WarriorCats-Erfindung Wiki
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Prolog

Regen und immer mehr Regen fiel vom Himmel zum Boden mit ab und zu einigen Donnergrollen und Blitzschlägen. Seit nun mehr als dreieinhalb Monden ging das Dauergewitter ohne Pause weiter. Ein Kater mit dem Fell eines Wolfes dessen grüne Augen in der Dunkelheit hellerleuchten, passierte in Begleitung einer hellgrauen Kätzin, deren schwarzen Tupfen man kaum erkennen konnte einen Pfad. Es war ein besonderer Pfad. Von dort konnte man von der einen Welt in einer anderen gehen. Die Katzen standen vor einer schwarzen runden Wand. Diese öffente sich, als der wolfsgraue Kater sprach: ,,Silberstachel." Langsam entstand ein Loch, wo die Katzen sich hindurch zwängen mussten. Erst vor kurzem wurde dieser Pfad von dem Herrscherr aus dem Taal der Mörder erschaffen. Fuchsnarbe, so hieß er, wusste das Silberstachel in Verbannung geschickt wurde und damit der Weg vom Ort des Bösens bis zur Zweibeinersiedlung nicht zu lang war, erschuf er mit seiner Macht diese sogenannte Abkürzung. Der Pfad ließ sich nur öffnen wenn man den Namen einer bestimmten Katze oder eines bestimmten Ortes laut und deutlich sprach. Den Pfad zu finden war ganz einfach. Er befand sich im Taal der Mörder. Man ging von Fuchsnarbes Baum aus immer weiter geradeaus, bis man zur schwarzen Wand angelangt war ,,Echt praktisch, diese Abkürzung," kicherte die Kätzin. Der Kater zischte: ,,Sei still, Rußnebel," fauchte der Kater. Rußnebel zuckte zusammen: ,,Tut mir leid, Wolfssplitter." Schweigend gingen sie an einer Reihe Zweibeiner-Nester vorbei. Unbehaglich zu Mute kamen Wolfssplitter und Rußnebel propblemlos daran vorbei. Jedes Zweibeiner-Nest hat sein eigenes Territourium. Die Zäune sind die Grenzen. Hundegebell, Gegreische von Zweibeiner-Jungen, Geschimpfe von ausgewachsenen Zweibeinern, die die Jungen zur Ruhe brachten, Monster die ihr Nest und Territourium verließen. ,,Als ob da Silberstachel nach seiner Verbannung leben soll?" beschwerte sich Rußnebel und legte ihre Ohren flach. ,,So hat es Fuchsnarbe uns berichtet," knurrte Wolfssplitter. ,,Also komm Silberstachels Lager soll ganz am Ende der Zweibeiner-Siedlung sein." Der ehemalige Zweite Anführer des Erdclans soll sich sein eigenes Lager errichtet haben. Es befand sich an einer großen Zweibeinerfreien-Stelle. Hauskätzchen oder Einzellläufer, die sich Silberstachel angeschlossen haben sollten, bezeichneten diese Ecke als Müllberg. Zweibeiner sollten dort ständig ihre Beutereste abgeben. In Clan-Katzen-Sprache hieße es bestimmt Krähenfraßecke. Oft machten sich Krähen oder auch mal Raben an toter Beute her, wenn ein Krieger sie wegen eines Zwischenfalls liegen lassen musste oder wenn das Tier so oder so schon krank war. Lautes Donnern ertönte. Wolfssplitter spitzte seine Ohren und drehte sich um. Hinter ihnen -einige Fuchsschwanzlängen entfernt- ertönte ein großes breites Monster. ,,Wir müssen uns verstecken," kreischte seine Begleiterin vor Panik. ,,Ehe es uns erwischt." Wolfssplitter sah sich um. Direkt neben ihnen befand sich eine stockdunkler Platz. ,,Dort. Wir gehen, bis zur dunklesten Ecke." Ohne weiteres Nachdenken liefen die Katzen direkt ins schwarze hinein. ,,Aua!" mit schmerzens verzertem Geischt rieb sich Rußnbel an der Stirn. Der Kater versuchte sie zu finden und leckte paarmal drüber. Nachdem es der hellgrauen Kätzin besser ging und sich Wolfssplitters Augen langsam an der Dunkelheit gewöhnten entdeckte er etwas wie ein Zaun. Er war blos rot, dicker und ist oben mit einer braunen Farbe bedeckt. ,,Ist das Monster weg?" fragte Rußnebel nach einer Weile. Nachdem Wolfssplitter nickte schlichen sie sich davon. Immer näher, kamen sie am Ende der Zweibeiner-Siedlung an. Die Zweibeiner, die Hunde und die Monster wurden leiser und Katzenmiaue war immer deutlicher zu hören. Wolfssplitter schnupperte. Seine Nase konnte eine Zahl von neun Katzen ausmachen. Einer der neun Gerüche, kam ganz klar von Silberstachel. Ein Hauch Erdclan und Waldduft umringte Wolfssplitters Nase. In einem vor ihren Augen stehenden Zaun befand sich ein aus Zähnen und Krallen erschaffenes Loch, groß genug für einen ausgewachsenen Kater. Wolfssplitter ging voraus, Rußnebel hinter ihm her. Silberstachel hockte wie ein Anführer auf einem großen rechtigen Kasten. Als hätte er Wolfssplitter und Rußnebel bereits erwartet, miaute er freundlich aber mit einem Knurren in der Stimme: ,,Kommt meine Freunde. Ihr wollt doch bestimmt unsere Besucher kennenlernen." Katzen mit vernarbeten Fell, Muskeln, gelöcherten und verftlitzten Stellen, abgenapperte Ohren, eingerissene Schwänze, scharfe undurchdringliche Augen, scharfe Zähne, spitzen Krallen tauchten aus verschiedenen Ecken auf. Zwei von den acht fremden Katzen trugen bunte runde Dinger um ihren Hals. Es macht Geräusche, wenn sie sich bewegten. Mit einem Schwanzschnippen forderte Silberstachel Wolfssplitter und Rußnebel auf näher zu ihm zu treten. Seit ungefähr acht Monden lebte Silberstachel als Verbannter und er hatte sich mächtig verändert. Er sah für Wolfssplitter noch gefährlicher als Fuchsnarbe aus. ,,Also was führt euch beiden zu mir?" Wolfssplitter trat vor. Er berichtete dem silbergrauen Kater über dem ständigen Gewitter und dass es irgendwann eine gewaltige Überflutung verursachen soll. Eine Kätzin mit dunkelblauen Fell traute sich näher an die Besucher heran. ,,Der wolfsgraue Kater hat ohne Zweifel Recht, Silberstachel. Bäche, Flüsse und Seeen voll von Wasser. In spätenstens zwei Monden wird der ganze Wald und auch unser zu Hause überflutet sein." Silberstachel der wie der Anführer, dieser Katzen wirkte, plusterte seine Brust auf. ,,Danke Wasserfall," miaute er zu der dunkelblauen Kätzin. An Wolfssplitter gewandt fragte er: ,,Was genau willst du?" Wolfssplitter sah sich um. ,,Fragen ob du und deine Katzen mit uns mitkommen wollt, irgendwo wo das Wasser niemals ankommen wird." Ein Kater mit dem runden bunten Ding um den Hals zischte: ,,Du willst das wir unsere Heimat verlassen? Niemals!" Seine Fellfarbe war weiß mit braunen Streifen. Die Kätzin mit dem gelben Fell legte eine ihrer orangenen Pfoten auf die Schulter des Katers. Wolfssplitter nahm an das es Geschwister sein könnten. Sie sahen beide gleich alt aus, haben beide den selben Körperbau und trugen beide das selbe Ding um den Hals. ,,Ach, Sesam. Willst du wirklich hier bleiben? Sie dich doch mal um. Fast die Hälfte der Bewohner hatten sich schon vor Tagen aus dem Staub gemacht, wegen diesem Regen. Wir sollten es auch wagen." Der Kater mit dem Namen Sesam war sich da nicht so sicher. Die Kätzin sprach weiter: ,,Vielleicht finden wir irgendwo ein Ort, dass genauso aussieht wie das hier." Sesam zögerte: ,,Von mir aus, Midas. Ich bin auch dafür, dass wir dass wir bis die Überflutung weg ist, unsere Heimat verlassen." Midas Augen leuchteten auf. ,,Also gut dann ruht euch aus und verstärkt euch bevor wir losziehen." Silberstachel sprang von seinem Füherer-Sitz. ,,Wann wollt ihr beiden losziehen?" ,,Dann wenn auch die Clans losziehen," antwortete Rußnebel mit steif aufgestelltem Schwanz. Wolfssplitter nickte: ,,Ich bin mir sicher. Die Clans werden bald ihre Heimat verlassen. Farndorn hatte es erwähnt, als er mit mir und Rußnebel im Taal der Mörder trainiert hatte." Silberstachel zischte: ,,Farndorn ist ein Verräter!" Rußnebel plusterte sich das Fell auf. ,,Unser Sohn ist kein Verräter. Seine eigenen Eltern wird er nie belügen. Du hast es Windfang zu verdanken, der hatte es soweit kommen lassen, dass dich dein Anführer in Verbannung schickte." Der silbergraue Kater schnaufte: ,,Aber Farndorn hat Windfang geholfen." Wolfssplitter war auf der Seite seiner Gefährtin. ,,Wenn jemand eine Strafe verdient hat dann ist es Windfang. Und solltest du es je wagen, unseren Sohn auch noch zu töten, verarbeiten wir dich zu Krähenfraß," drohte er mit fauchen und zischen in seiner Stimme. Silberstachel nickte verständnissvoll. ,,Wann ziehen wir los?" Rußnebel miaute: ,,Wir werden euch einen Tag vorher Bescheid gegeben, bevor wir losziehen. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, hatte Farndorn gemeint." Sie kehrte Silberstachel den Rücken zu. Wolfssplitter sagte nichts und ging neben Rußnebel her. Silberstachel stand wie angewurzelt da. Seine Muskeln spielten im Wind wie verrückt. Er streckte die Brust aus. Er war der Anführer dieses Ortes und er wird es wieder sein, wenn sie zurückkommen.

