fell. Farnpfote legte den Schwanz auf die Schulter seines Bruders und sprach leise mit ihm, während sie gemeinsam um die verlorene Katze trauerten. Rosenteich sprang auf Brombeerstreif zu. „Sag schon, habt ihr sie gefunden!“ Minzpfote und Taupfote waren direkt hinter ihr und sahen ihren Vater mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung in den Augen an. Doch Sternenlicht hatte schon an der bedrückten Stimmung der Patrouille ihren Misserfolg erkannt. „Nein, wir hatten kein Glück.“ bestätigte Brombeerstreif ihren Verdacht mit müder Stimme. Rosenteich jaulte leise auf, während Flammenpfotes Schwestern mit gesenkten Köpfen dastanden. „Aber das ist doch immer noch besser, als wenn wir sie genauso vorgefunden hätten wie Schlammpfütze.“ versuchte Brombeerstreif seine Familie zu trösten. „Ich werde gleich noch einmal auf die Suche gehen.“ „Dann komme ich diesmal mit.“ war Rosenteich entschlossen. „Wir wollen auch mit!“ jammerte Taupfote. Da griff Sternenlicht ein. „Ihr werdet alle nicht noch einmal losziehen.“ miaute sie über die Lichtung und kam zu den anderen hinüber. „Was! Natürlich ziehe ich los! Ich lasse doch meine Tochter nicht im Stich!“ fauchte Rosenteich der Heilerin entgegen. „Natürlich nicht, aber ihr seid alle viel zu erschöpft. Ihr müsst euch ausruhen. Distelstern wird andere Krieger schicken, die nach Flammenpfote suchen.“ Einen Moment sah Rosenteich noch rebellisch aus, dann vielen ihre Schultern ein und sie murmelte ein Einverständnis, während Brombeerstreif und Minzpfote sie zum Frischbeutehaufen führten. Taupfote blieb noch einen Moment bei Sternenlicht stehen und fragte die Heilerin mit zittriger Stimme: „Glaubst du wirklich das Flammenpfote gefunden wird? Glaubst du sie lebt noch?“ „Ganz bestimmt.“ flüsterte Sternenlicht und leckte Taupfote beruhigend über den Kopf. Doch als die Schülerin hinter ihren Eltern und Minzpfote her stolperte, war sie sich da nicht so sicher. Konnte es wirklich sein das Flammenpfote noch lebte? Und wenn ja, warum war sie dann nicht zum Lager zurückgekehrt nachdem das Bodenbeben vorüber war? Seufzend ging Sternenlicht zu Schlammpfütze, um sie mit den richtigen Worten zum SternenClan zu schicken. Sie ließ sich bei Schlammpfützes Kopf nieder und sprach: „Schlammpfütze, du warst eine treue Kriegerin und hast deinem Clan gut gedient. Möge der SternenClan dich in Ehren aufnehmen.“ Dann beugte sie den Kopf, um sich von Schlammpfütze zu verabschieden. Und währen sie ihr Fellleckte fragte sie sich was mit Flammenpfote passiert sein mag. Sie sprach in Gedanken ein Gebet: SternenClan gebt mir ein Zeichen, dass nicht ihr es wart die dieses entsetzliche Bodenbeben geschickt habt. Und beschützt Flammenpfote, wo immer sie auch ist und gewährt ihr weiter zu leben. Nehmt sie nicht jetzt schon zu euch, sie ist noch so jung!

Kapitel 11[]

„DU BLEIBST heute Nacht hier, während ich zur Mondhöhle reise. Es muss eine Heilerin hier sein falls eine der Wunden Probleme bereitet. Besonders Dämmermorgen muss beobachtet werden. Ihr geht es noch nicht wieder so gut nachdem der Ast sie am Kopf getroffen hat.“ erklärte Sternenlicht ihrer Schülerin. Es war sieben Tage nach dem Bodenbeben und Halbmond. Heute Nacht würden sich die Heiler treffen. „Und ich muss mich heute Nacht unbedingt mit den SternenClan über das Bodenbeben austauschen.“ Insgeheim hatte die Heilerin die Hoffnung, der SternenClan könnte ihr sagen was mit Flammenpfote passiert war, aber das verriet sie ihrer Schülerin nicht. Hyazinthenpfote neigte zustimmend den Kopf und Sternenlicht machte sich auf den Weg in Richtung WindClan-Grenze.

