WarriorCats-Erfindung Wiki
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== Kapitel 20 ==
 
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Nachdem der Erdclan gegangen war, versammelten sich die Feuerclan-Katzen um ihren Anführer. Nachthimmel ging zu seinen Patienten. Er hörte, wie Kojotenstern sagte: ,,Saatsprung, Farndorn, Windpfote und Blitzpfote ihr geht und bringt die Ältesten und Königinnin nach Hause." ,,Machen wir," miaute Farndorn. Nachthimmel fand, dass der Neuling, Windpfote und Blitzpfote sich wacker im Kampf geschlagen haben. Man sollte sie heute schon zu Kriegern ernnenn. ,,Wenn ihr zurück kommt, habe ich noch eine Überraschung für euch." An die Krieger gewand miaute er: ,,Ihr fangt schon mal an die Baue zu reparieren, die zerstört wurden. Materialien findet ihr selbstverständlich im Wald. Wirft das kaputte und zerstörte auf dem Misthaufen." Nachthimmel betrachtete sein Bau. Oft wurden Katzen gegen seinen Wänden geschleudert. Er hoffte, sie sind noch stabil. Sein Bruder kam ihm wie gerufen. ,,Gut das du da bist, Löwenschopf." Eine kurze Berührung mit seiner Pfote an seiner Wand, macht ihm klar, sie solle zur Sicherheit wieder stabilisiert werden. ,,Könntest du und ein paar andere Krieger diese Wand neu stabiliesieren." Es war die Wand, wo Nachthimmel dahinter sein Nest hatte. Er kann nur von Glück reden, dass es nicht die Seitenwand des Krankenbaus war. Seine Patienten brauchen Ruhe. Wenn Reparaturen angefangen haben, würden sie kaum noch schlafen können. Die Wände des Krankenbaus waren etwas dicker als die des Heilerbaus. So könnten seine Patienten nicht die Reparaturen an seinem Bau hören. ,,Geht klar," miaute Löwenschopf. ,,Ich denke, dass vielleicht etwas Matsch und Moos ausreichen könnte, ohne dass wir die ganze Wand kommplett zerstören müssen und sie komplett neu zu machen." Nachthimmel dachte das selbe. Sein Bruder ging zu Rotstreif, der die Bauarbeiten organisieren sollte. Kojotenstern ging vor seinen Baumstumpf auf und ab, als konnte er es kaum erwarten, Windpfote, Farndorn und Blitztpfote die große Überraschung zu geben. Auch irgendetwas anderes wirbelte in seinem Kopf. Die Gedanken um Silberstachel und wie er zuürckkommen könnte, um Rache am Feuerclan und Erdclan zu nehmen, die für seine Verbannung verantwortlich waren. Der Anführer hoffte, Silberstachel würde nicht auf die Schüler treffen, die die Königinnin und Ältesten in Begleitung von Glanzbrise, Schneeschweif, Rauchherz und Heckenweide zurück ins Lager bringen und sie töten. Nachthimmel spürte, dass er es vorallem auf Farndorn und Windpfote abgesehen hatte. Farndorn war sowohl im Taal der Mörder als auch in der wahren Welt sein bester Freund gewesen. Nicht nur, dass der schwarzgraue Kater war auch zum Teil Silberstachels Schüler. Der silbergraue Kater lernte ihm das Kämpfen, das Töten, das Rauben, das Lügen und andere Gemeinheiten, die nur den Bösewichtern einfallen könnten. Als Farndorn seinen Freund und Mentor von Windpfote wegschubste um den Schüler von Silberstachel zu befreien, damit er den Kampf beenden konnte, war es dem silbergrauen Kater bewusst gewesen, dass es mit der Freundschaft zu Ende war. Deswegen glaubte Nachthimmel Silberstachel hätte es auch auf Farndorn abgesehen. Ein Freund verwandelte sich zu einem Verräter, den man nur tötetn möchte, um ihn nie wieder zu sehen. Windpfote hatte Silberstachel seine Verbannung zu verdanken. Mithilfe von Storchenherz und Maisfrost konnte der blauschwarze Kater allen Beweisen, wer der wahrer Mörder von Storchenherz und Maisfrost war. Er konnte so, Silberstachels Traum verhindern. Den Traum Feuerclan und Erdclan zu regieren, davor die Anführer und deren Stellverterter umbringen. Dankt Windpfote war ihm dieser Traum nicht gelungen. Blitzpfote hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun. Die junge Kätzin wird ihre große Rolle erst im Kampf gegen dem Ort des Bösens und Taal der Mörder bekommen, indem sie Rußnebel tötet. Er sah, wie Löwenschopf mit Ameisenherz, Tigersturm und Lichtglut zu Nachthimmel. Löwenschopf erklärte ihnen, wo der Matsch und das Moos hinsoll. Anscheinend war Rotstreif einverstanden gewesen, als Löwenschopf ihm um Erlaubnis gebeten hatte, das Matsch und Moos fürs Erste ausreichen könnten. Nachthimmel wollte sie nicht stören. Derweil ging er zu seinen Patienten. Ampferherz, Schattenwende, Wespenstich und Echsenglut schien es gut zu gehen. Nachthimmel hörte ihre gleichmäßigen normalen Herzschläge. Ampferherz lag immer noch ausgestreckt auf ihrem Nest. Schattenwende ebenso. Wespenstich und Echsenglut durften sich zusammenrollen. Jedoch musste Echsenglut seine verstauchte Pfote ausstrecken um sie nicht zu belasten. Wespenstich durfte seinen Kopf nicht unter sein Fell stecken. Genau wie Echsengut sollte er seine verwundete Stelle ausstrecken, damit Nachthimmel sie sehen konnte. Niemand schien auch nur irgendein kleines Anzeichen von Schmerzen zu spüren. Schattenwende zuckte nur kurz zusammen. Seine Rückenschmerzen tauchten wieder auf. Um sicher zu gehen, dass Schattenwende grad nicht sein letzten Atemzug hatte, wollte Nachthimmel seine Atmun testen. Erleichtert seufzte der Krieger auf. Schattenwende, hatte tatsächlich nur aufgrund seiner Rückenschmerz zusammengezuckt. Als Nachthimmel wirklich sicher war, dass es sonst allen gut ging, ging er zurück zur Lichtung. Alle unverletzten Katzen, waren bei der Reparatur beteiligt. Alle Baue wurden zerstört. Sie bekammen Dellen, Löcher oder wurden gelockert. Dem Schülerbau, wo Blattfall, Hermelintanz, Tulpenblatt, Moorzahn, Lichtgut und Dachszahn beschäftigt waren, hatte es am meisten getroffen. Der ganze Dach musste komplett neu gebaut werden. Das kaputte Dach musste jedoch nicht weggeschmissen werden, sondern nur die Matierialien die man nicht mehr gebrauchen konnte. Neue Materialien, wie Äste, Zweige, Blätter, Matsch und Moos lagen schon bereit. Kojotenstern, Adlerklaue und Bussardwind reparierten den Anführerbau. Rattenherz, Graßherz, Ahornflügel, Distelblüte reparierten den Kriegerbau. Fehlten nur noch Kinderstube und Ältestenbau. Alle anwesenden Krieger waren schon verbegen. Also mussten gleich nur noch Saatsprung, Farndorn, Windpfote, Blitzpfote, Rauchherz, Schneeschweif und Glanzbrise nach ihrer Ankunft die anderen beiden Baue reparieren. Nachthimmel und Rotstreif waren die einzigen, die nichts zu tun hatten, bis der Anfüher zu ihnen kam. ,,Könntet ihr die Beute aus meinen Bau heraustragen?" Rotstreif nickte. Sie hollten die Beutetiere heraus und brachten sie zurück auf ihrem Platz. In der Brennelsenbarriere raschelte es. Windpfote und Blitzpfote kamen zurück dicht gefolgt von Saatsprung und Farndron. In der Mitte befanden sich die Ältesten und die Königinnen mit ihren Jungen. Rauchherz, Glanzbrise, Schneeschweif und Heckenweide bildeten den Schluss. Kojotenstern entdeckte sie ebenfalls. ,,Haben wir irgendetwas verpass?" miaute Rauchherz, als er die beschäftigten Katzen bei den Bauarbeiten sah. Niemand antwortete ihm. Kojotentern kam direkt zum Punkt. ,,Rauchherz, du Glanzbrise, Windpfote und Saatsprung, ihr repariert den Ältstenbau. Schneeschweif, du Farndorn und Blitzpfote ihr repariert die Kinderstube." ,,Was ist mit mir?" fragte Heckenweide. Die weiße Kätzin mit den rotbraunen Flecken fühlte sich vergessen. ,,Du kümmerst dich mit Nachthimmel um die Ältesten und Königinnin." Sie nickte. Windpfote fragte: ,,Was ist mit der Überraschung?" Farndorn und Blitzpfote wechselten Blicke und nickten zustimmend. Der Anführer seuftzte: ,,Alles der Reihe nach. Wenn ihr euch beeilt und nicht rumtrödelt, könnt ihr noch heute Nacht eure Überraschung noch bekommen. Ansonsten erst morgen." Genau, wie die Schüler selbst, war Nachthimmel neugierig. War es etwa dass was er dachte? Werden sie vielleicht zu Kriegern ernannt? Eine noch bessere Überraschung konnte er sich für die Schüler nicht vorstellen.
 
Nachdem der Erdclan gegangen war, versammelten sich die Feuerclan-Katzen um ihren Anführer. Nachthimmel ging zu seinen Patienten. Er hörte, wie Kojotenstern sagte: ,,Saatsprung, Farndorn, Windpfote und Blitzpfote ihr geht und bringt die Ältesten und Königinnin nach Hause." ,,Machen wir," miaute Farndorn. Nachthimmel fand, dass der Neuling, Windpfote und Blitzpfote sich wacker im Kampf geschlagen haben. Man sollte sie heute schon zu Kriegern ernnenn. ,,Wenn ihr zurück kommt, habe ich noch eine Überraschung für euch." An die Krieger gewand miaute er: ,,Ihr fangt schon mal an die Baue zu reparieren, die zerstört wurden. Materialien findet ihr selbstverständlich im Wald. Wirft das kaputte und zerstörte auf dem Misthaufen." Nachthimmel betrachtete sein Bau. Oft wurden Katzen gegen seinen Wänden geschleudert. Er hoffte, sie sind noch stabil. Sein Bruder kam ihm wie gerufen. ,,Gut das du da bist, Löwenschopf." Eine kurze Berührung mit seiner Pfote an seiner Wand, macht ihm klar, sie solle zur Sicherheit wieder stabilisiert werden. ,,Könntest du und ein paar andere Krieger diese Wand neu stabiliesieren." Es war die Wand, wo Nachthimmel dahinter sein Nest hatte. Er kann nur von Glück reden, dass es nicht die Seitenwand des Krankenbaus war. Seine Patienten brauchen Ruhe. Wenn Reparaturen angefangen haben, würden sie kaum noch schlafen können. Die Wände des Krankenbaus waren etwas dicker als die des Heilerbaus. So könnten seine Patienten nicht die Reparaturen an seinem Bau hören. ,,Geht klar," miaute Löwenschopf. ,,Ich denke, dass vielleicht etwas Matsch und Moos ausreichen könnte, ohne dass wir die ganze Wand kommplett zerstören müssen und sie komplett neu zu machen." Nachthimmel dachte das selbe. Sein Bruder ging zu Rotstreif, der die Bauarbeiten organisieren sollte. Kojotenstern ging vor seinen Baumstumpf auf und ab, als konnte er es kaum erwarten, Windpfote, Farndorn und Blitztpfote die große Überraschung zu geben. Auch irgendetwas anderes wirbelte in seinem Kopf. Die Gedanken um Silberstachel und wie er zuürckkommen könnte, um Rache am Feuerclan und Erdclan zu nehmen, die für seine Verbannung verantwortlich waren. Der Anführer hoffte, Silberstachel würde nicht auf die Schüler treffen, die die Königinnin und Ältesten in Begleitung von Glanzbrise, Schneeschweif, Rauchherz und Heckenweide zurück ins Lager bringen und sie töten. Nachthimmel spürte, dass er es vorallem auf Farndorn und Windpfote abgesehen hatte. Farndorn war sowohl im Taal der Mörder als auch in der wahren Welt sein bester Freund gewesen. Nicht nur, dass der schwarzgraue Kater war auch zum Teil Silberstachels Schüler. Der silbergraue Kater lernte ihm das Kämpfen, das Töten, das Rauben, das Lügen und andere Gemeinheiten, die nur den Bösewichtern einfallen könnten. Als Farndorn seinen Freund und Mentor von Windpfote wegschubste um den Schüler von Silberstachel zu befreien, damit er den Kampf beenden konnte, war es dem silbergrauen Kater bewusst gewesen, dass es mit der Freundschaft zu Ende war. Deswegen glaubte Nachthimmel Silberstachel hätte es auch auf Farndorn abgesehen. Ein Freund verwandelte sich zu einem Verräter, den man nur tötetn möchte, um ihn nie wieder zu sehen. Windpfote hatte Silberstachel seine Verbannung zu verdanken. Mithilfe von Storchenherz und Maisfrost konnte der blauschwarze Kater allen Beweisen, wer der wahrer Mörder von Storchenherz und Maisfrost war. Er konnte so, Silberstachels Traum verhindern. Den Traum Feuerclan und Erdclan zu regieren, davor die Anführer und deren Stellverterter umbringen. Dankt Windpfote war ihm dieser Traum nicht gelungen. Blitzpfote hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun. Die junge Kätzin wird ihre große Rolle erst im Kampf gegen dem Ort des Bösens und Taal der Mörder bekommen, indem sie Rußnebel tötet. Er sah, wie Löwenschopf mit Ameisenherz, Tigersturm und Lichtglut zu Nachthimmel. Löwenschopf erklärte ihnen, wo der Matsch und das Moos hinsoll. Anscheinend war Rotstreif einverstanden gewesen, als Löwenschopf ihm um Erlaubnis gebeten hatte, das Matsch und Moos fürs Erste ausreichen könnten. Nachthimmel wollte sie nicht stören. Derweil ging er zu seinen Patienten. Ampferherz, Schattenwende, Wespenstich und Echsenglut schien es gut zu gehen. Nachthimmel hörte ihre gleichmäßigen normalen Herzschläge. Ampferherz lag immer noch ausgestreckt auf ihrem Nest. Schattenwende ebenso. Wespenstich und Echsenglut durften sich zusammenrollen. Jedoch musste Echsenglut seine verstauchte Pfote ausstrecken um sie nicht zu belasten. Wespenstich durfte seinen Kopf nicht unter sein Fell stecken. Genau wie Echsengut sollte er seine verwundete Stelle ausstrecken, damit Nachthimmel sie sehen konnte. Niemand schien auch nur irgendein kleines Anzeichen von Schmerzen zu spüren. Schattenwende zuckte nur kurz zusammen. Seine Rückenschmerzen tauchten wieder auf. Um sicher zu gehen, dass Schattenwende grad nicht sein letzten Atemzug hatte, wollte Nachthimmel seine Atmun testen. Erleichtert seufzte der Krieger auf. Schattenwende, hatte tatsächlich nur aufgrund seiner Rückenschmerz zusammengezuckt. Als Nachthimmel wirklich sicher war, dass es sonst allen gut ging, ging er zurück zur Lichtung. Alle unverletzten Katzen, waren bei der Reparatur beteiligt. Alle Baue wurden zerstört. Sie bekammen Dellen, Löcher oder wurden gelockert. Dem Schülerbau, wo Blattfall, Hermelintanz, Tulpenblatt, Moorzahn, Lichtgut und Dachszahn beschäftigt waren, hatte es am meisten getroffen. Der ganze Dach musste komplett neu gebaut werden. Das kaputte Dach musste jedoch nicht weggeschmissen werden, sondern nur die Matierialien die man nicht mehr gebrauchen konnte. Neue Materialien, wie Äste, Zweige, Blätter, Matsch und Moos lagen schon bereit. Kojotenstern, Adlerklaue und Bussardwind reparierten den Anführerbau. Rattenherz, Graßherz, Ahornflügel, Distelblüte reparierten den Kriegerbau. Fehlten nur noch Kinderstube und Ältestenbau. Alle anwesenden Krieger waren schon verbegen. Also mussten gleich nur noch Saatsprung, Farndorn, Windpfote, Blitzpfote, Rauchherz, Schneeschweif und Glanzbrise nach ihrer Ankunft die anderen beiden Baue reparieren. Nachthimmel und Rotstreif waren die einzigen, die nichts zu tun hatten, bis der Anfüher zu ihnen kam. ,,Könntet ihr die Beute aus meinen Bau heraustragen?" Rotstreif nickte. Sie hollten die Beutetiere heraus und brachten sie zurück auf ihrem Platz. In der Brennelsenbarriere raschelte es. Windpfote und Blitzpfote kamen zurück dicht gefolgt von Saatsprung und Farndron. In der Mitte befanden sich die Ältesten und die Königinnen mit ihren Jungen. Rauchherz, Glanzbrise, Schneeschweif und Heckenweide bildeten den Schluss. Kojotenstern entdeckte sie ebenfalls. ,,Haben wir irgendetwas verpass?" miaute Rauchherz, als er die beschäftigten Katzen bei den Bauarbeiten sah. Niemand antwortete ihm. Kojotentern kam direkt zum Punkt. ,,Rauchherz, du Glanzbrise, Windpfote und Saatsprung, ihr repariert den Ältstenbau. Schneeschweif, du Farndorn und Blitzpfote ihr repariert die Kinderstube." ,,Was ist mit mir?" fragte Heckenweide. Die weiße Kätzin mit den rotbraunen Flecken fühlte sich vergessen. ,,Du kümmerst dich mit Nachthimmel um die Ältesten und Königinnin." Sie nickte. Windpfote fragte: ,,Was ist mit der Überraschung?" Farndorn und Blitzpfote wechselten Blicke und nickten zustimmend. Der Anführer seuftzte: ,,Alles der Reihe nach. Wenn ihr euch beeilt und nicht rumtrödelt, könnt ihr noch heute Nacht eure Überraschung noch bekommen. Ansonsten erst morgen." Genau, wie die Schüler selbst, war Nachthimmel neugierig. War es etwa dass was er dachte? Werden sie vielleicht zu Kriegern ernannt? Eine noch bessere Überraschung konnte er sich für die Schüler nicht vorstellen.
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== Kapitel 21 ==
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Bis die Wolken die Sterne bedeckten, reparierten die Katzen die Baue. Die Überraschung wird auf dem nächsten Tag verschoben. Blitzpfote reckte und streckte sich. Sie konnte nicht schlafen. Sie wollte, dass der nächste Morgen kam und sie, Windpfote und Farndorn ihre Überraschung erhalten. Windpfote schlief tief und fest. Der blauschwarze Kater schien keine Neugier oder Ungedult gegenüber der Überraschung zu zeigen. Anscheinend dachte er nicht daran. Denn sonst, bekommt man den Gedanken nie los, genau wie Blitzpfote. Also versuchte sie auch wie ihr Bruder nicht an der Überraschung zu denken. ,,Aufstehen," Tulpenblatts Stimme ertönte am Eingang. Blitzpfotes Terrourie stimmte: Einfach nicht an der Überraschung denken und schon steht die Sonne auf. Farndorn war bereits draußen beim Frischbeutehaufen. Der schwarzgraue Kater spitzte die Ohren, als Kojotensterns Stimme durch das Lager hallte: ,,Alle Katzen, die alt genug sind, ihre Beute selbst zu fangen mögen sich beim Baumstumpf versammeln." Der Traditionelle Satz, wenn Kojotenstern seine Katzen zu einer seiner Versammlungen ruft. Windpfote sprang auf. ,,Komm Blitzpfote. Nicht mehr lange und Kojotenstern überreicht uns unsere große Überraschung." Die Lichtung wurde voller. Farndron stößte zu Blitzpfote und Windpfote. ,,Ist es das was ich denke, das es ist?" Blitzpfote nickte: ,,Die Überraschung." Der Anführer brauchte sie garnicht erst herbei zu rufen. Rotstreif hockte auf seiner Wurzel. Hinter den Schülern saßen Löwenschopf, Tulpenblatt, Distelblüte und Adlerklaue in einem Halbkreis. ,,Ich Kojotenstern, Anführer des Feuerclans, rufe meine Kriegerahnen an, um auf diese drei Schüler herab zu blicken." Es war der Satz, den ein Anführer aufsagt bevor Schüler zu Kriegern werden. War dies vielleicht die Überraschung? Blitzpfote wusste, dass Schüler normalerweiße Abschlussprüfungen bestehen mussten, doch manchmal reicht im seltenen Falle auch ein Kampf aus, um zu Beweisen, dass man bereit ist, ein Krieger zu sein. Kojotenstern bezeichnete es als Überraschung, weil er die Kriegerzeremonie erst ein paar Monde später verlegt hatte. Es war ihm wirklich gelungen. Windpfote stand mit weitaufgerissenen Maul da, als hätte er davon wirklich nichts gehant. Farndorn wiederum zeigte keinerlei Interesse. Kein Wunder, sein halbes Leben verbrachte er im Ort des Bösens. Kriegerzeremonien bei den Clans kannte er nicht. Kojotenstern fuhr fort: ,,Sie haben hart gearbeitet um eure edlen Gesetze zu lernen. Der Mondclan möge sie als vollwertige Krieger willkommen heißen." Nach diesem Satz war auch Farndorn ganz aufgeregt. Der Anführer winkte Windpfote zu sich herbei. Blitzpfotes Bruder blieb direkt vor den Wurzeln stehen. ,,Windpfote, versprichts du das Gesetz der Krieger zu achten, den Clan zu schützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?" Windpfote sprach klar und deutlich: ,,Ich verspreche es." Blitzpfote konnte spüren, dass Windpfote es kaum erwarten konnte Krieger zu werden. Immerhin hatte er es auch verdient. Er war derjenige, der mithilfe von Storchenherz und Maisfrost Storchenherz Prophezeiung erfüllen konnte. Er war der Wind, der den Kampf beenden konnte. ,,Dann gebe ich dir mit der Kraft des Mondclans deinen Kriegernamen," miaute Kojotenstern. ,,Windpfote von jetzt an wirst du Windfang heißen. Der Mondclan ehrt deine Geschicklichkeit, deine Jagdfähigkeiten, deine Kampftechniken und deine Loyalität deinem Clan und wir heißen dich, als vollwertigen Krieger des Feuerclans willkommen." Windpfote stellte seine Vorderpfoten auf den Wurzeln und streckte seinen Kopf, damit Kojotenstern leichter an ihm rankam. Der Anfüher legte seine Nase auf Windfangs Kopf, Windfang wiederum leckte seinem Anfüher die Schulter. Windfang war gar nicht mal so ein schlechter Name, eigentlich passte er aus sehr gut zu ihrem Bruder. Immer wenn er in Schwiergkeiten steckt, wie die Sache mit dem Bau vor einigen Monden, konnte er den Wind zur Hilfe rufen und mit ihm den Schlammassel wieder in Ordnung bringen. Auch beim Hören fängt Windfang den Wind auf. Der Wind transportiert die Geräusche zu ihm und er konnte sie einfangen. Nicht nur das auch beim Laufen fing er den Wind. Immer wenn er spürte, wie der Wind ihm helfen wollte schneller zu werden, fing Windfang ihn gleich sofort auf. Blitzpfote kam als nächste. Was für einen Kriegernamen bekommt sie? Auch einen der etwas mit ihren Elemtar-Kräften zu tun hatte? ,,Blitzpfote von jetzt an wirst du Blitzschlag heißen. Der Feuerclan ehrt deinen Mut, deine Loyalität, deine Kampf- und Jagdfähigkeiten und wir heißen dich als vollwertige Kriegerin des Feuerclans willkommen." ''Blitzschlag!? Das gefällt mir.'' Wie ein Blitz schlug sie auf ihre Beute und ihre Gegner zu. Wie ein Blitz schlägt sie ihre Ängste weg.