Kapitel 1

Farndorn war mit seiner Schülerin und mit Windfang, Brandpfote, Ahornflügel, und Moorzahn auf der Jagd. Nach dem Kampf gegen den Erdclan hatte sich einiges verändert. Schneeschweif starb vor nicht sehr langer Zeit am Weißen Husten. Die schneeweiße Kätzin war sehr krank, kranker als die anderen Patienten, die in Nachthimmels Krankenbau aufgrund des Dauergewitters lagen. Selbst Brandpfote wirkte wieder sehr fit, obwohl er ziehmlich hohes Fieber mit sich trug. Goldschweif starb aufgrund körperlicher und geistiger Schwäche. Die Mutter des Heilers, befand sich nur im Krankenbau. Ab und zu wagte sie sich auch mal nach draußen kurz an der frischen Luft. Als Farndorn sie zum letzten Mal sah, musste er zugeben, dass sie wirklich bereit für den Mondclan sein musste. Aber das Dauergewitter brachte auch etwas Gutes mit sich. Vor dreivietel Monden brachte Tulpenblatt ihre Jungen Meisenjunges, Fichtenjunges und Honigjunges zur Welt. Löwenschopf war der Vater. Außerdem soll Ampferherz schon sehr bald von Rauchherz Junge erwarten. Bei Hermelintanz dauert es noch ganze drei Monde. Ihr Gefährte war der Bruder von Löwenschopf und Nachthimmel und zwar Echsenflucht. Der Feuerclan bekam nachdem Kampf nicht nur neue Junge, sondern auch neue Schüler. Vor fünfeinhalb Monden wurde Farndorn selbst ein Mentor. Mohnpfote wurde seine Schülerin. Anfangs war er nicht begeistert von ihr, doch mit der Zeit änderte sich das Band zwischen ihnen. Mohnpfote lernte schnell von Farndorn. Die ersten Kampftechniken beherschte sie schon recht ausgezeichnet. Wieder zurück in der Gegenwart, bemerkte Farndorn, wie Brandpfote sich vorsichtig an Mohnpfote anschlich. Die braunweißgescheckte Kätzin ahnte nichts. Sie ging einfach genüsslich vor Farndorn her. Der Rest der Pattroulie schien selbst noch nichts bemerkt zu haben, noch nicht mal Windfang. Immer näher Schritt für Schritt und eins mit dem Wind, schlich sich Brandpfote vorbei an Farndorn und mit einem Satz schmiss er seine Baugefährtin mit einem kleinen Angriff zu Boden. Farndorn konnte ein Kichern nicht unterdrücken, doch um nicht schlecht darzustellen, hob er seine Schülerin mit einem Schubs wieder auf die Beine. Ahornflügel ging zu ihr und schnupperte an ihren Pelz. ,,Ihr geht es gut," vergewisserte Farndorn der roten Kätzin mit den dunklen Schildpatt-Flecken. Nun machten auch Windfang und Moorzahn halt. Der ältere Krieger peitschte ungedultig mit dem Schwanz und knurrte: ,,Was immer ihr da auch rumtreibt, hört sofort auf damit. Wir sollten wieder zurück sein, mit Beute, bevor es wieder anfängt erneut zu regnen." Schnurrstrags drehte der braungescheckte Kater sich um und stolzierte weiter. Windfang sah zu Brandpfote und dann zu Mohnpfote. ,,Brandpfote hast du Mohnpfote etwa angegriffen?" Der Mentor wirkte streng. Der rotbraune Kater zog beschämend seinen Kopf ein und seuftzte schließlich: ,,Tut mir leid, Windfang. Ich wollte nur das Anschleichen und Anspringen üben, da wir ja sowieso auf der Jagd gehen." Mohnpfote, die ihr verschmutztes Fell eine Pflege verpasste, sah auf. ,,Und du musstes, dass unbedingt bei mir ausprobieren?" Brandpfote zögerte. ,,Naja du warst immerhin in abgelenkt gewesen, während die Krieger sich darauf konzentrierten nach einem bestimmten Jagdplatz zu suchen." Seine Baugefährtin schnaufte nur. ,,Ich habe es zwar nicht gesehen, wie du das Anschleichen und Anspringen gemacht hast, aber wenn selbst Mohnpfote dabei ohne dich zu ahnen, umgekiptt ist, muss es bestimmt hervorragend gewesen sein." Ein Lächeln stieg in Brandpfotes Gesicht auf. Da musste Farndorn Windfang Recht geben. ,,Das war es in der Tat. Mohnpfote stand vor mir und Brandpfote schlich sich neben mir an sie heran. Eigentlich wollte ich ihn daran hindern, habe ich dachte mir vielleicht wollte er sich nur mal kurz warm machen." Die Jagdpattroulie ging weiter. Sie kamen an der großen Hecke an. ,,Lasst uns doch hier unser Glück versuchen," meinte Windfang. ,,Wir teilen uns auf. Die Schüler bleiben jeweils bei ihren Mentoren. Es wird nur in hier in diesem Bereich gejagt." Nach einem verständnisvollen Nicken teilte sich die Pattroulie auf. Farndorn schnippte seiner Schülerin zu sich. ,,Was hälst du davon wenn wir hinter der Hecke jagen?". Seine Schülerin drehte sich um. Windfang und Brandpfote verschwanden in der Nähe der Erdclan-Grenze. Ahornflügel und Moorzahn versuchten in der Nähe ihr Glück. Mohnpfote nickte. Im leisen Schritt, passierte Farndorn den tropfnassen Erdboden entlang. An der nächsten Ecke abgebogen erblickte er sofort ein junges Eichhörnchen. Es hielt sich auf einer Wurzel eines großen Eichenbaumes auf und knabberte ahnungslos an einer Eiche. Farndorn sah Mohnpfote an. ,,Willst du mal deine Jagdfähigkeiten an einem kleinen Eichhörnchen ausprobieren?" Mohnpfote nickte. ,,Vergiss nicht was ich dir beigebracht habe." Farndorn setzte sich und beobachte seiner Schülerin bei ihrer Jagd. Angewiedert von Wasser, dass sich in seinem Hinterteil hineinfließen wollte, beschloss Farndorn viel lieber zu stehen. Er lehnte sich an der Hecke an. Bisher bemerkte das Eichhörnchen Mohnpfote immer noch nicht. Kein Wunder, da es auch so vernahrt in der Eichel war. Eine echt perfekte Gelegenheit für Mohnpfote. Die junge Schülerin duckte sich. Mit dem Bauch fast am nassen Boden schlich sie sich noch etwas näher heran. Immer noch nicht, schien das Eichhörnchen kappiert zu haben, was sich in dessen nähe auf ihn lauerte. Es muss ein Junges sein. Die waren noch ahnungsloser als die erwachseneren Eichhörnchens. Als das Eichhörnchen Mohnpfote den Rücken zeigte und von der Wurzel runter springen wollte, nahm die Kätzin die Gelegenheit. Sie stürmte voran, doch als das Eichhörnchen anspringen wollte, donnerte sie ungeschickt mit dem Bauch auf der dicken Wurzel. Das Eichhörnchen war verschwunden, aber Mohnpfote wollte ihre Beute unbedingt haben. Farndorn spähte über die Wurzel. Schwer versuchte sich das Eichhörnchen mit seiner Eichel im Maul auf der nächsten Wurzel zu hieven, doch Mohnpfote erwischte es mit ihren Zähnen an der Kehle. Stolz erblickte Farndorn seiner Schülerin, mit ihrerer erlegten Beute neben der Wurzel hertrappen. ,,Du machst echte Fortschritte," miaute Farndorn. Doch Mohnpfote senkte ihren Kopf zur Seite. Sie seuftzte: ,,Wäre ich doch nur nicht mit den Bauch auf dieser verdammten Wurzel gelandet, dann hätte ich das Eichhörnchen noch erwischen können bevor es sich aus dem Staub machen wollte." Sie legte ihre Beute auf dem Boden. Farndorn legte seinen Schwanz auf Mohnpfotes Schulter. ,,Ist doch nicht so schlimm. Das wichtigste ist doch, dass du das Eichhörnchen und erlegt hast, bevor es endgültig nicht mehr zu erwischen war." Mohnpfote krüppelte: ,,Du hast Recht. Was soll ich jetzt jagen?" Farndorn schüttelte den Kopf. ,,Mach erstmal eine Pause. Bestimmt muss dir dein Bauch etwas weh tun. Ich jage die nächste Beute." Seine Schülerin war sich nicht so sicher, bis sie auf ihrem Bauch einen kleinen Kratzer entdecke, der etwas blutete. Scheinbar befand sich auf der Wurzel ein spitzer Zweig oder ein Dorn, den nochnichtmal Farndorn selbst bemerkt hatte. ,,Mein Bauch tut wirklich etwas weh. Vielleicht sollte ich zu Nachthimmel gehen." Bevor sie sich ihr Eichhörnchen schnappen konnte und zurück zum Lager gehen wollte, stellte Farndorn sich ihr in den Weg. Normalerweiße bringen Mentoren ihre Schüler sofort zum Heiler, außer es sei denn der Schüler weigert sich und schafft es den Mentor durch Prostieren aufzugeben, oder die Verletzung war nicht so schlimm. ,,Das ist doch nur ein kleiner Kratzer. Wenn wir mit dem Rest der Jagdpattroulie wieder heimkehren, kannst du Nachthimmel oder Heckenweide nach Heilmittel für deinen Kratzer fragen, wenn der dir noch mehr weh tut oder schlimmer geworden ist. Doch vorher sollst du mal den Meister bei der Jagd beobachten." Ohne zu zweifeln legte Mohnpfote ihre Beute ab und setzt sich hin. Farndorn lauschte. Zwitschern ertönte vom Boden. Eine Feldlerche befand sich einige Dachslängen neben Fandorn mitten in einem Kampf gegen einen Wurm. Der Vogel versuchte den Wurm mit seinem Schnabel rauszuzerren, doch der Wurm war sturr und ließ sich einfach nicht ergeben. Farndorn nutzte die Chance. Abgelegte Beute mochte er am liebsten angreifen. Farndorn drehte sich in Richtung der Feldlerche. Er duckte sich, passte dabei auf, dass sein Bauch nicht in Berührung mit dem Wasser kam, auch seine Pfoten ließ er nur leicht auf dem Boden aufkommen, es könnte sonst durch plätschern den Vogel aufscheuchen. Leider waren auf diesem Bereich kaum hohe Graßhalme, wo man sich verstecken konnte und mit ihrer Bewegungen eins werden konnte. Als er nahe genug dran war, fuhr Farndorn seine Krallen aus. Mit nur einem Sprung erwischte er die Feldlerche mit seinen Klauen am Rücken. Der Wurm war Wegen seiner ausgewöhnlich spitzen Krallen, gelang es ihm jedes Beutetier auch nur mit einem Kratzer zu töten. Wolfssplitter und Fuchsnarbe gaben ihm die Krallen. Mohnpfote schien begeistert zu sein, als Farndorn mit der Feldlerche zu ihr kam. Er legte die Beute ab und suchte nach dem Kratzer. Es befand sich mitten in ihrem nassen Bauch. ,,Hast du eigentlich bei deiner Jagd bemerkt, ob du in Berührung mit etwas spitzem gekommen warst?" Der Kratzer war dünn und auch nicht mehr am bluten. ,,Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Aber ich weiß, dass ich erst nachdem ich die dicke Wurzel runter gesprungen war, einen Stich gespürt hatte." Farndorn seuftzte. Er sah zum Himmel auf. Erneut bedeckten Gewitterwolken die Sicht zum Mondclan. Erste leise Donnergrollen ertönten aus der Ferne. ,,Lasst uns lieber zurück gehen, die anderen müssten schon warten." Mit der Feldlerche im Maul und Mohnpfote mit ihrem Eichhörnchen im Maul kehrten sie zurück zum Eingang der Hecke, wo Windfang die Pattroulie aufgeteilt hatte. Windfang, Brandpfote und Ahornflügel waren schon da. Vor Brandpfotes Pfoten lagen zwei fette Waldmäuse. Windfang hatte eine Taube bei sich und Ahornflügel hatte eine Amsel und eine Blaumeise gefangen. Brandpfote bemerkte Farndorn und Mohnpfote als erstes. ,,Die nächsten sind angekommen," verkündete er seinen Mentor. ,,Guter Fang, Mohnpfote." Der rotbraune Kater beglückwünschte seine Baugefährtin. ,,Deine Beute sieht besser aus als deine Beute." Mohnpfote fühlte sich von Brandpfotes Kompliment geschmeichelt dennoch kicherte sie: ,,Aber dafür sieht die Beute deines Mentors besser aus, als die von meinem Mentor." Etwas beleidigt drehte Farndorn zischend seinen Kopf zur Seite. Schnell ahnte er jedoch, dass Mohnpfote Recht hatte. Die Taube von Windfang sah wirklich größer und fetter aus, als seine eigene. Ahornflügels Amsel und Blaumeise sahen, aber auch insgesamt so mager wie seine Lerche aus. ,,Es geht bei der Jagd nicht immer unbedingt darum, wer die meiste oder beste Beute jagt, sondern dass man bei dieser Zeit überhaupt etwas jagen kann. Die Königinnin und Älteste sind schon mit einer kleinen Maus zu frieden," verkündete Windfang mit fester Stimme. Es raschelte und Moorzan tauchte hinter einem Busch mit zwei runde junge Drosseln auf. ,,Gut, alle da," miaute Windfang. ,,Dann lasst uns zurück gehen." Der blauschwarze Kater hob seine Taube und führte seine Pattroulie zum Lager.

Kapitel 2

Nachdem Farndorn seine Beute ablag, begleitete er, seine Schülerin zum Heilerbau. ,,Niemand da," miaute Mohnpfote leise. ,,Was wollt ihr?" Heckenweide -Mohnpfotes ältere Schwester kam vom Ältestenbau auf sie zu. Farndorns Nase konnte es erraten. ,,Mal wieder Zeckenarlarm bei den Ältesten- was?" Heckenweide seuftzte, nickend: ,,Und wie, Rabenfell hat in letzter Zeit aber ziemlich viele Zecken am Hals, und das meine ich wortwörtlich." Die weiße Kätzin mit rotbraunen Flecken schüttelte sich. ,,Wie dem auch sei. Also will nun jemand von euch etwas von mir oder Nachthimmel?" Farndorn hatte es fast vergessen. Er berichtete, dass Mohnpfote mit ihrem Bauch auf etwas spitzes gelandet war, als sie einem Eichhörnchen erwischen wollte. ,,Lass mal sehen." Die Heilerin sah unter Mohnpfotes Bauch nach. ,,Nicht so schlimm. Nur ein kleiner Kratzer," stellte sie fest. ,,Aber damit es nicht wirklich schlimm wird, gebe ich dir Ampfer." Kurz verschwand sie in der Vorratskammer. Noch nie hatte Farndorn die vielen Kräuter sehen können. Vorsichtig versuchte er zu spähen. ,,Hier," Heckenweide legte. ,,Geh am besten im Schülerbau und zerkau die Blätter, die trägst du dann auf deinen Kratzer." Farndorn ließ seine Schülerin vorbei und ging zum Frischbeutehaufen. Nachthimmel kam ihm gerade von der Kinderstube wieder. Neugierig spitzte er die Ohren, als Heckenweide aufgeregt zu ihm kam. ,,Und sind Ampferherz Junge zur Welt gekommen?" Der Heiler schüttelte ernergisch den Kopf: ,,Nein, es wird noch einige Tage dauern, bis sie zur Welt kommen." Farndorn widmete sich wieder dem Frsichbeutehaufen zu. Schritte nährten sich. Moosfeder! Die rotbraune Kätzin mit weißen Streifen war nach Ameisenherz und Moorzahn und zusammen mit Rauchherz und Glanzbrise eine der ältesten Kriegerinin des Feuerclans. Zuerst dachte Farndorn sie wollte, dass er auf einer Pattroulie geht, doch sie grüßte ihn nur nickend und zog eine Lerche aus dem Frischbeutehaufen raus. Irgendwann stößte auch Rauchherz dazu. Der rauchgraue Kater sah immer noch traurig aus, denn er war schließlich Schneeschweifs Bruder. ,,Immer noch Sehnsucht nach Schneeschweif?" erkundigte sich Moosfeder bei ihm. Farndorn tat so, als ob er nichts mitbekommt, aber eigentlich wollte. Rauchherz seuftzte: ,,Schon im Alter eines Jungen wurden meine Schwester und ich getrennt. Wir waren nur zu zweit mit unserer Mutter. Unseren Vater lernten wir nie kennen, aber unsere Mutter meinte, er sei von einem Monster überfahren oder von einem Zweibeiner eingefangen." Farndorn bekam Mitleid mit dem Krieger. Auch er wurde schon als Junges von seiner Schwester getrennt, aber die Trennung zwischen ihn und Häherjunges war anders. Er musste sie töten, um zu Beweisen, dass er in den Pfotenspuren seines Vaters und später ihn die von Fuchsnarbe treten kann. Manchmal fragte er sich jedoch, ob er es wirklich überhaupt noch will. Immerhin hatte er einen besten Freund verraten, mit dem er als Schüler oft im Taal der Mörder zusammen trainiert hatte. Während des Kampfes, wollte Silberstachel Kojotenstern angreifen, doch da der Anführer ihn schon so viel über das Leben im Clan und die Gesetze beigebracht hatte, beschloss er letztendlich Silberstachel anzugreifen. Außerdem, was er nicht wusste und auch nicht wollte, hatte er Windfang geholfen den wahren Mörder von Storchenherz und Maisfrost Kojotenstern und Rindenstern zu bringen. Silberstachel wollte unbedingt an die Macht kommen, in dem er alle Heiler und alle Anführer und Stellverter tötet und die Macht über die ganzen Clans zu erhalten. Genau davon sollte Fuchsnarbe auch einst geträumt haben, als er noch am Leben war. Farndorn hoffte nie wieder auf Silberstachel zu treffen, denn er denkt, der silbergraue Kater hatte sich geschworen ihn von nun an zu vernichten. Er wollte nicht länger Rauchherz Lebensgeschicht hören und zog sich weiter von ihm und Moosfeder weg mit der Maus in seinem Mund. Die Sonne ging langsam unter. Rotstreif unterhielt sich mit Saatsprung, Aschenpfote, Blitzschlag und Rostpfote. Scheint als schlug Rotstreif Saatsprung und Blitzschlag vor ihre Schüler die nächsten Kampftechniken zu zeigen. Jetzt da, der Regen wieder erstmal aufgehört hatte und sie fast den ganzen Nachmittag kaum fürs Kämpfen trainieren konnten, ergab sich jetzt die perfekte Gelegenheit dazu. Blitzschlag nickte und führte Saatsprung und die Schüler zur Brennelselnbarriere. Als Farndorn mit seiner Maus fertig war und sich gerade eine Fellpflege verpassen wollte, erkannte er Rotstreifs Geruch. Der zweite Anführer war auf dem direkten Weg zu ihm. ,,Macht es dir etwas aus, heute Nacht, solange es nicht regnet die Nachtpattroulie anzuführen?" ,,Natürlich macht es mir nichts aus," miaute Farndorn. ,,Wem soll ich deiner Meinung nach mitnehmen?" Rotstreif dachte nach. ,,Mohnpfote, Echsenflucht, Distelblüte und Glanzbrise." Farndorn nickte. ,,Ruh dich am besten aus. ,,Ich gebe es an Mohnpfote, Echsenflucht, Distelblüte und Glanzbrise weiter." Irgendwie hatte Farndorn keine Lust zu schlafen, aber müde als Führer einer Pattroulie darstellen, dies wollte er nun wirklich nicht. Gemütlich rollte er sich in seinem Nest zusammen und schloss die Augen. Dann aber wurde er wieder wach. Um ihn herum erblickte er eine große Wiese und rundherum lauter Bäume. Diesen Teil des Waldes hatte er vorher noch nie gesehen. Doch irgendwann erkannte er, dies muss der Mondclan sein. Überall entdeckte er funkelnde gelb bis weiß leuchtende kleine Sterne. ,,Sei gegrüßt Farndorn." Diese Stimme erkannte er nur zu gut. Es war Schneeschweif. Die schneeweiße Kätzin sah wieder jung wie früher aus. Auch ihr Fell, dass schon einige Kampfnarben mit sich trug, sah wie neu gepfelgt aus. Insgesamt sah die Kätzin wie Neugeboren aus. Farndorn wusste nicht was er sagen sollte. Immerhin war er noch nie im Mondclan. ,,Pass gut auf was ich dir jetzt sage." Gibt sie mir etwa gleich eine Prophezeiung? ,,Das Hochwasser kommt immer näher. Nach der nächsten Großen Versammlung werdet ihr alle eure Heimat verlassen müssen." Farndorn suchte nach Worten. ,,Aber wo sollen wir hin? Wer weiß denn schon, was das Hochwasser alles überflutet?" ,,Geht zum Fluss und dann immer weiter geradeaus. Das Wasser wird nur euch, die anderen Clans, die große Zweibeiner-Siedlung und den Ort des Bösens überfluten." Farndorn legte seinen Kopf schief. ,,Also müssen wir dann zum Horizont reisen?" ,,Ab nach der nächsten Großen Versammlung. Die Anfüher wissen es bereits. Du brauchst sie darauf nicht aufmerksam zu machen." Farndorn verstand es nicht. ,,Wenn die Anführer schon wissen wann und wo wir hinziehen, warum sagst du mir denn das?" ,,Eine wirklich gute Frage, junger Krieger. Ein Kater mit grauen Stacheln auf dem Rückenfell wird ebenfalls seine Heimat verlassen und mit einer großen Katzengruppe mit euch ziehen. Finde diesen Kater und hallte ihn von deinen Clan-Gefährten fern." Damit konnte nur Silberstachel gemeint sein. Sonst gab es keine Katzen, mit grauen Stacheln auf dem Rücken. ,,Wieso ich? Warum nicht Windfang oder Blitzschlag?" Anscheindend wusste Schneeschweif, dass Farndorn herausfand, dass es Silberstachel sein musste. Die beiden, besonders Windfang, konnten mit seiner Hilfe Feuerclan und Erdclan beweisen, dass Silberstachel der wahre Mörder von Storchenherz und Maisfrost war. Außerdem wurde Farndorn auch das Gefühl nicht los, dieser silbergraue Kater würde sich irgendwann an ihn Windfang und Blitzschlag rächen wollen. ,,Was ist wenn Silberstachel uns angreift? Schließlich hatte es uns zu verdanken, dass er verbannt wurde." Schneeschweif schnippte mit dem Schweif. Langsam verblasste sich ihr Fell. ,,Nur ihr drei wisst von Silberstachel. Nur ihr könnt ihn von euren Anführern fernhalten." Silberstachel wachte ruckartig auf seinem Nest auf. Distelblüte rüttelte an seiner Schulter. ,,Hast du nicht noch was vergessen?" fragte die schwarze Kätzin. Beim durchspähen zwischen den Zweigen und Ästen, fand Farndorn plötzlich wiederheraus, dass er die Nachtpattroulie anführen sollte. Er sprang aus seinem Nest. ,,Ich wecke sofort die anderen auf." Doch sie waren nicht da, sonst waren sogut wie alle Krieger bereits am schlafen. Selbst Blitzschlag und Saatsprung, obwohl sie die letzten wahren die mit ihren Schülern das Lager verließen. ,,Wir sollten lieber jetzt losgehen. Zwar regnet es nachts sehr selten, aber man weiß ja nie." Farndorn nickte. Als er gefolgt von Distelblüte hinaus auf die Lichtung trat, endteckte er, dass sich der Rest seiner Pattroulie bereits vor der Brennelselnbarriere auf ihn wartete.