Am Fluss der die Grenze bildete, traf sie Wolkensee und sie liefen gemeinsam hinunter zum Seeufer. Beide sprachen nicht viel und Sternenlicht wusste, dass sie sich erst über das Bodenbeben austauschen würden, wenn alle Heiler zusammen waren. Am Sternentor, dem Eingang zur Mondhöhle, warteten schon Schattenwolke und Moospelz mit ihrer Schülerin Mondpfote. Nacheiner kurzen Begrüßung, begannen die Heiler sofort Neuigkeiten auszutauschen. „Hat der Boden bei euch auch so gebebt?“ fragte Wolkensee „Ja,“ es war Schattenwolke der antwortete „aber der SternenClan hat mich nicht gewarnt gehabt. Hat einer von euch eine Warnung erhalten?“ Alle Heier schüttelten die Köpfe. „Ist bei euch eine Katze gestorben?“ fragte Moospelz besorgt. „Ja, Schlammpfütze ist in einem Kaninchenbau verschüttet worden und Flammenpfote wird noch vermisst.“ sagte Sternenlicht traurig. „Oh,“ Moospelz legte ihr den Schwanz auf die Schulter. „Schlammpfütze war eine tolle Katze.“ „Habt ihr eigentlich noch Hoffnung Flammenpfote zu finden?“ fragte Schattenwolke. „Nicht so richtig. Wir haben schon das ganze Territorium abgesucht und die Suchaktionen nun eingestellt.“ „Und was ist mit Hyazinthenpfote?“ fragte Mondpfote ängstlich „Ist ihr etwas passiert, warum ist sie nicht mitgekommen?“ „Nein, mit ihr ist alles in Ordnung, aber sie musste im Lager bleien, um ein Auge auf Dämmermorgen zu werfen, ihr geht es nicht ganz so gut. Was ist bei euch passiert Schattenwolke?“ Zuerst sah Schattenwolke etwas misstrauisch aus, dann gab er sich einen Ruck und sagte: „Wir hatten Glück, uns hat es nicht ganz so schlimm erwischt. Zwar ist Rauchschweif, einer unserer Ältesten, gestorben. Aber sonst wurde kaum jemand verletzt. Die Kiefern waren alle ziemlich stabil, kaum eine ist umgefallen.“ „Da hattet ihr echt Glück,“ stellte Moospelz fest „bei uns war es zwar auch nicht so schlimm, da wir uns, als das Bodenbeben los ging, ins Wasser geflüchtet haben, aber Wurzellicht wurde von einem fallenden Baum getroffen. Sie hat sich das Rückrad gebrochen und wird nie wieder eine Kriegerin sein.“ „Oh, die arme!“ miaute Wolkensee. „Was ist eigentlich bei euch passiert?“ fragte Sternenlicht „Den WindClan dürfte es ja eigentlich am wenigsten getroffen haben, wo es auf seinem Territorium keine Bäume gibt.“ „Von wegen!“ stöhnte Wolkensee auf „Überall auf dem Moor ist der Boden aufgesprungen und es sind tiefe Erdspalten entstanden. Viele Katzen sind in die Spalten gefallen. Ich habe allein zwei gebrochene Beine und na ja…“ „Was ist passiert?“ „Ähm, Wiesenstern, sie hat versucht Sturmwind aus einer Spalte hochzuholen. Er hatte sich das Bein gebrochen und kam nicht mehr von selbst heraus. Beim hineinklettern ist sie abgerutscht. Sie hat sich das Genick gebrochen.“ Wolkensee senkte traurig den Kopf. „Es war ihr letztes Leben, oder?“ Sternenlicht drückte sich gegen ihn um ihn zu trösten. „Ja, sie war eine wunderbare Anführerin und ich weiß, dass alle Clans um sie trauern werden. In drei Tagen werde ich mit Heideblüte zur Mondhöhle gehen damit sie ihre neun Leben in Empfang nehmen kann.“ Er schüttelte sich. „Aber jetzt sollten wir in die Mondhöhle, bevor der Mond unter geht.“ Sie gingen durch das Sternentor und den langen Sternentunnel entlang, bis sie die Mondhöhle mit dem Mondsee erreicht hatten. Sie ließen sich am Rand nieder und Sternenlicht leckte ein paar Tropfen auf. Sofort verschwand der Stein unter ihr und sie stand im Wald im DonnerClan-Territorium. Vor ihr Stand Silberschnee. Die ehemalige Heilerin des DonnerClans hatte Sternenlicht schon oft in ihren Träumen besucht. „Warum habt ihr dieses Bodenbeben geschickt.“ fragte Sternenlicht verzweifelt „Was haben wir getan?“ Doch Silberschnee gab keine Antwort, sie lief los in den Wald hinein und bedeutete Sternenlicht mit dem Schwanz ihr zu folgen. Sie liefen immer weiter in Richtung Clan-Grenze. Sternenlicht hielt die Luft an als sie die Grenze überschritten und auf unbekanntem Gebiet weiterliefen. Auf einmal blieb Silberschnee unvermittelt stehen und gab den Blick frei auf einen Baum der über so etwas wie einer Spalte lag. Fragend blickte Sternenlicht Die SternenClan-Heilerin an. „Sieh in den Spalt.“ flüsterte diese. Sternenlicht tat wie ihr geheißen. Ihr stockte der Atem. Auf dem Boden der Spalte lag Flammenpfote. „Ist,… ist sie tot?“ flüsterte Sternenlicht entsetzt. „Nein,“ Silberschnees Fell streifte das ihre „aber ihr musst euch beeilen sie daraus zu holen, sonst ist sie es bald.“ Sternenlicht neigte den Kopf. „Sobald ich wieder zuhause bin werde ich den anderen zeigen, wo sie ist!“ „Beeile dich, von Flammenpfote hängt eine Menge ab.“ Was meint sie wohl damit. Wunderte sich Sternenlicht. Silberschnee löste sich auf und noch mit dem letzten Schimmer ihres Umrisses schien ihre Stimme im Wind zu wehen: ‚Finsternis steht bevor und wird den Wald übersatten. Eine Katze wird kommen, jung und unerfahren doch sie wird das einzige Licht sein, wenn das Unvermeidliche geschieht.‘