Version vom 26. Juli 2020, 16:06 Uhr

Prolog

Es war hellichter Tag. Alles war ruhig, noch nicht mal Vogellaute waren zu hören. Ein Kater mit schwarzweißen Fell, in Begleitung mit einer graugetigerten schnupperte an Pflanzen. Es waren Heilerkatzen vom Erdclan auf der Suche nach Kräutern. ,,Borretschblätter," verkündete der schwarzweiße Kater und zeigte seiner Begleiterin die blauen sternenförmigen Blüten. ,,Sie sind gut für säugende Königinnen." Die graugetigerte Kätzin verdrehte die Augen. ,,Weiß ich doch längst," murrte sie. Der Kater schnaubte, sagte aber nichts. ,,Nimm ein paar Blätter mit, Pfützenpelz. Ich mache mich solange auf der Suche nach Katzenminze." Pfützenpelz blickte von den Wurzeln der Borretsch-Pflanze zum schwarzweißen Kater. ,,Zum verlassenen Zweibeiner-Nest -Silberstachels alte Heimat?" fragte sie. ,,Aber Storchenherz, dort gehen wir doch immer zusammen hin. Du sagtest zu mir es wäre viel zu gefährlich-" Storchenherz unterbrach sie mitten im Satz. ,,Das habe ich zu dir gesagt nicht zu mir," stellte der schwarzweiße Kater klar und kehrte Pfützenpelz seinen Rücken zu. Vor einigen Sonnenuntergängen bekam er Silberstachels alte Heimat immer wieder in seinen Träumen zu sehen. Sein Vorgänger Echsenglut zeigte ihn verschiede Bilder. Sie waren so unheimlich und gefährlich, dass Storchenherz selbst nicht mehr daran denken mag. Echsenglut sagte, dort sollte sich in letzter Zeit eine Katze mit Kriegerblut aufhalten und mit anderen Katzen Versammlungen abhalten. Und genau das wollte Storchenherz wissen, wer diese Katzen waren und was sie dort wirklich trieben. Das verlassene Zweibeiner-Nest liegt weit außerhalb des Lagers an der Grenze zwischen Erdclan und der Schlangenhöle. Die Schlangenhöle war bewohnt von tausenden von Schlangen. Storchenherz hoffte keine begegnen zumüssen. Nachdem die Ratten weg waren, die einge seiner Clan-Gefährten vor vielen Monden das Leben nahmen und Silberstachel aus seinem Bau trieben, bewachten seit einger Zeit die Schlangen das Zweibeiner-Nest. Alles fing an mit einer Schlange. Sie verkroch sich unter der Erde unter einem Stein. Nach und nach wurden es immer mehr. Storchenherz erreichte das Zweibeiner-Nest. Genau wie jedes andere, hatte auch das ein Zaun um seinen Garten. Der Heiler suchte nach einem Loch oder offenen Spalt. Er konnte schon Katzen-Miauen hören. Er fand ein Loch und luckte hinein. Er traute seinen Augen nicht. Es waren gefährlich aussehende Katzen. Sie hatten scharfe Zähne, krumme spitze Krallen, furchterregende Augen, muskulöse Körper und lauter Kampfnarben. Keiner von denen trug ein Halsband. Es müssten Streuner oder Einzelläufer sein. Sie saßen vor einem Stein und murrmelten durcheinander. Storchenherz duckte sich, als ein weißer Kater mit blauen Augen und einer Narbe am linken Auge in seiner Richtung schaute. Vorsichtig schaute Storchenherz ihnen wieder zu. Sie mussten wohl auf jemanden warten, dachte er. Aber auf wem? Er merkte wie der Zaun wackelte und ein silbergrauer Kater mit stachelähnlichen Fellhaaren saß darauf. Silberstachel! Storchenherz stockte der Atem. Ihm war der neue Zweite Anführer schon immer geheuer vor. Er trug Maisfrosts Leichnahm zum Lager und berichtete sie sei von einem Monster überfahren. Storchenherz hatte es ihn nie geglaubt. Er endeckte statt Monster-Spuren Krallen-Spuren. Doch zu wem oder was sie gehörten war für ihn bisjetzt ein Rätsel. Vielleicht hat er jetzt die Möglichkeit heraus zu finden, wer Maisfrosts wahrer Mörder war und kann ihn ertappen. ,,Seit gegrüßt meine Freunde," miaute Silberstachel knurrend. ,,Heute ist ein neuer Tag, um auf Katzen-Jagd zu gehen. Ihr habt in letzter Zeit echt gute Fortschritte geleistet. Bald werdet ihr so weit sein, dass ihr selbst den ganzen Feuerclan ausseinander nehmen könnt." Storchenherz wich vom Loch zuück. Silberstachel heuert fremde Katzen dazu an den Feuerclan um zu bringen? Er konnte es nicht fassen. Silberstachel fuhr fort: ,,Maisfrost zu töten war ein echtes Kinderstuben-Spiel. Die Kätzin war zu dumm, als ich ihr erzählte der Feuerclan würde unsere Beute stehelen. Dabei stimmte es nicht. Ich nahm mir die Gelegenheit. Sprang sie an, krallte mich an sie fest und biss in ihrer Kehle, bis sie tod war." Storchenherz konnte das Bild genau vor sich sehen. Silberstachel lockte Maisfrost auf dem Monsterfahrweg und tötete sie von hinten mit einem Biss in der Kehle. Die Zweite Anführerin sank leblos zu Boden. Mit blutenden Krallen, Maul und scharfen grünen Augen sah Silberstachel zu ihr herab. Er brachte sie auf seinem Rücken zum Lager. Der ganze Clan war geschockt, als er erfuhr, wie Maisfrost starb. Rindenstern ernannte Silberstachel zu seinem neuen Stellverter. Es war ein Dank dafür, dass Silberstachel Maisfrost nicht zurückgelassen hätte und sie warnen wollte. Storchenherz kochte schon vor Wut. Silberstachel ist ein Mörder kein loyaler Clan-Krieger. Taubenfeder hätte ihn nie aufnehmen dürfen. Dann kämen auch nicht seine Eltern in den Clan und seine Mutter hätte sich auch nie mit Zackenstreif paaren können. Seitdem Pfützenpelz, Seerose und Matschschweif Schüler waren, benahm sich Silberstachel immer eigenartiger. Seine Halbgeschwister waren der Grund weshalb Silberstachel so anders war, als bevor er Taubensterns Schüler wurde. Storchenherz hatte genug gesehen. Er sollte lieber zurück gehen. Pfützenpelz würd sich fragen, wo er steckte. Versehentlich tritt er auf einem Zweig. ,,Wo willst du so eilig hin, Storchenherz." Er drehte sich um. Silberstachel sprang vom Zaun runter. Angrifflustig schlich er sich an dem Heiler näher heran. ,,Du weißt von meinen Geheimnis Bescheid," zischte er, während er um Storchenherz herum ging. Der Heiler fand keinen Fluchtweg. Vor lauter Angst, konnte er auch nichts sagen. ,,Leider, leider wirst du es nie unseren Gefährten weiter sagen können." Storchenherz Augen weiteten sich vor Angst. Silberstachel fuhr seine Krallen aus und fuhr damit mehrmals über Storchenherz Kehle. Der Heiler wollte hinsehen. Die Wunde war so tief und groß, er konnte selbst seine Knochen sehen. ,,Warum hast du das getan? Ich bin eine Heiler-Katze. Rindestern wird dich verbannen." Bei jedem Wort musste er schlucken. Er konnte sich nicht mehr halten und kippte um. Seine Augen schlossen sich. Sein Herz hörte auf zu schlagen. Letzte Worte konnte er noch von Silberstachel hören. ,,Rindenstern wird mich nicht verbannen. Nicht solange, wenn ich ihn sage, dass Feuerclan-Katzen dich getötet hätten." Storchenherz wurde von dem Mörder getötet, der auch einst Maisfrost getötet hatte. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann er auch die anderen Clans vernichten wird. Storchenherz muss die anderen Heiler in ihren Träumen aufsuchen und sie vor Silberstachel warnen.

Kapitel 1

Nachthimmel erwachte ruckartig aus dem Schlaf. Er musste an den Traum denken, den er letzte Nacht hatte. Storchenherz wurde gestern von Silberstachel getötet. Der ehemalige Erdclan-Heiler beobachtete den ehemaligen Einzelläufer, wie er in dessen alte Heimat mit gefährlich aussehenden Katzen eine Versammlung abhielt. Storchenherz erfuhr, dass Silberstachel Maisfrost getötet hatte und kein Monster. Nachthimmel sah zu seiner Schülerin. Seit anderndhalb Monden erhielt sie ihren Kriegernamen Heckenweide. Auch ihr Bruder hieß nicht mehr Saatpfote sondern Saatsprung. Windpfote und Blitzpfote sind seit anderndhalb Monden im Lager wieder aufgetaucht, in der Nacht war Halbmond. Bei Vollmond fand die Große Versammlung statt. Beim nächsten Heilertreffen, welcher vor einigen Tagen stattgefunden hatte, wo Storchenherz noch lebte, gab Nachthimmel Heckenweide ihren Kriegernamen. Seine ehemalige Schülerin war noch am Schlafen. Leise ging der Heiler raus. ,,Wartet auf micht!" quickte eine kleine Stimme und aus der Kinderstube tauchte Mohnjunges auf. Sie war die mitlerweile zwei Monde alte Tochter von Moosfeder und Hasenfuß und die kleine Schwester von Heckenweide und Saatsprung. Das braunweiß gescheckte Junge mit blauen Augen flitze zu Apfeldufts Junge. Sie waren einen halben Mond älter als Mohnjunges. Rotstreif war der Vater. Nachthimmel hatte sich schon immer gedacht, Rotstreif und Apfelduft könnten Eltern werden und nun war dies vor zweieinhalb Monden geschehen. Rostjunges, Aschenjunges und Brandjunges spielten mit Windpfote und Blitzpfote. Die Schüler mit den Elementar-Kräften kamen spät mit ihren Mentoren von der Nachtpattroulie zurück und haben den morgen erstmal frei. ,,Wieso habt ihr nicht auf mich gewartet?" fragte Mohnjunges enttäuscht. Die rote Kätzin -mit dem gleichen Fell, wie ihr Vater, namens Rostjunges erwiederte den Blick ihrer halben Mond jüngeren Baugefährten. ,,Tut uns leid. Wir wollten dich nicht beim Milchtrinken stören." Rostjunges Schwester Aschenjunges stimmte ihr zu. ,,Ja. Wir wissen mitlerweile, wie du es hasst, wenn man dich mitten beim essen stört," miaute das braunschwarze Junge. Aschenjunges hatte schwarzes Fell mit braunen Flecken. ,,Rostjunges, Aschenjunges, Mohnjunges!" rief der rotbraune Kater Brandjunges, zu seinen Baugefährtinen. ,,Windpfote bastelt uns ein neues Spielzeug aus Zweigen uns Blättern. Das wird bestimmt Spaß machen, damit zu spielen." Nachthimmel verdrehte die Augen. Immer wenn er Junge im Lager mit Schülerin spielen sieht, muss er selbst daran denken, wie er mit seinen Geschwistern gespielt hatte. Damals gab es allerdings noch keine Schüler, also hatten sie oft mit Glanzbrises und Kojotensterns Junge gespielt. Er seuftzte. Leider starb sein Vater -Aschenstern- als er noch ein Junges war. Nachthimmel hätte sich so gern gewüscht, von seinem Vater wenigstens noch zum Schüler ernennen zu lassen. Er schob die Gedanken bei Seite und ging zur Kinderstube. Moosfeder und Apfelduft waren am schlafen. Wie es aussah, hatten sie noch genügend Kräuter, um ihre Milchbildung zu steigern. Der Heiler ging im Rückwärtsgang vorsichtig raus, um die Königinnen nicht zu wecken. Sie brauchten sowie so viel Schlaf, besonders wenn ihre Jungen draußen mit Spielen beschfäftig sind. Wenn die erstmal wieder in der Kinderstube aufgetaucht sind, bedeutete dies für die Königinnen viel Arbeit. Von Zeit zu Zeit kam auch die ehemalige Königin und jetzt die ÄltesteTüpfelpelz dazu und passt auf die Jungen auf, wenn Moosfeder und Apfelduft sich mal die Pfoten vertreten wollten. Nachthimmel drehte sich um. Eine fliegende Rostjunges wäre beinahe mit ihm zusammengeprallt. Er wich zu Rück. Rostjunges hatte in der Luft etwas gefangen. ,,Hallo Nachthimmel," grüßte sie ihn. ,,Das ist das neue Spielzeug von Windpfote. Er nennt es eine Wurfscheibe. Willst du sehen, wie es funktioniert?" Nachthimmel sah sich im Lager um. So gut wie alle waren noch am Schlafen oder auf Morgenpattroulie. ,,Gerne," antwortete der dunkelschwarze Kater. ,,Hey, Mohnjunges! Ich wette du kannst nicht so gut fangen wie ich." Wetten doch!" entbrüstete sich Moosfeders Tochter. Rostjunges warf die Wurfscheibe mit den Zähnen hoch und schlug sie mit ihrem Schweif. Die Schweibe drehte sich elegant durch die Luft, wie ein Eichhörnchen, dass von einem Baum ins nächste mit einem Weitsprung, flog oder wie ein Vogel der durch die Lüfte gleitete. Nachthimmel staunte nicht schlecht, als Mohnjunges ihn mit einem Hochsprung mit den Zähnen fing und elegant auf ihren Pfoten landete. Nachthimmel wirkte beeindruckt: ,,Das sieht echt spaßig aus," miaute er zu Rostjunges. ,,Aber jetzt muss ich mit Heckenweide los neue Kräuter zu suchen." Er wandte sich von ihr ab und ging zurück in den Heilerbau. Heckenweide erwachte gerade aus ihrem Schlaf. ,,Morgen, Nachthimmel," grüßte die weiße Kätzin mit braunen Flecken gähnend ihren Mentor. ,,Gehts jetzt sofort los, auf Kräutersuche?" Nachthimmel schüttelte sich. ,,Gleich nachdem wir etwas gegessen hatten." Die Jagdpattroulie gestern, hatte gute Fortschritte gemacht, auch wenn es bald wieder Zeit für den Blattfall war. In dieser Zeit machen sich die meisten ihrer Beutetiere auf Futtersuche, damit sie die ganze Blattleere bis zur Blattfrische fett in ihren Bauen schlafen können. Saatsprung erwischte zwei fette Mäuse. Distelblüte einen Kaninchen. Efeukralle ein Eichhörnchen und eine Amsel. Und Rauchherz eine Taube. Als Nachthimmel Efeukralle sah, wie er zurückkam, dachte er, ob es nicht bald Zeit wäre für ihn, den Ältestenbau beizutreten nicht. Nicht nur er. Auch Drosselkralle, Stachelzahn und Hasenfuß wirkten schon reif für den Ältestenbau. Selbst ihr bester Freund und ehemaliger Baugefährte Rabenfell, schloss sich längst den Ältesten an. Aber Drosselkralle, Stachelzahn, Efeukralle und Hasenfuß meinten ständig noch in Topform zu sein. Es stimmte jedoch nicht. Nachthimmel hatte die Freunde die ganze letzte Zeit beobachtet, wie erschöpft und schwach sie nach Pattroulien waren. Der Heiler nahm sich eine Taube. Heckenweide war schon fast mit ihrem Anteil fertig und putzte sich ihr Fell. Als sie fertig waren, gingen sie geradewegs zur Brennelselnbarriere. Nachthimmel drehte sich um. Windpfote und Blitzpfote spielten immer noch mit Mohnjunges, Rostjunges, Brandjunges und Aschenjunges das Wurfscheiben-Spiel.

Kapitel 2

,,Passt gut auf," miaute Löwenschopf. Windpfote und Blitzpfote hatten mit ihren Mentoren Kampftraining. Diesmal geht es um Satz- und - Sieg. Eine ideale Technik für kleine Katzen, die einem größeren Gegener gegenüberstanden. Zuerst waren Löwenschopf und Windpfote an der Reihe. Windpfote sprang auf dem Rücken seines Mentors und krallte sich fest. Er hatte die Krallen jedoch nicht wirklich ausgefahren, sonst wird er ihn noch verletzten, sowie Saatsprung einst ihn verletzt hatte. Sein rechtes Ohr hatte seine Ohrenspitze komplett verloren und ein winziger Riss konnte man auch noch erkennen. Windpfote befand sich außer Reichweite von Löwenschopfs Pfoten, genau wie er es vorhin erklärt hatte. ,,Blitzpfote spring auch auf Löwenschopfs Rücken," befahl Tulpenblatt ,,Mehrere Schüler gleichzeitig können nämlich auf dieser Weiße gemeinsam einen großen gefährlichen Krieger besiegen." Seine Schwester gesellte sich zu ihn. Sie verpassten ihn einige Schläge. Löwenschopf wirbelte herum und versuchte sie von sich abzuwehren. Aber dann nutzte der goldene Langhaar-Kater den Gegenschlag -die Baurolle. Bevor Winpfote und Blitzpfote zerquetscht werden, brachten sie sich in Sicherheit. Sie sprangen rechtzeig von Löwenschopfs Rücken runter, bevor sie unter ihm lagen. Windpfotes Mentor rollte sich auf dem Bauch und rappelte sich auf. ,,Das war einfach toll," lobte er. ,,Nicht nur Tulpenblatt konntet ihr besiegen, sondern auch mich." Blitzpfotes Mentorin gesellte sich zu ihn und miaute: ,,Da sagt er etwas wahres. Gerne würden wir, dass ihr jetzt schon Krieger seit. Aber es gibt noch ein paar mehr Kampftechniken zu lernen. Und gleich machen wir auch mit der nächsten weiter. Sie nennt sich Partner-Kampf. Wir versuchen euch anzugreifen und ihr versucht uns abzuwehren." Windpfote stand mit seiner Schwester in der Mitte und wurde von ihren Mentoren umzingelt. Der Parnterkampf war vorallem für Krieger geeignet die oft gemeinsam trainiert und gekämpft hatten. Sie nahmen sich instiktiv eine gemeinsame Verteidigungspostion ein und gaben einander Rückendeckung. Währenddessen versuchten Windpfote und Blitzpfote ihre Gegner abzuwehren. Blitzpfote kümmerte sich um Löwenschopf. Windpfote knüpfte sich Tulpenblatt vor. Die Geschwister sprangen jeweils auf ihren Gegnern krallten sich an ihnen fest und kratzten sie. Dies sollten für Angreifer verwirrend und gefährlich sein. ,,Das ist genug," zischte Löwenschopf. ,,Ihr könnt aufhören." Sie gingen zurück zum Lager. Rotstreif kam ihnen entgegen. ,,Löwenschopf, Tulpenblatt, Kojotenstern möchte mit euch reden," sagte der Zweite Anführer. Windpfote und Blitzpfote wechselten Blicke. Worüber wird sich Kojotenstern mit ihnen unterhalten? Bekommen sie oder wir Ärger. Haben wir etwas falsch gemacht? Oder planen sie eine Abschlussprüfung, für Windpfote und seine Schwester, um sie bald zu Kriegern ernennen zu dürfen? Windpfotes Pfoten kribbelten vor Aufregung. Blitzpfote bemerkte dies. ,,Du siehst so aufgeregt aus. Was ist los." Er sah seine Schwester. ,,Ich dachte, vielleicht redetet Kojotenstern mit unseren Mentoren über eine Abschlussprüfung für uns." ,,Du meinst wir werden scho sehr bald Krieger?" Blitzpfotes Augen rissen sich vor Stauen weit auf, doch dann verflog es, als sie sagte: ,,Aber wir haben noch längst nicht alle Kampftechniken gelernt." ,,Das brauchen wir nicht," versicherte Windpfote ihr. ,,Du hast doch selbst gehört, dass unsere Mentoren uns lieber jetzt schon zu Kriegern ernnen wollen. Wir sind geschickt und clever im Jagen und mutig und stark im Kämpfen. Außerdem können wir auch im Kampf gegen den Ort des Bösens unsere Elementar-Kräfte ausnutzen." Seine Schwester schüttelte sich: ,,Hast du vergessen, was die Hüter der Elemente gesagt hatten. Sie sind nur für Notfälle geeignet." ,,Hast ja Recht. Komm lass uns etwas trinken." Auf dem Weg zum Trinkbach kam Windpfote aufeinmal wieder Häherschwinge in den Sinn. Kurz bevor er und seine Schwester mit den anderen Wächtern zum Stein der Elemente gegangen war, war er mit Löwenschopf, Graßherz, Schattenwende und Häherschwinge. Es zischte, wie eine Schlange. Löwenschopf teilte die Pattroulie auf, alle bisauf Häherschwinge bekamen einen Partner. Windpfote und sein Mentor suchten im Sonnenkreis nach der Schlange ab. Keine Spur, dann war aufeinmal einmal ein kurzer Aufschrei einer Katze zuhören. Häherschwinge lag leblos neben den Trinkbach. Schattenwende wollte dass jemand Nachthimmel holte. Doch dies war nicht nötig, Häherschwinge war bereits tod. Sehr oft sah er das Bild von Häherschwinges Leichnahm vor sich liegen, wenn er zum Trinkbach ging. Blitzpfote schien seine Gedanken erraten zu haben. ,,Du denkst wohl wieder an Häherschwinge?" fragte sie ruhig. Windpfote seuftzte: ,,Es kommt mir immer wieder in den Sinn, wie Häherschwinge blutend da lag." Er nahm sich ein Schluck Wasser und sagte: ,,Hoffentlich haben die Krieger die Schlange getötet." Blitzpfote schüttelte sich. ,,Weiß ich nicht. Aber ich hatte mal gehört, wie Rotstreif ab und zu Krieger losschickte, um die Schlange zu finden und zu töten. Bisher wurde sie aber nie wieder gesehen." Windpfote nahm sich noch ein Schluck. Hat sich die Schlange sofort aus dem Staub gemacht, nachdem sie Häherschwinge getötet hatte? War es vielleicht irgend ein Zeichen? Wurde die Schlange von Wolfssplitter oder Fuchsnarbe losgeschickt? Er schüttelte sich den Kopf. Wieso sich soviele Gedanken darüber zu machen? Die Schlange könnte auch einen guten Grund gehabt haben. Sicher wollte sie ihr Territourium verteidigen oder ihre Jungen beschützen, sowie das eine Fuchsweibchen im Wald der Füchse. ,,Lasst und wieder zurückgehen," miaute Blitzpfote. ,,Vielleicht erfahren wir, worüber sich unsere Mentoren mit Kojotenstern unterhalten haben." Windpfote folgte seiner Schwester aus dem Farnbusch. Ihre Mentoren saßen mit Kojotenstern vor dem Anführerbau. Alles was Windpfote noch hörte war. ,,Nicht vergessen. In zwei Monden werden sie ihre Abschlussprüfung haben," miaute Kojotenstern. ,,Versucht bisdahin ihnen die restlichen Kampftechniken beizubringen." Löwenschopf und Tulpenblatt verneigten sich vor dem Anführer. Anscheinend hatte keiner von ihnen Windpfote bemerkt. Er traute seinen Augen nicht. In zwei Monden haben sie ihre Abschlussprüfung. Und wenn sie diese bestanden haben - und das werden sie - wird es nicht mehr weit sein, bis zu ihrer Kriegerzeremonie. Er hoffte, dass die Katzen aus dem Taal der Mörder und Ort des Bösens erst danach auftauchen werden.

Kapitel 3

Vollmond leuchtete hell und klar am Himmel. Katzen versammelten sich um Kojotenstern. Blitzpfote und ihr Bruder stößten dazu. Sie endteckte Wespenstich, Lichtglut, Glanzbrise, Schneeschweif, Moorzahn, Rotstreif, Ampferherz, Echsenflut, Schattenwende, Löwenschopf, Tulpenblatt, Saatsprung, Drosselkralle, Adlerklaue, Rattenherz, Distelblüte, Goldschweif, Lerchenbrust, Rabenfell, Sandschwinge, Nachthimmel und Heckenweide. Der Zweite Anführer unterhielt sich mit Raucherz, Bussardwind, Hermelintanz und Efeukralle. Wenig später verschwand die Nacht-Pattroulie angeführt von Rauchherz in der Brennelselnbarriere. ,,Wir gehen," miaute Kojotenstern. Sie passierten den Sandweg. Blitzpfote witterte. Der Erdclan war vorkurzem auf dem Sandweg. Einige von ihnen konnte sie mit zusammengekniffenen Augen, am Ende des Sandweges erkennen. Unteranderem Rindenstern, Silberstachel, Pfützenpelz, Matschweif, Amselfeder, Schmutzwind und Tauwasser erkennen. Es befanden sich noch andere ihrer Gefährten zwischen ihnen, die Blitzpfote nicht erkannte. Während sie herausfand, wer sich unter den Erdclan-Katzen befinden konnte, kamen sie schon längst bei der Eisclan-Grenze an und dann auch schon beim Fluss. Die Steine die vor eingien Monden, wegen Hochwasser, nicht mehr zu sehen waren, waren jetzt wieder da. So konnten die Katzen, die nicht zum Wasserclan gehören, darüber hüpfen. Noch nicht alle Katzen waren da. Der Eisclan fehlte, aber bestimmt werden sie bald kommen. ,,Lasst uns zu Donnergroll, Sturmflut und Tauwasser gesellen," sagte Windpfote. Mit ihnen waren Blitzpfote und Windpfote zum Stein der Elemente gegangen. Sie gehörten auch zu den Wächtern. Sturmflut hatte das Wasser. Donnergroll die Erde. Und Tauwasser das Eis. In letzter Zeit saßen sie oft mit ihnen und Flammenpfote und Wolkenpfote auf Großen Versammlungen zusammen, auch wenn welche von ihnen nicht da waren. Blitzpfote winkte mit den Schweif und grüßte: ,,Guten Abend, ihr drei." Sturmflut drehte sich um. Der Kater, der Blitzpfotes Bruder ähnlich sah, aber schwarzblaues und kein blauschwarzes Fell hatte, drehte sich um. ,,Auch euch beiden einen guten Abend," grüßter er zurück. Tauwasser und Donnergroll erwiderten ihren Gruß. Aber Tauwassers Augen verdunkelten sich, als die Erdclan-Kätzin sie und Windpfote musterte. Windpfote schien dies nicht zu gefallen. ,,Was starrst du uns so an?" zischte er. ,,Du siehst aus, als erkennst du Blitzpfote und mich garnicht mehr. Tauwasser wandte ihren Blick ab und knurrte: ,,Ihr wollt es wissen? Warts ab, wenn Rindenstern an der Reihe kommt." Donnergroll und Sturmflut wechselten Blicke, sagten aber nichts. Es blieb ruhig, bis Flammenpfote und Wolkenpfote zu ihnen stießen. Windpfote grüßte sie bei ihren Namen. Wolkenpfote merkte, wie Tauwassers düsterer Blick Blitzpfote und Windpfote traf. ,,Hat sie etwas gegen euch?" fragte er. ,,Psst!" machte Sturmflut. ,,Ihr werdet es vielleicht gleich erfahren." Blitzpfote musste schlucken. Wolkenpfote hatte Recht. Was hat sie nur gegen uns? Auf der letzten Versammlung verhielt sie sich noch freundlich, aber jetzt sah sie so aus, als kannte sie Blitzpfote und Windpfote gar nicht mehr. Blitzpfote drehte sich um. Sie erkannte Saatsprung, der von Matschweif, Amselfeder und Schmutzwind vertrieben wurde. Enttäuscht wandte er sich Wespenstich und Lichtglut zu, die weiter außerhalb saßen und auch von Erdclan-Kriegern ihres Alters weggescheucht wurden waren. Sie waren nicht die einzigen, fast alle ihrer Gefährten saßen nur noch beim Wasserclan oder Erdclan. Selbst Pfützenpelz unterhielt sich nicht mehr mit Heckenweide, sondern mit Steinglanz, dabei waren die drei beste Freundinnen. Blitzpfote verstand nichts. Von Storchenherz war nichts zu sehen. ,,Katzen aller Clans seit Herzlich Willkommen," hob Kojotenstern mit fester Stimme," an ,,Wir haben uns hier versammelt, um die Nacht friedlich zu verbringen." Neben Rindensterns Baumstumpf hockte nicht Maisfrost sondern Silberstachel. Wo waren Maisfrost und Storchenherz? Haben sie vielleicht etwas damit zu tun, warum der Erdclan wütend auf uns war? Federstern begann: ,,Wie ihr wisst steht der Blattfall bereist bevor, doch der hindert uns nicht daran mit neuem Leben anzufangen. Vor einem viertel Mond wurden Funkenherz und Pilzfell stolze Eltern von zwei Jungen. Ihre Tochter heißt Silberjunges und ihr Sohn Goldjunges." Glückwünsche waren von anderen Clans zu hören. Blitzpfote entdeckte Pilzfell bei seinem Bruder Holzzweig ziemlich weit vorne sitzen. ,,Aber das ist nicht die einzigen Neuigkeit," brach die Eisclan-Anführerin die Katzen zum Schweigen. ,,Farnschweif erwartet bereits in zwei Monden Junge von Dämmerglut. Und Frosteis war seit einigen Tagen in der Kinderstube eingezogen. Salbaiglut wird Vater." Federstern saß sich hin und gab Maulwurfstern ein Zeichen fort zu fahren. ,,Beim Wasserclan waren auch einige Wunder passiert. Kurz nach der letzten Großen Versammlung wurden Hirschschwinge und Sturmflut stolze Eltern von vier Jungen. Zwei Kätzinnen namens Blaujunges und Eichhornjunges und zwei Männchen namens Mausjunges und Schwarzjunges." ,,Gratuliere Sturmflut," miaute Windpfote. Die anderen Wächter stimmten ihn zu. Mit einem Nicken erwiederte der Krieger des Wassers die Glückwünsche. ,,Außerdem sind die Jungen von Wieselauge und Hummelblick Schüler geworden. Bernsteinpfotes Mentor ist Weißdorn und Pandanase ist Vogelpfotes Mutter. Zur Zeit haben wir fünf Schüler. Einer davon, wie ihr vor einem Mond wisst, ist Luchspelz Schüler." Blitzpfote kannte sie. Sie hießen Zapfenpfote, Eichelpfote und Kastanienpfote Finkenranke und Waschbärfuß Junge. Sie sah sich um konnte sie jedoch nicht erkennen, außer Zapfenpfote. Der kleine farnfarbende Kater mit braunen Streifen saß bei den anderen Heilern. Er war seiner Mutter zum Verwechseln ähnlich. Genau wie Graßherz seiner Mutter zum Verwechseln ähnlich sah.