Kapitel 3

Ungedultig tappte Windfang vor der Brennelsenbarriere auf und ab. Pfotenschritte nährten sich und seine Nase verrieten ihn, dass es Rostpfote und Brandpfote sein mussten. Zur Zeit gab es kein Regen. Die perfekte Glegenheit zu trainieren. Blitzschlag war am putzen, hörte aber auf, als sie ihre Schüler blickte. Ohne etwas zu sagen ging Windfang in der Brennelselnbarriere hinein. Den Atem seiner Schwester spürte er bis hin zu seinem Nacken. Das laute Pfotengetrammpel der Schüler verriet ihm, dass sie sich freuten Kampftraining zu haben. Zwar schien ab und zu die Sonne und Regenbögen tauchten auf, wenn die Wolken mal verschwunden sind, aber der matschige, nasse Boden blieb immer noch. Wie lange noch bis wir aufbrechen um Schutz vor der Überflutung zu finden noch bevor diese uns trifft? Wann findet endlich die nächste Große Versammlung statt? Seit zwei Monden gab es keine Große Versammlungen mehr. Durch den Regen könnten viele Katzen schon am nächsten Morgen krank werden. Windfang hoffte sehr, diese nächste Versammlung würde stattfinden. Wenn nicht wird Kojotenstern ein paar Krieger losschicken die zu den anderen Clans gehen und Bescheid geben, wann sie ihre Heimat verlassen. ,,Alles in Ordnung?" Blitzschlag verscheuchte seine Gedanken. ,,Du siehst so weggetreten aus?" Den Schülern schien Windfangs Besorgnis nicht aufgefallen zu sein. Sie stürmten an ihm vorbei und flitzten auf dem Trainingsplatz zu. Windfang machte am Eingang halt. ,,Wir kommen gleich nach!" rief er den Schülern zu, ohne irgendeinen Grund zu nennen. ,,Macht euch doch schon mal warm, aber vergisst nicht keine Krallen und keine Zähne." Brandpfote und Rostpfote nickten. ,,Weiß du. Ich mache mir sorgen, dass wir die Überflutung sehr spät bemerken und ehe wir uns versehen ist unser Lager schon komplett überschwemmt. In letzter Zeit gab es auch keine Großen Versammlungen mehr. Was ist wenn die nächste auch ausfällt, obwohl Kojotenstern den anderen Clans dort Bescheid geben will, wann wir unser zu Hause am besten verlassen können-" Seine Schwester bekam anscheinend genug, als sie ihren Schwanz gegen seinen Mund schlug. ,,Du machst dir zu viele Sorgen. Denk doch an den Mondclan. Der hilft uns immer bei solchen schwierigen Situationen. Vielleicht haben sie schon längst alle Anführer oder Heiler in ihren Träumen besucht und ihnen den Termin für den sogenannten Umzug gegeben." Windfang versuchte seine Sorgen zu versenken. ,,Hast wahrscheinlich recht," murrmelte er. ,,Seit ihr mit eurerer wichtigen Sache fertig?" Brandpfotes ungedultige Stimmte schnaufte in Windfangs Ohren hinein. ,,Kommen sofort," versprach er seinem Schüler. ,,Also schön," begann Windfang. ,,Heute probieren wir die Genickschleuder aus." Mit seinem Schwanz scheuchte er die Schüler zum Rand und forderte seine Schwester mit einem kurzen Nicken auf, ihn anzugreifen. Bei der Genickschleuder wird der Feind am Nacken gepackt, dafür werden Zähne benutzt. Wenn man seine Zähne tief im Nacken seines Gegners hat, schüttelt man ihn so heftig, bis er benommen ist und sich auch nicht mehr wehren kann. Windfang packte Blitzschlag am Nacken, natürlich nicht mit den Zähnen, sondern mit seiner Lippe. Sie faucht, zappelte, versuchte sich von ihn zu befreien. Auch wollte sie versuchen ihren Bruder mit ihren Hinterbeinen oder Vorderbeinen gegen seiner Bauch oder Brust zum Fall zu bringen. Windfang ließ nicht locker. Wie wild aber dennoch sanft, schüttelte er seine Schwester mehrmals hin und her. Irgendwann merkte er sie konnte nicht mehr, also ließ er sie los. Er schleuderte sie durch die Luft. Leichtfüßig mit ausgestreckten Beinen landete die sandfarbende Kätzin auf dem Boden. Viele schwere Atemzüge ertönten. Windfang schluckte. War ehr vielleicht zu unvorsichtig? Doch seine Schwester rappelte sich auf. Benommen schlenderte sie auf ihn zu. Sie schüttelte sich kräftig durch. Nachdem sie wieder bei Bewusstsein war, miaute sie zu den Schülern: ,,Habt ihr gut aufgepasst?" Sie nickten. ,,Ihr wisst ja, wir geben euch zwischendurch mal ein paar Ratschläge, wenn ihr mal nicht weiter wisst." Blitzschlag wirkte immer noch ein wenig erschöpft und außer Puste. Windfang führte sie zu einem Plätzchen, wo sie ihre Schüler in Ruhe beobachten konnten. ,,Rostpfote du darfst anfangen. Danach macht erstmal eine kurze Pause. Branpfote könnte wie Blitzschlag auch kurz benommen sein." Die Schüler hatten verstanden und bildeten Kampfpositionen. Brandpfote griff seine Schwester an. Irgendwann wird es der zu viel und sie packte bei nächster Gelgenheit den Nacken ihres Bruders. Blitzschlag atmete geschockt auf. ,,Währenddes Trainings wird weder mit Zähnen noch mit Krallen gekämpft," mahnte sie ihre Schülern. Ohne zu antworteten, ließ Rostpfote ihre Zähne los und packte Brandpfotes Nacken sofort mit der Lippe. Branpfote gewann den Kampf, indem er seinen Kopf einsetzte. Mit seinem Kopf stieß er gegen Rostpfotes Hals die sofort losließ. ,,Was soll das," fuhr die dunkelrote Kätzin ihren Bruder an. Brandpfote fuhr mit seiner Zunge kurz über sein Nackenfell. ,,Du solltest schon wissen, dass derjenige den du angreifst, sich jederzeit befreien kann." Rostpfotes Blick huschte von Brandpfotes Schulter hinüber zu Windfang und Blitzschlag. Sie wechselten Blicke und stimmten mit einem Nicken Brandpfote zu. ,,Versuch es nocheinmal, Rostpfote," ermutigte Blitzschlag ihrere Schülerin. ,,Pass aber diesmal auf, dass Brandpfote sich weder wehren noch befreien kann." Es ging von vorne los. Diesmal gewann Rostpfote. Sie hatte ihren Bruder fest im Griff. Sie versuchte jeden seiner Pfoten und jedes seiner Zähne auszuweichen. Sie führte ihren Bruder komplett in die Irre, indem sie von links nach rechts und von rechts nach links seine Pfoten auswich. Windfang war beeindruckt, Rostpfotes Taktik. Einem Gegner in die Irre zu führen und durch die Irre dann die Gelegenheit nutzen die Genegschleuder oder andere Kampftechniken zu verwenden. ,,Echt klasse gemacht, Rostpfote," lobte Windfang. ,,Jetzt ist Brandpfote dran." Windfangs Schüler stellte sich in Kampfposition auf, genau wie Rostpfote. Brandpfote versuchte jeden Angriff seiner Schwester auszuweichen. Er lief hin und her, so schnell, dass Rostpfote ihn kaum ausmachen konnte. Schließlich stand er hinter Rostpfote. ,,Pass auf!" miaute Blitzschlag verzweifelt. ,,Gegner können dich von jeder Seite aus angreifen." Die dunkelrote Kätzin folge den Ratschlag ihrer Mentorin. Sie drehte sich um und sprang ihren Bruder an. Hilflos versuchte sich dieser zu befreien. Als Brandpfote mit seinen Hinterpfoten gegen Rostpfotes Bauch stieß und sich somit befreien konnte, nahm er sich die Gelegenheit für die Genickschleuder. Meistens funktioniert eine Kampftechnik auch, sobald der Gegner geschwächt war. Offentsichtlich musste Rostpfote erstmal sich von ihren Bauchschmerzen befreien. Brandpfote stand wieder in Kampfesposition. Er sprang und verbiss sich mit den Lippen in Rostpfotes Nacken. Der rotbraune Kater ignoierte Rostpfotes Versuchen ihren Bruder von ihrem Nacken abzuwehren, völlig. Er ließ sich durch nichts kleinkriegen. Endlich konnte er Rostpfote durchschütteln, während diese ganz außer Puste war. Brandpfote schleuderte Rostpfote quer durch die Luft. ,,Fahre deine Krallen aus und versuch auf den Pfoten zu landen," wieß Blitzschlag ihre Schülerin an. Rostpfote fuhr ihre Krallen, doch anstatt auf dem Boden des Trainingsplatz zu landen, fiel sie in einem Strauch am Rande des Trainingsplatzes. Windfang wirkte geschockt. ,,Rostpfote alles in Ordnung." Sorgen klangen in seiner Stimme. Taumelig und mit einem von Zweigen besetztes Fell kam sie vom Strauch benommen zu den anderen zurück. ,,Keine Sorge mir gehts gut," wollte sie versichern. Blitzschlag machte sich sofort daran sämtliche Zweige aus dem Pelz ihrer Schülerin zu ziehen. Windfang ging zu seinem Schüler. Der zog den Kopf ein. ,,Bekomme ich etwa Ärger? Ich wollte wirklich nicht, dass das passiert!" Windfang legte seinen Schwanz auf Brandpfotes Schulter. ,,Machst du Witze?!" Stolze blitze in seinen Augen. ,,Das war die perfekte Genickschleuder, die ein Schüler bei seinem Training je hinbekommen hatte. Selbst ich oder Blitzschlag hatten diese Technick in unseren Trainingszeiten nie wirklich so hinbekommen, wie du grade." Rostpfote stieß mit ihrerer Mentorin zu ihrem Bruder. ,,Du brauchst dich um mich echt keine Sorgen zu machen. Es passiert wohl öffter, dass Schüler mitten im Training verletzt werden, auch wenn man weder mit Krallen noch mit Zähnen gekämpft hat." Blitzschlag nickte zustimmend. Erstes Donnern und Grummeln konnte Windfang Richtung Erdclan-Territourium ausmachen, seine Schwester ebenfalls. ,,Wir sollten lieber zurückgehen," schlug sie Windfang flüsternd vor. ,,Diese Wolken bewegen sich diesmal etwas schneller auf uns zu." Er nickte. ,,Das war erstmal genug für heute." An Rostpfote gewand ergänzte er noch: ,,Geh am besten zu den Heilern. Es könnte ja sein, dass der ein oder andere Zweig einen Kratzer hinerlassen hatte." Blitzschlag musterte Rostpfotes Fell. So gut wie jeden Zweig, den sie finden konnte, lag auf dem Boden. ,,Also ich kann keinen Kratzer finden," stellte seine Schwester. Windfang schüttelte den Kopf. ,,Natürlich kann es sein, dass sie sich irgendwo im Pelz versteckt haben. Bring sie ins Heilerbau. Brandpfote und ich entsorgen solange die Zweige." Grummeln stieß aus der Kehle seines Schülers. ,,Was ist denn das für eine Belohnung wegen meines angeblichen perfekter Genickschleuder?" knurrte er angespannt. Windfang kicherte. Blitzschlag und Rostpfote waren bereits raus in den Wald gegangen. ,,Du bekommst deine Belohnung noch früh genug." Brandpfote schnaufte nur, machte sich aber an die Arbeit. Sie warfen die Zweige Richtung des Strauches wo Rostpfote vorhin gelandet war.