Kapitel 12[]

ALS STERNENLICHT in der Mondhöhle erwachte wartete sie nicht bis die anderen Heiler-Katzen aus dem Reich des SternenClans zurückkehrten, sondern lief gleich los. Sie beeilte sich, wie Silberschnee es verlangt hatte. Kurz vor dem Lager verlangsamte sie ihr Tempo. „Was ist los!?“ rief Eichenherz und sprang erschrocken auf, als sie atemlos vor ihm zum Stehen kam. „Nichts schlimmes, aber ich muss mit Distelstern sprechen. Hol bitte Brombeerstreif, Rosenteich, Taupfote und Minzpfote.“ keuchte sie. Sie lief auf Distelsterns Bau zu, blieb davor stehen und rief nach Distelstern. Es dauerte einen kurzen Moment bevor ihre Anführerin sie herein rief. Distelstern lag auf ihrem Moosnest und sah noch recht verschlafen aus, doch als sie sah, dass es Sternenlicht war die in den Bau trat, setzte sie sich sofort auf und jede Spur von Müdigkeit war wie weggeblasen. „Was ist los?“ fragte sie beunruhigt. „Flammenpfote lebt!“ begann Sternenlicht ohne Einleitung „Der SternenClan hat mir gezeigt wo sie ist!“ „Moment, das sollten alle älteren Krieger hören.“ unterbrach Distelstern sie. Und als Flammenpfotes Familie eintraf: „Wir treffen uns auf der kleinen Lichtung neben dem Lager.“ Dann sprang sie davon, um die älteren Krieger zu wecken. Sternenlicht und die anderen gingen zum genannten Platz und warteten. Kurz darauf trafen Distelstern und die Krieger ein. Nachdem sich alle nieder gelassen hatten begann Sternenlicht zu berichten: „Der SternenClan hat mir gezeigt wo Flammenpfote ist und sie lebt.“ Rosenteich sprang auf als wolle sie gleich zu ihrer Tochter rennen; Brombeerstreif hackte die Krallen in den Boden und schlug begeistert mit dem Schwanz und Minzpfote und Taupfote starten sie wie elektrisiert an, doch die Krieger waren nicht alle überzeugt. „Wir haben den Wald dreimal abgesucht und sie nicht gefunden.“ „Weil sie sich außerhalb der Clan-Territorien befindet.“ antwortete Sternenlicht. „Und was macht sie da? Warum sollte sie das Territorium verlassen haben?“ „Das weiß ich auch nicht.“ gestand die Heilerin „Aber sie ist dort!“ „Selbst wenn sie dort ist, wie soll sie überlebt haben? Sie wäre bestimmt verhungert.“ zweifelte Krallenpelz. „Ich weiß nur, DASS sie noch lebt und außerdem kann sie es überlebt haben, weil sie sich ja kaum bewegt und keine Energie verschwendet hat!“ fauche Sternenlicht. Wollten diese Katzen den um jeden Preis, dass Flammenpfote tot war!? Auch Rosenteich jaulte auf: „Warum wollt ihr nur nicht glauben das Flammenpfote lebt!!!!???“ „Doch natürlich.