Kapitel 4

Dann kam Kojotenstern. ,,Bei uns gibt es eigentlich keine Neuigkeiten zu verkünden, außer dass Windpfote und Blitzpfote in zwei Monden ihre Abschlussprüng haben werden. Unsere Beute läuft bisher noch gut und auch unser Trinkbach bietet noch reichlich Wasser." Er setzte sich hin. Rindenstern war der letzte. Blitzpfote schluckte. Der braungetigerte Kater mit einem Riss in der Mitte seines Schwanzes ließ seine gelbe Augen durch die Katzen schweifen. Zorn, Rache, Kampf, Enttäuschung waren zu erkennen. ,,Beim Erdclan herrscht traurige Gewissheit. Zwei Tage nach dem Heilertreffen ist Storchenherz plötzlich verstorben." ,,Das tut uns Leid," miaute Kojotenstern. ,,Storchenherz-" Er wurde unterbrochen. Drohenend und mit ausgefahrenen Krallen stand der Anführer des Erdclans Kojotenstern gegenüber, als wäre Maulwurfstern nicht zwischen ihnen. ,,Das sollte es euch auch!" fauchte Rindenstern. ,,Was ist dein Problem?" fragte Maulwurfstern. ,,Du meinst doch nicht dass der Feuerclan-?" ,,Oh doch, dass tue ich. Storchenherz wurde von einer Feuerclan-Pattroulie ermordet als er auf Kräutersuche war!" Gemurrmel breitete sich zwischen Feuerclan und Erdclan-Katzen aus. ,,Gar nicht wahr!" So etwas würde der Feuerclan nie tun!" ,,Genau! Wir verstößen doch nicht gegen das Gesetz der Krieger!" Der Zweite Anfüher des Feuerclans brach sie zum Schweigen. Kojotenstern sprang von seinem Baumstumpf runter und ging persönlich zu Rindenstern. ,,Was fällt dir ein uns zu beschuldigen euren Heiler getötet zu haben?" fauchte er. ,,Gibt es irgendwelche Beweise, die das bestätigen können?" Rindenstern nickte Silberstachel zu. Der Zweite Anührer zischte: ,,Wir haben Fellhaare und Krallenspuren von Katzen gefunden." ,,Das beweist aber noch lange nicht, dass sie von uns stammen," behaarte Rotstreif. ,,Ich fand ihn an eurer Grenze." ,,Unmöglich," miaute Rotstreif. ,,Unsere Grenzpattroulien haben überhaupt nichts an Storchenherz Blut gerochen." Der Anführer sprang vom Baumstumpf runter und baute sich vor Rotstreif und Kojotenstern auf. ,,So so. Ihr glaubt also mein eigener Stellvertreter hätte Storchenherz getötet?" Der rote Kater mit braunen fast schwarzen Streifen wirkte aufeinmal klein. ,,Nein. Das habe ich nicht so gemeint. Es könnte schließlich auch ein Dachs oder Fuchs gewesen sein." Die anderen Anführer hatten bisher noch nichts gesagt, schienen aber ganz und gar auf der Seite des Feuerclans zu stehen. Der Anfüher des Erdclans sah Maulwurfstern und Federstern mit vor Zorn funkelnden Augen an. ,,Der Feuerclan hat Storchenherz getötet habt ihr nichts dazu zusagen. Maulwurfstern schüttelte den Kopf: ,,Wir kenn den Feuerclan besser als du Rindenstern. Er ist loyal, hilfsbereit, freundlich. Sie sind keine Mörder." Federstern stimmte ihn mit kurzen Miauen zu. Rindenstern ging paar Mal im Kreis und fauchte: ,,Wenn Silberstachel Storchenherz tod an der Grenze des Feuerclan Territouriums gefunden hat, beweist es alles." ,,Was denn?" knurrte Rotstreif. ,,Na, dass wir uns an euch rächen werden!" hauchte Rindenstern. ,,Ihr werdet für Storchenherz tod bezahlen und zwar in einem Kampf." Die Katzen murrmelten durcheinander. Jetzt wusste Blitzpfote Bescheid. Der Erdclan wandt sich vom Feuerclan ab, weil er behauptet wir hätten Storchenherz getötet. Aber was Silberstachel Rindenstern angeblich berichtet hatte, stimmte wirklich nicht. Aber da fiel ihr ein, dass Silberstachel nach Maisfrost Zweiter Anführer wurde und somit zu seinem Anführer nahe stand. Rindenstern glaubt und vertraut ihm und umgekehrt war es genau so. Der Streit war noch nicht zu Ende. ,,Na schön. Du hast es nicht anders gewollt," fauchte Kojotenstern. Rindenstern Anschuldigungen haben in ihm, wieder das Böse aufgeweckt. ,,Ihr wollt einen Kampf, dann werdet ihr ihn auch bekommen." Rindenstern machte sich zum Aufbruch bereit. ,,In vier Tagen," miaute er noch. Die Versammlung war beendet. Die Katzen machten sich auf dem Heimweg. Tauwasser strich um Windpfote und knurrte in seine Ohren: ,,Storchenherz Tod werdet ihr noch bitter bereuen." Blitzpfote verstand nichts. Niemand aus ihrem eigenen Clan würde so einen Mord begehen. Sie kann von Glück reden, dass die anderen Clans auf ihrer Seite standen. ,,Der Feuerclan hat Storchenherz nicht umgebracht!" rief sie Tauwasser hinter her. Die blaugraue Kätzin drehte sich zwar nicht um, aber miaute: ,,Das werden wir in vier Tagen ja sehen." Flammenpfote und Wolkenpfote wandten sich von ihnen ab. ,,Wir sollten auch lieber gehen," miaute Flammenpfote ruhig. ,,Federstern macht sich langsam zum Aufbruch bereit." Die Geschwister nickten zum Abschied ihre Köpfe. Maulwurfstern miaute. ,,Wir sollten auch gehen," zischte Sturmlut und machte sich auf zu seinem Anführer. Sein Bruder verneigte sich den Kopf vor Blitzpfote und ihren Bruder. ,,Viel Glück. Wenn ihr Unterstützung braucht, wir sind immer für euch da." Dankend nickte Windpfote den Kopf zu Donnergroll. Auch Windpfote und ihr Bruder gingen zu ihrem Anführer. Ihre Freunde Saatsprung und Heckenweide kamen neben ihnen angesprungen. ,,So habe ich Kojotenstern noch nie erlebt," stellte die junge Heilerin fest. Blitzpfote nickte. Das ihr Anführer vorhin so ausgerastet war, war ganz und gar Rindensterns Schuld. Der Anführer des Erdclans hat ihn und seinem Clan für eine Mordtat angeklagt, von denen sie noch nicht mal etwas wussten und gar begonnen hatten. Natürlich trainieren noch einge Feuerclan-Katzen im Taal der Mörder, aber soweit würden sie nie gehen. Blitzpfote und Windpfote mussten Storchenherz waren Mörder finden, am besten noch bevor der Kampf stattfindet. Sonst wäre es reines Blutverschwendung. Aber wie sollen sie den Täter finden und wie sollen sie es Kojotenstern und Rindenstern erzählen? Was ist wenn sie sie nicht glauben? Was wenn der Täter selbst nicht die Wahrheit sagt? ,,Sind alle da?" fragte Kojotenstern. ,,Dann lasst uns nach Hause gehen." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging der Anführer los. ,,Windpfote," flüsterte Blitzpfote. ,,Wir sollten Storchenherz waren Mörder finden, bevor wir einen Kampf beginnen, der nie hätte stattfinden sollen." Ihr Bruder verdrehte die Augen und zischte: ,,Wie denkst du sollen wir das anstellen? Etwa jeden vom Erdclan oder Feuerclan zur Rede stellen, bis einer von ihnen mit der Wahrheit rausrückt?" Blitzpfote senkte den Blick. ,,Naja. Ich dachte vielleicht kann Storchenherz uns persönlich seinen wahren Mörder verraten. Oder wenn die Katze im Kampf auch noch unseren Heiler töten will." Windpfote blickte zum Himmel. ,,Ich würde sagen. Wir warten ab, ob Storchenherz Mörder auch unseren Heiler töten will und vielleicht auch noch Heckenweide, Pfützenpelz, Kojotenstern, Rindenstern, Maisfrost und Silberstachel." Silberstachel! wiederholte Blitzpfote in ihren Gedanken. ,,Rindenstern erwähnte, sein Stellverter hätte Storchenherz auf unsere Grenze liegen sehen und er war alleine." Windpfote sah sie eindringlich in die Augen. ,,Worauf willst du hinaus?" ,,Verstehst du es nicht? Silberstachel ist Storchenherz Mörder." Wieso war sie nicht gleich darauf gekommen? ,,Warum meinst du wohl Silberstachel hätte Rindenstern dazu angestifftet den Feuerclan zu beschuldigen?" fragte sie. ,,Weil er vor seinem eigenen Clan nicht als Mörder da stellen wollte," antwortete ihr Bruder. Silberstachel war ein ziehmlich gefährlich aussehender Kater. Er stand Fuchsnarbe und Wolfssplitter sehr nahe. Seitdem er Halbgeschwister bekam, fing er an im Taal der Mörder zu trainieren. Er schworr Fuchsnarbe jeden umzubringen, der sein Leben ruiniert hatte. Dazu gehörte auch Storchenherz. Der ehemalige Heiler half Maya dabei, die Jungen zur Welt zu bringen. Aber wie sollen sie es Kojotenstern und Rindenstern Beweis machen, dass Silberstachel Storchenherz getötet hatte? Vielleicht kann Nachthimmel ihnen helfen? Storchenherz musste ihn bestimmt schon mal in seinen Träumen aufegsucht haben und ihn vor Silberstachel gewarnt haben. Er könnte einige Antworten parat haben. Und die Anfüher würden einen Heiler eher glauben, als Schüler.

Kapitel 5

Nachthimmel sortierte seine Kräuter aus. Letzte Nacht hatte Kojotenstern seinem Clan zu einem Kampf gegen den Erdclan eingesetzt. Seine Bruder -welche unter den allerbesten Krieger des ganzen Clans zählten- bekamen die Ehre ihre Gefährten auf dem Kampf vorzubereiten. Es raschelte im Eingang. ,,Nachthimmel!" Efeukralles Stimme ertönte. Sie war krächzend und rau. Es wird langsam an der Zeit, dass er sich den Ältesten anschloss. Aber Efeukralle war dickköpfig, genau wie seine Freunde. Sie meinen ständig, diesen Kampf würden sie noch schaffen und wenn sie sterben, dann ehevoll. Nachthimmel schnaufte. Von wegen ehevoll sterben. In seinem Zustand könnte er noch nicht mal den jüngsten Schüler des Erdclans besiegen. Nachthimmel trat aus seiner Vorratskammer aus und wartete darauf, was Efeukralle zu sagen hatte. ,,Ich weiß nicht wieso, aber meine Gelenke schmerzen wie verrückt. Hast du irgendetwas, damit sie nicht mehr weh tuen." Der weiße Kater mit seher hellgrauen Streifen sah den Heiler tief und flehend in seine dunkelblauen Augen an. Er zischte: ,,Ich habe etwas dass dir helfen könnte. Schließ dich den Ältesten an. Du merkst doch sowieso schon nach jeder Pattroulie wie sehr dir deine Knochen schmerzen." Efeukralles Pelz kribbelte, bis es sich aufstellte. ,,Du bezeichnest mich wohl als alt?" hauchte er. Nachthimmel zuckte zusammen und stammelte: ,,N-nein! So habe ich es nicht gemeint. Ich meine nur es wird langsam an der Zeit. So wie ich dich, Drosselkalle, Stachelzahn und Hasenfuß kenne, seit ihr schon Krieger, da war Aschenstern noch nicht mal Anführer. Ihr seit schon so lange Krieger, es wird an der Zeit, dass die nach euch eine Chance bekommen in einem ihrer letzten Kämpfe den Clan zu verteidigen." Efeukralle legte seinen Kopf schief und fragte: ,,Du meinst Schneeschweif, Ameisenherz, Moorzahn, Glanzbrise und Moosfeder." Der Heiler nickte: ,,Bis jetzt noch seit ihr die ältesten Krieger und somit auch loyaler, weißer, erfahrener, geschickter, mutiger und schlauer als die anderen. Ihr solltet diese Fähigkeiten im Kampf gegen den Erdclan lieber denen überlassen, die du mir genannt hast, Efeukralle. Überlegst dir gut. Willst du in einem Kampf sterben oder als Ältester deine Fähigkeiten an andere weitergeben?" Ohne auf eine Antwort von dem alten Krieger zu warten, drehte Nachtimmel sich um und ging in der Vorratskammer. Er merkte, dass Efeukralle noch da war. Entweder wartete er auf Kräuter für seine Schulter oder er überlegte sich ob er sich den Ältesten anschließen sollte. Als Nachthimmel mit Ringelblumen für Efeukralle rauskam, miaute dieser: ,,Nicht mehr nötige. Ich habe mich entschieden. Ich werde mich den Älstesten anschließen." Stolz stieg Nachthimmel bis zur Kehle. Er legte die Ringelblume wieder auf ihrem Platz zurück. Bevor Efeukralle aus seinem Bau rausging, miaute er noch: ,,Versuche auch Drosselkralle, Hasenfuß und Stachelzahn davon zu überzeugen." Der alte Krieger schnippte verständnissvoll mit dem Schwanz. ,,Morgen Nachthimmel," grüßte Heckenweide nuschelnd durch Brennelsenblätter. Der Heiler schickte die weiße Kätzin mit rotbraunen Flecken in Begleitung eines Kriegers auf Kräutersuche. Er brauchte neue Brennelselnblätter. Dieses Heil-Kraut war vollem gut gegen Schwellungen, die mit Sicherheit im bevorstehenden Kampf auftrteten könnten. Heckenweide war ihren Bruder seit dem Morgengrauen losgezogen. Der junge Krieger streckte seinen Kopf hinein. ,,Danke für deine Hilfe, Saatsprung," schnurrte Heckenweide. ,,Kein Problem." Saatsprung fuhr herum. ,,Jetzt muss ich aber los. Rattenherz, wollte mir Graßherz, Tigersturm, Hermelintanz und Schneeschweif ein paar seiner Kampfkünste zeigen." Er sauste davon. Kojotensterns Bruder aus einem älteren Wurf zusammen mit Dachszahn gehörte zu den besten Kämpfern unter den Brüdern. Rattenherz konnte wie ein ganzer Clan kämpfen. Er erinnerte sich noch gut an die Geschichte, die seine Mutter erzählte. Die Geschichte, über dem Kampf, wo Kojotenstern seinen Vater tötete und seine Brüder im Clan aufgenommen worden waren. Viele seiner Clan-Gefährten kamen ums Leben, aber der Clan hatte sich dankt Kojotensterns Brüder wieder gefüllt. Oft brachten sie ihre Gefährten einige ihrer Kampf-Techniken bei. Viele hatten sie selbst erfunden. Heckenweide unterbrach seine Gedanken ,,Soll ich noch welche Kräutersuchen? Oder darf ich auch mit trainieren?" fragte sie. Der Heiler schüttelte den Kopf. ,,Morgen gehen wir weiter auf Kräutersuche. Du darfst trainieren. Ich kommen vielleicht gleich nach." Er folgte Moosfeders Tochter aus dem Bau er wollte wissen, ob Efeukralle schon mit seinen Freunden bei Kojotenstern war. Ohne erwischt zu werden luckte er in den Bau. ,,So," miaute der Anführer. ,,Ihr wollt euch also alle noch vor dem Kampf den Ältesten anschließen?" ,,Das ist gut," hörte Nachthimmel Glanzbrise miauen. ,,Ihr gehört zu den besten Kriegern überhaupt. Ihr könnt als Älsteste eure Erfahrungen an die neuen Krieger weitergeben. Außerdem ist es besser Ältester zu sein, als im Kampf zu fallen. Ich finde ihr habt es euch gut überlegt." ,,Oh ja, dass haben wir. Aber Stachelzahn war nicht leicht umzustimmen," schnurrte Efeukralle genüsslich. Stachelzahns Zischen war zu hören. ,,Also, dass ist das erste Mal das wir soviele Älteste haben. Sonst sind es meistens nur fünf bis sechs." Seine Begeisterte Stimme verwandelte sich um zu einer besorgten. ,,Hoffentlich gibt es dort genug Platz für euch alle." Langsam gewöhnten Nachthimmels Augen sich an der Dunkelheit und er konnte erkennen, wie Glanzbrise Kojotenstern mit ihrer Schulter anstupste. ,,Der Ältestenbau ist doch ungefähr so groß, wie der Kriegerbau. Außerdem sehen Sandschwinge und Goldschweif auch schon so aus, als würden sie sich bald dem Mondclan anschließen." Sandschwinge klagte oft über Herzensstörungen und Goldschweif lehnte jede Mahlzeit ab, die die Schüler ihr gaben. Nachthimmel untersuchte sie öfter. Bei Sandschwinge stellte er Herzryhtmusstörung fest. Das Herz schlägt unregelmäßig. Meistens wird es der sandfarbenden Kätzin sehr schnell übel und sie ist oft kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Sie kann ihre Gefährten dafür danken, dass ihre Gefährten für sie immer etwas bereit legen, wenn sie meint ihr wäre übel und sie stützen sie, wenn sie kurz davor war in Ohnmacht zu fallen. Seine Mutter Goldschweif liegt in letzter Zeit einfach nur in ihrem Nest. Sie atmet und bewegt sich zwar, aber hatte in letzter Zeit nie den Bau verlassen. Bei den Gedanken fiel Nachthimmel ein, dass er mal wieder nach ihnen schauen sollte. ,,Nachthimmel!" rief Lerchenbrust geschockte Stimme aus dem Ältestenbau. Sofort kam er angerannt. ,,Sandschwinge. Ich fürchte sie atmet nicht mehr," miaute Rabenfell, als Nachthimmel hinein luckte. Er weitete seine Augen. Die sandfarbende Kätzin lag wie tod da. ,,Habt ihr versucht sie aufzuwecken. Der Kater schüttelte den Kopf: ,,Bisher ohne Erfolg." Tüpfelpelz, die jüngste der Ältesten war ganz außer Rand und Band. ,,Wir wollten dich schon eher rufen, aber Sandschwinge meinte ,Es ist nicht nötig,. Was heißt das?" Bevor der Heiler antwortete, wollte er erstmals Sandschwinges Atmung abtasten. Traurig und geschockt zu gleich, musste er feststellen: ,,Das bedeutet, dass sie sich in diesem Augenblick dem Mondclan anschließen wird." Sandschwinges Baugefährten wechselten verzweifelte Blicke. Selbst Goldschweif erhob sich schwer von ihrem Nest und sah mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen zu Sandschwinge. ,,Ist sie tod?" fragte Nachthimmels Mutter stotternd. Er nickte den Kopf. Heute Nacht wird sich Sandschwinge dem Mondclan anschließen. Sie starb an einer Herzrythmusstörung.

Kapitel 6

Es war Nacht. Die Katzen hielten eine Trauerfeier für Sandschwinge ab. Nachdem Kojotenstern sie dem Mondclan willkommen hieß, versammelten sich ihre engsten Freunde und Verwandten zu ihr. ,,Komm gehen wir schlafen," miaute Blitzpfote. ,,Wir wollten uns mit unseren Mentoren bei Sonnenaufgang auf dem Trainigsplatz treffen." Sie folgte ihrem Bruder in den Bau und sah zurück. Lebwohl Sandschwinge, hoffe du findest ein glückliches Leben im Mondclan. Ich hoffe du findest deine bereits verstorbenen Freunde und Familienmitglieder dort wieder, miaute Blitzpfote lautlos in Gedanken zu sich. Besonders die beiden Brüder Ameisenherz und Moorzahn trauern am meisten um Sandschwinge. Sie waren ihre Söhne. Deren Vater hatte Blitzpfote nie gekannt. Aber Adlerkaue oder die Ältesten erzählten oft über dem Kampf, von damals als Fuchsnarbe noch am Leben war und Kojotenstern und seine Brüder noch dessen Anhänger waren. Stachelherz erzählte eins, sein Sohn Wuschelschweif wäre mit einer Gefährten namens Sandschwinge zusammen gewesen. Er war Ameisenherz und Moorzahns Vater. Der langhaarige schwarze Kater war im Kampf gegen die damaligen Katzen aus dem Ort des Bösens gefallen. Gähnend rollte sie sich in ihrem Nest ein. Blitzartig öffnete sie ihre Augen. Was ist hier los? Lauter Katzen kämpften wie wilde Dachse. Ein rotbrauner Kater stand vor einem fuchsfarbenden Kater drohend gegenüber. Blitzpfote schockte. Kojotenstern und Fuchsnarbe! Zuvor stellte sich Kojotenkralle zwischen Moosfeder und Fuchsnarbe. ,,Verräter!" hauchte der fuchsfarbende vernarbte Kater. Er sprang in die Luft und rampte seinen Sohn zur Seite. ,,Deinedwegen mussten heute drei Krieger ihr Leben lassen. Und nun wirst du zur Strafe getötet. Der rotbraune Kater biss seinem Vater heftig in der Kehle. Als sie anfing heftig zu Bluten, ließ er los. Fuchsnarbe viel tod zu Boden. Einer von Fuchsnarbes Anhängern schrie vor Panik auf: ,,Fuchsnarbe ist tod! Rückzug!" Sie rannten davon. Bernsteinbrust erschien. ,,Worauf wartest du," hackte der ehemalige Heiler. ,,Folge sie." Blitzpfote wollte wissen wieso, aber dafür hatte Bernsteinbrust anscheinend keine Zeit. Er verblasste wieder. Blitzpfote nahm die Verfolgung auf. Besonders hatte sie es auf einem braungetigerten abgesehen. In Begleitung eines dunkelgrauen Katers, rannte er direkt zum Ort des Bösens. Sie kamen an einem verlassenen Zweibeinernest an. ,,Dort leben Tigger und Kalle." Bernsteinbrust erschien neben Blitzpfote. ,,Wenn der Kampf kommt, wobei ihr gegen den Ort des Bösens und dem Taal der Mörder kämpfen müsst, weißt du wo Tigger und Kalle zu finden sind." Blitzpfote war total verwirrt. ,,Warum?" Keine Antwort, der orangene Kater verschwand wieder und ließ Blitzpfote in ihrem Nest zurück. Sie öffente ihre Augen. Wenn der Kampf gegen den Erdclan vorbei ist, macht sie sich auf der Suche nach Tigger und Kalle. Sie hatte so ein Gefühl, Bernsteinbrust wollte, dass sie uns in dem Kampf helfen. Aber wie und warum ausgerechnet sie? ,,Aufwachen, Blitzpfote." Windpfote rüttelte seiner Schwester wach. Gähnend rappelte sie auf und putzte sich, während ihr Bruder schon auf dem Weg zum Frischbeutehaufen war. Blitzpfote trappte hinter ihn er. Ihre Mentoren waren auch schon da. Löwenschopf blickte auf und leckte sich genüsslich übers Maul. ,,Guten Morgen," grüßte er ,,Habt ihr gut geschlafen, auch wenn Sandschwinge sich kurz davor dem Mondclan anschloss?" Die Geschwister nickten. ,,Wir sind zwar nicht mit ihr verwandt und auch nicht eng mit ihr befreundet, aber vermissen tun wir sie," gestand Blitzpfote, nachdem sie sich ein Bissen ihrer Wühlmaus genommen hatte. Tulpenblatt senkte den Kopf. ,,Alle vermissen Sandschwinge, denn sie gehört zu unserem Clan. Also ist sie auch Teil unserer Familie. Sie war eine großartige Kriegern. Nachdem Distelblatt, Taubenfeder und Wolkenpfote zu Schülern ernannt wurden, beschloss sie sich den Ältesten anzuschließen. Sie gehört vor Rabenfell und Goldschweif zu den ältesten der Ältesten. Lerchenbrust kam hinzu, nachdem ihre Jungen einige Monde später zu Schülern ernannt wurden waren. Tüpfelpez war erst vor kurzem in den Ältestenbau umgezogen." Blitzpfote staunte: ,,Mir kam Sandschwinge aber nie so alt vor. Als unsere Mutter zu Schülerin ernannt wurden war, dass geschah doch vor dem Kampf gegen den Ort des Bösens?" Löwenschopf nickte: ,,Eure Mutter und ihre Geschwister waren damals noch Schüler. Leider wurde ihr Bruder von Speer getötet und auch ihre Mutter wurde von einem von Fuchsnarbes Anhängern getötet. Taubenfeder starb vor nicht allzu langer Zeit. Meine Geschwister und ich waren noch Schüler, als der Fluss von Ottern heimgesucht wurde. Kojotenstern bestand darauf dem Wasserclan zu helfen. Leider wurde Taubenfeder von einem dieser Otter getötet." Blitzpfote und Windpfote wechselten Blicke. ,,Das heißt also dass von der Seite unserer Mutter nur noch Efeukralle lebt?" fragte Windpfote. ,,Auf der Seite eures Vaters leben noch einige. Rattenherz, Dachszahn, Bussardwind und Kojotenstern. Schattenwede, Blattfall, Hermelintanz und Wolfssplitter," miaute Tulpenblatt. Blitzpfote schüttelte den Kopf. ,,Und was hat jetzt mit Sandschwinge zu tun?" Windpfote nickte zustimmend. Ihre Mentoren wechselten Blicke. ,,Das hat nichts mit Sandschwinge zu tun," miaute Löwenschopf. ,,Sondern mit den bevorsstehenden Kampf." Tulpenblatt ergänzte: ,,So viele sind im Kampf gegen den Ort des Bösens gestorben. Wir wollen nicht, dass so was noch mal passiert. Und deswegen haben wir euch über Rosenschweif und Wolkenpfote erzählt." Windpfote sprang auf. ,,Worauf warten wir denn? Fangen wir an für den bevorstehenden Kampf zu trainieren." Sie folgten ihre Mentoren zur Brennelselnbarriere. Kojotensterns Stimme erklang. Sie drehten sich um. ,,Ich habe beschlossen, dass die Krieger und Schüler von jetzt an lernen, wie man von einem Baum aus einen Feind angreifen kann." ,,Das geht?" fragte Tulpenblatt überrascht. Der Anführer nickte. ,,Meine Brüder und ich haben dies oft als Trainingseinheit benutzt, als wir noch Schüler im Ort des Bösens waren. Sie war wirklich sehr hilfreich, dass könnt ihr mir glauben. Dachszahn wird es euch beibringen. Er ist einer der besten Kletterer des ganzen Clan." Blitzpfote überlegte. Es könnte wirklich funktionieren. Man klettert auf einem Ast und springt einem Feind, der genau oder fast unter dem Ast steht auf dem Rücken. Mit den Krallen kann man sich tief in sein Fell bohren, bis der Feind nach gibt und schließlich die Flucht ergreift. ,,Ich hole Dachszahn," miaute Löwenschopf an Tulpenblatt gewand zu. ,,Du gehst mit unseren Schülern voraus." Kojotenstern ergänzte: ,,Ich habe Dachszahn gestern gesagt, ihr sollt auf den Bäumen in der Nähe der Erdclan-Grenze trainieren. Das ist sehr praktisch, denn so könnt ihr vielleicht, die ersten Krieger davon abhalten in unser Lager einzudringen." Tulpenblatt nickte verständnisvoll. ,,Ist auf jeden Fall ein Versuch Wert. Und auch echt praktisch, vorallem da die Erdclan-Katzen scheinbar nicht auf Bäumen klettern können." Sie schnippte Blitzpfote und Windpfote mit dem Schwanz ihr zu folgen. Blitzpfote sah von ihrer Schulter aus, wie Löwenschopf zum Kriegerbau ging.