Kapitel 4

Blitzschlag führte ihre Schülerin geradewegs zum Heilerbau. Rostpfote allerdings, meckerte die ganze Zeit über, sie hätte keine Kratzer. ,,Du wirst dich von Nachthimmel untersuchen lassen, ob du nun willst oder nicht." Allmählich wurde Blitzschlag das Gejammere ihrer Schülerin genug. Von hinten schubste sie Rostpfote vorwärts. ,,Ich spüre wirklich keinen Kratzer," miaute Rostpfote. Sturr fuhr sie Krallen aus und krallte sich am Boden fest. Blitzschlag knurrte. ,,Dann hole ich Nachthimmel ebend zu dir." So hatte sie ihre Schülerin noch nie erlebt. Bisher waren alle ihre Geschwister schon einmal bei Nachthimmel. Aschenpfotes Hinterbein wurde beim ersten Trainig verletzt. Tagelang musste sie im Krankenbau bleiben. Saatsprung und Nachthimmel, sowie deren Geschwister versuchten ihr oft das Laufen beizubringen. Brandpfote fing sich wegen, des Gewitters hohes Fieber ein, wirkte aber auch wieder kern Gesund. Doch etwas trugen beide gemeinsam. Die Angst den Tod immer näher zu sein. Aschenpfote hatte gefürchtet, sie könnte wenn sie überhaupt nicht mehr zum Stehen kommt, eines Tages sterben, was aber nicht geschah. Bei Brandpfote hatte man eher die Sorge, er könnte sich dem Mondclan anschließen. Sein Kopf war ständig am klühen, seine Augen überfüllt mit trockenen Tränen, eine ständig von Schnupfen überfüllte Nase, ein zitternder Körper, ständig auftrender Husten. Dem Mondclan sei dank, konnten Nachthimmel und Heckenweide die beiden Schüler wieder kern Gesund machen. Wollte Rostpfote deswegen nicht zu Nachthimmel, weil sie befürchtet sie müsste für einige Tage im Krankenbau bleiben? Konnte sie vielleicht die Ängste ihrer Geschwister spüren, als sie sie öfter besuchte? Blitzschlag lugte im Heilerbau. Die beiden Heiler waren mal wieder damit beschäftigt die Kräuter zu sortieren. ,,Nachthimmel?" zischte sie. Der Heiler spitzte die Ohren. Blitzschlag erkannte, dass in seinem Maul Borretschblätter baumelten. Er nickte. Bevor er zu Blitzschlag ging legte er die Borretschblätter auf deren bestimmten Platz an. Gestern und Heute, als es nicht am Regnen war, war Nachthimmel mit Heckenweide auf Kräutersuche. ,,Was gibts?" Nachthimmel fuhr mit der Zunge über seiner Pfote und damit über seiner Stirn. Blitzschlag konnte Rostpfotes Angst spüren. Sie stand wie angewurzelt einige Mäuselängen hinter ihr. ,,Es geht um Rostpfote." Sie beschrieb den Vorfall, der während des Kampftrainings geschah. Nachthimmel spähte über ihrer Schulter hinweg und ging zu Rostpfote. ,,Komm ich kann dich besser nach Kratzern untersuchen, wenn du bei mir bist." Ganz ruhig und gelassen stupste der Heiler Rostpfote Vorwärts. Die Schülerin sah Blitzschlag fragend an. Sie nickte. Beim Gespräch sagte sie Nachthimmel noch, dass sie meinte Rostpfote hätte Angst sie käme ins Krankebau genau wie Aschenpfote und Brandpfote, weil beide -vorallem Brandpfote- dann irgendwann kurz vor dem Sterben waren. ,,Keine Sorge ich untersuche dich nur nach Kratzern ab. Wenn ich welche finde reibe ich sie mit Kräutern ein, wenn nicht darfst du wieder gehen," erklärte Nachthimmel Rostpfote als er sie mit in den Heilerbau nahm. Jemand stupste Blitzschlag an. Sie drehte sich um. Wespenstich. ,,Ich habe gehört es soll gleich anfangen zu regnen. Was hälst du davon wenn wir davor noch kurz die Zungen geben hinter dem Ältestenbau." Blitzschlag lächelte geschmeichelt: ,,Gerne." Gemeinsam mit dem schwarzen Kater verschwand sie hinter dem Ältestenbau. Dieser Bau war diesmal voller als sonst. Sieben Katzen lebten dadrin. Für die Schüler und Jungen ein echtes Glück. Je mehr Älteste, desto mehr Geschichten. ,,Psst, hörst du das?" Blitzschlag spitzte die Ohren. Der Klang einer Gesichte ertönte vom Ältestenbau. Tulpenblatts Junge lauschten eine Geschichte über einen Kampf den selbst Blitzschlag nicht miterlebt hatte. ,,...Die Otter waren für dem Wasserclan viel zu groß und gefährlich," erzählte Hasenfuß grade. ,,Drosselkralle, Tüpfelpelz, Efeukralle, Nachthimmel, Rotstreif, Löwenschopf, Rattenherz, Taubenfeder, Echsenflucht, Schneeschweif, Tigersturm, Adlerklaue und ich wurden von Kojotenstern auserwählt dem Wasserclan von den Ottern zu befreien. Nachthimmel, Löwenschopf und Echsenflucht waren damals noch ziehmlich junge Schüler. Als der Wasserclan unsere Hilfe schließlich annahm, schickte Maulwurstern uns noch zusätzlich Pandanase, Luftläufer, Gänseherz, Farnenlicht, Rostbrand, Dornensprenkel, Hummelblick, Wolfsfleck, Hirschschwinge und Marderpelz. Sie gehörten zu den einzigsten, die nicht wegen den Ottern im Krankenbau lagen. Die beiden Heiler Adlerbart und Luchspelz durften mit." Er beschrieb wie sie gekämpft hatten. Kein Detail ließ der braune Kater aus. Das nächste Grummel war zu hören. Weil Blitzschlag von der Geschichte über die Otter überzeugt war, wo ihr Vater mitgekämpft hatte, vergaß sie etwas oder jemand völlig. Alle ihre Sinne konzentrierte sie nur auf Wesenstich. ,,Wäre es doch schön, wenn Rostpfote und ihre Geschwister jetzt schon Krieger wären, dann hätten wir beide mehr Zeit für uns," seuftzte Wespenstich und leckte kurz über Blitzschlags Wange. In Gedanken stimmte sie dem attraktiven jungen Krieger zu. ,,So gerne würde ich mit dir Junge bekommen. Du bist der einzigste Freund, den ich je als zukünftigen Gefährten angsehen hatte." Wespenstich fühlte sich von ihrem Kompliment geschmeichelt. ,,Geht mir genauso." Blitzschlag schmiegte ihren Kopf an Wespenstichs Kopf. ,,Leider muss Rostpfote erst ihr Training beenden. Dann können wir weiter über Junge reden." Wepenstich zog ruckartig seinen Kopf weg. ,,Tja. Da gibt es ein Problem. Vor einigen Tagen hatte ich Kojotenstern zufällig gehört, wie er sich mit Rotstreif nach Mentoren von Tulpenblatts Töchtern gesucht hatte. Meine Brüder und ich standen an zweiter Stellte." Blitzschlag wurde langsam neugierig. ,,Wer stand an erster Stelle?" Wespenstich miaute. Rauchherz, Distelblüte und Blattfall." Blitzschlag riskierte einen kurzen Blick nach oben. Inzwischen standen alle grauen dicken Wolken versammelt am Himmel und warteten nur darauf, dass Lager und die Katzen mit Regen zu überfüllen. ,,Lasst uns lieber, zum Kriegerbau gehen. Ich habe so eine Ahnung, gleich sofort fängt es an zu regnen." Wespenstich stimmte ihr mit einem knappen Nicken zu. ,,Meisenjunges, Fichtenjunges, Honigjunges!" Tulpenblatt rief ihre Jungen zu sich. ,,Kommt schnell rein, bevor ihr noch nass werdet." Nach der Geschichte die von den Ältesten erzählt wurde, spielten die drei Schwestern mit den bunten Blättern. Stöhnend hörten sie auf und rannten zu ihrer Mutter. Löwenschopf kam Blitzschlag und Wespenstich mit einem Eichhörnchen im Maul entgegen. Blitzschlag grüßte den ehemaligen Mentor ihres Bruders, der erwiderte ihren Gruß. Während Blitzschlag und Windfang mit ihren Schülern Kampftraining hatten, war Löwenschopf mit Ameisenherz, Bussardwind und Ahornflügel auf Jagdpattroulie. Sie mussten wohl im Lager angekommen sein, als Blitzschlag sich mit Wespenstich im Ort der Liebe die Zungen gab. Dabei hatte sie der Jagdpattroulie versprochen, sobald sie mit Beute wieder zurück kämen sofort ein oder zwei Schüler loszuschicken, die die Beute den Ältesten gaben. Sie entdeckte Ahornflügel beim Frischbeutehaufen an einer Maus knappern. ,,Geh schon mal vor," riet Blitzschlag ihrem Freund. ,,Ich muss noch ne Kleinigkeit erledigen." Ohne auf eine Antwort von Wespenstich zu warten, flitzte sie rüber zum Frischbeutehaufen. Eigentlich sollte die rote Kätzin wissen, dass Blitzschlag sich darum kümmert, dass die Schüler den Ältesten mit Frischbeute versorgen, denn sie war dabei gewesen, als Löwenschopf es Blitzschlag fragte. Normalerweiße kümmerte sich einer von der Jagdpattroulie darum, dass Schüler den Ältesten Frischbeute geben. Aber da niemand von ihnen hatte zurzeit einen Schüler, deswegen kümmerte sich Blitzschlag diesmal draum, denn sie war schließlich Mentorin. Sie hatte sich auch freiwillig gemeldet. Farndorn und Saatsprung waren mit ihren Schülern dann schon längst auf Grenzpattroulie. Und Windfang rüttelte Rostpfote und Brandpfote wach. ,,Haben die Schüler schon den Ältesten Frischbeute gebracht." Ahornflügel blickte von ihrer Maus auf. ,,Ist das nicht deine Aufgabe?" fragte sie. Blitzschlag nickte: ,,Ich wollte nur nachfragen?" Alle Schüler waren im Schülerbau. Rostpfote und Aschenpfote waren am schlafen, während Mohnpfote und Brandpfote sich unterhielten. Bei diesem Anblick stellte Blitzschlag fest, die beiden würden ein gutes Paar abgeben. Brandpfote wirkte stehst freundlich gegenüber Mohnpfote. Damals als die braunweißgescheckte Kätzin allein in der Kinderstube lebte, hatte der Kater ihre Enttäuschung bemerkt, als er mit seinen Geschwistern und deren Mentoren vom Training oder von einer Pattroulie zurückkamen. Brandpfote ging dann sofort rüber zu Mohnpfote und erzählte ihr, was sie alles erlebt und kennen gelernt hatten und oft am Ende auch, wie sehr er sich wünschte Mohnpfote wäre endlich Schülerin. Als dies auch wirklich soweit war, stieg deren Freundschaft immer weiter an. Ab und zu teilten sie sich auch mal eine Maus oder einen Vogel. Ungefähr genauso lief diese Freundschaft zwischen Blitzschlag und Wespentich ab. Aber da Wespenstich schon längst Schüler und einige Monde älter als Blitzschlag war, konnte er ihr schon einige Kampftechniken beibringen. ,,Blitzschlag bist du das?" Blitzschlag schüttelte die Gedanken bei Seite. Brandpfote hatte sie am Eingang des Schülerbaus entdeckt. Mohnpfote die sich grad einer Fellpflege widmen wollte, folgte dem Blick ihres Baugefährten. ,,Sollen wir auf Pattroulie oder zum Traing?" Die Kätzin schien etwas müde geworden zu sein, als sie vorhin mit Aschenpfote und ihren Mentoren zurück zum Lager kam. Brandpfote allerdings wirkte hellwach und munter. ,,Ich wollte euch nur fragen, ob ihr ebend den Ältesten etwas Beute geben könnt." ,,Auch den Königinnin?" Blitzschlag schüttelte den Kopf. ,,Das wollte Löwenschopf übernehmen." Mohnpfote wechselte mit Brandpfote einen Blick. ,,Wir machen das." Blitzschlag ließ die beiden Schüler vorbei. Die ersten Regentropfen prasselten auf dem Boden. So gut wie niemand befand sich auf der Lichtung. Nur Rabenfell und Lerchenbrust gingen vom Trinkbach geradewegs zum Ältestenbau. Nachthimmel machte sich zügig auf dem Weg zur Kinderstube mit Borretschblättern im Maul. Und Rotstreif kam vom Anführerbau zum Kriegerbau. Anscheinend hatte er sich mit Kojotenstern beraten, wer alles mit auf Nachtpattroulie und auf Morgenpattroulie darf. Immerhin wird die Nacht schon sehr bald anbrechen. Brandpfote trug eine Maus und eine Taube und Mohnpfote ein Eichhörnchen und eine Drossel. Als die Schüler an Blitzschlag vorbeigingen, nickte sie. Die vier Beutetiere sollten für die sieben Ältesten genügen. Sie teilten sich die Beute gerne untereinander auf oder heben sie für später auf.