“ murmelte Krallenpelz. „Aber wir müssen überlegen ob es logischerweise sein kann, bevor wir einfach losstürzen.“ erklärte Rostkralle ruhig „Und es kommt einem seltsam vor, dass Flammenpfote diese lange Zeit überlebt haben soll. Selbst wenn sie nicht verhungert ist wäre sie doch mit Sicherheit verdurstet.“ „Aber es hat vor drei Tagen geregnet, bestimmt haben sich in ihrer Nähe Pfützen gebildet!“ miaute Sternenlicht nun zunehmend verzweifelt. Silberschnee hatte doch gesagt sie solle sich beeilen. Da knurrte Distelstern, die bis jetzt geschwiegen hatte: „Zweifelt ihr eigentlich an eurer Heilerin oder am SternenClan?“ Rostkralle senkte den Kopf. „An keinem von beiden, aber es klingt so unglaubwürdig.“ „Vielleicht sollten wir jetzt langsam mal los zu dem Ort von dem Sternenlicht spricht!“ mischte sich Brombeerstreif ein. „Ja,“ Distelstern sah sich um „Sternenlicht, du zeigst Brombeerstreif, Rosenteich Taupfote, Minzpfote, und Abendwind den Weg. Ihr anderen kommt mit zurück ins Lager.“ Sternenlicht neigte den Kopf und lief los durch den Wald.

Die Sonne war bereits aufgegangen, als sie endlich den Baum sah unter dem die Spalte mit Flammenpfote lag. Sie rannte darauf zu. „Hier ist sie.“ Alle sahen hinab auf Flammenpfotes reglosen Körper. Rosenteich jaulte auf: „Nein, sie ist doch tot.“ Da regte sich Flammenpfote und hob langsam den Kopf. Brombeerstreif legte den Schwanz auf die Schulter seiner Gefährtin. „Sie lebt, sieh nur!“ „Aber wie kriegen wir sie daraus?“ fragte Taupfote ängstlich. Alle schwiegen. Plötzlich lief Abendwind los und holte eine lange Efeuranke. „Damit können wir sie rausziehen.“ Sie ließen die Ranke hinab und Flammenpfote hielt sich mit dem Maul daran fest. Doch sie hatte nicht genug Kraft sich zu halten. Als sie alle zusammen zogen, rutschte ihr die Ranke aus dem Maul. „So wird das nichts.“ stellte Sternenlicht enttäuscht fest. Es war zu ärgerlich, jetzt hatten sie Flammenpfote gefunden und dann bekamen sie sie nicht hoch! „Jemand müsste sich zu ihr abseilen, aber die Ranke hält uns alle nicht.“ Da holte Taupfote tief und zittrig Luft. „Ich glaube mich würde sie halten.“ „Wirklich willst du das tun?“ fragte Brombeerstreif. „Natürlich ich tu es für meine Schwester.“ Langsam seilten sie Taupfote ab. Diese band Flammenpfote die Ranke um en Bauch und nacheinander zogen sie die beiden Schüler hinauf. Sternenlicht dankte dem SternenClan als beide wohlbehalten oben angekommen waren. Brombeerstreif trug Flammenpfote, wie ein Junges im Maul und alle machten sich auf den Rückweg zum Lager.