Kapitel 7

Dachszahn und Löwenschopf hatten Windpfote, Blitzpfote und Tulpenblatt eingeholt. Der ältere Bruder des Anführers hatte es anscheinend ziehmlich eilig. ,,Rotstreif hat mich auch noch für eine Jagdpattroulie eingeteilt, also zeige ich es euch lieber mal, anstatt es erst zu erklären. Das geht eigentlich ganz einfach." Windpfote sah, wie der schwarzweiß-gestreifte Kater sich vor den Wurzeln aufsetzte und sich mit aller Kraft und ausgefahrenen Krallen hochzog. Der Kater kletterte ungefähr eine Fuchsschwanzlänge bis zum nächsten Ast. Er schwankte, weil etwas Wind ihn berührte. ,,Versucht am besten eurer Gleichgewicht zu halten," miaute Dachszahn. ,,Seit eins mit dem Wind. Aber natürlich nur dann wenn der auftaucht." Vorsichtig bewegte er sich bis zum Ende des Astes. Seine Krallen waren eingezogen. ,,Wenn ihr mit eingefahrenen Krallen auf dem Ast geht, ist es viel einfacher. So bleibt euch keine Krallen im Holz stecken und ihr fällt auch nicht runter, wenn ihr versucht sie rauszusiehen." Windpfote war erstaunt. Kojotenstern hatte Recht. Dachszahn ist ein grandioser Kletterer. Er war am anderen Ende des Astes angekommen. Langsam und vorsichtig und mit eingefahrenen Krallen. Blätter und Zweige versperrten ihm die Sicht. Windpfote konnte von vorn gar nicht mehr sein Gesicht erkennen. ,,Verdammte Blätter," hörte Windpfote Dachszahns Beschwerden. ,,Wenn ihr nicht durch sie hindurch gucken könnt, müsst ihr über sie gucken. Löwenschopf du tust so als wärst du ein feindlicher Erdclan-Krieger auf dem ich es abgesehen habe." Windpfotes Mentor nickte. ,,Okay. Ich werde so tun, als ob ich dich suche." Der langhaarige goldene Kater ging herum. Er schnüffelte in der Luft und am Boden. Wieder seine Augen auf Dachszahn gerichtet, sah Windpfote wie er sich zu einem Sprung bereit machte. ,,Nimmt am besten Anlauf bevor ihr spring, vorallem wenn ihr auf einem Ast mit zu vielen Blättern aus angreift," schlug Dachszahn vor. Er sprang über die Blätter hinweg. Einige streiften seinen Bauch, doch er war anscheinend nicht kitzlig. Beim Fall fuhr Dachszahn seine Krallen aus und landete direkt auf Löwenschopfs Rücken, seine Krallen in dessen Schultern eingeschlugen drückte er ihn zu Boden. Löwenschopf versuchte sich von Dachszahn zu befreien. Der schwarzweiß-gestreifte Kater ließ los. ,,Habt ihr alles verstanden?" fragte er. Ein Nicken, machte ihm verständlich, dass sie dies taten. ,,Dann viel Spaß beim Üben. Ich werde vielleicht nach der Jagd nachschauen, wie ihr vorankommt. Ihr könnt damit rechnen, dass ich euch dann zeige, wie man von einem Ast zum nächsten springt. Es wird sich lohnen, glaubt mir." Ohne ein weiteres Wort verschwand Dachszahn hinter einem Gebüsch. ,,Also gut. Windpfote fang du an," miaute Tulpenblatt. An ihrer Schülerin gewand eränzte sie: ,,Blitzpfote du bist der Feind, den Windpfote vom Ast aus anspringen wird." Blitzpfote nickte und ging in der nähe des Baumes herum, als wäre sie dabei Windpfotes Geruch aufzuspüren. Windpfote klammerte sich am Ast. Er sah hinunter und schluckte. Auch wenn er nur zwei Mäuseschwanzlängen vom Boden entfernt war, kam es ihn doch etwas zu hoch vor. Alles fing an zu verschwemmen. Windpfote hatte das plötzliche Gefühl den Boden nicht mehr zu sehen. Ein großes leeres Loch tauchte auf. Er hatte Angst hinein zu fallen. Auch bis zum nächsten Ast wollte er nicht weiter kletterten. Was war nur los mit mir, fragte er sich. Solch eine Angst hatte ich doch noch nie. ,,Was ist los," fragte Löwenschopfs besorgte Stimme. ,,Wieso kletterst du nicht weiter." Windpfote musste es sagen: ,,Ich kann einfach nicht. Ich habe Angst." Blitzpfotes überraschte Stimme ertönte: ,,Du hast Höhenangst? Aber Windpfote, du bist doch noch nichtmal bis zum nächsten Ast angekommen." Seine Stimme zitterte: ,,Ich weiß. Wenn ich runter sehe, kommt es mir vor, als wäre ich bereits ganz oben. Ihr kommt mir zu weit weg vor. Wenn ich nach oben schaue, kommen mir die Äste zu weit weg vor. Es ist mir alles zu hoch und zu tief." ,,Bleib, wo du bist," miaute Löwenschopf. ,,Ich werde dich nach unten bringen." Hoffentlich war sein Mentor nicht enttäuscht, dass Windpfote es noch nicht mal bis zum nächsten Ast geschafft hatte. Löwenschopf war neben ihn angekommen. Vorsichtig kappte er ihn am Nacken und zog Windpfote nach unten. ,,Alles in Ordnung," fragte er, nachdem Windpfote wieder festen Boden unter den Pfoten spürte. ,,Danke," miaute Windpfote. ,,Ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Ich glaube ich bin nicht fürs Bäumeklettern geeignet." Blitzpfote legte tröstend ihre Schnauze an seiner Wange. ,,Du wirst es schon noch schaffen. Das war auch erst dein erstes Mal. Vielleicht klappt es beim zweiten oder dritten Versuch besser." Tulpenblatt nickte: ,,Deine Schwester hat Recht. Doch falls es doch nicht klappt, kannst du immer noch dabei bleiben deine Feinde am Boden anzugreifen. Dachszahn und Kojotenstern werden es schon verstehen, dass du Höhenangst hast. Denn du bist nicht der einzigste." Windpfotes Angst verfolg langsam und seine Augen erfüllten sich mit Staunen. ,,Rattenherz hat auch Höhenangst. Er kämpft auch lieber am Boden, als auf Bäumen. Außerdem hatte er uns selbst erzählt, dass er beinahe in den Tod gestürtzt wäre. Fuchsnarbe nahm ihn und Dachszahn mit zum Baumklettern-Training. Dachszahn schaffte es beim ersten Mal, Rattenherz vom nächsten Ast aus anzuspringen. Bei Rattenherz allerdings brach der Ast zusammen, nachdem ein kleiner Blitzschlag einen Knick in den Ast hineinschlug. Der Ast brach ausseinander und viel mit Rattenherz auf dem Boden. Er landete in einem Dornenbusch. Was niemand wusste war, dass dort eine Falle lauerte. Rattenherz Schmerzensschreie ließen Fuchsnarbe und Dachszahn sofort wissen, dass er sich verletzt hatte. Er war mit seinem Schwanz in der Falle getappt. Fuchsnarbe und und Dachszahn befreiten ihn, indem sie ihn an die Pfoten packten und kräftig rauszogen. Rattenherz war von der Falle befreit, aber leider nicht die Fellhaare seines Schwanzes. Sie blieben in der Falle stecken. Von dem Tage an, hatte Rattenherz Höhenangst, die er bis heute nicht überwunden hatte." Windpfote und Blitzpfote wechselten Blicke. ,,Das hat dir Rattenherz wirklich alles erzählt?" fragte Löwenschopf. ,,Wieso wusste ich nichts davon?" Tulpenblatt senkte ihren Blick. ,,Weil Rattenherz es nur ein einziges Mal erzählt hatte und zwar an dem Tag, wo er bei uns aufgenommen war. Du und deine Geschwister waren noch nicht mal geboren. Apfelduft und ich waren noch ganz schön neugierige Schüler, die alles über die Vergangenheit von Kojotensterns Brüder wissen wollten. Tja und dann fing Rattenherz auch irgendwann mit der Geschichte an, wie sein Schwanz felllos wurde. Nach dieser Geschichte, wollte er nicht, dass irgendjemand sie weitererzählt, noch nicht mal die Ältesten. Sie konnten es verstehen und so wurde die Geschichte zu einem von Rattenherz größten Geheimnisse, die nie ausgeplaudert werden durften" Jetzt wusste Windpfote wieso er Höhenangst hatte. Er musste sie von Rattenherz -dem Bruder seines Vaters- geerbt haben. Und nicht nur, dass auch wie Rattenherz einen nackten Schwanz hatte, dessen Haare nie wieder nachwachsen wollten. Oft hatte er als Junges versucht ihn zu fragen, warum er einen Rattenähnlichen Schwanz hatte, aber Rattenherz Antworten waren -Das geht dich überhaupt nichts an-. Zuerst dachte Windpfote, aufgrund seines Schwanzes wurde er Rattenherz genannt, aber jetzt weiß er es besser. Rattenherz hatte seinen fellosen Schwanz nicht schon von Geburt an, sondern erst in seinen Schülerzeiten dankt einer gefährlichen Falle bekommen. Windpfote hoffte ihm würde sowas nie passieren. Er wollte nicht weiter klettern üben, aber er muss es wenigstens versuchen. Schließlich war er der Anführer der Wächter des Mondes. Und was soll ein Anführer sein, der sich noch nicht mal traut eine Fuchsschwanzlänge bis zum nächsten Ast zu klettern. Alle würden ihn auslachen, wenn er wie gelähmt sich am Baumstamm festkrallte. Um dies zu verhindern, musste Windpfote unbedingt seine Höhenangst loswerden.

Kapitel 8

Nachthimmel und Heckenweide sortieren ihre Kräuter. In weniger als drei Tagen findet der große Kampf zwischen Erdclan und Feuerclan bevor. Der Erdclan wollte sich am Tod von Storchenherz rächen. Nachthimmel konnte es immer noch nicht fassen, dass Kojotenstern sich auf einen Kampf einließ. ,,Hier sind mehr Kräuter alt, als neu," miaute Heckenweide. Nachthimmel prüfte. Tatsächlich der Haufen mit den alten abgelaufenen Heilmitteln war höher als der mit den noch wirkenden Heilmitteln. ,,Dann müssen wir auf Kräutersuche gehen. Wir brauchen unbedingt die doppelte Menge an Wunden heilenden Kräutern, besonders wenn wir gegen einen Clan kämpfen, der doppelt so stark und agressiv ist wie wir." Heckenweide nickte. ,,Wir fangen mit den Spinnenetzen an." Das wird bestimmt ein langer Tag, obwohl er schon fast vorüber war. Tulpenblatt und Löwenschopf kamen gerade mit ihren Schülern und in Begleitung von Dachszan wieder vom Baumkletter-Training zurück. Windpfote erschien für ihn völlig hilflos und ängstlich. Er ging zwar ganz normal wie seine Schwester, als ob nichts wäre. Doch Nachthimmel spürte dies genau. Wenn er vom Spinnenweben sammeln zurück kommt, wird er sich erstmal um den Krieger des Windes kümmern. Der Schüler verschwand im Schülerbau. Heckenweide betrat bereits die Brennelselnbarriere. Draußen angekommen fragte sie: ,,Wo sollen wir suchen?" Nachthimmel sah sich um. ,,Sie sind eigentlich überall zu finden. Am besten teilen wir uns auf, dann geht es schneller." Er zeigte mit dem Schwanz Richtung dem verlassenen Zweiber-Nest. ,,Du suchts dort. Ich werde in der nähe der großen Hecke suchen." Heckenweide nickte. Auf dem Weg zur großen Hecke, hörte Nachthimmel fremdes Katzenschrei. Es kam ganz nahe, aus dem Ort des Bösens. Neugierig ging Nachthimmel zum Sandweg. Er schnupperte. Wolfssplitter! Blätter der Büsche raschelten und heraus sprang ein junger aber gefährlicher schwarzgrauer Kater mit undurchdringlichen blaugrünen Augen sprang heraus. Nachthimmel kannte ihn nicht, aber witterte, dass er eng mit Wolfssplitter verwandt sein musste. Ob er Wolfssplitters Sohn sein soll. Der Kater stand kampfesbereit vor Nachthimmel. Er wollte wegrennen, konnte aber nicht. Der fremde Kater wollte ihn angreifen. Doch ein silbergrauer Kater hielt ihn davon zurück. ,,Halt dich bloß fern von Nachthimmel." Die Stimme gehörte eindeutig zu Silberstachel. Was hat er im Territourium des Feuerclans zu suchen? ,,Verschwindet aus dem Feuerclan-Territourium," knurrte Nachthimmel angespannt. Silberstachel knurrte: ,,Soll dass etwa ein Dankeschön sein, dafür, dass ich dich vor einem Angreifer gerettet habe?" ,,Was willst du Silberstachel," miaute Nachthimmel. ,,Mich töten. Sowie Storchenherz?" Der Erdclan-Krieger sah ihn verwirrt an. ,,Na los mach doch. Ich habe keine Angst." Silberstachel schüttelte den Kopf: ,,Ich will dich nicht töten. Zumindest heute nicht." Er hielt inne. ,,Das ist mein Freund Farndorn. Ein einzelläufer, genau wie ich. Er wünscht sich auch gerne in einem Clan aufgenommen zu werden sowie ich." ,,Und warum hast du ihn nicht in den Erdclan gebracht?" Silberstachel zischte hemmisch: ,,Weil ich dachte ihr könntet mehr Krieger gebrauchen. Das wär, doch was für den Kampf zwischen deinem und meinen Clan." Silberstachels Augen funktelten böse. Der führt irgendetwas im Schilde, dass wusste Nachthimmel. Aber irgendwie hatte er auch Recht. Sie brauchten wirklich mehr Krieger und grandiose Kämpfer im Clan, wenn sie den Kampf überleben wollen. Er gab nach. ,,Na schön. Ich hole Kojotenstern. Bleibt hier." Er ging zurück zum Lager und direkt zu Kojotenstern. Der Anführer sonnte sich auf seinem Führer-Sitz. ,,Kojotenstern. Du musst mir helfen. Es ist dringend." Auf dem Weg erzählte er seinem Anführer alles, was Silberstachel ihn erzählt hatte. ,,Du willst also ein Teil des Feuerclan Territouriums werden?" fragte Kojotenstern den schwarzgrauen Kater herausfordernd. Eine gewisse ähnlichkeit konnte Nachthimmel schon zwischen ihnen erkennen. Beide haben, dass gleiche Gesicht und den gleichen Körperbau. Ist Kojotensterns Sohn Wolfssplitter wirklich der Vater von diesem fremden Einzelläufer. Der Kater kannte keine Scheu. ,,So ist es. Ich bestehe darauf, Teil des Feuerclans zu sein," miaute er mit fester Stimme." Kojotenstern seuftzte und knurrte schließlich: ,,Na schön. Komm mit." ,,Du kannst von Glück reden, dass Kojotenstern deinen Freund in deinem Clan aufnimmt, Silberstachel-" Er brach ab. Der silbergraue Kater war verschwunden. Verwirrt blickte Nachthimmel sich um. Kein Anzeichen von Silberstachel. Er konnte es nicht glauben, dass Kojotenstern ihn wirklich aufgenommen hatte. Schweigend gingen sie zurück zum Lager. ,,Nachthimmel!" Heckenweides Stimme ertönte direkt hinter ihn. Erschrockend aus dem Pelz gefahren, drehte er sich zu ihr um. Aus ihrem Maul hingen lauter Spinnenweben. ,,Wo sind deine?" nuschelte. Nachthimmel deutete mit dem Schwanz auf dem schwarzgrauen Kater, der sich leise mit Kojotenstern unterhielt. ,,Hatte keine Zeit," antwortete er. ,,Wurde aufgehalten." Heckenweide sah über seiner Schulter zum Einzelläufer. Sie fragte neugierig: ,,Bekommen wir etwa wieder einen neuen Clan-Mitglied?" Nachthimmel nickte.

Kapitel 9

Die Katzen murrmelten durcheinander. Kojotenstern hatte sie zur einer Clan-Versammlung gerufen, gleich nachdem er mit dem Fremden das Lager betrat. Blitzpfote betrachtete ihn genauer. Er war muskulös, stämmig, hatte breite Schultern, verflitztes schwarzgraues Fell, undruchdringliche grünblaue Augen und extrem scharfe und spitze Krallen. ,,Wenn du mich fragst, kommt er bestimmt aus dem Ort des Bösens," zischte Windpfote in ihr Ohr. ,,Du wirst es mir nicht glauben, aber genau diesen Kater bloß viel kleiner habe ich einmal nachts im Traum gesehen, wo wir unterwegs zum Stein der Elemente waren." Blitzpfote sah ihren Bruder in die Augen. ,,Farndorn soll tatsächlich aus dem Ort des Bösens kommen?" Ihr Bruder nickte: ,,Aber das ist nicht das einzigste. Wolfssplitter und Rußnebel sind seine Eltern." Blitzpfote schluckte. Erst wollte sie denken, dass wird nicht gut ausgehen, wenn Farndorn bei ihnen lebt. Aber dann fiel ihr Kojotenstern ein. Der kam auch als Einzelläufer und Sohn Fuchsnarbes in den Feuerclan. Er hatte sich im Kampf gegen den Ort des Bösens als wahres Clan-Mitglied erwiesen. Vielleicht wird es bei Farndorn auch so kommen. Rotstreif miaute den Katzen zur Ruhe. ,,Farndorn. Du willst dich also uns anschließen?" begann Kojotenstern. Farndorn blickte sich um. Alle sahen ihn an. Einige feindselig, einge ahnungslos, einige freundlich. ,,Ich möchte gerne Teil des Feuerclans werden," antwortete er zögernd. Normalerweiße waren die Clans nicht so dafür, dass man Hauskätzchen Streuner oder Einzelläufer aufnimmt. Der Feuerclan war dabei ganz anders. Erstens er bestand zur Hälfte aus Hauskätzchen und Einzelläufer und zweitens ihr Anführer gehörte auch dazu. Deswegen wird auch meist nie protestiert, wenn ein Einzelläufer ein Clan-Leben führen will. Kojotenstern fuhr fort: ,,Dann gebe ich dir mit der Kraft des Mondclans deinen Schülernamen. Farn-" Farndorn unterbrach ihn mit einem Protestgeheul. ,,Wenns dir Recht ist möchte ich meinen Namen gerne behalten," murmelte er. ,,Ich meine der hört sich schon kriegermäßig an." Da hatte Farndorn recht. Sein Jungenname musste Farnjunges sein, sein Schülername Farnpfote und sein Kriegername Farndorn. Der Blick des Anführers blieb eine ganze Weile auf Farndorn geheftet. ,,Nagut," seuftzte er schließlich. ,,Dann komme ich mal direkt zum Mentor." Er hielt inne und ergänzte: ,,Ich werde Farndorns Mentor sein. Ich werde ihn alles beibringen, was ich von Schneeschweif erlernt hatte. Ich kann aus ihm einen wahren Feuerclan-Krieger machen." Eine gute Wahl. Kojotenstern musste sich scheinbar, als Farndorn, mitten auf der Lichtung gesehen haben. ,,Die Versammlung ist hiermit beendet." Der Anführer sprang von seinem Baumstumpf und führte Farndorn durch das Lager. Blitzpfote fragte sich, ob er bei ihr und Windpfote schlafen würde. ,,Komm Blitzpfote," miaute ihr Bruder. ,,Lasst uns mit Apfeldufts und Moosfeders Jungen fangen spielen." Die Jungen rannten quer durch die Lichtung. Mohnjunges stieß versehentlich mit Stachelzahn zusammen. ,,Pass auf wo du hinrennst," knurrte der grau-weiße Kater mit dem zotteligen Fell. Gestern hatte er sich zusammen mit Efeukralle, Drosselkralle und Hasenfuß den Ältesten angeschlossen. Am nächsten morgen nach Sandschwinges Beerdingung. Das braunweiß gescheckte Junge zuckte zusammen: ,,Entschuldigung." Sie flitzte zurück. Schritte ernährten sich. Blitzpfote schnupperte. Farndorn. Der schwarzgraue Kater sah ahnungslos den Jungen zu. ,,Was machen die da?" ,,Spielen," antwortete Blitzpfote knapp. Sie schüttelte den Kopf. ,,Wo bleiben meine Manieren. Ich heiße Blitzpfote. Der blauschwarze ist mein Bruder Windpfote. Das braunweiß gescheckte Junge heißt Mohnjunges. Das dunkelrote Junge heißt Rostjunges. Das braunschwarze Aschenjunges. Das rotbraune Junge heißt Brandjunges." Blitzpfote konnte sehen, dass Farndorn gerne mitspielen möchte. ,,Willst du vielleicht mit spielen?" fragte sie. Der Neue schüttelte den Kopf: ,,Gerne, aber mein Mentor wollte mir gleich noch euer Territourium zeigen." Blitzpfote sah ihn mit schiefgelegten Kopf an. ,,Euer?" wiederholte sie. ,,Du meinst wohl unser. Von jetzt an bist du Mitglied des Feuerclans und auch Besitzer unseres Territouriums." ,,Blitzpfote!" rief Windpfote. ,,Kommst du?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, rannte sie rüber zu ihrem Bruder und den Jungen. ,,Wer ist dran mit fangen?" fragte sie auser Atem. Rostjunges schüttelte den Kopf. ,,Wir wollen lieber verstecken spielen. Wenn ihr nichts dagegen habt, zähle ich auch zuerst." Alle waren einverstanden. Im Lager gibt es verschiedene Versteck-Möglichkeiten. Blitzpfote rannte zum Schülerbau. Sie ging in die dunkelste Ecke, die sie finden konnte. ,,Versteckt oder nicht. Ich komme," japste das dunkelrote Junge einige Herzschläge später. Blitzpfotes unglaubliche Seekraft verriet ihr wo die anderen steckten. Windpfote versteckte sich hinterm Anführerbau. Rostjunges Geschwister in einem Busch neben dem Ältestenbau. Mohnjunges versteckte sich unter einem Blätterhaufen in der Kinderstube. Blitzpfote wusste nichts von ihrer Seehkraft, bis sie den Stein der Elemente berührte. Während Windpfote von weiter Ferne alles hören konnte, konnte Blitzpfote von weiter Ferne alles sehen, egal ob groß oder winzig. Es war das erste Mal wo sie ihre Seehkrat ausprobierte. Rostjunges fand Windpfote zuerst. Enttäuscht, weil er zuerst gefunden wurde und als nächstes suchen musste, ging Windpfote Rostjunges hinter. Eine seltsamer kichernder beweglicher Busch verriet dem dunkelroten Junges, dass sich dahinter jemand versteckte. ,,Hab dich, Mohnjunges!" jaulte sie. ,,Verflixt," stöhnte Mohnjunges. Sie war mit ihrer Schwanzspitze an einem Zweig hängen geblieben. Während Rostjunges weitersuchte, versuchte Windpfote Mohnjunges zu befreien. Nichts war passiert. Mohnjunges Schwanzspitze wurde heil befreit. Blitzpfote glaubte Rostjunges würde sie zu letzt finden, aber dann. ,,Ich habe dich gefunden Blitzpfote." Woher wusste sie, dass ich hier war? Rostjunges luckte durch den Schülerbau und musste Blitzpfotes Geruch wahrgenommen haben. Blitzpfote trat heraus. Windpfote kam zu ihr. ,,Wenigstens wurdest du nicht zu erst gefunden," zischte er enttäuchst. Blitzpfote verdrehte die Augen. ,,Es ist doch eigentlich egal, wer zu erst gefunden wird. Es muss sowieso jeder einmal zählen." Als Rostjunges nun auch Brandjunges und Aschenjunges gefunden hatte, raschelte es in der Brennelselnbarriere. Die Jagdpattroulie bestehend aus Löwenschopf, Wespenstich, Saatsprung, Distelblüte und Hermelintanz kam mit einer vollen Ladung fetter Beute hereinspaziert. Nachdem Löwenglut seine Beute abgelegt hatte, steuerte er geradewegs auf Blitzpfote und Windpfote zu. ,,Macht euch fertig. Wir gleich sofort zum Kampftraining. Rattenherz, Saatsprung, Tulpenblatt und Rauchherz sind schon da." Blitzpfote und Windpfote nickten und gingen zum Frschbeutehaufen, um sich eine Verstärkung zu genehmigen.