Kapitel 5

Vollmond leuchtete am Himmel. Zwei weitere Regentage waren vergangen. Die Katzen machten sich zum Aufbruch bereit. Kojotenstern meinte heute Nacht wird es bestimmt nicht regnen. Windfang sah zum Himmel und stellte fest dass der Anführer Recht hatte. Weit und breit keine Wolken. Der Mond und die Sterne waren deutlich zu erkennen. ,,Was meinst du? Werden die Anführer uns heute verkünden, wann wir unser zu Hause verlassen?" Seine Schwester trat neben ihm. Windfang holte tief Luft. ,,Ich hoffe sehr, denn noch vor der nächsten Großen Versammlung könnten die Clan-Lager schon komplett unter Wasser stehen." ,,Eins verstehe ich nicht," miaute Blitzschlag plötzlich. ,,Schon seit Monden ist es schon am regnen. Warum sind unsere Lager noch nicht überflutet?" ,,Die Frage kann ich euch beantworten." Windfang drehte sich um. Nachthimmel stand direkt hinter ihm. ,,Hast du etwa eine Prophezeiung über die bevorstehende Überflutung erhalten?" Er versuchte nicht zu laut zu klingen, damit niemand verdacht schöpfte. Der Heiler nickte: ,,Schneeschweif erteilte mir die Prophezeiung: In einigen Tagen nach dieser Großen Versammlung werden alle Clans mit samt ihrer Territourien überflutet werden. Bernsteinbrust hatte mir einige Nächte danach noch zusätzlich erwähnt, dass die Überflutung vom Fluss aus gehen wird. Das Wasser wird bis zu den Hügeln Richtung Horizont und bis zu den Bergen weit hinter dem verlassenen Stamm reichen." Windfang und Blitzschlag wechselten Blicke. ,,Du meinst die Hügel die zwischen Wasserclan-Territourium und dem Ort wo einst der Stein der Elemente verborgen lag?" Blitzschlag ergänzte: ,,Mit dem verlassenen Stamm hast du doch den gemeint, wo wir während des Kampfes gegen dem Erdclan unsere Königinnin und Älteste in Sicherheit gebracht hatten?" Nachthimmel nickte. ,,Kojotenstern wird diese Prophezeiung bestimmt auch erhalten haben. Der wird wissen, ob wir Richtung Horizont oder Richtung der Berge ziehen." Rotstreif miaute zum Aufbruch. Rattenherz, Dachszahn, Glanzbrise, Moorzahn, Tigersturm, Apfelduft, Distelblüte, Lichtglut, Graßherz, Echsenflucht, Schattenwende, Blattfall, Saatsprung, Farndorn, Rostpfote, Brandpfote, Mohnpfote, Aschenpfote, Nachthimmel, Heckenweide, Hasenfuß, Efeukralle und Tüpfelpelz durften mit. ,,Wir sollten lieber zu den anderen," miaute Nachthimmel. ,,Kojotenstern und vielleicht auch die anderen Anührer werden uns bestimmt etwas genauer über die Überflutng informieren und uns vielleicht auch sagen, wo wir hinziehen und wann wir wieder zurück können." Windfang folgte mit Blitzschlag an seiner Seite Nachthimmel. Der Heiler entfernte sich von ihnen und reihte sich nach vorn an dritter Stelle ein. Vor Blitzschlag und Windfang, die den Schluss bildeten, liefen die Schüler erfreut auf und ab. Sie wirkten erfreut endlich wieder auf Großer Versammlung zu gehen, dachte Windfang. Dies musste entweder ihre zweite oder dritte gemeinsame Große Versammlung sein. Vor den Schülern gingen Saatsprung und Farndorn. Die Ältesten befanden sich in der Mitte, der Rest der Krieger hielt sich zwischen den Ältesten und Heckenweide auf. Sie passierten den Sandweg. Am Erdclan-Territourium angekommen, stießen sie auch schon auf die Erdclan-Katzen, angeführt von Rindenstern und Blumenhalm. Windfang hatte es noch nie gewusst, aber einmal wurde erwähnt, dass Rindenstern Blumenhalm eins als Gefährtin hatte und mit ihr die Jungen Gepardenpelz und Jaguarfell bekam, die sich übrigens auch unter den Kriegern befinden. Ihre geparden- und jaguarähnlichen Fellfarben waren unverwechselbar. ,,Hey, Windfang." Neben ihm ging Eisenglanz. ,,Hallo, Blitzschlag." ,,Auch dir ein schönes Hallo, Eisenglanz," grüßte Windfang. Seine Schwester stimmte mit ein. Der Erdclan vermischte sich mit dem Feuerclan. Pfützenpelz, Fleckenglanz, Tauwasser, Federpfote, Beerenpfote, Rankenschweif, Mausflügel, Matschschweif, Jaguarfell, Gepardenpelz, Zackenstreif, Graubart, Lerchenblatt waren mit dabei. ,,Ist deine Schwester nicht da?" fragte Blitzschlag. Eisenglanz nickte: ,,Zinkhauch mit Schwanenfeder, Blütenfell und Bernsteingesicht zur nächsten Morgenpattroulie. Sie sind jetzt am schlafen." Seit der Kampf vorbei war, wo Silberstachel verbannt wurde, herrschte wieder Frieden zwischen den beiden Clans. Mit Wassserclan und Eisclan hatte der Feuerclan, soweit sich Windfang erinnern konnte noch nie einen Streit gehabt, dass bis zum bitteren Kampf führen kann. Immerhin liegen Eisclan und Wasserclan auch hinter dem Erdclan. Nur wenn sie Probleme haben, meldet sich der Feuerclan oft freiwillig ihnen zu helfen. Schweigend gingen sie am Eisclan-Territoruim vorbei. Die Katzen kamen gerade erst aus dem Lager. Windfang konnte es hören. ,,Stop!" Kojotensterns Stimme ertönte weit von vorne. Was war los, fragte sich Windfang. Die Anführer standen am Ende des Sandweges, wie angewurzelt. Windfang sah rüber zu Blitzschlag. Sie konnte alles sehen, was man vom weiten normal nicht sehen kann. ,,Heiliger Mondclan," flüsterte sich geschockt. ,,Überall Wasser. Der Fluss muss das Ufer komplett überflutet haben." ,,Wie hoch ist das Wasser?" Blitzschlag konzentrierte sich. ,,Kojotenstern probiert es aus. Und es reicht bei ihm bis zu den Knien, genau wie bei Rindenstern und den Zweiten Anführern." Pfotenschritte nährten sich und der Geruch von Eisclan war zu spüren. Windfang drehte sich um. Federstern, neben ihr Eichenschweif und dahinter Steinglanz. Nachdem Blumenlied an einer namenlosen Krankheit verstarb, wurde ihre Schwester Eichenschweif ihre Nachfolgerin. Dies erwähnte Federstern auf der letzten Großen Versammlung, die schon einige Monde her war. Bis zu dieser und denen davor hatte keine statt gefunden. ,,Was ist da vorne los?" fragte Federstern. ,,Warum steht ihr herum, wie Bäume?" Ein braungetigerter Pelz mit einem Riss im Schwanz war anscheinend unterwegs zu Federstern. Nachdem Rindenstern an Windfang, Blitzschlag und Eisenglanz vorbei ging, miaute er zu Federstern. ,,Der Fluss hat sein Wasser bis zum Sandweg gebracht. Wir könnten grad mal so bis zum Fluss noch watten, aber für unsere Schüler werden wohl schwimmen müssen." Brandpfote spitze die Ohren. ,,Schwimmen?" ,,Keine Sorge," versuchte Blitzschlag den rotbraunen Kater aufzumuntern. ,,Windfang und ich bleiben hinter euch und helfen euch." ,,Genau wie wir," miaute Farndorn, der mit Saatsprung an seiner Seite vor den Schülern stand. ,,Ihr wisst schon, dass ihr auch schwimmen müsst sobald, wir den Fluss erreicht haben," erinnerte Rindenstern Farndorn. ,,Kannst denn jetzt endlich weiter gehen?" beschwerte sich Salbaiglut. Sein weißgrauer Pelz blitze hinter Steinglanz silbernes Fell auf. Seine bernsteinfarbenden Augen leuchteten schon vor Ungeduld. ,,Der Wasserclan wartet bestimmt schon auf uns." Als hätte Salbaiglut den Wasserclan gerufen, standen Marderpelz, Luchspelz, Weißdorn, Wolfsfleck, Pandanase, Finkenranke, Sturmflut, Hummelblick, Vogelpfote, Eichelpfote, Bernsteinpfote und Kastanienpfote auch schon auf ihrem Ufer. ,,Braucht hier vielleicht jemand etwas schwimmende Hilfe?" Ein kleines kichern stieg bei Marderpelz Frage aus seiner Kehle heraus. ,,Oh ja gerne," miaute Kojotenstern. ,,Ihr wisst, doch wie sehr wir es verabscheuhen zu schwimmen." Windfang stieß einen erleichterten Seufzer, denn niemand kann einem das schwimmen besser beibringen, als ein Wasserclan-Krieger. ,,Maulwurfstern wusste schon lange, dass ihr keine Fans vom schwimmen seit, also schickte er uns," miaute Luchspelz. ,,Wir danken euch schon im voraus," ertönte Nachthimmels Stimme. Die Wasserclan-Katzen streckten ihre Köpfe zusammen. Bestimmt besprechen sie sich wie sie uns helfen sollen, dachte Windfang. ,,Wir machen, es so," miaute Marderpelz schließlich. ,,Eine Hälfte schwimmt auf der einen Seite, die andere Hälfte auf der anderen Seite. So können wir euch vorwärts treiben. Das Flusswasser ist in letzter Zeit ziehmlich wild geworden. Kleine Strömungen und Wellen könnten einen einzigen Schüler von seinem Clan wegreißen." Bei diesem Satz blieb Brandpfote ein Kloß im Hals stecken. Er musste schlucken. Weißdorn, Wolfsfleck, Pandanase, Vogelpfote, Bernsteinpfote schwammen zur rechten Seite. Finkenranke, Sturmflut, Hummelblick, Eichelpfote und Vogelpfote nahmen die rechte Seite. Marderpelz schwamm vor Kojotenstern. Rindenstern hatte sich vorhin neben dem Feuerclan-Anführer gesellt. Luchspelz farnfarbender Pelz mit schwarzweiß huschte an Brandpfote, Rostpfote, Mohnpfote, Aschenpfote vorbei, neben den Wasserclan-Kriegern her und verschwand ganz nach hinten, bis nach Holzzweig, Pilzfell und Gletschertau. ,,Seit ihr bereit?" fragte Marderpelz. ,,Dann kannst ja losgehen. Wolfsfleck wattete neben Brandpfote und Aschenpfote her. ,,Das macht ihr gut. Immer schön weiter schwimmen. Wir haben noch reichlich Zeit. Der Vollmond steht auch erst seit kurzem am Himmel." Windfang verdrehte die Augen. Dass sagt er doch nur, damit die Schüler nicht denken sie würden die Große Versammlung verpassen, zu schnell schwimmen und dann vom Clan abkommen. Obwohl er damit eigentlich Recht hatte. Niemand liebt die Großen Versammlungen mehr, als die Schüler. Ständig kamen sie bei ihren Mentoren mit den Fragen: Wann kommt die nächste Große Versammlung, oder wie lange müssen wir noch darauf warten, an. Sie erreichten den Fluss. Windfang konnte es unter seinen Pfoten spüren. Vor einem Herzschlag konntenn sie noch watten, doch als Windfang beinahe ausgerutscht wäre, wusste er dass sie den Fluss erreicht hatten. Schon die Hälfte zog sich aus dem Fluss heraus, während Windfang und Blitzschlag sich grad in Bewegung setzten und zu schwimmen anfingen. ,,Pass auf," miaute Wolfsfleck. Eine ziehmlich stark aussehende Strömung raste auf dem grauen Kater zu. ,,Was sollen wir machen." Brandpfote quickte fast vor Angst. ,,Es dauert noch bis die Strömung uns erreicht hat," vermutete Pandanse, der etwas weiter vor Wolfsfleck schwamm. ,,Vielleicht schaffen wir es noch im Schnelltempo ans andere Ufer-." ,,Und riskieren dabei unser Leben?!" beendete Blitzschlag seinen Satz. ,,Sie hat Recht," miaute Federstern. ,,Wir gehen lieber zurück und warten bis die Strömung vorrüber ist. Es ist noch genug Zeit für die Große Versammlung." Der schwarzweiße Kater nickte. Sie schwammen im Rückwärtsgang zum Ufer zurück. Die erste Hälfte, die das gegenüberliegende Ufer schon längst erreicht hatten, sahen mit besorgten und angsterfüllenden Gesichtern, zu. Hoffentlich schaffen wir das, bevor noch welche von der Strömung mitgerissen werden.