Als sie durch den Dornentunnel traten liefen ihnen alle Katzen entgegen, offenbar hatte Distelstern bereits den Clan informiert. Brombeerstreif legte Flammenpfote neben dem Frischbeutehaufen ab. Hummelpfote kam angerannt. „Ihr habt sie gefunden!“ rief er erleichtert.

Kapitel 13[]

FLAMMENPFOTE HÖRTE Hummelpfote rufen, doch sie war zu schwach den Kopf zu heben. Sie war dankbar und glücklich, dass man sie gefunden hatte. Am vierten Tag in der Spalte, hatte sie die Hoffnung aufgegeben, dass sie noch gefunden werden würde. Sie hatte gedacht sie würde sterben. Sie spürte wie ihre Schwestern sich links und rechts neben sie legten um sie zu wärmen. Sie zuckte zusammen als Minzpfote ihr verletztes Bein berührte. Diese sprang sofort wieder auf. Doch Brombeerstreif schnurrte: „Leg dich wieder zu ihr. Ich hole Sternenlicht.“ Flammenpfote spürte, dass sich Minzpfote zurück legte und Rosenteich ihr das Fell leckte und entspannte sich. Auf einmal roch sie den Duft von Frischbeute und schlug die Augen auf. Vor ihr stand Hummelpfote mit einem fetten Kaninchen. Sie wollte dankbar schnurren, doch sie hatte nicht die Kraft. Sie schaffte es kaum den Kopf zu heben, um einen Bissen von der Beute zu nehmen. Hummelpfote trat zurück, blieb aber in der Nähe um sie im Auge zu behalten. Als Flammenpfote das Kaninchen verputzt hatte füllte sie wie ihre Kräfte zurückkehrten. Sie sah sich um, als sie Schritte hinter sich hörte. Es war Sternenlicht. Ihre Schwestern wichen von ihren Seiten, um der Heilerin Platz zu machen. Sternenlicht untersuchte sie genau. Dann sagte sie: „Wir müssen sie in meinen Bau bringen. Hyazinthenpfote, bereite schon mal etwas Ringelblume, für die Schramme an ihrem Kopf vor.“ Nachdem ihr Vater sie in Sternenlichts Bau gebracht hatte. Schickte diese alle überflüssigen Katzen hinaus. Nur Flammenpfotes Familie und Hyazinthenpfote erlaubte sie zu bleiben. Sie schmierte die Ringelblume, die ihre Schülerin ihr gab auf Flammenpfotes Kopf und diese entspannte sich. Die Paste kühlte sehr gut. Sternenlicht machte ein sehr ernstes Gesicht. „Flammenpfote, du hast dir die Schulter ausgerenkt. Ich muss sie wieder einrenken. Das wird sehr schmerzhaft. Hyazinthenpfote, hol mir Mohnsamen.“ Nachdem Flammenpfote die Mohnsamen aufgeleckt hatte, legte Sternenlicht ihre Pfoten auf ihre Schulter und zog mehrmals an ihrem Bein. Flammenpfote schrie auf, ihr Bein tat höllisch weh und immer, wenn Sternenlicht daran zog, hatte sie das Gefühl ihr Bein würde abgerissen. Sie wehrte sich so stark sie konnte, doch Hyazinthenpfote hielt sie fest. Plötzlich gab es einen heftigen Ruck durch Flammenpfotes Bein und ein lautes knacken. Sternenlicht hörte auf zu ziehen und Flammenpfote lag zitternd da. Da stürmte Hummelpfote in den Bau „Was macht ihr mit ihr!?“ jaulte er. „Ist schon gut.“ murmelte Flammenpfote mit rauer Stimme „Sie wollte mir helfen.“ Sternenlicht schob ihr noch ein paar Mohnsamen hin und während der Schlaf sie davon trug leckte ihr Hummelpfote liebevoll die Ohren.

Jetzt wird alles gut. Dachte sie noch, dann schlief sie ein.


nächstes Buch: Beginn der Dunkelheit

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