Kapitel 10

,,Versuchs mal mit dem Rückwärtstritt," wieß Löwenschopf Windpfote an. Windpfote kämpfte gegen Saatsprung. Die beiden hatten schonmal gegen einander gekämpft, doch das war kaum training, es war eher ein richtiger Kampf. Saatsprung wurde in seinen Gedanken von Fuchsnarbe besucht. Der braune Kater kämpfte wie eine ganze Horde Erdclan-Katzen, die sich auf dem Feuerclan stürzen wollte. Er war zu sehr darauf begehrt Windpfote zu besiegen, dass er ihn die Spitze seines rechten Ohrs abgerissen hatte. Fast einen ganzen Tag lang musste Windpfote im Krankenbau bleiben. Doch auch wenn sein rechtes Ohr nicht mehr komplett ist, so behielt er doch sein ungläubliches Höhrvermögen. Diesmal kämpften sie mit eingefahrenen Krallen. Blitzpfote hatte Saatsprung von Fuchsnarbe befreit. Zuerst hielt der junge Krieger es für einen echten Kampf, aber das war immer nur Training gewesen. Immer wenn Windpfote Saatsprung mit seinen Hinterbeinen erwischen wollte, packte dieser ihn mit den Zähnen an einem Bein und schleuderte ihn durch die Luft. Windpfote rappelte sich auf. ,,Vergiss nicht. Es ist ein effiktiver Überraschungsangriff. Du musst Saatsprung von hinten überraschen," miaute Löwenschopf. Aber wie soll Windpfote bei diesem Krieger einen Überraschungsangriff anwenden, wenn dieser ihn sowieso die Überraschung jedes Mal verdirrbt. Ein kräftiger Windstoß wehte durch den Trainingsplatz, weswegen die Katzen ihre Augen zusammenkniffen. Anscheinend halfen Fleckenwind und Eschenbart Windpfote beim Sieg zu verhelfen. Er verschmolz mit dem Wind. Er war im Wind drin. Vor Saatsprungs Hinterteil angekommen, drehte er sich um, schlug seine Hinterbeine gegen Saatsprungs aus und ließ sein Gewicht auf den Vorderpfoten ruhen. Der Wind war vorbei und alle öffneten die Augen. Überrascht sah Rattenherz Saatsprung und Windpfote an. ,,Du hast Saatsprung besiegt in diesem Wind?" fragte er Windpfote. Er nickte stolz. ,,Ich konnte dich zwar nicht sehen, aber es sah so aus, als ob du Teil des Windes bist," ergänzte der graue Kater. Geschmeilchelt miaute Winpfote: ,,Das ist doch nichts besonderes. Jeder kann doch kämpfen, auch wenn es extrem windig ist." Blitzpfote schüttelte den Kopf. ,,Wenn es sowäre, hätte Saatsprung doch auch im Wind kämpfen können. Aber genau wie wir stand er stocksteif und mit zusammengekniffenen Augen auf seinem Platz." Windpfote drehte sich um. Der junge Krieger legte sich die Vorderpfote und strich damit über dem Kopf. Er sagte nichts. Aber seine Augen verrieten Windpfote, dass er von ihn gelobt wird. Er war nicht sauer wie beim letzten Mal. ,,Macht mit der Bauchattacke weiter," wechselte Löwenschopf das Thema. Windpfote nickte. Er stand wieder Saatsprung gegenüber. Der brauner Kater sprang ihn an und hielt ihn fest am Boden. Windpfote befreite seine Pfoten und kratzte mit eingefahrenen Krallen über Saatsprungs weißen Bauch. Er schrie nicht, aber lachte und das war ein gutes Zeichen in einem Training. Saatsprung konnte nicht mehr aufhören zu lachen und stieg von Windpfote runter. Diesmal gewann Windpfote beim ersten Mal. ,,Sehr gut," lobte Tulpenblatt. ,,Ihr könnt erstmal Pause machen. Rattenherz und Rauchherz kommen jetzt dran." Windpfote und Saatsprung gesellten sich zu Blitzpfote. ,,Ihr kennt alle Kampftechnicken," miaute Tulpenblatt. Rattenherz fragte: ,,Bei welcher sind sie stehen geblieben?" Tulpenblatt wechselte mit Löwenschopf Blicke. ,,Beim Satz und Sieg," antwortete der langhaarige goldene Kater. Rattenherz nickte: ,,Dann zeigen wir euch doch mal die Genickschleuder." Rauchherz war einverstanden. ,,Passt gut auf," miaute der ehemalige Einzelläufer. Rattenherz und Rauchherz standen sich gegenüber. Sie kämpften gegeneinander. Dann packte Rattenherz den Gegner mit den Zähnen im Nacken. Der rauchgraue Kater jaulte auf. Rattenherz ließ nicht los, denn er schüttelte ihn heftig bis er benommen ist. Durch der Benommenheit kann sich der Gegner kaum wehren. ,,Die Genickschleuder ist eigentlich eher für Ratten geeignet," seuftzte Rauchherz völlig außer Atem. ,,Denn sie kann man aufgrund ihrer Größe ganz einfach wegschleudern. Durch einen kräftigen Wurf können sie das Bewusstsein verlieren oder sterben." Rattenherz ergänzte: ,,Passt im Kampf gut auf, wenn ihr merkt ein Erdclan-Krieger will mit seinen Zähnen euer Nacken packen. Sie sind nämlich doppelt so gut drin, wie wir. Sie benutzen ihn sehr oft, um die Ratten aus ihrem Territourium zu vertreiben." Jetzt kamen Blitzpfote und ihre Mentorin an der Reihe. ,,Bei der Genickschleuder gut aufgepasst?" fragte Tulpenblatt. Windpfotes Schwester nickte. Du schaffst es. Lass Tulpenblatt erst ja nicht mit ihren Zähnen an deinen Nacken ran, zischte Windpfote ihr in Gedanken zu. Tulpenblatt griff ihre Schülerin an. Blitzpfote versuchte sich zu wehren. Sie gab Tulpenblatt gar keine Chance ihren Nacken zu erreichen. Ständig wich sie ihren zuschnappenden Zähne aus. Blitzpfotes umhersrpingen, machte der schildpattfarbenden Kätzin total wirr im Kopf. So sehr, dass sie nicht merkte, dass Blitzpfote auf ihrem Rücken sprang. Sie packte ihre Mentoren mit den Zähnen den Nacken. Sie ließ nicht los, bis Tulpenblatt aufgibt. Doch das kann lange dauern. Tulpenblatt konnte Blitzpfote zu Boden schüttelen und sich wieder auf sie stürzen. Diesmal kriegte Tulpenblatt mit ihren Zähnen den Nacken ihrer Schülerin gepackt und schüttelte sie heftig. Blitzpfote versuchte sich verzweifelt zu befreien, doch ihre Mentorin ließ nicht los. Als es ihr doch geling sich zu befreien, war der Kampf vorbei. ,,Ich finde, das reicht erstmal für heute," miaute Löwenschopf. Rauchherz sah ihn an und zischte: ,,Was ist mit dir? Du musst doch auch gegen einen kämpfen." Die anderen nickten. Löwenschopf senkte seinen Blick. ,,Gegen wem? Wir sind keine gerade Zahl." Windpfote meldete sich freiwillig. ,,Wir könnten Satz und Sieg anwenden." Löwenschopf nickte: ,,Also gut." Windpfote stand kämpferisch vor seinem Mentor. Er sprang auf Löwenschopfs Rücken und krallte sich daran fest. Er befand sich außer Reichweiter der riesigen goldenen Pfoten und konnte ihm schwere Verletzungen zufügen. Löwenschopf hatte vor, die Baurolle zu machen. Bevor Windpfote noch zerquetscht wird sprang er schnell von seinem Rücken runter. Löwenschopf lag auf dem Rücken, sprang aber wieder auf die Pfoten. ,,Super gemacht," schnurrte der goldene Langhaar. Windpfotes Augen leuchten vor Stolz.

Kapitel 11

Nachthimmel war am Schlafen. Er hoffte auf einer Begegnung mit Storchenherz. Es muss doch Möglichkeiten geben, den Kampf zu verhindern. Selbstverständlich weiß er bereits, dass Silberstachel für Storchenherz Tod verantwortlich war, aber trotzdem sollte es keinen Kampf zwischen Erdclan und Feuerclan geben. Es wäre nur reinste Blutverschwendung. Nachthimmel befand sich im Mondclan, denn lauter Sterne hafteten an Katzenpelzen und Pflanzen. Ein schwarzweißer Kater dessen bernsteinfarbenden Augen in der Dunkelheit funkelten kam aus einem tiefen Schatten in der Nähe des Erdclan-Territouriums hervor. ,,Sei gegrüßt, Nachthimmel," krächzte er freundlich. Es war eindeutig Storchenherz. Nachthimmel sprang auf ihn zu. Er hatte es eilig und miaute: ,,Du musst mir helfen den Kampf zu verhindern." Der ehemalige Heiler des Erdclans schüttelte wiederwertig den Kopf. ,,Nur der Wind kann den Kampf beenden und die Wahrheit ans Licht bringen." Storchenherz Gestallt verblasste, doch Nachthimmel wollte noch wissen: ,,Aber wie und wann?" ,,Am zweiten Tag bei Sonnenuntergang, wird es jeder erfahren." Dann verschwand Storchenherz endgültig und Nachthimmel erwachte wieder im Heilerbau. Storchenherz Prophezeiung steckte noch in seinen Gedanken. Am zweiten Tag bei Sonnenuntergang, wird es jeder erfahren. Nur der Wind kann den Kampf beenden und die Wahrheit ans Licht bringen. Nachthimmel hatte schon eine Vermutung, was genau die Prophezeiung zu bedeuten hatte. Er machte sich auf dem Weg zum Trinkbach. Auf dem Weg ging er nochmal alles in seinen Gedanken durch. Storchenherz prophezeite, dass der Wind den Kampf beenden und die Wahrheit ans Licht bringen kann. Mit dem Wind kann nur Windpfote gemeint sein. Mit dem Kampf ist es der Kampf gegen Feuerclan und Erdclan gemeint. Die Wahrheit ans Licht bedeutet, dass Windpfote allen beweisen wird, wer Storchenherz wahrer Mörder war. Nachthimmel war sich zwar nicht sicher, ob jeder dem Schüler glauben wird, aber er selbst ist auf jeden Fall auf seiner Seite und wenn er Glück hat, vielleicht auch Blitzpfote, Kojotenstern und Heckenweide und sogar auch Rindenstern und Pfützenpelz. Wenn sie alle ihn glauben, ist der Kampf bei Sonnenuntergang beendet. Wie Windpfote die Wahrheit ans Licht bringt, war es Nachthimmel egal. Er wollte nur, dass Silberstachel für Storchenherz Tod bezahlen wird. Er kroch den schmalen Loch unter dem Farnbusch hindurch zum Trinkbach. Nachdem er sich einige Schlücke getrunken hatte, kehrte er wieder um. Farndorn kam aus dem Schülerbau geschlendernt. Er macht sich gleich mit seinem Mentor, Ampferherz und Distelblüte zur Morgenpattroulie auf. Es war die erste Nacht, die der schwarzgraue Kater im Feuerclan verbracht hatte. Gestern war sogut wie den ganzen Tag mit seinem Mentor Kojotenstern unterwegs. Danach hatten sie noch für den Kampf trainiert. Nachthimmel nickte dem jungen Kater beim Vorbeigehen zu. Keine Reaktion zeigte sich in seinen undruchdringlichen grünblauen Augen. Weder Hass noch Freundlichkeit. Nachthimmel würde zu gerne wissen, wer seine wahren Eltern waren, aber dass kann warten. Zuerst muss Storchenherz Prophezeiung erfüllt werden. Und dies wird in zwei Tagen geschehen. Nachthimmel rüttelte Heckenweide wach. Gähnend setzte sich die weiße Kätzin mit rotbraunen Flecken auf. Sie wirkte genervt. Hat Nachthimmel sie etwa bei einem ihrer lieblings Träume gestört? Sie gähnte: ,,Was ist los? Kräutersuche? Kampftraining." Nachthimmel nickte: ,,Kräutersuche und vielleicht danach Kampftraining. Mach dich fertig, wir gehen los wenn die Sonne aufgeht." Er ging zurück zur Lichtung zum Frischbeutehaufen. Er war nicht der einzigste dort. Farndorn war noch da. Kojotenstern, Distelblüte und Ampferherz waren bereits auch da. Der Anführer blickte von seinem Eichhörnchen auf und grüßte: ,,Morgen Nachthimmel." Als er Heckenweide aus dem Heilerbau hervortreten sah, fragte er: ,,Gehts heute irgendwo hin?" Nachthimmel nickte und antwortete: ,,Auf Kräutersuche. Wir haben noch längst nicht alle Kräuter die Wunden heilen können und davon werden wir viele im Kampf gebrauchen können. Man weiß nie, was für Art Wunden auftreten können." Ein knappes Kopfnicken des Anführers wieß dem Heiler daraufhin, dass er es verstanden hatte. Nachthimmel wählte sich eine Waldmaus aus. Einen großen Hunger hatte nicht, im Gegensatz zu Heckenweide, die sich eine ganze Amsel nahm. Keiner sagte irgendetwas. Noch nicht mal Kojotenstern. Dann kam Rotstreif zu ihm. Grüßend verneigte der Zweite Anfüher sich vor Kojotenstern. ,,Ich finde, der Trinkbach könnte mal wieder neues Wasser gebrauchen. Soll ich Löwenschopf, Tulpenblatt, ihre Schüler, Glanzbrise und Blattfall zum Fluss schicken?" Kojotenstern sah zum Himmel hinauf. Er war in den Farben des Sonnenaufgangs. ,,Warte bis es hell wird," schlug der Anfüher seinem Stellvertreter vor. Der rote Kater mit den dunkelbraunen Streifen nickte. Kleines Miauen war aus der Kinderstube zu hören. Rotstreifs und Apfeldufts mitlerweile drei Monde alten Jungen kamen dichtgefolgt von der zweieinhalb Monde alten Mohnjunges aus der Kinderstube geflitzt. Sie kamen bei Rotstreif zu stehen. ,,Apfelduft und Moosfeder meinte wir wären alt genung Frischbeute zu probieren," miaute Aschenjunges aufgeregt. Der zweite Anfüher sah seine Jungen liebevoll an. Naja bis auf Mohnjunges. Das braunweiß gescheckte Junge ging zu ihrer großen Schwester. ,,Darf ich auch mal probieren?" Heckenweide nickte und ruschte ein Stück zur Seite. Mohnjunges spuckte Federn aus uns beschwerte sich: ,,Ich will Fleisch, keine Federn." Nachthimmel konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Die Morgenpattroulie war fertig und machte sich auf in den Wald. ,,Warte," miaute Heckenweide ihrer kleinen Schwester zu. Sie rumpfte die Federn aus, bis nur Fleisch zu sehen war. ,,Hier." Mohnjunges nahm sich ein Bissen. ,,Köstlich. Was war das für ein Vogel?" ,,Amsel," antwortete die junge Heilerin. ,,Meine absolute lieblings Beute." Nachthimmel sah, wie Rotstreif für seine Jungen ein Eichhörnchen aufteilte. Jeder bekam ein kleines Stück Fleisch den Rest genehmigt sich der Zweite Anführer selbst. Auch sie hatten Geschmack ans Fleichs gefunden. Nachthimmel fiel ein, dass Rostjunges Brandjunges und Aschenjunges in zwei Monden zu Schülern ernannt werden. Mohnjunges muss noch dreieinhalb Monde warten. Als er und Heckenweide fertig waren gingen sie auf Kräutersuche. ,,Was für Kräuter suchen wir diesmal?" fragte Heckenweide. ,,Kerbel," antwortete Nachthimmel knapp. Kerbel war eins der Kräuter, das man häufigsten auf entzündende Wunden aufgetragen wird. Danach kamen Ringelbluem und getrocknete Eichenblätter. Der Kerbel war eine süß riechende Heilpflanze mit großen farnartigen Blättern und kleinen weißen Blüten. Die meisten wachsen zwischen Traingsplatz und dem Eichhörnchen-Jagd-Paradies. Da bald die Blattleere kam, hatten nur sehr wenige ihre Blüten geöffnet. Die meisten hatten sich anscheinend schon für die Blattleere vorbereitet. Nachthimmel brauchte nicht die Blüten für entzündete Wunden, sondern die Blätter. Und die bleiben das ganze Jahr über wach und grün. Ihr Saft wird auf entzündete Wunden aufgetragen. ,,Schnapp dir so viele Blätter wie du kannst," erklärte Nachthimmel. ,,Danach suchen wir getrocknete Eichenblätter." Zürck zum Heilerbau, war die Pattroulie für den Trinkbach beim Frischbeutehaufen versammelt. Glanzbrise und Blattfall gaben sich Zungen. Löwenschopf wechselte einige Worte mit Rotstreif. Nachthimmel verstaute die Kerbelblätter auf die anderen Kerbelblätter. ,,Kerbel hätten wir also erstmal genung," sagte er zu Heckenweide. ,,Jetzt kümmern wir ums um die Eichenblätter. Um dieser Zeit müssten genug auf den Böden liegen." Seine ehemalige Schülerin nickte und sie machten sich auf dem Weg zum alten Eichenbaum, neben dem Monsterfahrweg und außerhalb der Feuerclan Grenze. Sie gingen hinter dem verlassenen Zweibeinernest. Vor einigen Monden waren Blitz, Tiny und Emely dort wieder heimgezogen. Blitz konnte sich einfach nicht an das Clan-Leben gewöhenen. Tiny und Emely wollten ihn ungern allein lassen. Nachthimmel und Heckenweide gingen am Zaun vorbei. Er hatte keine Lust die Einzelläufer zu besuchen und außerdem hatte er auch nicht vor zu wissen, ob alle noch am leben waren oder nicht. Sowie er Wolfssplitter und Rußnebel kennt, würden sie jede Gelegenheit nutzen jede Hilfe, die der Feuerclan kriegen könnte, zu verhindern.

Kapitel 12

Blitzpfote kam mit Windpfote, Löwenschopf, Tulpenblatt, Glanzbrise und Blattfall beim Fluss an. Sie sollten ihren Trinkbach mit neuem Wasser füllen. Rotstreif hatte Saatstsprung, Graßherz, Hermelintanz und Schneeschweif losgeschickt, dass alte Wasser zu entsorgen. Währenddessen musste die Wasser-Pattroulie sich ums neue und frische Wasser kümmern. Löwenschopf führte die Pattroulie. Er miaute: ,,Ich hoffe ihr wisst noch wie Wasser-Transporter gebaut werden?" Er fuhr fort, nachdem er ein verständnisvolles Nicken seiner Pattroulie gesehen hatte. ,,Jeder tut sich zu zweit zusammen. Windpfote mit Blitzpfote, Glanzbrise mit Blattfall und Tulpenblatt mit mir. Jeder muss am Ende zwei Wassertransporter bereit haben. Das macht dan zwölf Transporter. Wenn das Wasser jedoch nicht reicht, gehen wir wieder hier her zurück. Rotstreif wollte, dass wir den Trinkbach bis zum Rande vollfüllen." Alle nickten. Blitzpfote und Windpfote rissen Palmenblätter vom Palmenbusch. ,,Kannst du Moos holen?" fragte Blitzpfote ihren Bruder. Windpfote verschwand hinter dem Palmenbusch. Solange bereitete Blitzpfote die Konstruktion des Transporters vor. Sie sah wie Glanzbrise und Blattfall es machten. Es sah aus, wie eine mittelgroße halbrunde Schale. Nicht zu groß und auch nicht zu klein. Etwas Wasser soll schon hineinpassen können. Windpfote kam mit einem Haufen Moos im Maul zuück. Sie befestigten jede Palmenspitzen mit Moos. Anstatt sie zusammenzuknoten bekleben sie es mit Moos. Eines fehlt noch. Blätter! Die Blätter müssen auf dem Moos geklebt werden, so kann nämlich das Wass nicht hindurch tropfen. ,,Ich sammle Blätter," miaute sie. ,,Fang du schon mal an Palmenblätter und Moos für das nächste Wassertransporter zu sammeln. Windpfote hatte verstanden. Auf dem Boden lagen genug Blätter herum. Kein Wunder es war auch zur Zeit Blattfall. Jedes Blatt kann nützlich sein. Blitzpfote fand unter einem Baum ein Haufen bunter Blätter liegen. Sie sah sich um. Anscheinend gehören die keinen von der Pattroulie. Glanzbrise und Blattfall hatten ihren eigenen Haufen, genau wie Tulpenblatt und Löwenschopf. Mit ihrem Schwanz fegte Blitzpfote die Blätter zu ihrem und Windpfotes Transporter. Der schwarzblaue Kater hatte schon den nächsten Haufen Palmenblätter zusammengelet. Blitzpfote klebte auf jedes Stück Moss soviele Blätter, bis fast nichst mehr vom Moos zu sehen war. Zum Glück ist das Moos ein schnell trockener Kleber. Kein Blatt fiel ab, als Blitzpfote den Transporter auf dem Kopf stellte, um an der unteren Seite weiter zumachen. Ihr Bruder kam mit zurück. Diesmal mehr als vorher. Er legte das Moos neben seinen gesammelten Palmenblätter. ,,Ich fange schon mal an den nächsten Transporter zu bauen," murmelte er. Blitzpfote streckte sich, nachdem sie fertig war. Mit einem kleinen Schubs, stellte sie den Transporter wieder richtig herum. Als sie in zum Fluss schob, sah sie, dass Löwenschopf und Tulpenblatt bereits zwei hatten, aber noch nicht mit Wasser gefüllt. Blattfall und Glanzbrise waren mit ihrem zweiten schon fast fertig. Nur noch die Blätter kamen an der Reihe. Blitzpfote packte den Transporter mit den Zähnen und trug es unter Wasser. Blubber-Blassen verrieten ihr, dass er sogut wie voll sein musste. Sie zog ihn heraus. Tatsächlich bis oben hin vollgefüllt. Doch was sahen ihre bernsteinfarbenden Augen, denn da. Ein silberner kleiner Fisch war im Wassertransporter gefangen. Er hüpfte auf und ab. Blitzpfote konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sie hatte ihren ersten Fisch gefangen. Zwar eher wie die Zweibeiner und nicht wie die Wasserclan-Katzen, aber immerhin. Doch sie wollte keinen Fisch. Die Katzen des Feuerclans fressen keine Fische. Ohne das Blitzpfote helfen musste, hatte es der Fisch wieder zurück in den Fluss geschafft. Windpfote blickte von seinem fast fertigen Wassertransporter auf. Durch die Blätter nuschelte er neckend: ,,Solange gebraucht, um Wasser zu holen. Solange brauchen die Wasserclan-Katzen noch nichtmal um Fische zu jagen. " Blitzpfote verdrehte die Augen. ,,Ha! Ha! Sehr witzig." Windpfote widmete sich wieder seinem Transporter zu. Leider lagen keine Palmenblätter mehr neben Windpfote, also musste Blitzpfote wieder neuen Nachscub holen. Genau wie Moss und Blätter. Als alle fertig hatten und insgesammt vier Transporter jeweils zu zweit gebaut und mit Wasser gefüllt, ginge sie geführt von Löwenschopf zurück zum Trinkbach. Bevor sie sich auf dem Weg gemacht hatten bekam Tulpenblatt die erleuchtende Idee für jeden Transporter einen Blätterdach zu errichten. So konnte kein Wassertropfen beim jeden Schritt aus dem Transporter rausspringen, sowie der Fisch, den Blitzpfote in ihren ersten Transporter erwischt hatte. Das Dach bestand hauptsächlich aus Zweigen und Blätter. Es war genau wie der Transporter ein Halbkreis. Zwei dicke Zweige sorgten dafür, dass das Dach nicht abfiel. Wenn man die Zweige abnimmt, kann man den Dach abtun. So hatte es Tulpenblatt beschrieben. Blitzpfote musste es ihrer Mentorin lassen. Manchmal hatte sie echt die verrücktesten, genialsten, aber auch die mäusehiringsten Ideen. Die am Ende sogar funktionieren. Sie hörte zwar selten Ideen von ihrer Mentorin, aber diese war die beste, die je durch ihren Kopf durchgegangen war. Sie kamen beim Trinkbach ab. Nach und Nach füllten sie den Bach mit Wasser. Ein Viertel fehlte noch, bis der Bach zum Rande mit Wasser gefüllt war. Löwenschopf war am überlegen: ,,Wir Krieger gehen nochmal mit unseren Transportern zum Fluss." An Windpfote und Blitzpfote gewand, miaute er: ,,Ihr habt erstmal frei." Sie huschten durch den Farnbusch zur Lichtung. Blitzpfote sah zum Himmel. Fast den halben Tag, waren sie mit dem Bau der Wasser-Transporter beschäftig. Jemand stupste sie an. Es war Wespenstich. ,,Wollen wir zusammen mal wieder etwas unternehmen." Blitzpfote sah ihn in an. Ihre Augen funkelten jedesmal, wenn sie ihn sieht. Graßherz und Lichtglut gingen an ihnen vorbei zum Kriegerbau. ,,Wespenstich und Blitzpfote," neckte Graßherz. Wespenstich scheuchte sie mit einem Knurren davon. Er berühte Blitzpfotes Wange mit der Schnauze. ,,Lasst uns hinterm Ältestenbau gehen," schlug er vor. ,,Dort haben wir mehr Ruhe." Seite an Seite gingen sie zum sogenannten Ort der Liebe. Die Jungen flitzten aus der Kinderstube. Oft wenn Blitzpfote sie sieht, wenn sie bei Wespenstich war, musste sie daran denken, wie sie selbst einmal Königinn wird und Junge von Wespenstich erwartet und auch bekommt. Sie liebte ihn wirklich sehr und umgekehrt war es genauso.