Kapitel 6

,,Schneller!" hallte Pandanses Stimme. ,,Die Strömung bewegt sich schneller auf uns zu als ich dachte." Immer schneller schwammen die Katzen mit Angst und Panik rückwärts auf das Ufer zu. Als sie das Ufer erreichten, rutschte Mohnpfote aus und fiel ins Wasser. ,,Mohnpfote!" rief Farndorn von der anderen Seite. Pandanse sprang ins Wasser. Er will sie retten. Vor Panik versuchte die junge Schülerin zu paddeln, wurde aber durch die Wellen der Strömung Richtung Wasserfall gedrückt. Pandanse hatte Mohnpfote erreicht. Er packte sie am Nacken. Die Strömung kam immer näher. ,,Hier," miaute Pandase. Windfang half ihm dabei Mohnpfote hoch zuhiefen. Dann kam die Strömung. ,,Worauf wartest du," schrie Windfang. Die Strömung ließ den Wasserclan-Kater zu Angst erstarren. Eine Welle tauchte auf. Sie riss Pandanse vom Ufer weg. ,,Pandanse!" Marderpelz Stimme brachte die Strömung zur Ruhe. Sie ließ nach. ,,Wo ist Pandanse?" fragte Mohnpfote. ,,Ich muss mich bei ihm bedanken." ,,Hol Maulwurfstern," befahl Marderpelz Sturmflut. Der schwazblaue Kater rannte los. ,,Sucht Pandanse. Er muss hier noch irgendwo sein." ,,Ich habe ihn gefunden." Steinglanz stand da, wo normalerweiße, die Steine waren, die aber wegen des Hochwassers, nicht mehr zu sehen sind. ,,Und er sieht gar nicht gut aus." Luchspelz sprang ins Wasser und eilte zu seinem Clan-Gefährten herbei. Er zog ihn ans Ufer zum Wasserclan-Territourium. ,,Ihr könnt ruhig kommen," versicherte Marderpelz. ,,Die Strömung ist fürs erste vorrüber." Nachdem die anderen das Ufer erreichten, kam auch schon Sturmflut dicht gefolgt von Maulwurfstern, Zapfenpfote, Elsternfeder und Gänseherz vom Versammlungsort aufgetaucht. Elsternfeder entdeckte ihren Bruder heftig am nacken blutend leblos bei den Heilern liegen. ,,Was ist mit ihm?" Besorgnis klang in ihrer Stimme. Luchspelz hatte zuvor seine Atmung getestet. ,,Er schließt sich dem Mondclan an." Windfang empfand Mitleid mit der schwarzweißen Kätzin. ,,Arme Elsternfeder," seufzte Eisenglanz. ,,Wie es Waschbärfuß und Wieselauge ergehen muss." ,,Und vorallem Vogelpfote." Blitzschlag stupste Eisenglanz an und zeigte auf der kleinen dunkelroten Kätzin, die mit gesenkten Blick und hängenden Schultern in der Nähe ihres Mentor saß. Ihre Schwester Bernsteinpfote und ihr Vater Hummelblick versuchten sie mit Worten zu trösten. Es war eindeutig Pandanse ist tod. ,,Wer wird jetzt wohl Mentor von Vogelpfote sein?" fragte Aschenpfote. ,,Pandanse ist jetzt erstmal wichtiger als die Suche nach einem neuen Mentor für Vogelpfote," knurrte Saatsprung angespannt. Maulwurfstern seufzte: ,,Wie ist er gestorben." Kojotenstern erklärte dem Wasserclan-Anführer den Ablauf von Pandanses tod. Der schwarzgraue Kater blickte nach dem Bericht zu Mohnpfote. Die braunweißgescheckte Kätzin zog ihren Kopf ein. Hasenfuß legte seinen Schwanz auf der Schulter seiner Tochter. ,,Stimmt das? Hat Pandase dich wirklich vor der Strömung gerettet?" Mutig schritt Mohnpfote zu Maulwurfstern. Obwohl sie spüren konnte, dass sie von sämtlichen Katzen umzingelt wurde, machte es ihr nichts aus. ,,Ich habe Pandase mein Leben zu verdanken. Er hat sich für mich geopfert." Sie ging zum Wasserclan-Krieger und legte ihre Schnauze an seiner Wange. Dann machte sie platz für die engsten Familienmitglieder und Freunde des schwarzweißen Kriegers. ,,Pandase ist als wahrer Held gestorben." Maulwurfstern sprach für alle Clans. Die anderen Anführer und die Stellverterter saßen bei ihm. ,,Der Mondclan möge ihn herzlich willkommen heißen. Wir vergessen seine Heldentat nie und auch ihn selbst werden wir nie vergessen, denn er wird immer in unseren Herzen bleiben. Jetzt können alle, die guten Kontakt mit ihn hatten oder ihn sehr gut kennen, die letzte Ehe erweißen." Sämtliche Katzen aus allen Clans gingen zu Pandase um ihn die letzte Ehe zu erweißen, während andere ihre Köpfe zusammenstreckten und über seinen plötzlichen Tod am Vollmond. ,,Seit dem ich lebe war bis Pandase niemand vor ihm auf dem Weg zur Großen Versammlung ums Leben gekommen," hörte Blitzschlag Blaubeerfrost zu Lerchenbrust flüstern. Die ehemalige Eisclan-Heilerin, die wegen ihrer nicht mehr aufhörenden Gelenkschmerzen und auch wegen ihres Alters den Ältesten anschloss miaute zu ihrer Baugefährtin: ,,Pandases Tod ist genau so schlimm, wie der von Wasserstern -dem Gründer des Wasserclans." Blitzschlag sah, wie neugierig ihr Bruder darauf wartete, über Wassersterns Tod zu erfahren. Lerchenbrust und Blaubeerfrost saßen fast neben Blitzschlag, mit einigen Mäuseschwanzlängen Abstand. ,,Wasserstern wollte seine Jungen Schilfblatt und Glattbach das Leben retten, die damals zwei Monde alt waren. Sie sind ins Wasser gefallen und trieben direkt auf den Wasserfall zu, weil sie noch nicht schwimmen konnten. Er konnte ihr Leben retten, doch sein eigenes nicht. Meine Eltern und deren Eltern erzählten mir die Gesichte oft kurz vorm Einschlafen." Nachdem die Katzen Pandase seine letzte Ehe erwiesen haben," miaute Maulwurfstern: ,,Um einen neuen Mentor für Vogelpfote, kümmere ich mich morgen. Doch vorher haben wir Anführer euch noch kurz etwas wichtiges zu verkünden." Der schwarzgraue nickte Kojotenstern zu. ,,Ihr habt gesehen, wie lebensgefährlich der Fluss bei diesem Gewitter sein kann. Also haben wir uns vorhin zusammen getan und festgestellt, dass es hier immer gefährlicher wird, hier zu leben." ,,Und wir haben uns abgemacht, dass wir schon morgen am Sonnenhoch oder früher oder später -je nachdem nach Wetterlage- unsere Heimat vorrübergehend verlassen werden," fügte Rindenstern hinzu. Zustimmendes Gemurrmel erklang. Blitzschlag sah, wie Vogelpfote eng bei ihrem ehemaligen Mentor hockte. Elsternfeder saß mit gesenktem Kopf bei ihr. ,,Kojotenstern hat uns einen Treffpunkt vorgeschlagen," fuhr Federstern zu. ,,Ein Ort, weit weg hinter dem Territourium des Feuerclans. Ein Ort außerhalb des Waldes. Ein Ort in dem Katzen gelebt hatten, dessen Heimat schon vor Monden von Zweibeinern zerstört wurde. Ein Ort wo die Katzen noch nicht als Clans lebten." Die Katzen murrmelten durcheinander. Blitzschlag wusste von was für einen Ort Federstern sprach, genau wie alle anderen Feuerclan-Katzen, die anwesend waren. ,,Ich schicke zu jedem Clan ein paar meiner Krieger und Schüler," miaute Kojotenstern. ,,Sie werden euch den Weg zeigen. Ihr trefft euch mit ihnen an der Grenze eurer Territourien." Er stand auf. ,,Die Versammlung ist beendet. Der Wasserclan hat immer noch einen verstorbenen zu ehren, bevor die Reise losgeht." So eine Versammlung gab es noch nie. Blitzschlag hoffte, der Mondclan würde es verstehen, warum sie es nicht am Versammlungsort taten. Der Feuerclan bildetete den Schluss. Heckenweide reihte sich neben Blitzschlag ein, sie ging hinter Windfang, Saatsprung und Farndorn, ziehmlich weit vorne. ,,Wie geht es eigentlich Amperherz, hab gehört ihre Jungen kommen bald." Heckenweide nickte mit großen besorgten Augen. ,,Es war vor ein paar Tagen, als ich Nachthimmel danach gefragt habe. Und ich finde, sie könnten vielleicht schon vor oder während unseres vorrüber gehenden Umzugs geboren werden. Rindensterns schriller Ruf, lies alle Katzen erstarren. ,,Noch was," verkündete der Erdclan-Anführer. ,,Wir gehen nicht eher, bis wir vom Feuerclan abgeholt werden. Es kann früher aber auch später werden, als wir denken mögen, bis sie kommen, aber glaub mir, das warten lohnt sich." Blitzschlag blickte zurück. Sie waren der letzte Clan, in der Reihe. Der Wasserclan trug Pandases Leichnahm geradewegs zurück in ihr Territourium. Machs gut Pandase, hoffe du bleibst im Mondclan wohlgesonnen. Deine Geschwister, Verwandten, Freunde und deine Schülerin werden dich bestimmt sehr vermissen.