Kapitel 13

Windpfote und Blitzpfote hatten wieder Baumklettertraining, diesmal mit Farndorn. Windpfote kletterte zu erst hoch. Sie übten beim selben Baum, wie vorgestern. Windpfote hatte panische Höhenangst bekommen, aber dankt Rattenherz Ratschläge hatte er sie wieder in den Griff bekommen. Der graue Kater, der das Fell seines Schwanz, durch einen Sturz -von einem Baum in einer Zweibeiner-Falle- verlor, hatte Windpfote nachdem er von der Wassertransport-Pattroulie zurück zum Lager kam, geholfen seine Angst zu besiegen. ,,Schau gar nicht erst nach unten," hatte ihm der Kater gerieten. ,,Sonst verlierst du ganz schnell die Kontrolle über deine Angst." Inzwischen beherrschte Windpfote das Klettern ausgezeichnet. Jedesmal wenn er dran war, huschte er den Baum zum nächsten Ast immer schneller hoch. Farndorn spielte seinen Gegner. Als Kojotenstern es seinen Schüler befahl, miaute er: ,,Ihr verschwendet eure Zeit nicht mit trainieren sondern mit spielen." Alle wirkten geschockt, von seinem aufblitzenden Zorn in seinen Augen. Die Krallen hatte er ausgefahren und die Zähne geflescht, als wollte er seinen Mentor töten. ,,Mein Vater sagte einst. Klettern ist was für Angstmäuse. Du kletterst nicht auf dem Baum für einen Angriff, sondern eher um dich zu verstecken. Kämpft lieber auf dem Boden und vergisst die Bäume. Sie sind auch noch eine große Gefahr, für dich als fremde Clans. Sie können dich in den Tod stürzen, indem sie sich zu den Klauen deiner Feinde fallen lassen." Der schwarzgraue Kater wollte gehen, wurde aber von Kojotenstern aufgehalten. Er knurrte: ,,Das ist mein Clan. Und wenn ich sage, die Katzen sollen lernen auf Bäume zu klettern, dann machen sie das auch. Du bist nur ein Schüler. Ich bin Anführer. Vergessen." Eine ganze Weile standen sie im Augenkontakt. ,,Dein Vater hat überhaupt keine Ahnung, wie hilfreich Bäume im Kampf sein können," zischte der Anführer mit aufgeplusterten peitschenden Schwanz. Farndorn wandte seinen Blick dem Boden zu und knurrte: ,,Du kennst meinen Vater nicht. Und ich kenne dich nicht." Dann verschwand er. Windpfote der immer noch auf dem Ast hockte war verblüfft. Farndorn war wirklich seinem Vater ähnlich. Wann wird es Kojotenstern erfahren? Der Anführer folgte seinem Schüler. ,,Wer spielt jetzt den Angreifer?" fragte Windpfote. ,,Komm runter," miaute Löwenschopf. ,,Für heute reicht es erstmal. Denk daran morgen ist der Kampf und bisdahin, solltet ihr euch ausgeruht haben." Als sie auf der Lichtung ankamen wimmelte es nur so von Katzen. Wahrscheinlich eine Versammlung, dachte Windpfote. Kojotenstern brauchte den traditionellen Einleitungssatz gar nicht erst zu nennen. Anscheinend hatte er den Vorfall mit seinem Schüler bereits vergessen. Oder er hatte sich schon darum gekümmert. Farndorn kam mit Nestern aus dem Ältestenbau heraus. Kojotenstern musste ihn zu einer Strafarbeit verdonnert haben. Der Einzelläufer hatte die Aufgabe jedes Nest durch ein Neues um zu tauschen, ohne je eine Hilfe. Tüpfelpelz wollte ihm helfen, das Nest wegzuwerfen, wurde aber von Rotstreif aufgehalten. ,,Das ist seine Strafarbeit, nicht deine," zischte er seine Mutter an. Sowie es aussieht, kannte Kojotenstern Farndorns Vater doch. Sonst hätte er ihn nicht sofort mit einer Strafarbeit verdonnert. Der zweite Anführer jaulte den durcheinander murmelten Katzen zur Ruhe. ,,Wie ihr wisst, findet morgen in aller frühe unser Kampf statt," begann Kojotenstern. ,,Wir wissen zwar nicht, ob der Erdclan es wirklich schaffen sollte, in unser Lager zu gelangen, aber falls doch, haben Rotstreif, Nachthimmel, Glanzbrise und ich eine Idee." Er nickte Rotstreif zu. Er ging vor dem Baumstumpf. ,,Ihr alle kennt die großen Hügel am Ende des Waldes?" Rabenfell fiel dem Zweiten Anführer zu Wort: ,,Das zu Hause der Stammes-Katzen, welches vor langer Zeit von Zweibeinern zerstört wurden war?" Kojotenstern nickte: ,,Einmal haben Glanzbrise und ich die Hügel gefunden. Hinter einen befand sich eine richtig große schöne Kuhle. Noch größer als unsere." Efeukralle, der neben Rabenfell saß, war begierig darauf zu erfahren, was Kojotenstern nun mit dem bereits verlassenen zu Hause der Stammeskatzen vorhatte. ,,Was hat die Heimat der Stammeskatzen mit dem morgigen Kampf nun zu tun?" ,,Ganz einfach," miaute Rotstreif. ,,Dort werden die Ältesten und Königinnen mit ihren Jungen in Sicherheit bleiben, bis der Kampf vorbei ist." Zustimmung war zu hören. ,,So können nicht ältesten und auch nicht die jüngsten, so leicht getötet werden," miaute Glanzbrise. ,,Es wäre unfair, dass ausgrechnet sie getötet werden. Katzen, die ihre gesamte Zukunft noch vor sich haben. Katzen, die anderen mit ihren Weisheiten und Geschichten noch was beibringen wollen. Katzen, die sich dem Mondclan, ohne Hilfe eines Kampfes beitreten wollen. Katzen, die noch Spaß und Spiel haben wollen, bis sie dafür zu alt werden." Glanzbrises Worte waren ziemlich herzenserreisend. Die Ältesten und die Jungen waren für den Feuerclan von großer Wichtigkeit. Wenn sie im Kampf getötet werden, hat der Feuerclan keine Chance mehr auf einer großen Zukunft. Es wird wieder lange dauern, bis neue Junge zur Welt kommen und Schüler werden. Auch die Weißheiten und Geschichten der Ältesten waren wichtig. Dadurch erfahren Junge und Schüler, wie es heißt, ein wahrer Krieger zu sein. Sie erfahren Fehler, die sie nie begehen sollten. Tipps, die sie in Notfällen anwenden können... Windpfote war ganz und gar auf Glanzbrises, Kojotenstern und Rotstreifs Seite. Die Ältesten und Königinnen mit ihren Jungen müssen in Sicherheit gebracht werden. Der Anführer fuhr fort: ,,Wir haben uns besprochen, dass Rotstreif die Ältesten und die Königinnen mit ihren Jungen dorthin führt. Die Schüler, Saatsprung, Heckenweide, Glanzbrise, Schneeschweif und Rauchherz werden sie begleiten. Die Schüler und Saatsprung kommen wieder zurück. Heckenweide, Glanzbrise, Schneeschweif und Rauchherz werden bei ihnen bleiben. Die Krieger beschützen sie vor den Gefahren, die sie vielleicht dort auch erwarten könnten. Heckenweide kann sie mit Kräutern Wunden heilen oder Schocks beruhigen." Windpfote sah rüber zum Heilerbau. Nachthimmel flüsterte einige Worte zu Heckenweide. Die weiße Kätzin mit rotbraunen Flecken nickte verständnissvoll. ,,Alle, die Rotstreif begleiten sollen, sollten sich am besten jetzt ausruhen. Der Kampf könnte noch bevor die Sonne oben steht beginnen. Davor sollten die Ältesten und Königinnen mit ihren Jungen in Sicherheit sein." Er sprang von seinem Baumstumpf. Raucherz fragte: ,,Also sollen wir beim Morgenrauen losziehen?" Kojotenstern nickte: ,,Du und deine Schwester, ihr werdet Rotstreif dabei helfen, sie alle aufzuwecken, die ich erwähnt habe. Stärkt euch vorher lieber, bevor ihr loszieht." Er ging zusammen mit Glanzbrise und Rotstreif zum Anführerbau. Windpfote sah, wie der neue Schüler mit vor Zorn funkelden Augen mit Materialien für neue Nester vor dem Ausgang hockte. Hoffentlich, weiß er, dass er auch damit gemeint war. Er ist auch ein Schüler. Doch für Windpfote sah es in Farndorns Gesicht aus, als hätte er keine Lust, die Ältesten und Königinnen in Sicherheit zu bringen. Lieber wollte er sich bis Sonnenhoch ausruhen und direkt mitkämpfen. Mitlerweile kannte Windpfote Wolfssplitters Sohn sehr gut. Er nutzte jede Gelegenheit, um sich vor Aufgaben und Pflichten zu verdrücken.

Kapitel 14

Der nächste Tag brach an. Der Kampf findet bald statt. ,,Blitzpfote, Windpfote," zischte Rauchherz Stimme in den Schülerbau hinein. Windpfotes Augen öffneten sich langsam und er sah den rauchgrauen Kater, direkt vor ihm stehen. ,,Wisst ihr wo Farndorn ist?" Nachdem sich Windpfotes Augen an der Dunkelheit gewöhnt hatten, stellte er fest, dass Farndorns Nest leer war. Er selbst Ratlos. ,,Keine Ahnung," miaute seine Schwester. Sie zuckte mit den Schultern. ,,Wir haben ihn weder gehört, noch gerochen und gesehen schon mal gar nicht." Rauchherz verdrehte die Augen. ,,Ist doch typisch für diesen sturren griesgrämmigen Mäusehirn eines Einzelläufers." Er drehte sich um. Bevor er davon ging miaute er: ,,Sucht ihn und bringt ihn auf der Stelle her." Windpfote nickte und folgte seiner Schwester aus dem Bau. Im Wald angekommen, zischte er: ,,Du benutzt deine Augen und ich meine Ohren." Sie nickte. Sie gingen weiter bis sie einige Fuchsschwanzlängen neben dem verlassenen Zweibeinernest standen. Windpfote setzte seine Ohren ein. Sie drehten sich in verschiedene Richtungen und nahmen jedes noch so kleine Geräusch auf. Die bernsteinfarbenden Augen seiner Schwester leuchtenden ungewöhnlicher als sonst in der Nacht. Ihre Augen waren fast aus Glas. Keine Puppille. Der Bernstein in ihren Augen leuchtete in verschiedenen Farben. So hatte Windpfote ihre Augen noch ihn Aktion gesehen. Zwei katzenartige Gestallten konnte er erkennen versteckt hinter dem Zaun des Zweibeiner-Nestes. Windpfote hatte genug gesehen. Er setzte seine Ohren auf Lautstärke. Sämtliche unwichtige Geräusche, wie das Zwischern der Vögeln, das Pipen der Mäuse oder das Plätschern des Wasserfalls, scheuchte er aus seinen Ohren. ,,Abgemacht." Er hörte Silberstachel miauen. ,,Bei Sonnenhoch greifen wir den Feuerclan an." Winpdote war scharf darauf zu erfahren mit wem sich Silberstachel unterhielt. Farndorns hemmisches Kichern war zu hören. ,,Rindenstern und Kojotenstern werden ziemlich dumm aus dem Pelz fahren, wenn wir sie angreifen werden. Du deinen Anführer und ich meinen." Windpfote traute seinen Ohren nicht. Und Blitzpfote wiederum ihren Augen nicht. ,,Wolfssplitter und Fuchsnarbe werden stolz auf uns sein," knurrte Silberstachel. ,,Also bis später." Er verschwand hinter einem Gestrüpp. Farndorn knurrte leise: ,,Worauf du dich verlassen kannst." Windpfote entdeckte Farndorn zu dem Sonnekreis zurennen. Bestimmt wollte er nur so tun, als käme er vom Trinkbach ins Lager hinein. ,,So ein Verräter," keuchte Blitzpfote. ,,Wenn der sich an unserem Anführer zu schaffen macht, nur um in den Pfotenspuren seines Vaters zu treten, verarbeite ich ihn zu Krähenfraß." Windpfote schlug seinen Schwanz gegen ihren Mund und zischte: ,,Ich hatte schon immer gedacht Farndorn wäre wie sein Vater, aber nie geglaubt, dass er das ist. Doch jetzt weiß ich es besser. Farndorn ist ein Verräter. Er hat sich uns angschlossen nur um Kojotenstern in diesem Kampf zu ermorden, damit sein Vater und Fuchsnarbe stolz auf ihn sind. Wir müssen ihn aufhalten." Sie gingen zurück zum Lager. Sie brauchten Rauchherz nicht Bescheid zu geben, dass sie Farndorn gefunden hatten. Der schwarzgraue Kater trat aus dem Farnbusch hervor. Rauchherz kam auf die Geschwister zu. Bevor er Fragen stellen konnte bestehend aus, Wieso habt ihr so lange gebraucht oder Habt ihr Farndorn gefunden, kam Blitzpfote ihn zu vor: ,,Dreh dich um, Rauchherz. Farndorn hat sich nur vom Trinkbach etwas Wasser genommen." Sie kicherte. ,,Wir haben ihn im ganzen Feuerclan-Territourium gesucht, aber nur nicht hinter oder neben unseren Lager." Rauchherz seuftzte: ,,Wenigstens hat er sich nicht von seiner Aufgabe verdrückt." Windpfote verdrehte die Augen. Er hat sich nicht davor verdrückt, sondern es nur noch schlimmer gemacht. Nachdem sie gegessen hatten, machten sie sich auf dem Weg zu den Hügeln nach dem Wald. Anstatt den langen Weg durch der Brennelselnbarriere zu nehmen, gingen sie durch die Büsche hinterm Ältestenbau. ,,Ich kann die Waldlose Grüne große Graßfläche mit Hügeln schon beinahe sehen," miaute Blitzpfote leise zu ihrem Bruder. Windpfote nickte: ,,Und ich kann nichts hören, außer vielleicht Vogelgezwitscher, oder andere kleine Beutetiere. Sowie es aussieht, werden die Ältesten und Königinnen dort wirklich sicher sein." Stachelherz krummelte: ,,Warum habe ich mich nur überreden lassen, Ältester zu werden. Viel lieber, würde ich im Lager bleiben und den anderen helfen die Angreifer." Manchmal kann der zottelige alte Krieger wirklich grießgrämmig sein. ,,Was ist dir lieber, in einem Kampf zu sterben, weil deine Knochen nicht mehr mit machen wollen? Oder als Ältster zu leben und den Zunkünftigen Ratschläge über das Falsche und das Richtige zu geben," zischte Tüpfelpelz. Stachelherz hielt die Klappe. Hasenfuß, der erst vor ihnen ging, miaute: ,,Du hast doch selbst einmal zu mir und Drosselkralle gesagt, wenn du Ältester bist, dann nur mit uns." Der Kater mit den kräftigen Hinterbeinen hatte Recht. Die drei Freunde gingen durch dick und dünn. Sie würden auch gemeinsam sterben. Windpfote spürte, wie die Bäume immer weniger wurden. Es wurde immer heller. ,,Du konntest wirklich keine Zweibeiner-Nester hinter den Hügeln sehen?" fragte Windpfote seiner Schwester. Blitzpfote setzte ihre Seekraft in Bewegung. ,,Nein," antwortete sie. ,,Ich konnte hinter den Hügeln nur eine grüne große Kuhle entdecken. Außerdem waren Kojotenstern und Glanzbrise doch auch schon vor ein paar Tagen dort gewesen, schon vergessen? Und wie könnten Zweibeiner bitte schön so schnell beim Bauen ihrer Nester sein?" Windpfote sagte nichts. Er drehte sich um. Saatsrung und Rauchherz bildeten die Nachhut. Glanzbrise und Schneeschweif waren die Führer. Windpfote konnte in den Gedanken von Saatsprung eintauchen. Er sah wie der junge Krieger, seinen besten Freund Matschschweif ordentlich einen Schlag an den Kopf gab, bis dieser Kopfschmerzen bekam. ,,Das war dafür, dass ihr uns für eine Tat beschuldigt habt, die wir überhaupt nicht begonnen haben. Und das du unsere Freundschaft auf der letzten Großen Versammlung gekündigt hast." Dann lag der weißbraune Kater leblos da mit glasigen Augen und einem kurzen Zucken seines Körpers. Windpfote hatte nicht gewusst, dass Matschschweif seine Freundschaft mit Saatsprung beendet hatte. So etwas darf nicht geschehen. Blitzpfote und er mussten dem Feuerclan und Erdclan Beweis machen, wer der wahre Mörder von Storchenherz war, bevor sich noch die Feuerclan-Krieger ihre besten Freunde vom Erdclan töten. Windpfote würde alles tun. Koste es was es wolle. Die Truppe kam am Ende das Waldes an. Lerchenbrust schien beeindruckt. ,,Ich habe in meiner Jungen- und Schülerzeit so viel über diese große Wiese große Wiese gehört. Und jetzt sehe ich sie endlich selbst." Die hellbraune Kätzin mit weißer Brust stützte gemeinsam mit ihrem ehemaligen Gefährten Rabenfell Goldschweif. Die zur Zeit älteste der Ältesten schlenderte ziehmlich schlaff und erschöpft zwischen ihren Baugefährten her. Windpfote fand, dass sie eher getragen wurde. Ihre Pfoten berührten kaum den Boden. ,,Keine Sorge," konnte er Rabenfells Stimme hören. ,,Nur noch ein paar Fuchslängen und du kannts dich wieder hinlegen." Windpfote hoffte, dass sie auf den Hügeln nicht klettern müssen, um zur Kuhle zu gelangen. Es muss irgendwo ein Eingang geben. Ein Loch in einem Hügel. Mehrere große Lücken zwischen Hügeln. Die Truppe stand direkt vor einem Hügel. Schneeschweif und Glanzbrise machten eine Runde. Sie wollten nach einem Eingang suchen. Mit nicht glücklichen Gesichtern tauchen sie wieder auf. ,,Sowie es aussieht müssen wir uns wohl einen Tunnel graben," seuftzte Glanzbrise. Windpfote merkte, dass die Ältesten immer erschöpfter wurden. Sie brauchten Ruhe. Dabei können die Jungen froh sein, dass ihre Mütter, etwas zu Trinken haben. Girieg saugten sie daran. Rauchherz schlug mit seinem Schwanz gegen den Hügel. ,,Fühlt sich weich an," vermutete er. ,,Muss schnell gehen." Er befahl den Schülern und Saatsprung einen Tunnel zugraben. Farndorn fuhr seine Krallen aus. Windpfote musste zugeben, sie sahen um einiges gefährlicher aus, als die von Dachszahn oder Rattenherz. Farndorn machte den Anfang. Erdklumpen entstanden. ,,Räumt die Erdklumpen zur Seite," wies er Blitzpfote und Saatsprung an. Windpfote du kannst mir beim graben helfen." Rauchherz miaute: ,,Schneeschweif und ich werden uns solgange darum kümmern, dass die Ältesten und Königinnen nicht verhungern müssen." Er verschwand Richtung Feuerclan Grenze. Während Farndorn einen Gang grub, fegte Windpfote die Erde mit seinem Schweif nach draußen, damit Saatsprung und Blitzpfote sie zur Seite schieben sollen. Die Erde sollten sie anschließend noch benutzen um, den Eingang zu verschließen. Nur zur Sicherheit, hatte Farndorn gemeint. Irgendwie bezweifelte Windpfote daran, dass Farndorn eines Tages in die Pfotenspuren seines Vaters treten wird. Er lebte schon so viele Tage beim Feuerclan, dass er kappiert haben musste, was Sicherheit für den Feuerclan bedeutet.

Kapitel 15

,,Pass doch auf!" beschwerde sich Heckenweide und schlug ihren Schwanz schützend um ihre Kräuter. Blitzpfote schnupperte. Borretschblätter, Thymian, Mohnsamen, Kerbel, Schwarzwurz und Frauenminze. Alles was gegen Angst, Schock, sinkende Milch, eventuell antretende Schmerzen oder Fieber hilft. Heckenweide hat auch wirklich an alles wichtige gedacht, dachte Blitzpfote. Windpfote kam dicht gefolgt von Farndorn wieder heraus. ,,Nun haben wir einen Eingang," verkündete Blitzpfotes Bruder stolz. Blitzpfote schaute zum Himmel. Heiliger Mondclan. Es war fast Sonnenhoch. Sie konnte die Farben des Sonnenhochs schon deutlich zwischen dem Grau erkennen. ,,Wir sollten uns beeilen," zischte sie, ,,Wenn wir bis Sonnenhoch wieder zurück sein sollen." Sie erwitterte Beute. Schneeschweif und ihr Bruder kamen mit Beute wieder zuürck. Für die Ältesten und Königinnin wäre also gesorgt. Nahrung, Beschützung, Verteidigung und Heilmittel. ,,Viel Glück im Kampf," krächzte Rabenfell, den Schülern zu. Blitzpfote nickte und lief Windpfote, Farndorn und Saatsprung hinterher. Nachdem sie draußen waren, schaufelte Saatsprung mit seinen Hinterpfoten den Eingang zu. ,,Kommt," miaute Farndorn anschließend. ,,Es könnte schon ein Kampf an unserer Grenze angefangen haben." Sie mussten sich beeilen. Oh Mondclan, flehte Blitzpfote. Bitte hilf uns, so schnell wie möglich allen zu beweißen, dass Silberstachel der wahre Mörder war. Blitzpfote, Windpfote, Saatsprung und Farndorn kamen vor der Brennelselnbarriere an. ,,Gut das ihr da seit," miaute Adlerklaue. ,,Ihr sollt schnell zur Grenze kommen. Der Kampf hat angefangen." Blitzpfote folgte ihrem Vater. ,,Sind auch welche im Lager geblieben?" fragte sie. Der rotbraune Kater sah sie an und miaute: ,,Kojotenstern, Ahornflügel, Distelblüte, Tigersturm, Bussardwind, Lichtglut und Hermelintanz." Sie kamen bei der Grenze an. Schon beim verlassenen Zweibeinernest konnte Blitzpfote erkennen, wie wild der Feuerclan kämpfte. Sie konnte aber nicht sehen, wer alles vom Erdclan dabei war, abgesehen von Rindenstern, Silberstachel und Pfützenpelz vielleicht. Sie traute ihren Augen nicht, als Tauwasser Wespenstich angriff. Sie hielt den schwarzen Kater fest an der Kehle. Blitzpfote wurde wütend. Sie hatte Tauwasser als eine Freundin und Mitglied der Wächter des Mondes angesehen. Aber jetzt wollte sie alles nur vergessen, was sie gemeinsam mit der blaugrauen Kätzin erlebt hatte. Sie ließ Wespenstich los. Aus ihrem Maul tropfte Blut, ihre Augen funkelten vor Zorn. Blitzpfote griff sie an. ,,Halte dich von meinen Freund fern," knurrte sie. Sie hielt Tauwasser auf dem Boden gedrückt und ließ sie nicht los. ,,Hast du etwa vergessen, dass wenn man ein Mitglied der Wächter tötet, alle ihre Macht verlieren?" knurrte die Erdclan-Kriegerin krächzend. Blitzpfote sah wie ihr Freund sich noch aufrappeln konnte und unbeholfen zu Nachthimmel hummpelte. Seine Kehle blutete, doch es war anscheinend nicht so schlimm wie Blitzpfote es gedacht hatte. Sie sprang von Tauwasser runter. ,,Geh!" zischte sie. ,,Und pass auf dass dich niemand tötet." Tauwasser nickte. Das Blut aus ihrem Maul tropfte immer noch auf dem Boden. Blitzpfote ging zu Wespenstich und fragte besorgt: ,,Alles in Ordnung?" Nachthimmel antwortete: ,,Es ist nur ein kleiner Kratzer. Mit Spinnenweben und Ampfer kann ich ihn noch retten." Blitzpfote seuftzte erleichtert auf und stürtzte sich erneut in den Kampf. Sie nahm sich Jagaurfell vor. Ihr Bruder ist noch ein Schüler, weil Tauwasser mit auf der Reise zum Stein der Elemente war. Sie hatte kaum Zeit für Gepardenpfote. Auch wenn Fleckenglanz sich mit um Gepardenpfote kümmern sollte, so war er doch noch ein Schüler. Die orangfarbende Kätzin mit Jaguarähnlichen Flecken war plötzlich nicht mehr zu sehen. Dann wurde Blitzpfote an der Seite getroffen. Jaguarfell hatte den Rückwärtstritt angewendet. Sehr effektiver Überraschungsangriff, dachte Blitzpfote und rappelte sich wieder auf. Doch ich habe noch viel mehr drauf als du denkst. ,,Vergiss nicht was wir dir gesagt haben," ertönte Fleckenwinds Stimme. Sein Gesicht schwebte förmlich direkt vor ihrem Gesicht. ,,Die Elementar-Kraft darfst du nur zu Notfällen anwenden." Er verschwand. Jaguarfell war nirgendswo mehr zusehen. Auch die anderen waren nicht mehr da. Rotstreif klagvolles Miauen ertönte: ,,Schnell zum Lager!" Auch wenn die meisten voller Kratzer und Wunden waren, so kamen sie doch flink auf die Beine. Blitzpfote sah ihren Bruder und rannte zu ihm. ,,Wann meinst du kommt der perfekte Zeitpunkt, allen die wahrheit zu sagen, um den Kampf zu beenden?" Ahnungslos zuckte er mit den Schultern. ,,Von Silberstachel und Rindenstern habe ich bisjetzt noch keine Spur gesehen." Blitzpfote selbst auch nicht. ,,Sie müssten sich wohl ins Lager geschlichen haben, während ihre Krieger uns bei der Grenze ablenken konnten." Sie beschleunigten das Tempo. Echsenflut, Lichtglut, Farndorn, Löwenschopf und Tulpenblatt versuchten die Erdclan-Katzen daran zu hindern auch nur eine Pfote auf dem Einganz zu setzten. Leider ohne Efolgt. Die Krieger des Erdclans ließen sich durch nichts aufhalten. Sie hatten nur eines im Sinn Silberstachel und Rindenstern bei der Rache an Storchenherz zu unterstützen. Jetzt ging der Kampf richtig los. ,,Wo ist Kojotenstern?" ,,Kämpft gegen Rindenstern," hauchte Windpfote. ,,Und Rotstreif kämpft gegen Silberstachel." Blitzpfote ließ ihre Augen durch das Lager schweifen. Jeder Erdclan und Feuerclan-Krieger der anwesend war, kämpfte um sein Leben. Saatsprung griff Matschschweif an. Genau wie es Blitzpfote vorhin in seinen Gedanken sehen konnte. Ihre Erinnerungen erloschten bald, als Amselfeder sie angriff. Der schwarze Kater krallte sich auf ihrem Rücken fest. Blitzpfote versuchte verzweifelt sich zu befreien. Dann fühlte sie sich leichter. Wespenstich ging es anscheinend viel besser. Er knüpfte sich nun Amselfeder vor. Mit seinen Hinterpfoten tritt er gegen den Bauch des schwarzen Katers und schleuderte ihn Ruckartig zu Dachszahn. Dieser schlug seine Zähne in Amselfeders Hinterbein ein und ließ nicht los, ehe der Erdclan-Krieger aufjaulte und das Lager verließ. Ein paar Krieger hatten bereits die Flucht ergriffen, doch sowie es auch sah war der Kampf noch nicht vorbei. Blitzpfote errinerte sich an Storchenherz Prophezeiung, welche sie, Windpfote und Nachthimmel bekamen. Nur der Wind kann den Kampf bei Sonnenuntergang beenden und die Wahrheit ans Licht bringen. Hoffentlich errinert sich Windpfote noch seiner Aufgabe, bevor der Sonnenuntergang beginnt. Sie mussten also einen ganzen Tag lang kämpfen. Denn wenn nicht, konnte Storchenherz Prophezeiung nicht erfüllt werden. Es sollte bei Sonnenuntergang geschehen. Katzengeschrei ertötente. Alle, die bisher die Flucht ergriffen kamen zurück. Pfützenpelz musste sie außerhalb des Feuerclan Lagers geheilt haben. Blitzpfote suchte sich einen neuen Opfer aus, um sich die Zeit bis Sonnenuntergang zu vertreiben. Fast der ganze Erdclan war dabei, außer die Königinnen, Ältesten und zwei oder drei Krieger, die sie beschützten. Sie entdeckte, wie Blumenhalm -Storchenherz Schwester- Nachthimmel mit einem Hinterangriff überraschen wollte. Ehe sie an ihm drankam, wurde sie von Löwenschopf zur Seite geschubst und landete in einem Busch. Der Heiler nickte seinem Bruder dankend zu. Blitzpfote hielt wieder nach Kojotenstern und Rotstreif Auschau. Von Rindenstern und Silberstachel, konnten sie sich erstmal befreien. Aber für wie lange? Hatte Rindenstern auch Storchenherz Prophezeiung erhalten? Der Kampf dauerte einen ganzen Tag.

Kapitel 16

Seit nun mehr als einen halben Tag kämpften Feuerclan und Erdclan gegeneinander. Nachthimmel saß vor seinem Heilerbau. Seine Aufgabe war es die Verletzten so schnell wie möglich zu heilen. Sein Bruder Echsenflucht kam zu ihm angehumpelt. Er hielt seine Vorderpfote hoch und lief auf drei Beinen. Sie war gebrochen. Nachthimmel konnte den Geruch von Bernsteingesicht deutlich warhnehmen. Auch sein ungewöhnliches schildpattfarbendes Fell war deutlich zwischen Echsenfluchts Klauen zu erkennen. ,,Sieht schlimm aus," seuftzte Nachthimmel. ,,Sie ist gebrochen." Er schnappte sich die Schwarzwurz. Ihre dicken schwarzen Wurzeln zerkaut er zu einer Masse und schmierte sie auf die gebrochene Pfote seines. ,,Danke," miaute er. ,,Mir geht es schon viel besser." Nachthimmel schüttelte den Kopf und sagte: ,,Geh zum Krankenbau. Nachher schau ich noch mal nach." Enttäuscht ging Echsenflucht grummeld im Krankenbau. Nachthimmel weiß, wie sehr Echsenflucht auf kämpfen steht. Er sah zum Himmel. Schmerzensgeschreie von Rattenherz waren zu hören. Der graue vernarbte Kater kämpfte gegen Steinkralle. Der struppige dunkelgraue Kater mit holzbraunen Augen saß auf Rattenherz Rücken. Sie kämpften dicht beim Frischbeutehaufen. Wie ein Kreis rollten sie direkt darauf zu. Die ganze Beute schoss herum und richtete eine Unordnung an. Jemand muss, dass wegräumen, dachte Nachthimmel. ,,Komm räumen wir gemeinsam unsere Frischbeuteweg weg," miaute Löwenschopf als konnte er seine Gedanken lesen. Nachthimmel nickte. Ohne in irgendwelche Krallen hineinzutappen rannten sie zum Frischbeutehaufen. Dort angekommen fragte Nachthimmel: ,,Wo können wir die verstecken?" Der langhaarige goldene Kater schaute sich um. Seine Augen blieben direkt beim Anführerbau stehen. ,,Im Anführerbau." Sie schleppten die Beute zu Kojotensterns Bau. Der Anführer kämpfte in der Nähe gegen Rankenschweif. Er hatte Nachthimmel und Löwenschopf entdeckt. ,,Gute Idee die Beute in Sicherheit zu bringen." Durch Rankenschweifs Krallen konnte er kaum deutlich sprechen. ,,Versteckt sie am besten in der dunklesten Ecke, die ihr finden könnt." Mit einem Pfotenhieb zerkratzte er Rankenschweifs Gesicht und konnte sich so von ihr befreien. ,,Ich kenne die dunkleste Stelle vom ganzen Bau," nuschelte Nachthimmel durch seine viele Beutetiere im Maul. Sie gingen hinein. Auch wenn Nachthimmel so gut wie jeden Tag mindestens einmal nach Kojotenstern sieht, mussten sich seine Augen trotzdem immernoch an der Dunkelheit gewöhnen, wenn er den Bau betritt. Ein langer enger Weg -ungefähr eine Fuchskörperlänge lang- führte Nachthimmel und seinen Bruder zum Schlafplatz ihres Anführers. Löwenschopf setzte seine Beute ab. ,,Und wo soll die dunkleste Stelle sein?" fragte er. Die Sonne schien auf dem Schlafplatz. Nachthimmel hatte die dunkleste Stelle entdeckt, die er vorhin meinte. Es ist die dunkleste Ecke. Die einzigste Ecke, wo die Sonne nicht scheint und sie war auch noch groß genug, für die ganze Beute. ,,Dann legen wir sie ab und kehren zurück in den Kampf," miaute Löwenschopf. Er konnte es kaum erwarten, seine Krallen in einem Erdclan-Krieger zu schlagen. Diese Beleidung von Rindenstern, welche von all seinen Gefährten zugestimm wurde- hatte den Feuerclan zu tiefst verletzt. Der Feuerclan war kein Mörder und sowas wird er auch nicht sein. Doch zuerst muss Windpfote den Kampf bei Sonnenuntergang beenden. Aber warum eigentlich erst bis Sonnenuntergang? Wollte Storchenherz etwa einen echten Kampf sehen? Oder braucht er länger als Nachthimmel gedacht hätte, um als Geist im Feuerclan Lager zu erscheinen? Nachthimmel schüttelte seine Gedanken aus dem Kopf. Was für ein Grund es auch sein mag, der muss bestimmt wichtig sein. Die Lichtung wirkte auf mal viel voller. Oder es scheint so, weil alle Katzen auf einem Haufen, direkt vor Nachthimmels Nase kämpften. Windpfote und Blitzpfote kämpften echt wie der Blitz und der Wind. Eine kleine Spur ihres Elemantars konnte der Heiler entdecken. Er hoffte nur sie hielten sich auch an Fleckenwinds Warnung und wenden sie nur zu Notfällen aus. Denn wer weiß es könnte sein, dass es eine ganze Weile dauert bis sich ihre Kraft wieder aufgeladen hat. Ein Erdclan-Krieger noch ziehmlich jung flog über den Farnbusch. Ein lautes Plätschern verriet Nachthimmel, dass er ins Wasser gelandet war. Völlig nass kam er wieder humpelnd aus dem Farnbusch heraus. Es war Gepardenpfote. Nachthimmel würde sein gelbraunes Fell mit schwarzen Tupfen sofort erkennen. Er schüttelte sich. Nachthimmel konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Der Schüler hatte ihn gehört. Empört knurrte er: ,,Noch nie ein nasse Katze gesehen?" ,,Schau dich doch mal an," zischte Nachthimmel. ,,Du siehst ja aus wie der dickste Langhaar-Kater auf der Welt." Gepardenpfote betrachtete sich und musste dem Heiler mit einem Nicken Recht geben. Er leckte sich sauber. ,,Ich helfe dir," bot Nachthimmel an. ,,Damit du schnell wieder in den Kampf stürzen kannst." Zu seiner Erleichterung widersprach der gelbraune Kater nicht. Nachthimmel kehrte zurück zum Heilerbau zwischen den kämpfenden Katzen hindurch. Löwenschopf hatte sich bereits wieder in den Kampf gestürtzt. Nachthimmel fragte sich wie es den Ältesten, den Königinnnen, den Jungen, Rauchherz, Schneeschweif, Glanzbrise und Heckenweide ergeht. Hoffentlich haben sie auch dort genügend Schutz. Denn soviel wie Nachthimmel über die Hügel der Stammeskatzen wusste, hatten sie keinen Dach. Greifvögel könnten in Sturzfüge hereinstürmen und sie mühelos die Jungen erbeuten. Dies geschah vor allem mit dem Eisclan. Es war der einzigste Clan, welcher weder in seinem Lager noch in seinem Territourium Schutz vor Bäumen hatte. Feuerclan und Erdclan wurden von Waldbäumen aller Art beschützt, besonders in der Blattfrische und in der Blattgrüne. Die Bäume des Wasserclans behalten das ganze Jahr über ihre Blätter. Nur wenn es friert und schneit, verlieren sie ihre grüne Farbe und bekommen stattdessen ein frostiges Blau bis Weiß Ton. Nachthimmel schaute nach den verletzten Kriegern nach. In dem Krankenbau waren Echsenflucht, Schattenwende, Ampferherz und Wespenstich drin. Schattenwende wurde gegen einen dicken Baum geschleudert und bekam heftige Rückenschmerzen, so dass er im krummen Gang zu Nachthimmel humpelte. Ampferherz schmerzte die Schulter. Die schildpattfarbende Kätzin hatte gegen Ginsterherz und Fleckenglanz gekämpft. Für zwei Erdclan-Kriegerinin war sie nicht bereit. Ampferherz blutete an verschiedenen Stellen. Die hatte der Heiler mit Spinnenweben und Schachtelhalm versorgt. Den Spinnenweben hatte er vorallem, um Ampferherz zerfetzte Schulter und einem Knie gewickelt. Das Knie war voller Blut. Noch nicht mal mehr Fell war zu erkennen, als der Heiler die Wunde untersuchte. Den Rest der Wunden versorgte er mit den Blättern des Schattelhalms. Er zerkaute diese zu einer Masse und schmierte sie auf die Wunden, die nicht so schlimm waren, wie die bei der Schulter und dem Knie. Ampferherz war am schlafen. Die Kätzin hatte ihr Hinterbein ausgestreckt, wie es Nachthimmel ihr geraten hätte. Ansonsten konnten die Spinnenweben nichts nützen. Wespenstichs Wunde an der Kehle war wieder aufgeblatz, nachdem der junge Krieger Jaguarfell von Blitzpfote wegzerrte, um seine Freundin vor der Erdclan-Kriegerin zu schützen. Echsenflucht kam mit einer gebrochenen Pfote vorhin zu ihm.

Kapitel 17

Windpfote schüttelte Ginsterherz von sich ab. Die gelbe Kätzin mit orangenen Flecken verbiss sich in sein Hinterbein und wollte ihn durch die Luft schleudern. Windpfote ahnte dies sofort, nahm sein anderes Hinterbein und stieß damit kräftig gegen Ginsterherz Flanke und befreite sich. Er schaute zum Himmel. Immernoch ging die Sonne nicht unter. Die ganze Zeit schien sie hell am Himmel. Kojotenstern hatte sich inzwischen von Rindenstern befreit und kämpft sich durch die Menge zu seinem Stellvertrer. Rotstreif geriet in den Krallen von Steinkralle und Bernsteingesicht. Der Anführer eilte ihm zur Hilfe. Windpfote hörte, dass es in der Brennelsenbarriere raschelte. Storchenherz Schwester Blumenhalm wurde von Pfützenpelz geheilt und stieß nun erneunt in den Kampf und direkt auf Windpfote zu. Er wich sie aus. Unbeholfen landete sie auf dem Bauch, rappelte sich aber schnell wieder auf. ,,Ihr Feuerclan-Katzen werdet für den Tod meines Bruders bezahlen!" knurrte die ungewöhnliche schwarzweiße Kätzin. Ihre hellgrünen Augen funkelten vor Zorn. Windpfote konnte es verstehen, dass sie sich für den Tod ihres Bruders rächen will. Dies hätte er auch getan, wenn Blitzpfote von einem anderen Clan getötet wäre. Aber der Feuerclan war nicht am Tod des Heilers des Erdclans verantwortlich. Doch um dies zu beweisen, muss Windpfote bei Sonnenuntergang Silberstachel dazu zwingen die Wahrheit zu sagen. Und damit es ihm jeder auch wirklich glaubt, muss Storchenherz ihm dabei helfen. Windpfote suchte sich einen Gegner. Er wollte nicht gelangweilt herum stehen. Er hörte Schmerzenschreie. Blitzpfote! Seine Ohren verrieten ihn wie seine Schwester gegen Minzenhauch kämpfte. Die blauschwarze Kätzin zerkratzte Blitzpfotes Fell. Windpfote konnte das Blut in seinem eingenen Körper spüren. Blitzpfote benötigte wirklich Hilfe. Als Windpfote ankam, sah er wie Blitzpfote mit voller Blut tropfenden Maul und Blutzerfetzten Pelz geduckt vor Minzenhauch stand. Wieso kann Minzenhauch so gut kämpfen? Trainiert die etwa auch im Taal der Mörder? Seine Schwester war zu geschwächt um sich zu wehren oder zu fliehen. Wie angewurzelt stand sie da, mit Angst in ihren bernsteinfarbenden Augen. Minzenhauch hingegen schien kein Stich an Schmerz zu spüren. Erneut griff sie Blitzpfote an. Windpfote wollte dies verhindern. Er stellte sich zwischen seiner Schwester und Minzenhauch. Wut rumorte in seinem Bauch. Er fühlte sich grad wie Blumenhalm. Sie wollte ihren Bruder rächen und jetzt will Windpfote seine Schwester schützen. Er zerkratzte Minzenhauchs Kehle. Die Wunde war groß und schlimm. Schuldgefühle vertauschten sich nun mit Wut in seinem Bauch. ,,Windpfote was hast du getan?" keuchte Blitzpfote mit erweiteten Augen. Er drehte sich zu ihr um und miaute: ,,Ich musste es tun, für die Wächter. Sie hätte dich sonst töten können. Du hättest keine Chance mehr gehabt, so verletzt und geschwächt wie du bist." Blitzpfote nickte: ,,Ich gehe, Nachthimmel holen." Windpfote schaute auf dem leblosen Körper von Minzenhauch herab. Blut aus ihrer Kehle fließ auf seine Pfoten. Was hatte er nur getan? Er fühlte sich wie Fuchsnarbe oder Silberstachel. Beide hatten unschuldige Katzen getötet. Und beide hatten dies aus Rache und Beschützung getan. Fuchsnarbe töte Leopardenherz aus Rache, weil dieser seinen Vater in einer Falle gelockt hatte. Silberstachel tötete Storchenherz, um sein Geheimnis -Maisfrost getötet zu haben- zu schützen. Der silbergraue Kater wollte nicht, dass Storchenherz sein Geheimnis ans Licht brachte. Windpfote hatte beides getan. Er wollte sich an Minzenhauch rächen, die seine Schwester fast zu tode gekratzt hatte und Blitzpfote vor Minzenhauch beschützen. ,,Was hast du getan?" rief eine weibliche Stimme neben ihm. Zinkauch kam dicht gefolgt von ihrer Schwester Eisenglanz zwischen den kämpfenden Katzen hervor. Die rotbraune Kätzin leckte ihre Pfoten auf Minzenhauchs Schulter und wollte sie wach rütteln. Windpfote nahm sich allen Mut zusammen und seuftzte: ,,Sie wird nie mehr aufstehen." Eisenganz Schwester gesellte sich zu ihr und schaute mit Tränen in den Augen zu Minzenhauch. ,,Was meinst du damit?" stotterte sie schluchzend. Bevor Windpfote antworten konnte, kam Rindenstern ihn zu vor. ,,Weil eure Mutter auf dem Weg zum Mondclan ist," miaute er ruhig und mit sanfter Stimme. Silberstachel kam hinter Rindenstern her. Seine Augen füllten sich von Tränen. Hasserfüllt starrte er Windpfote an. ,,Du hast meine Gefährtin getötet." Der Zweite Anführer des Erdclans war Zinkhauchs und Eisenglanz Vater und Minzenhauchs ehemaliger Gefährte. Windpfote versuchte ohne Angst zu klingen: ,,Ich hab es nicht mit Absicht getan. Ich schwöre. Ich wollte nur meine Schwester beschützen. Als ich sie verletzt am ganzen Körper geschwächt vor Minzenhauch stehen sah, musste ich etwas tun. Ich wusste, dass Blitzpfote einen weiteren Angriff nicht überleben würde. Ich - ich hatte einfach nur Angst um sie." Zinkauch und Eisenglanz. Die silberblaue Kätzin ging zu ihrem Vater und miaute: ,,Um herrlich zu sein, hätte ich meine Schwester auch vor dem Tod beschützt. Wenn Distelblüte oder Adlerklaue meine Schwester fast zu tode zerkratzt hätten, hätte ich sie auch angegriffen, um meine Schwester zu schützen." Windpfotes Blick traf sich mit Eisenglanz Blick. Ein komisches Gefühl rumorte in seinem. Die Augen der jungen Kriegerin funkelden verständinsvoll. Windpfote schluckte. Eisenglanz ging zu ihm und berrührte seine Wange mit ihrer Nase. ,,Blitzpfote muss sich glücklich schätzen einen Bruder zu haben, der sie vor jeder Gefahr beschützt." Windpfotes Herz klopfte, unter seinem Pelz wurde es heiß. Empfand er plötzlich Gefühle für die silberblaue Kätzin? Geschah, dies auch mit Blitzpfote, als sie zum ersten Mal auf Wespenstich traf? Hat Windpfote sich in Eisenglanz verliebt? Er drängte seine Gedanken bei Seite. ,,Aber ich habe deine Mutter getötet? Hasst du mich nicht dafür?" Silberstachel und Zinkhauch trugen Minzenhauchs Leichnahm aus dem Lager. Eisenglanz wartete bis sie aus der Hörweite waren. Sie seuftzte: ,,Vorhin hab ich dich für den Tod meiner Mutter gehasst. Aber als du mir erzähltest, wie schwer sie deine Schwester verletzt hatte, dachte ich mir sowas tut sie doch nicht. Na klar, will sie sich wie jeder andere von uns an Silberstachels Tod rächen. Aber sowie ich Blitzpfote begnen bin und den Krallenspuren und den Geruch meiner Mutter erkannte, da war mir klar, dass selbst Minzenhauch für sowas nie fähig wäre. Sie tötet niemanden. Sie war immer eine Freundin eueres Clans gewesen, genau wie viele andere in ihrem Alter oder etwas älter auch. Als ich meine Mutter tod am Boden sah, konnte ich spüren, dass jemand anderes in ihrem Körper war." Windpfote legte seinen Kopf schief. ,,Jemand anderes war in ihrem Körper?" wiederholte er. Eisenglanz nickte: ,,Ich sah zwei Geister aus ihrem Körper heraustreten. Einer gehörte zu meiner Mutter, der auf dem Weg zum Mondclan war. Eine andere Geistergestallt war auf dem Weg Richtung Ort des Bösens." Windpfotes Augen weiteten sich vor Schreck. Minzenhauch musste Unterstütung von einer Katze aus dem Taal der Mörder bekommen haben. Deswegen griff die Kätzin Blitzpfote so brutal an. Der Taal der Mörder nahm sich jede Katze vor, mit deren Hilfe er die Wächter vernichten konnte. Hätte Fuchsnarbe Minzenhauch nicht in Besitz genommen, hätte sie Blitzpfote nie angegriffen. Eisenglanz hatte Recht, Minzenhauch würde alleine niemals einer fremden Clan-Katze etwas zu Leide tun. Dafür war sie einfach zu freundlich. Windpfote berührte Eisenglanz Wange mit seiner Schnauze. ,,Es tut mir Leid," miaute er in ihr Ohr. ,,Du musst dich nicht entschuldigen," seuftzte Eisenglanz. ,,Du hast zwar meine Mutter gerettet, aber dafür das Böse in ihrer Seele verscheucht." Windpfote sah die silberblaue Kätzin erstaunt an. ,,Ich weiß, dass jemand Böses meiner Mutter heimgesucht tat, denn wer auf dem Weg zum Ort des Bösens war, gehörte bestimmt nicht zu den Guten. Außerdem würd jeder irgendwann mal sterben. Damit muss man Leben, auch wenn es ein enges Familienmitglied ist" Eisenglanz wandte sich von ihm ab und betrat die Brennelsenbarriere. ,,Ich mag dich, Windpfote," schnurrte sie. In Gedanken sagte Windpfote: Ich mag dich auch, Eisenglanz. Er drehte sich um. Der Kampf war noch längst nicht vorbei und die Sonne war immer noch nicht untergegangen. Er hatte etwas zu viel Zei mi Eisenglanz verbracht, sodass er garnicht mitbekam, was um ihn herum geschah. Innerlich gab Windpfote es zu. Er hatte sich in Eisenglanz verbliebt und sie scheinbar auch in ihm. Dies machte die ganze Sache nur noch schwieriger. Wie sollte er Storchenherz Prophezeiung erfüllen, ohne Eisenglanz nochmal zu verletzen. Es muss eine andere Möglichkeit Silberstachel zu töten. Lebenslängliche Verbannun oder harte Strafe, die ihn dafür bezahlen den Heiler und die Zweite Anführerin seines eigenen Clans getötet zu haben. Silberstachel, Rindenstern, Eisenglanz und Zinkhauch werden zurückkommen, oder nur einer oder zwei. Windpfote würde es verstehen, wenn Eisenglanz und Zinkhauch für ihre Mutter Totenwache halten wollten. Silberstachel würde eher wieder in den Kampf stürzen, um den Auftrag von Fuchsnarbe zu erledigen. Nämlich Kojotenstern, Rotstreif und die Heiler des Feuerclans zu töten. Bisher hatte es der silbergraue Kater noch nicht geschafft. Auch Rindenstern wird zurückkommen. Ein Anfüher lässt seinen Clan während eines Kampfes nie lange allein. Genau deswegen wurde Erdstern zum Taal der Mörder geschickt. Der Gründer des Erdclans schickte seinen Clan zu einem Kampf gegen den Eisclan. Himmelststern tötete Salbaischatten, den ersten Zweiten Anfüher des Erdclans. Erdstern war für den Tod seines Stellvertreters verantwortlich, so Vipernstachel. Er schickte sein Clan in einem Kampf, welches niemals hätte stattfinden dürfen. Vipernstachel hatte Erdstern genau aus diesem Grund zum Taal der Mörder geschickt, als der Gründer des Erdclans verstarb. Windpfote schüttelte sich.

Kapitel 18

Katzengejaule ertönte durch die Luft. Silberstachel und Rindenstern kehrten wieder zurück in den Kampf. Der Zweite Anführer des Erdclans stürzte sich direkt auf Windpfote und fauchte: ,,Du wirst für den Tod meiner Gefährtin bezahlen." Windpfote konnte sich nicht wehren. Er sah zum Himmel. Wann kommst du endlich, Storchenherz? Er konnte sich von Silberstachels Krallen befreien und rannte zu Kojotenstern und Rindenstern. Es war kurz vor Sonnenuntergang. Er musste den Kampf beenden. Silberstachel war ihm dicht auf den Fersen. Der silbergraue Kater wollte sich für Minzenhauchs Tod rächen. Windpfote war ihr Mörder. Die beiden Anführer rangen miteinander. ,,Kojotenstern, Rindenstern," keuchte Windpfote. ,,Ich muss euch etwas wichtiges sagen." Der Zweite Anführer wusste, was Windpfote den Anführern sagen wollte und sprang ihn an bevor, Rindenstern und Kojotenstern ihn auch gehört hätten. ,,Du wirst es ihnen nie sagen," zischte Silberstachel. Seine Krallen bohrten sich tief in Windpfotes Pelz. Blut konnte er spüren. ,,Warum nicht," murmelte er. Silberstachel fletschte seine Zähne und knurrte: ,,Weil du heute den Mondclan anschließen wirst." Windpfote dachte erst mit ihm wäre es vorbei. Der Zweite Anführer des Erdclans hatte fast seine scharfen Zähne in seine Kehle geschlungen. ,,Du wirst Windpfote nicht töten." Es war Farndorn. Der schwarzgraue Kater schubste Silberstachel von Windpfote runter. Mit gesträubten Pelz standen sich die Freunde kampfesbereit gegenüber. ,,Windpfote ist ein Clan-Mitglied und ein Clan-Mitglied darf man nicht umbringen. Das stimmt doch oder Silberstachel." Windpfote konnte es nicht glauben. Farndorn hat sich tatsächlich geändert. Wolfssplitters Sohn beschützt dem Clan aus dem sein Vater verbannt worden war. Eigentlich hatte sein Vater und Fuchsnarbe ihn aufgetragen den Feuerclan mit Silberstachels Hilfe zu vernichten. Kojotenstern schien gewusst zu haben, dass Farndorn Wolfssplitters Sohn war und erzog ihn zu einem loyalen Clan-Mitglied. Noch heute Morgen traf er sich mit Silberstachel hinter dem verlassenen Zweibeiner-Nest. Sie besprachen sich ab, dass Silberstachel Rindenstern töten wird und Farndorn Kojotenstern. Doch wie es scheint, wird ihr Plan, den Silberstachel geschmiedet hatte wohl nicht funktionieren. Windpfote kam plötzlich wieder die Prophezeiung in den Sinn: Nur der Wind kann den Kampf beenden. Er war der Wind und nicht Farndorn. Windpfote sprang Silberstachel an. Seine Krallen tief in seiner Kehle. ,,Sag ihnen die Wahrheit," miaute er. Rindenstern und Kojotenstern hörten mit ihrem Kampf auf. ,,Was für eine Wahrheit?" zischte Kojotenstern. Rindenstern nickte: ,,Was geht hier vor Silberstachel." Der Zweite Anführer des Erdclans sagte nichts. Inzwischen hörten alle Katzen mit dem Kämpfen auf, als hätten sie Windpfote gehört. ,,Sag ihnen die Wahrheit," wiederholte Windpfote nocheinmal. ,,Du weißt genau wo von ich spreche." Blitzpfote und Nachthimmel stießen zu ihnen. ,,Worauf wartest du," fauchte Nachthimmel herausfordernd. ,,Zeig ihnen, wer du wirklich bist." Zorn blitzte in Silberstachels Augen auf. Er schüttelte Windpfote von ihm ab und griff Nachthimmel an. Bevor er dem Heiler auch nur einen Kratzer geben konnte, schlug Windpfote seine Zähne in Silberstachels Schweif. Vor Schmerz jaulte der Kater. ,,Ich lass nicht eher los, bevor du die Wahrheit sagst," nuschelte er Silberstachel sah zu den Anführern. Sein Anführer kam näher zu ihm. ,,Du bist mein Stellvertrer. Du kannst mir die Wahrheit sagen -egal was es für eine ist." In seine Stimme klang Vertrauen und Weißheit. Kojotenstern nickte zustimmend. ,,Niemand wird erfahren, dass ich Maisfrost und Storchenherz getötet habe," kam es plötzlich aus Silberstachel heraus. Windpfote ließ seinen Schwanz los. Rindenstern war geschockt. ,,Das glaube ich nicht. Mein eigener Stellvertrer tötete meine engsten Clan-Gefährten." Ein Windhauch kam und zwei Katzen mit Sternen an den Pelzen erschienen neben den Anführern. ,,Storchenherz und Maisfrost," keuchte Blitzpfote. Der ehemalige Heiler kam direkt zum Punkt. ,,Es stimmt. Silberstachel war mein und Storchenherz Mörder," miaute Maisfrost und nickte Storchenherz zu. Der schwarzweiße Kater berichtete alles. Silberstachel schickte Maisfrost auf dem Monsterfahrweg zwischen Feuerclan und Erdclan-Grenze. Er sagte zu ihr, der Feuerclan hätte vom Erdclan Beute gestohlen. Maisfrost hatte ihm geglaubt und wollte der Sache auf dem Grund gehen, doch als sie mitten auf dem Monsterfahrweg sprang, wurde sie von Silberstachel getötet. Der ehemalige Einzelläufer sprang von hinten an Maisfrost heran und tötete sie mit einem einzigen Biss in der Kehle. ,,Und ich habe dich zu meinem Stellvertrer gemacht," knurrte der Anführer des Erdclas. Silberstachel wirkte auf einmal klein und verängstet. ,,Ich habe sie doch zurückgebracht," versuchte er sich damit zu entschuldigen. Rindenstern wandte seinen Blick von seinem Stellvertrer ab und zischte: ,,Ich weiß, dass du es getan hast und das war auch loyal von dir. Aber du bist ein Mörder, der sein eigenen Clan-Mitglied umbegracht hat. Und warum?" Silberstachel wollte antworten, doch Rindenstern kam ihm zuvor. ,,Nur weil du es nicht erwarten konntes der Zweite Anführer zu werden. Es stimmt, ich wollte dich zu meinem Stellvertrer machen, auch schon vor Maisfrost. Aber du warst einfach noch nicht soweit. Du bist erst seit kurzem Mitglied des Erdclans." Silberstachel schüttelte sich. ,,Was ist mit Kojotenstern. Als er Zweiter Anführer wurde, war es auch noch nicht lange her, als er Aschensterns Stellverter wurde." Nachthimmel nahm das Wort: ,,Bei Kojotenstern war es auch was anderes. Er wurde zum Stellverter, weil er uns aus einer Gefahr befreit hat. Du hast deinem Clan in einer Gefahr gebracht. Das ist was völlig unterschiedliches." Zustimmendes Gemurmel war zu hören. Blumenhalm drängte sich durch die Mitte zu ihrem Bruder. ,,Du sagtest du hättes meinen Bruder auch getötet. Wenn das Geschehen und der Grund von Maisfrost Tod berichtet wurde, so kannst du uns auch genau erklären warum und wie du Storchenherz getötet hast. Danach wird Rindenstern entdscheiden, was mit dir geschieht." Die ungewöhnliche schwarzweiße Kätzin sah ihrem Anfüher fragend an. Windpfote bekam den Gedanken, Blumenhalm würde die perfekte nächste Zweite Anführerin abgeben. Silberstachel kann unmöglich Zweiter Anfüher bleiben. Er stell nur eine Gefahr für den gesamten Erdclan dar. Eine Verbannung würde nach Windpfotes Geschmack eher angebracht sein, als ein Tod oder eine Strafe. Nach seinem Tod käme Silberstachel voraussichtlich in den Taal der Mörder. Die Gefahr wäre unmöglich zu Ende. Er würde als Geist zurückkehren und die Clans vernichten. Bestraft Rindenstern Silberstachel mit einer Aufgabe, so bliebe er immer noch im Erdclan. Eine Verbannung weit außer halb der Clans und dem Ort des Bösens könnten eher für Silberstachel sein. Er wird erneut ein Leben eines Einzelläufers beginnen und die Clans in Ruhe lassen. Aber ob er dies auch wirklich tut, bleibt eine unbeantwortete Frage.