Kapitel 7

Erdclan und Eisclan waren in ihren Territourien zurückgekehrt. Die perfekte Gelegenheit für Farndorn seinen Eltern die Neuigkeit zu verkünden. Er muss nur dafür sorgen, dass vom seinen eigenen Clan niemand mitbekommt, dass er im Ort des Bösens geht. Er muss es ihnen so beibringen, dass sie ihm auch glauben was er vorhat und das geht nur durch lügen. ,,Rotstreif," fragte er dem zweiten Anführer dürfte ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen." Windfang musterte ihn beim Vorbeigehen mit zusammengekniffenen Augen an. Farndorns Pelz sträubte sich. Was auch immer du denken magst, es geht dich kein Mäusedreck was an. Nachdem die ganzen Katzen in der Brennelsnbarriere außer hörweite waren, miaute Farndorn: ,,Macht es dir etwas aus, wenn ich noch eine kleine Runde durch unser Territourium gehe?" Rotstreif sah ihn mit schiefgelegten Kopf an. ,,Wer weiß, wie lange wir wegbleiben und du weißt ich lebe noch nicht lange in eurem Territourium." Der dunkelrote Kater nickte schließlich. ,,Es macht keinem was aus, wenn man einen kleinen Nachtspaziergang machen will. Kojotenstern und Glanzbrise machen es andauernd. Du könntest vielleicht auch zum verlassenen Zweibeiner-Nest gehen. Dort müssen bestimmt noch Tiny, Blitz und Emely leben, vielleicht wollen sie auch mit uns reisen. Aber das brauchst du nicht unbedingt. Morgen vor Sonnenhoch ist noch genügend Zeit einige Krieger loszuschicken, die sie fragen können." Er drehte sich um. ,,Danke Rotstreif. Vielleicht kann ich noch etwas Beute auftreiben." ,,Bleib aber nicht solange weg. Du willst dich doch noch ausruhen vor der Reise." Erleichtert atmete er auf. Das wäre erledigt. Farndorn spazierte Richtung Sandweg. Der Schrei einer Eule lies ihn aufschrecken. Sie flatterte ebenfalls aufgeschreckt von einem Baum im Ort des Bösens. Der Sand war nass und matschig. Das Wasser auf dem Sandweg reichte ihn bis zu seinen Pfoten. Durch ein Busch hindurch, kam er in seinem Geburtsort an. Genau wie bei den Clan-Territrourien war auch hier alles voll von Wasser. Es war ein ziehmlich weiter Weg zu seinen Eltern. Manchmal fragte er sich, ob sie neue Anhänger hätten oder wieder Junge bekommen hatten. Farndorn kannte seinen Vater. Er würde alles, dass die Tradition -erschaffen von Fuchsnarbe- von einem aus seiner Familie in seine Pfotenspuren treten wird. Rußnebel würde für ihn, so viele Jungen in die Welt setzen, bis eines davon genauso ist wie Wolfssplitter und auch sein Lebenlang so bleibt. Farndorn schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Er kam am Zweibeiner-Nest vorbei. Ihm war es immer noch unheimlich, dort hineinzugehen. ,,Farndorn bist du es wirklich?" Überrascht hörte er vom Inneren des Zweibeiner-Nestes die Stimme seiner Mutter. Kisten standen vor einem vernebelten Fenster. Farndorn wollte draufspringen, doch es war nicht nötig. Der Haupteingang -eine alte verrostete Tür- öffnete sich und Rußnebels Kopf schaute heraus. ,,Du bist es wirklich. Komm doch rein. Du bist sicher hier, wegen eurer Abreise." Farndorn nickte. Vorsichtig folgte er Rußnebel in den Zweibeiner-Nest. Es war dunkel und leer, bis auf einigen Kisten und Überreste von Beutetieren. ,,Unser Lager wurde zerstörrt," miaute seine Mutter. ,,Es war erst vor einiegen Sonnenuntergängen geschehen,." ,,Wo ist Wolfssplitter?" Rußnebel zeigte auf einem Turm aus Kisten gestappelt vor einem Fenster mit dem Schwanz. Darauf konnte Farndorn mit zusammengekniffenen Augen einen wolfsgrauen Pelz entdecken. ,,Wer wagt es mich im Schlaf zu stören. Ich war gerade dabei, mich an meinem Vater zurächen, der seinen Vater veraten hatte. Schönes Blut floss von Kojotensterns Kehle auf meine Pfoten zu. Stolz blitzte in Fuchsnarbes Augen-" ,,Wolfssplitter," wurde er von Rußnebel unterbrochen. ,,Es ist unser Sohn." ,,Wenn das so ist." Sofort sprang Wolfssplitter von seinem Trohn hinunter. ,,Was führt dich so spät in der Nacht zu uns?" krächzte sein Vater mit ungewohnter rauer Stimme. Gähnend kratzte er sich mit der Hinterpfote hinters Ohr. Farndorn kicherte: ,,Ich dachte ein wahrer Mörder benötigt keinen Schlaf." Bevor Wolfssplitter antworteten konnte, zischte Rußnebel: ,,Deinem Vater geht es nicht gut. Durch dem Gewitter fing er sich eine Erkäktung ein." Farndorn mussterte seinen Vater genauer. Er endteckte eine triefende Nase, tränende Augen, schwache Muskeln, einen verflitztes ungepflegten Pelz, doch kein einziges Husten oder Niesen kam aus ihm heraus. ,,Ein Mörder zeigt sich niemals vor einem Gegner wie krank er ist," knurrte Wolfssplitter, als hätte er Farndorns Gedanken lesen können. ,,Fuchsnarbe sagte eins. Krank zu sein, bedeutet, dass mach schwach ist. Schwach bedeutet für uns schlecht für unsere Feinde allerdings gut. Du musst wissen, dass es viele starke Krieger nur auf schwache absehen. Genau wie kräftiger gesunder Raubvogel es auf kleinen schwachen Hasen absieht. Schwache Beute ist leichte Beute. Schwache Krieger sind leichte Gegner." Ein kurzes Niesen strömte aus Wolfssplitter hinaus. Sein Pelz hatte dabei zusammengezuckt. ,,Dir sieht es aber echt nicht gut aus." ,,Draußen geht es ihm noch schleckter, deswegen sind wir hier." Überrascht blitzten Farndorns Augen auf. ,,Du hattest mir doch erst vorhin erzählt, den Grund warum ihr hier wohnt, ist, weil euer Lager zerstörrt wurde." Rußnebel seuftzte: ,,Das stimmt. Unser Lager wurde zerstörrt, doch das Gewitter hat nicht nur unser Lager zerstörrt, sondern Wolfssplittter auch eine heftige Erkältung gegeben." Farndorn verstand es nicht: ,,Wie kann ein einziger Schauer jemanden krank machen. Du siehst auch kern gesund aus." ,,Das liegt daran, weil dein Vater voher schon oft im Regen unterwegs war. Mal wollte er einfach nur spazieren gehen, manchmal auch jagen. Du kennst deinen Vater. Er zeigt keine Scheu vor den Gefahren die ein Gewitter mit sich bringen kann. Ich war die meiste Zeit im Bau" Farndorn nickte: ,,Dann hatte Wolfssplitters Erkältung also angefangen, weil er mäusehrinig war und im Regen unbedingt raus musste, obwohl er selbst weiß, das Regentage Erkältungen mit sich bringen?" Knurren stieg aus seiner Kehle. Noch nicht mal er, war so mäusehirnig im Regen das Lager zu verlassen. Er hatte es mit seinen eigenen Augen gesehen, was das Gewitter mit Schneeschweifs Leben angestellt hatte, geschweige denn, dass von Pandase. Wolfssplitter war sein Vater, er will ihn nicht auch noch an dem Gewitter verlieren. Rußnebel legte ihren Schwanz auf seine Schulter. ,,Du kennst deinen Vater," wiederholte sie. ,,Nichts kann ihn aufhalten, noch nicht mal eine Erkältung." Farndorn seuftzte: ,,Die anderen werden sich Sorgen um mich machen." Er wollte schon zur Tür gehen, aber sein Vater rief: ,,Halt du bist doch nicht nur hergekommen um uns zu besuchen. Was wolltest du wirklich?" Wolfssplitter stand ihn bedrohlich nahe. Farndorn wich aus, er wollte nicht angesteckt werden. Der nächste Tag war noch nicht angebrochen. ,,Wir verlassen morgen vor Sonnenhoch unser Lager. Wir ziehen hinter dem Territourium des Feuerclans. Lasst euch nicht erwischen. Ich werde ich im Auge behalten." Wolfssplitter peitschte mit dem Schwanz: ,,Und ich hatte mich so sehr darauf gefreut, meine Krallen in einem oder mehrere Krieger zu schlagen." Rußnebel unterbach ihn: ,,Und riskierst dabei von einer ganzen Horde Clan-Katzen vernichtet zu werden?" ,,Sie hat Recht. Es wird niemand getötet, zumindest nicht während der Reise und vorallem nicht, wenn ich in der Nähe bin. Jeder weiß mittlerweile, dass ich euer Sohn bin. Sie würden denken, ich gehöre noch auf euerer Seite, aber das sollen sie nicht." ,,Verstanden. Ich werde mich um Wolfssplitter kümmern," versprach Rußnebel. Farndorn war schon vor der Tür angekommen. ,,Noch eine Bitte an euch: Wenn ihr meinen Clan-Gefährten auch nur einen Haar krümmt, habt ihr es mit mir zu tun. Zwar bin ich immer noch Teil eurer Familie, aber nicht mehr auf eurer Seite." Ohne ein weiteres Wort von seinen Eltern zu warten, stapfte er hinaus ins Freie. Der Vollmond sank allmählich zu Boden, die Sterne funkelden sehr schwach. Noch genügend Zeit für eine kleine Jagd. Farndorn dankte dem Mondclan dafür, dass die heutige Nacht eine friedliche regenlose war, außer für den Wasserclan. Pandase riskierte sein Leben für Farndorns Schülerin. Er kannte diesen schwarzweißen zotteligen älteren Wasserclan-Krieger nicht lange und war auch nie einer seiner besten Freunde, doch etwas würde er schon für ihn tun. Nämlich das gleiche, was er für Mohnpfote getan hatte. Farndorn kehrte ins Feuerclan-Territourium zurück. Er spitzte die Ohren. Ein Hase mümmelte an Kräutern herum, die vor dem Zaun des verlassenen Zweibeiner-Nestes lagen. Wahrscheinlich, das zu Haus von Tiny, Blitz und Emely. Soll ich ihnen von unserem Umzug erzählen und fragen, ob sie uns begleiten wollen, genau wie es Rotstreif mir vorhin vorgeschlagen hatte? Farndorn schüttelte den Kopf. Nein. Ich will sie nicht beim Schlaf zerstören. Außerdem hat Rotstreif gesagt, dass ich es unbedingt nicht tuen brauche. Er legte sich auf die Lauer. Eine Pfote vor die andere. Den Rücken schön flach Richtung Boden. Dann in unmittelbarer Nähe aufsetzen und dann springen. Farndorn erwischte den Hasen von hinten. Neugierig schnupperte er an die Kräuter die dort wuchsen. Scharfgarbe! Was wollte der Hase mit der Scharfgarbe? Farndorn schüttelte den Kopf. Schnell trappte er zurück ins Lager, bevor der nächste Morgen anbrach.

Kapitel 8

Der nächste morgen brach heran. Gemütlich erwachte Windfang aus seinem Schlaf. Regen tropfte durch den gesamten Kriegerbau. Einige Nester waren bereits leer, auf den anderen lagen noch zusammengerollte Pelze. Im Morgengrauen geschah ein Wunder: Ampferherz wurde Mutter. Rauchherz war die ganze Nacht über bei ihr gewesen. Als sie von der Großen Versammlung zurückkehrten, klagte Ampferherz ständig über Bauchschmerzen. Fast die restliche halbe Nacht hatten die Heiler damit verbracht Ampferherz bei ihrer Geburt zu helfen. Windfang konnte es sich alles mitanhören und Blitzschlag sich alles mitansehen. Vier Junge wurden geboren, zwei Weibchen und zwei Männchen. Ein Männchen und ein Weibchen sahen so aus, wie der Vater, hatte Blitzschlag ihn beschrieben. Das andere Männchen und Weibchen sahen so aus wie die Mutter. Der Name des hellgrauen Katers war Graujunges, das dunkelgraue Weibchen wurde Dunkeljunges genannt, die schildpattfarbende Kätzin hieß Buntjunges und der schildpattfarbende Kater Tupfenjunges. Windfang ging aus dem Kriegerbau. Kojotenstern und Glanzbrise kamen ihm entgegen zur Kinderstube. Blitzschlag schaute neugierig hinein, als der Anführer und seine Gefährtin hineinwollten. ,,Windfang die Jungen sind echt so süß. Ihre Namen passen zu ihrer Fellfarbe." Blitzschlag sprang zu ihm und ging mit ihm zum Frischbeutehaufen. Nachdem sich Windfang ein Bissen von der Drossel nahm, miaute: ,,Es ist wirklich toll wieder neuen Nachwuchs im Clan zu haben. Doch was ist wenn die Jungen die Reise, die wir nacher antreten werden nicht überleben?" Seine Schwester antwortete nicht. ,,Wir müssen sehr viele Pausen einlegen damit die Jungen trinken und schlafen können." Blitzschlag seufzte: ,,Kojotenstern wird es den anderen Clans bestimmt schon beibringen, dass unser Clan vor kurzem Nachwuchs bekommen hatte. Ich meine andere Clans müssten bestimmt auch noch Junge haben, die noch keine feste Nahrung zu sich nehmen dürfen, Älteste -die sich nicht sehr lange auf den Beinen halten können. Wir werden garantiert Pausen machen. Nicht nur die Ältesten, Kranken oder verletzten brauchen Pause, sondern auch Königinnin und deren Jungen." Windfang nickte. Kojotenstern sprang auf seinem Führersitz. ,,Alle Katzen, die alt genug sind ihre Beute selbst zu fangen, mögen sich hier beim Baumstumpf versammeln." Blitzschlag schluckte den letzten Bissen ihrer Maus hinunter. ,,Bestimmt erklärt er uns etwas über die bevorstehende Reise," vermutete sie. Die Ältesten krochen unausgeschlafen aus ihrem Bau. Die Schüler flitzten hellwach durch den Regen. Nachthimmel kroch aus der Kinderstube. Rauchherz, Tulpenblatt, Finkenjunges, Meisenjunges, Honigjunges und Hermelintanz folgten dem Heiler. Heckenweide kam gähnend aus dem Heilerbau heraus. Und die Krieger kamen aus allen Richtungen: Einige aus der Kinderstube, die anderen vom Trinkbach, einige waren auch schon auf der Lichtung und wieder andere kamen vom Tarnschlamm. ,,Wie ihr bereits wisst, beginnt heute am Sonnenhoch der Umzug. Ich werde jetzt schon mal einzellne Pattroulieen zusammenstellen, die zur Clan-Grenze gehen. Doch bis Sonnenhoch dauert es noch ein wenig. Ihr könnt euch davor ausruhen, auf der Jagd gehen, den Schülern Kampftechniken beibringen, wenn ihr wollt." Kojotenstern hielt inne, fuhr dann fort: ,,Nachthimmel, du und Heckenweide wie viele Krieger braucht ihr, um alle frischen Heilmittel zu tragen?" Der Heiler verschwand kurz in seinem Bau. ,,Vielleicht vier oder fünf," meinte der dunkelschwarze Kater. ,,Es sind zwar viele, doch sie sind nicht schwer." ,,Wir könnten doch diese Wassertransporter bauen und legen anstatt Wasser, die Kräuter hinein. Jede Sorte in einem Transporter," schlug Schattenwende vor. Der schwarze Kater hockte etwas weiter vor dem Kriegerbau, bei seinem Bruder Blattfall. ,,Dann heißen sie aber nicht mehr Wassertransporter, sondern Heilkräuter-Transporter." Kojotenstern schien diesen Vorschlag zu gefallen. ,,Gute Idee. Du, Blattfall, Distelblüte, Lichtglut und Ameisenherz, ihr seit dann für die Kräuter verantwortlich. Geht am besten sofort nach der Versammlung zum Fluss, wo ihr sonst immer die Transporter gebaut habt." Schattenwende nickte: ,,Du kannst dich auf uns verlassen." Kojotenstern schaute in die Runde. Sein Blick fiel auf Windfang. ,,Windfang, du führst eine Pattroulie zum Flussclan an. Nimm Glanzbrise, Farndorn, Mohnpfote und Brandpfote mit." Windfang nickte. Dann fiel Kojotensterns Blick auf Saatsprung. Der dunkelbraune Kater saß bei Farndorn, Aschenpfote und Mohnpfote. ,,Saatsprung, du gehst mit Aschenpfote, Moorzahn, Löwenschopf und Ahornflügel zum Erdclan." Der Anführer machte eine Pause. ,,Ich persönlich werde die Pattroulie zum Eisclan anführen. Blitzschlag, Rostpfote, Wespenstich, Rauchherz, ihr kommt mit mir." An seinem Stellverterter gewandt, miaute Kojotenstern: ,,Rotstreif, du hälst solange, die Stellung, während wir die Clans abhohlen. Wenn du willst kannst du, wenn wir weg sind dafür sorgen, dass die anderen von uns sich für den Umzug vorbereiten und meinetwegend auch schon losgehen." ,,Keine Sorge. Ich kriege das schon hin," versprach der Zweite Anführer. ,,Die Versammlung ist beendet!" Der Anführer sprang vom Baumstumpf. Während der Versammlung hatte Windfang garnicht bemerkt, dass es aufhörte zu regnen. Die blaugrauen Wolken zogen etwas weg und ließen die Sonne im Lager scheinen. Seine Clan-Gefährten nutzten die Sonne, um ihr teilweise nasses Fell zu trocknen. Doch wie lange bis es wieder erneut regnet? ,,Ich glaube Kojotenstern ruft mich." Blitzschlag riss Windfang aus seinen Gedanken. ,,Rostpfote, Wespenstich und Rauchherz sind auch schon da. Wahrscheinlich geht es um nacher." Windfang nickte: ,,Gut, dann trommle ich meine Begleiter zusammen." Er blickte sich um. Nachthimmel und Heckenweide gingen mit Schattenwende, Blattfall, Distelblüte, Lichtglut und Ameisenherz zum Heilerbau. Saatsprung befand sich mit Aschenpfote, Moorzahn, Löwenschopf und Ahornflügel in der Nähe der Brennelselnbarriere. Nur Windfang hatte seine Begleiter nicht bei sich. Glanzbrise, die sich noch kurz mit Kojotenstern unterhielt trappte geradwegs auf Windfang zu. Brandpfote saß mit Mohnpfote in seiner Nähe und Farndorn verpasste sich eine Fellpflege, an der selben Stelle, wo er auf der Versammlung bei Saatsprung, Aschenpfote und Mohnpfote saß. ,,Farndorn komm." Mohnpfote winkte ihren Mentor mit einem Schwanzschnippen herbei. ,,Also gut. Wir gehen bei Sonnenhoch, aber dann wenn es nicht regnet," erklärte Windfang. ,,Wie Kojotenstern schon sagte: wir werden auf ihrer Grenze auf sie warten. Es kann gut sein, dass der Flussclan dann schon auf dem Weg zu uns ist, wenn nicht dann müssen wir einfach warten." ,,Es dauert doch noch bis Sonnenhoch," miaute Brandpfote. ,,Zwar steht sie schon ziehmlich hoch oben, aber nicht ganz so hoch wie normalerweiße bei Sonnenhoch." Glanzbrise nickte: ,,Du hast Recht Brandpfote. Es dauert noch ein bischen bis Sonnenhoch. Was können wir dann machen?" Die graue Kätzin sah Windfang fragend an. Ihre eisblauen Augen funkelden, als ein Sonnenstrahl kurz drauf schien. ,,Ausruhen, etwas fressen, auf jeden Fall im Lager bleiben. Ich finde, wenn ihr auf Pattroulie oder zum Training geht, werdet ihr unterwegs zum Flussclan bestimmt müde sein." ,,Ich will aber noch trainieren. Es braucht auch nicht solange zu dauern." Brandpfote flehte ihn mit großen Augen an. Windfang seuftzte: ,,Na schön." ,,Wir bleiben solange hier," miaute Glazbrise und durchstöberte den Frischbeutehaufen. Windfang führte seinen Schüler zur Brennelsenbarriere. Die Erdclan-Pattroulie ließ sie vorbei. Dankend verneigte sich Windfang vor dem dunkelbraunen Kater. Aschenpfote, die vor ihrem Mentor saß, spähte über seiner Schulter: ,,Wo geht ihr hin?" ,,Kampftraining," antwortete Brandpfote seiner Schwester. Mit flehenden Augen sah Aschenpfote ihren Mentor an: ,,Dürfen wir mitmachen?" ,,Ich habe nichts dagegen," miaute Windfang. Aschenpfote sah zu Saatsprung. Der brauchte noch ne Weile, bevor er antwortete: ,,Nagut. Geht schon mal vor, ich komme nach so schnell wie möglich." Er wandte sich wieder seiner Pattroulie zu. Moorzahn, Löwenschopf und Ahornflügel waren alle bei ihm, nur Aschenpfote entfernte sich von der Pattroulie, weil ihr Mentor es ihr erlaubt hatte.