Kapitel 19

,,Also wie und warum hast du Storchenherz getötet?" Die Katzen vom Feuerclan und Erdclan warteten immernoch auf einer Erklärung von Silberstachel. Die Wahrheit von Maisfrosts Tod hatte er schon zugegeben. Bei Storchenherz blieb er stumm, wie eine kleine ängstliche Maus. Augen bohrten sich in sein Fell, die nur darauf warteten ihn für diese zwei Mordtaten umzubringen. Blitzpfote sah wie Amselfeder und Schmutzwind sich die Köpfe zusammensteckten und miteinander tuschelten. Blitzpfote war sich sicher, dass es um Silberstachel handeln musste. Amselfeder war Silberstachels erster und bisher einzigster Schüler. Gerne würde Blitzpfote wissen, über was sie genau von Silberstachel lästern. Ihr Bruder schien ihre Frage in den Gedanken gelesen zu haben. Er war schon, dabei seine Ohren auf das Gespräch zwischen Amselfeder und Schmutzwind zu richten. ,,Amselfeder kann und will es nicht glauben, dass sein ehemaliger Mentor zwei seiner eigenen Clan-Gefährten umgebracht hat," flüssterte Windpfote schließlich. Blitzpfote sah zu dem schwarzen Kater rüber. Dieser sah mit enttäuschten und verletzten Augen zu seinem Mentor und mit zornigen und verzweifelten Augen zu seinem Anführer. Er glaubte wirklich Silberstachel, würde soetwas nie tun. Er war ein guter Mentor für den schwarzen Kater gewesen und er hatte ihm auch beigebracht wer der Feind und wer der Freund war. Aber anscheinend hatte Silberstachel seinem Schüler beigebracht, welches seine Feinde und Freunde waren und nichts von seinen eigenen Feinden und Freunden gesagt. Amselfeders Gefühle waren verletzt, denn er bekam einen Mentor aus dem ein Verräter und Mörder wurde. Anderrerseits war er auf seinem Anführer wütend, als hätte Amselfeder ne Ahnung, dass Rindenstern Silberstachel nie eine zweite Chance geben wird, auf ein loyaleres Clan-Leben. Blitzpfote kannte die Verbannung zwischen Schüler und Mentor sehr gut. Sie stehen sich noch neher, als Junge zu ihrer Mutter. Selbst sie würde auf der Seite ihrer Mentorin gewesen, anstatt auf der Seite ihres Anführers. ,,Ich will es nicht nocheinmal sagen!" riss Rindensterns Stimme sie auf der Lichtung zurück. ,,Sag uns endlich warum und wie du Storchenherz umgebracht hast, sonst wird er es selbst tun." Der Anführer des Erdclans sah seinem Stellverter herausfordernd in die Augen. Blitzpfote spürte seine Gefühle. Er war ein Narr gewesen, Silberstachel zum Stellverter zu ernennen. Er hätte es wissen müssen, dass mit dem nicht etwas stimmt. Wieso sonst hat auch nur er Maisfrosts Leichnahm auf dem Monsterfarhweg gesehen und kein anderer? Natürlich weil er es kaum erwarten konnte, ihren Posten einzunehmen. Rindenstern wünschte sich, Taubenstern hätte ihm nie in ihrem Clan aufnehmen dürfen. Der braungetigerte Kater schüttelte sich, als konnte er spüren, dass Blitzpfote in seinem Kopf schwebte. Ein Schwanzpeitschen riss sie in die Gegenwart zurück. Rindenstern hatte genug von Silberstachels Stummheit. ,,Storchenherz würdest du uns bitte erklären, wie und warum Silberstachel dich getötet hatte?" fragte der Anfüher. Der ehemalige Heiler nickte und trat einen Schritt vorraus. Er hob seinen Schwanz und deutete zum Baumstumpf hin. Mit erhobener Stimme miaute er: ,,Wieso erzählen, wenn ich euch es auch zeigen kann?" Er machte ein Paar Bewegungen mit seinem Schweif und dann erschien schwebend ein komisch aussehender Kreis auf der Mitte des Baumstumpf. Blitzpfote kam es vor, als könnte man damit in einer völlig anderen Welt eintreten. In dem Kreis erschienen Szenen. Zwei Katzen, die das gleiche Aussehen von Silberstachel und Storchenherz hatten erschienen. In der greifbarer Nähe stand Silberstachels altes Zweibeiner-Nest. Krallenspuren verrieten, dass er vorhin von dieser Stelle zu Storchenherz runtergesprungen sein musste. Silberstachel hielt ein Treffen mit Einzelläufern und Streunern ab. Deswegen war Storchenherz alleine zum alten Zweibeiner-Nest gegagen. Er musste schon öfter in seinen Träumen mit Echsenglut oder vielleicht auch Taubenstern verdächtige Szenen in Silberstachels altes zu Hause gesehen haben. Nun wollte er sie auf dem Grund gehen. Der Heiler entdeckte Silberstachel zu Einzellläufern und Streunern als Anfüherer sprechen. Dann wollte er gehen, doch ein Zweig hinderte ihn daran. Als Storchenherz auf ihn drauftitt, machte es Knicks und dieses Geräusch hollte Silberstachel zu ihm. Der silbergraue Kater umkreiste ihm mit ausgefahrenen Krallen, gefletschten Zähnen, gesträubten Fell, angelegte Ohren und aufgeplusterten Schwanz. ,,Du weißt von meinem Geheimniss -Maisfrosts Tod- Bescheid," hatte er geknurrt. Storchenherz konnte wegen Silberstachels Umrundungen kaum einen Fluchtweg finden. Die Stimme des Zweiten Anführers klang gefährlicher als vorher: ,,Leider, leider wirst du es nie unseren Clan-Gefährten weiter sagen können." Einige Szenen wurden überssprungen und es kam gleich zum Kampf. Silberstachel fuhr mit ausgefahrenen Krallen mehrmals über Storchenherz Kehle. Und zwar so oft, bis man darunter sämtliche Knochen sehen konnte. Bei diesem Anblick kam Blitzpfotes letzte Mahlzeit hoch. Storchenherz Mord war bestimmt noch grauenvoller als, der von Maisfrost. Storchenherz hauchte: ,,Warum hast du das getan? Ich bin eine Heiler-Katze. Rindenstern wird dich verbannen." Dann kippte er leblos zu Boden. ,,Rindenstern wird mich nicht verbannen," fauchte Silberstachel in Storchenherz Ohr. ,,Nicht solange ich ihm sage, dass Feuerclan-Katzen dich getötet haben." Rindenstern hatte genug gesehen und wischte das Geschehen über Storchenherz Tod weg. Er wechselte ein paar Wörter mit Kojotenstern und sprang dann auf dem Baumstumpf. ,,Rindenstern muss Kojotenstern gebeten haben, seinen Führer-Sitz benutzen zu dürfen," meinte Blitzpfote. Windpfote nickte: ,,Genau das habe ich auch gehört." Mit erhobener Stimme sprach Rindenstern zum Erdclan und Feuerclan. ,,Ihr alle seit Zeugen von Maisfrost und Storchenherz. Ihr alle wisst dass es Silberstachel war und kein Monster oder Feuerclan-Pattroulie. Es war einzig und allein Silberstachel." Gemurmel zeriss die Luft, welches sehr bald von Kojotenstern unterbrochen wurde. Rindenstern schnippte mit einem Schwanzschippen seinen Stellverter herbei. Blitzpfote konnte sehen, wie er von sämtlichen Katzen-Augen angestarrt wurde. Er verneigte sich vor seinem Anführer. Der atmete tief durch ehe er fort fuhr: ,,Ich habe dir vertraut. Taubenstern hat dir vertraut. Deine Clangefährten haben dir vertraut. Doch dich je anzuvertrauen war ein großer Fehler. Du stellst eine Gefahr für alle Clans da, nicht nur dem Erdclan und dem Feuerclan. Du bist ein Mörder. Du hast Storchenherz und Maisfrost umgebracht." Es herrschte Stille. Blitzpfotes Herz klopfte. Sie konnte es kaum erwarten, was Rindenstern mit Silberstachel nun vorhatte. ,,Als du dich in unserem Clan aufgenommen hat, hat Taubenstern dir bereits ein Urteil unterworfen." Blitzpfote hatte ein komisches Gefühl, als ob sie ahnte was für eine Art Urteil es sein könnte. ,,Dieses Urteil fälle ich jetzt!" Silberstachel kam zu Wort. ,,Bitte Rindenstern gib mir wenigstens eine Chance euch zu beweisen, dass ich euch wieder loyal bleiben kann." ,,Das hat er bereits," knurrte Blumenhalm. ,,Nämlich als er dich zu deinem Stellverter gemacht hat. Da hattest du genug Zeit gehabt ein loyales und treues Clan-Mitglied zu werden. Und auch davor, als Taubenstern dich zum Mentor ernannt hat." Rindenstern nickte zustimmend: ,,Blumenhalm hat Recht. Du hattest bereits zwei Chancen gehabt, ein loyales Clan-Mitglied zu werden. Eine dritte will ich nicht riskieren. Denn gäbe ich dir doch noch ne Chance mein Stellverterter zu bleiben, wirst du als nächstes Pfützenpelz umbringen und wieder jemand anderes die Schuld dafür geben. Das will ich nicht noch einmal erleben." Er machte wieder eine Pause. ,,Nun zu deinem Urteil, welches Taubenstern dir bereits vor vielen Mondens unterworfen hatte. Du wirst in Verbannung geschickt!" Seine Stimme hallte durch den ganzen Wald. Vögel flatterten vor Schreck davon. Pfotengetrappel von Waldtieren ließen die Erde beben. ,,Das ist noch nicht alles," ergänzte Rindenstern. ,,Eine Pattroulie bringt dich zum Zweibeiner-Ort am Anfang des Monsterfahrweges. Du wirst bestraft, indem du zu einem Hauskätzchen wirst." Es gab nichts schlimmeres für eine Clan-Katze als verbannt und dennoch zu einem Hauskätzchen bestraft zu werden. Kojotenstern miaute die Katzen erneut zu Ruhe. ,,Solltest du je wieder auch nur eine Pfote im Feuerclan- Erdclan-, sogar im Eisclan- und im Wasserclan-Territourim auch nur eine Pfote setzen, wirst du sofort zu Tode verurteilt. Verstanden?" Silberstachel nickte. ,,Bernsteingesicht, Ginsterherz, Schwanenfeder, Stachelkralle ihr bringt Storchenherz zu dem Zweibeiner-Ort. Bernsteingesicht nickte. Er schubste Silberstachel zur Brennelsenbarriere, wurde aber von Rindenstern aufgehalten. ,,Wartet noch," befahl der braungetigerte Kater. ,,Ihr sollt noch erfahren, was ich zusagen habe." Er ließ sein Blick durch die Katzenmenge scheifen. ,,Da ich keinen Stellverter mehr habe, muss ich einen neuen nehmen. Meine Wahl stand bereits fest, nachdem ich erfharen habe, wer Maisfrost umgebracht hatte. Blumenhalm wird meine neue Stellverterterin." Zustimmendes Gemurmel ertönte erneut. Die Kätzin mit dem ungewöhnlichen schwarzweißen Pelz kam mit strahlenden hellbraunen Augen zum Baumstumpf stolziert. ,,Ich weiß nicht was ich sagen soll," begann Storchenherz Schwester. Sie atmete durch. ,,ich werde mein bestes geben mit dir und Pfützenpelz gemeinsam dem Clan zu führen. Ihr könnt auf mich zählen. Ich werde auf keinen Fall so werden, wie Silberstachel. Ihr habt mein volles Vertrauen." Für eine Katze, die nicht wusste was sie sagen sollte, hatte sie aber doch ganz schön viel gesagt, dachte Blitzpfote. ,,Blumenhalm! Blumenhalm!" Glückwünsche von allen anwesenden Katzen hallten durch die Luft. Nachdem der letzte Glückwünsch gesprochen war, miaute Rindenstern: ,,Ich weiß, dass du noch keinen Schüler hattest. Aber es wird nicht mehr lange dauern, dann wirst du eins von Mausflügels Junge zum Schüler bekommen." Blumenhalm nickte dankend. Rindenstern ernannte Blumenhalm zur Stellverterterin weil sie genau, wie ihr Bruder war. Loyal, treu, hilfsbereit. Eine gut Wahl. Mit Blumenhalm als zweite Anführerin kann der Erdclan erstmal wieder in Frieden leben. Blitzpfote kannte keine andere Katze, die sich je so aufgeführt hatte wie Silberstachel. Naja außer vielleicht Amselfeder oder Matschschweif. Sei Halbbruder und sein Schüler. Bernsteingesicht verschwand nun mit Stachelkralle Ginsterherz und Schwanenfeder mit Silberstachel in der Brennelenbarriere. Silberstachel bekam alle drei Urteile, die ein Verräter nur bekommen konnte. Lebenslängliche Verbannung. Eine Strafe als Hauskätzchen in einer großen Zweibeiner-Siedlung. Und den sofortigen Tod, wenn er in egal welchen Clan auch nur eine Pfote setzte. Nach einem kurzen Gespräch mit Kojotenstern führte Rindenstern seinen Clan aus dem Feuerclan-Lager. Die neue Zweite Anführerin bildete den Schluss.

Kapitel 20

Nachdem der Erdclan gegangen war, versammelten sich die Feuerclan-Katzen um ihren Anführer. Nachthimmel ging zu seinen Patienten. Er hörte, wie Kojotenstern sagte: ,,Saatsprung, Farndorn, Windpfote und Blitzpfote ihr geht und bringt die Ältesten und Königinnin nach Hause." ,,Machen wir," miaute Farndorn. Nachthimmel fand, dass der Neuling, Windpfote und Blitzpfote sich wacker im Kampf geschlagen haben. Man sollte sie heute schon zu Kriegern ernnenn. ,,Wenn ihr zurück kommt, habe ich noch eine Überraschung für euch." An die Krieger gewand miaute er: ,,Ihr fangt schon mal an die Baue zu reparieren, die zerstört wurden. Materialien findet ihr selbstverständlich im Wald. Wirft das kaputte und zerstörte auf dem Misthaufen." Nachthimmel betrachtete sein Bau. Oft wurden Katzen gegen seinen Wänden geschleudert. Er hoffte, sie sind noch stabil. Sein Bruder kam ihm wie gerufen. ,,Gut das du da bist, Löwenschopf." Eine kurze Berührung mit seiner Pfote an seiner Wand, macht ihm klar, sie solle zur Sicherheit wieder stabilisiert werden. ,,Könntest du und ein paar andere Krieger diese Wand neu stabiliesieren." Es war die Wand, wo Nachthimmel dahinter sein Nest hatte. Er kann nur von Glück reden, dass es nicht die Seitenwand des Krankenbaus war. Seine Patienten brauchen Ruhe. Wenn Reparaturen angefangen haben, würden sie kaum noch schlafen können. Die Wände des Krankenbaus waren etwas dicker als die des Heilerbaus. So könnten seine Patienten nicht die Reparaturen an seinem Bau hören. ,,Geht klar," miaute Löwenschopf. ,,Ich denke, dass vielleicht etwas Matsch und Moos ausreichen könnte, ohne dass wir die ganze Wand kommplett zerstören müssen und sie komplett neu zu machen." Nachthimmel dachte das selbe. Sein Bruder ging zu Rotstreif, der die Bauarbeiten organisieren sollte. Kojotenstern ging vor seinen Baumstumpf auf und ab, als konnte er es kaum erwarten, Windpfote, Farndorn und Blitztpfote die große Überraschung zu geben. Auch irgendetwas anderes wirbelte in seinem Kopf. Die Gedanken um Silberstachel und wie er zuürckkommen könnte, um Rache am Feuerclan und Erdclan zu nehmen, die für seine Verbannung verantwortlich waren. Der Anführer hoffte, Silberstachel würde nicht auf die Schüler treffen, die die Königinnin und Ältesten in Begleitung von Glanzbrise, Schneeschweif, Rauchherz und Heckenweide zurück ins Lager bringen und sie töten. Nachthimmel spürte, dass er es vorallem auf Farndorn und Windpfote abgesehen hatte. Farndorn war sowohl im Taal der Mörder als auch in der wahren Welt sein bester Freund gewesen. Nicht nur, dass der schwarzgraue Kater war auch zum Teil Silberstachels Schüler. Der silbergraue Kater lernte ihm das Kämpfen, das Töten, das Rauben, das Lügen und andere Gemeinheiten, die nur den Bösewichtern einfallen könnten. Als Farndorn seinen Freund und Mentor von Windpfote wegschubste um den Schüler von Silberstachel zu befreien, damit er den Kampf beenden konnte, war es dem silbergrauen Kater bewusst gewesen, dass es mit der Freundschaft zu Ende war. Deswegen glaubte Nachthimmel Silberstachel hätte es auch auf Farndorn abgesehen. Ein Freund verwandelte sich zu einem Verräter, den man nur tötetn möchte, um ihn nie wieder zu sehen. Windpfote hatte Silberstachel seine Verbannung zu verdanken. Mithilfe von Storchenherz und Maisfrost konnte der blauschwarze Kater allen Beweisen, wer der wahrer Mörder von Storchenherz und Maisfrost war. Er konnte so, Silberstachels Traum verhindern. Den Traum Feuerclan und Erdclan zu regieren, davor die Anführer und deren Stellverterter umbringen. Dankt Windpfote war ihm dieser Traum nicht gelungen. Blitzpfote hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun. Die junge Kätzin wird ihre große Rolle erst im Kampf gegen dem Ort des Bösens und Taal der Mörder bekommen, indem sie Rußnebel tötet. Er sah, wie Löwenschopf mit Ameisenherz, Tigersturm und Lichtglut zu Nachthimmel. Löwenschopf erklärte ihnen, wo der Matsch und das Moos hinsoll. Anscheinend war Rotstreif einverstanden gewesen, als Löwenschopf ihm um Erlaubnis gebeten hatte, das Matsch und Moos fürs Erste ausreichen könnten. Nachthimmel wollte sie nicht stören. Derweil ging er zu seinen Patienten. Ampferherz, Schattenwende, Wespenstich und Echsenglut schien es gut zu gehen. Nachthimmel hörte ihre gleichmäßigen normalen Herzschläge. Ampferherz lag immer noch ausgestreckt auf ihrem Nest. Schattenwende ebenso. Wespenstich und Echsenglut durften sich zusammenrollen. Jedoch musste Echsenglut seine verstauchte Pfote ausstrecken um sie nicht zu belasten. Wespenstich durfte seinen Kopf nicht unter sein Fell stecken. Genau wie Echsengut sollte er seine verwundete Stelle ausstrecken, damit Nachthimmel sie sehen konnte. Niemand schien auch nur irgendein kleines Anzeichen von Schmerzen zu spüren. Schattenwende zuckte nur kurz zusammen. Seine Rückenschmerzen tauchten wieder auf. Um sicher zu gehen, dass Schattenwende grad nicht sein letzten Atemzug hatte, wollte Nachthimmel seine Atmun testen. Erleichtert seufzte der Krieger auf. Schattenwende, hatte tatsächlich nur aufgrund seiner Rückenschmerz zusammengezuckt. Als Nachthimmel wirklich sicher war, dass es sonst allen gut ging, ging er zurück zur Lichtung. Alle unverletzten Katzen, waren bei der Reparatur beteiligt. Alle Baue wurden zerstört. Sie bekammen Dellen, Löcher oder wurden gelockert. Dem Schülerbau, wo Blattfall, Hermelintanz, Tulpenblatt, Moorzahn, Lichtgut und Dachszahn beschäftigt waren, hatte es am meisten getroffen. Der ganze Dach musste komplett neu gebaut werden. Das kaputte Dach musste jedoch nicht weggeschmissen werden, sondern nur die Matierialien die man nicht mehr gebrauchen konnte. Neue Materialien, wie Äste, Zweige, Blätter, Matsch und Moos lagen schon bereit. Kojotenstern, Adlerklaue und Bussardwind reparierten den Anführerbau. Rattenherz, Graßherz, Ahornflügel, Distelblüte reparierten den Kriegerbau. Fehlten nur noch Kinderstube und Ältestenbau. Alle anwesenden Krieger waren schon verbegen. Also mussten gleich nur noch Saatsprung, Farndorn, Windpfote, Blitzpfote, Rauchherz, Schneeschweif und Glanzbrise nach ihrer Ankunft die anderen beiden Baue reparieren. Nachthimmel und Rotstreif waren die einzigen, die nichts zu tun hatten, bis der Anfüher zu ihnen kam. ,,Könntet ihr die Beute aus meinen Bau heraustragen?" Rotstreif nickte. Sie hollten die Beutetiere heraus und brachten sie zurück auf ihrem Platz. In der Brennelsenbarriere raschelte es. Windpfote und Blitzpfote kamen zurück dicht gefolgt von Saatsprung und Farndron. In der Mitte befanden sich die Ältesten und die Königinnen mit ihren Jungen. Rauchherz, Glanzbrise, Schneeschweif und Heckenweide bildeten den Schluss. Kojotenstern entdeckte sie ebenfalls. ,,Haben wir irgendetwas verpass?" miaute Rauchherz, als er die beschäftigten Katzen bei den Bauarbeiten sah. Niemand antwortete ihm. Kojotentern kam direkt zum Punkt. ,,Rauchherz, du Glanzbrise, Windpfote und Saatsprung, ihr repariert den Ältstenbau. Schneeschweif, du Farndorn und Blitzpfote ihr repariert die Kinderstube." ,,Was ist mit mir?" fragte Heckenweide. Die weiße Kätzin mit den rotbraunen Flecken fühlte sich vergessen. ,,Du kümmerst dich mit Nachthimmel um die Ältesten und Königinnin." Sie nickte. Windpfote fragte: ,,Was ist mit der Überraschung?" Farndorn und Blitzpfote wechselten Blicke und nickten zustimmend. Der Anführer seuftzte: ,,Alles der Reihe nach. Wenn ihr euch beeilt und nicht rumtrödelt, könnt ihr noch heute Nacht eure Überraschung noch bekommen. Ansonsten erst morgen." Genau, wie die Schüler selbst, war Nachthimmel neugierig. War es etwa dass was er dachte? Werden sie vielleicht zu Kriegern ernannt? Eine noch bessere Überraschung konnte er sich für die Schüler nicht vorstellen.

Kapitel 21

Bis die Wolken die Sterne bedeckten, reparierten die Katzen die Baue. Die Überraschung wird auf dem nächsten Tag verschoben. Blitzpfote reckte und streckte sich. Sie konnte nicht schlafen. Sie wollte, dass der nächste Morgen kam und sie, Windpfote und Farndorn ihre Überraschung erhalten. Windpfote schlief tief und fest. Der blauschwarze Kater schien keine Neugier oder Ungedult gegenüber der Überraschung zu zeigen. Anscheinend dachte er nicht daran. Denn sonst, bekommt man den Gedanken nie los, genau wie Blitzpfote. Also versuchte sie auch wie ihr Bruder nicht an der Überraschung zu denken. ,,Aufstehen," Tulpenblatts Stimme ertönte am Eingang. Blitzpfotes Terrourie stimmte: Einfach nicht an der Überraschung denken und schon steht die Sonne auf. Farndorn war bereits draußen beim Frischbeutehaufen. Der schwarzgraue Kater spitzte die Ohren, als Kojotensterns Stimme durch das Lager hallte: ,,Alle Katzen, die alt genug sind, ihre Beute selbst zu fangen mögen sich beim Baumstumpf versammeln." Der Traditionelle Satz, wenn Kojotenstern seine Katzen zu einer seiner Versammlungen ruft. Windpfote sprang auf. ,,Komm Blitzpfote. Nicht mehr lange und Kojotenstern überreicht uns unsere große Überraschung." Die Lichtung wurde voller. Farndron stößte zu Blitzpfote und Windpfote. ,,Ist es das was ich denke, das es ist?" Blitzpfote nickte: ,,Die Überraschung." Der Anführer brauchte sie garnicht erst herbei zu rufen. Rotstreif hockte auf seiner Wurzel. Hinter den Schülern saßen Löwenschopf, Tulpenblatt, Distelblüte und Adlerklaue in einem Halbkreis. ,,Ich Kojotenstern, Anführer des Feuerclans, rufe meine Kriegerahnen an, um auf diese drei Schüler herab zu blicken." Es war der Satz, den ein Anführer aufsagt bevor Schüler zu Kriegern werden. War dies vielleicht die Überraschung? Blitzpfote wusste, dass Schüler normalerweiße Abschlussprüfungen bestehen mussten, doch manchmal reicht im seltenen Falle auch ein Kampf aus, um zu Beweisen, dass man bereit ist, ein Krieger zu sein. Kojotenstern bezeichnete es als Überraschung, weil er die Kriegerzeremonie erst ein paar Monde später verlegt hatte. Es war ihm wirklich gelungen. Windpfote stand mit weitaufgerissenen Maul da, als hätte er davon wirklich nichts gehant. Farndorn wiederum zeigte keinerlei Interesse. Kein Wunder, sein halbes Leben verbrachte er im Ort des Bösens. Kriegerzeremonien bei den Clans kannte er nicht. Kojotenstern fuhr fort: ,,Sie haben hart gearbeitet um eure edlen Gesetze zu lernen. Der Mondclan möge sie als vollwertige Krieger willkommen heißen." Nach diesem Satz war auch Farndorn ganz aufgeregt. Der Anführer winkte Windpfote zu sich herbei. Blitzpfotes Bruder blieb direkt vor den Wurzeln stehen. ,,Windpfote, versprichts du das Gesetz der Krieger zu achten, den Clan zu schützen und zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?" Windpfote sprach klar und deutlich: ,,Ich verspreche es." Blitzpfote konnte spüren, dass Windpfote es kaum erwarten konnte Krieger zu werden. Immerhin hatte er es auch verdient. Er war derjenige, der mithilfe von Storchenherz und Maisfrost Storchenherz Prophezeiung erfüllen konnte. Er war der Wind, der den Kampf beenden konnte. ,,Dann gebe ich dir mit der Kraft des Mondclans deinen Kriegernamen," miaute Kojotenstern. ,,Windpfote von jetzt an wirst du Windfang heißen. Der Mondclan ehrt deine Geschicklichkeit, deine Jagdfähigkeiten, deine Kampftechniken und deine Loyalität deinem Clan und wir heißen dich, als vollwertigen Krieger des Feuerclans willkommen." Windpfote stellte seine Vorderpfoten auf den Wurzeln und streckte seinen Kopf, damit Kojotenstern leichter an ihm rankam. Der Anfüher legte seine Nase auf Windfangs Kopf, Windfang wiederum leckte seinem Anfüher die Schulter. Windfang war gar nicht mal so ein schlechter Name, eigentlich passte er aus sehr gut zu ihrem Bruder. Immer wenn er in Schwiergkeiten steckt, wie die Sache mit dem Bau vor einigen Monden, konnte er den Wind zur Hilfe rufen und mit ihm den Schlammassel wieder in Ordnung bringen. Auch beim Hören fängt Windfang den Wind auf. Der Wind transportiert die Geräusche zu ihm und er konnte sie einfangen. Nicht nur das auch beim Laufen fing er den Wind. Immer wenn er spürte, wie der Wind ihm helfen wollte schneller zu werden, fing Windfang ihn gleich sofort auf. Blitzpfote kam als nächste. Was für einen Kriegernamen bekommt sie? Auch einen der etwas mit ihren Elemtar-Kräften zu tun hatte? ,,Blitzpfote von jetzt an wirst du Blitzschlag heißen. Der Feuerclan ehrt deinen Mut, deine Loyalität, deine Kampf- und Jagdfähigkeiten und wir heißen dich als vollwertige Kriegerin des Feuerclans willkommen." Blitzschlag!? Das gefällt mir. Wie ein Blitz schlug sie auf ihre Beute und ihre Gegner zu. Wie ein Blitz schlägt sie ihre Ängste weg.