Kapitel 9

Nach einigen Schlücken Wasser, kam Blitzschlag von dem Farnbusch zurück. Kojotenstern rief alle Pattroulien zusammen. Es war Zeit, die anderen Clans abzuholen. Die Sonne stand hellerstrahlend am Himmel ganz oben. Weit und breit keine Wolken zu sehen. Nur bei der Zweibeiner-Siedlung Richtung Horizont hinter den Hügeln, waren noch einige dunkle Wolken versammelt. Schattenwende, Blattfall, Distelblüte, Lichtglut und Ameisenherz waren vorhin mit Heilkräuter-Transporter zurückgekommen, Heckenweide hatte sie begleitet und ihnen Anweisungen erteilt. Nachthimmel wollte wegen den Königinnin mit ihren Jungen und den Ältesten im Lager bleiben. Diese Transporter sahen viel kleiner aus als die wo man sonst Wasser hineintut. Es wahren eher Beutel bestehend aus Palmenblätter und Zweigen und Graßhalmen -die das ganze zubinden. Zwar weiß Blitzschlag nicht wie viele Sorten Kräuter in der Vorratskammer lagen, doch wenn schon mehr als zehn kleine Beutel vor dem Heilerbau lagen, mussten es schon eine Menge Kräuter geben. Der Duft von Ringelblumen, Schafgarben, Rainfarn, Brennelseln, Thymian, getrocknete Eichenblätter, Lavendel, Wachholderbeeren, Schattelhalm, Rainfarn, Huflatich, Ampfer, Kerbel, Katzenminze, Spinnenweben Borretschblätter und Große Kletten stiegen ihr in die Nase. Heckenweide hatte ihr oft über die Kräuter erzählt. Die Katzen, die die anderen Clans abholen sollten, machten sich zum Aufbruch bereit. Der Rest blieb im Lager. Die Ältesten erzählten sich in ihrem Bau noch eine letzte Geschichte, die Königinnin versorgten ihre Jungen noch ein letztes Mal in der Kinderstube mit Milch, die Heiler durchsuchten die Vorratskammer nach wahrscheinlich vergessenen Heilmitteln ab, die Krieger -die im Lager blieben- verstreuten sich irgendwo im Lager. Moosfeder, Tigersturm, Apfelduft, Distelblüte, Bussardwind, Adlerklaue, Rattenherz, Dachszahn, Ameisenherz, Blattfall, Schattenwende, Echsenlfucht, Graßherz und Lichtglut, gehörten zu den Kriegern, die im Lager bleiben mussten, bis Rotstreif ihnen ein Zeichen für den Aufbruch gab. Blitzschlag kam zu ihrer Pattroulie. Die Pattroulien für Flussclan und Erdclan verschwanden schon hinter der Brennelsenbarriere. Kojotenstern hatte sich noch kurz mit Rotstreif und Nachthimmel unterhalten. Die Pattroulie ging in der Brennelsenbarriere. Blitzschlag konnte ihren Bruder entdecken, wie er mit seiner Pattroulie den Sandweg am Erdclan-Territourium vorbeiging und sie konnte sehen, wie sich Saatsprung mit Aschenpfote, Moorzahn, Löwenschopf und Ahornflügel sich in Büschen am Monsterfarhweg versteckte und seine Augen auf Anzeichen von Erdclan hielt. Kojotenstern steurte auf dem Sandweg zu. Blitzschlag prüfte die Luft. Wolfsplitter und Rußnebel und sie kamen von ihrem Lager direkt auf uns zu. Wollen sie auch ihre Heimat verlassen? Zwar waren die noch zu weit weg, um Blitzschlag und die anderen einzuholen, bevor sie das Eisclan-Territourium erreichten, doch für Blitzschlags Augen waren sie nahe genug, so dass sie einen aus der Pattroulie die Krallen ins Fell schlagen konnten. ,,Alles in Ordnung?" Wespenstich schien es bemerkt zu haben, dass im Kopf seiner Freundin keine guten Gedanken wandeln. Das stimmte auch, doch sie wollte es ihm nicht sagen, zu mindest jetzt nicht. ,,Alles gut," versichterte Blitzschlag Wespenstich. ,,Ich musste nur daran denken, wie unser Lager nach der Überflutung aussehen wird und ob es überhaupt noch eine Möglichkeit gibt dort zu leben." Sie klang wie eine Schülerin, die Angst hatte alles zu verlieren, was sie geliebt hatte und dort noch nicht mal zur Kriegerin ernannt wurden war. ,,Ich lebe zwar länger als du im Feuerclan aber nicht solange wie meine Eltern, aber dennoch lebe ich hier schon solange, um zu wissen, dass es eine Möglichkeit geben muss, auf einer weiteren Chance um das Leben in diesem Ort fortzusetzen." Wespenstich legte seinen Schwanz auf Blitzschlags Schulter. Die anderen haben vom Gespräch nichts mitbekommen. Rostpfote hüpfte vor Aufregung hin und her. Die dunkelrote Kätzin konnte es wohl kaum erwarten, Goldpfote und Silberpfote wiederzusehen. Rauchherz war in Gedanken versunken. Er machte sich große Sorgen um Ampferherz und deren Jungen. Und Kojotenstern, tja, der machte sich keine großen Gedanken weder über der Reise mit den anderen Clans noch über die Gefahren, die während der Reise geschehen konnten. Blitzschlag setzte wieder ihre Seehkraft ein. Windfang, Brandpfote, Farndorn, Mohnpfote und Glanzbrise blieben am Ende des Sandweges ruckartig stehen. Das Wasser schien in letzter Nacht tiefer geworden zu sein, war aber kein Stückchen weiter gerutscht, denn es war noch an der selben Stell wie gestern. Blitzschlag scheuchte den Gedanken von gestern Abend weg. Niemand will so eine Versammlung nochmals erleben und auch den Tod von Pandase wollen oder können sie einfach nicht vergessen. Wespenstich ging schweigend neben ihr. Sie gingen am Erdclan-Territourium vorbei. Rindenstern, Blumenhalm, Pfützenpelz kamen gefolgt von ihren Clan-Gefährten aus ihrem Lager heraus. Unter ihnen konnte Blitzschlag drei winzig kleine Bündel sehen, die an Mäulern herumbaumelten. Beim genauen Hinsehen erkannte sie, dass Seerose zwei der Jungen trägt und Schmutzwind eines davon. Seerose war vorkurzem Mutter geworden und Schmutzwind Vater. Bernsteingesicht, Fleckenglanz, Tauwasser, Ginsterherz, Blütenfell, Schwanenfeder, Rankenschweif, Mausflügel, Amselfeder, Matschschweif, Gepardenpelz, Jaguarfell, Zinkhauch, Eisenglanz, Federpfote, Beerenpfote, Lerchenblatt, Weidenfarn, Graubart, Zackenstreif, Steinkralle, alle Erdclan-Katzen schlossen sich der Reise. Blitzschlag hoffte, dass auch alle Eisclan-Katzen sich der Reise anschließen werden und auch der komplette Wasserclan. Sie konzentrierte sich auf die Grenze des Eisclans. Bis jetzt nirgendwo Eisclan-Katzen. Sie richtete ihre Augen auf deren Lager. Alle versammelten sich um Federstern und Eichenschweif. Wahrscheinlich werden sie sich gleich auf dem Weg machen. Erleichtert seufzte sie auf, doch die Erleicherung verschwand, als sie wieder an Windfang dachte. Der Fluss war bisjetzt, dass gefährlichste was überquert werden musste, nicht nur für Feuerclan, Eisclan und Erdclan sogar auch für Wasserclan. Starke Wellen strömten aus der Richtung Ort des Bösens auf dem Wasserfall zu. Mutig watete Windfang auf dem Fluss zu. Seine Begleiter blieben hinter ihm. Etwas raschelte in den Gebüschen vom anderen Ufer und der Wasserclan kam zum Vorschein. Blitzschlag konnte noch die Trauer in den Augen von Waschbärfuß, Elsternfeder, Wieselauge und Vogelpfote erkennen. Sie gingen auf die Grenze des Eisclans zu. Wieder setzte Blitzschlag ihre Seehrakt in Bewegegung. Jetzt verließ der Eisclan soebend seine Heimat. Alle waren mitdabei. Erleichtert seuftzte Blitzschlag aus. Es dauerte nicht lange mit dem Warten schon war der Eisclan an seiner Grenze angelangt. ,,Sei gegrüßt Kojotenstern." Federstern winkte dem rotbraunen Kater mit ihrem Schwanz zu. Eichenschweif und ihr Bruder Brandwirbel standen neben ihr. Brandwirbel ist der etwas jüngere Bruder von Eichenschweif und Blumenlied. Er wurde erst geboren, als die beiden Kätzinin zu Schülerinin wurden. Als Eichenschweif und Blumenlied Kriegerinin wurden, wurde ihr Vater von einem Ast erschlagen. Als Brandwirbel mitten in der Ausbildung zum Krieger war, griff eines Nachts eine Wasserclan-Pattroulie an, wobei die Mutter getötet wurden war. Niemand hatte die Namen der Eltern, dieser drei Geschwister je erwähnt, geschweige denn die von Pandase, Waschbärfuß, Elsternfeder und Wieselauge. Es gibt viele Krieger, über denen man einfach zu wenig weiß. Egal ob es deren Eltern oder Geschwister sind, ob sie wirklich aus den Clans stammen oder ob sie außerhalb der Clans geboren wurden waren. Blitzschlag schüttelte den Kopf. Die Clans ins Sicherheit zu bringen, noch bevor der ganze Clan-Wald und die Lagers überfüllt mit Wasser sind, war von allen erstmal das wichtigste. Es wird noch die Zeit kommen, wo Blitzschlag über die Vergangenheit von Kriegern aus anderen Clans -über denen man zu wenig weiß- erfahrenen wird. Vielleicht kann ihr der Mondclan dabei helfen. ,,Hallo Blitzschlag!" Flammenlicht, Wolkensturm, Rauchluft und Eichenblatt kamen zu ihr. ,,Euch auch ein schönes Hallo," grüßte Blitzschlag Flammenlicht zurück. ,,Freud ihr euch auf der Reise?" Verbflüfft sahen sich die Geschwister an. ,,Uns freuen?" Wiederholte Eichenblatt. ,,Hast du vergessen was mit unseren Lagers passieren könnte, wenn wir uns vor der Überflutung verstecken?" Wolkensturm stupste seinen Bruder energisch an. ,,Die Frage hat sie bestimmt nicht ernst gemeint." Blitzschlag nickte. ,,Tut mir leid," flüsterte Eichenblatt. ,,Seitdem wir von der bevorstehenden Überflutung wissen, verstehe ich einfach keinen echten Spaß mehr." Verlgegend zog der graue Kater mit den braunen Schattierungen den Kopf ein. Blitzschlag konnte ihn verstehen. ,,Du machst dir Sorgen, darum wie das Lager nach dem Hochwasser aussehen wird und ob es sich überhaupt noch lohnt im eigenen Lager zu leben, geschweige denn im ganzen Territourium. Stimmt doch, oder?" Herausfordert sah sie den Kater an. Der nickte: ,,Ja." Holzweig hatte Blitzschlag und Eichenblatt anscheinend gehört, denn er spitze die Ohren und drehte sich zu ihnen um. ,,Ihr braucht euch keine schlechte Gedanken über die Überflutung und unsere Heimat zu machen," miaute der kleine dunkelbraune Kater. ,,Unsere Anführer werden bestimmt ab und zu Pattroulieen losschicken, die das Hochwasser beobachten sollen und überpfüfen werden, ob es wirklich noch Chancen gibt hier das Leben fortzusetzen. Natürlich könnte es ein paar Monde dauern, bis alle Lager kommplett überflutet wurden sind und auch ein paar Monde bis das Wasser wieder verschwindet." Die Worte von Eichenblatts ehemaligen Mentor klagen logisch. Denn wer weiß, was mit unserer Heimat geschehen wird, wenn gar keine Pattroulien losgeschickt werden? ,,Seit ihr bereit?" Kojotenstern, der sich mit Federstern, Eichenschweif und Steinglanz unterhalten hatte, setzte eine Pfote auf dem Sandweg, bereit zum Aufbruch. Windfang, Brandpfote, Farndorn, Mohnpfote und Glanzbrise stießen zu ihrem Anführer, gefolgt vom Wasserclan. All ihre Pelze waren nass, bisauf die der fünf Feuerclan-Katzen, die sie abholen sollten. Sie mussten wohl am Ende des Sandweges angehalten haben und als sie eine oder mehre Wasserclan-Katzen entdeckt hatten, gaben sie ihnen ein Zeichen, dass sie kommen konnten. Windfang reihte sich neben ihr ein. ,,Das ging ganz schön schnell, als ich dachte," miaute er. ,,Ob Saatsprung und seine Begleiter schon längst auf dem Weg zum Treffpunkt sind?" Das war eine Frage, die Blitzschlag nur mithilfe ihrer Seehkraft beantworten konnte. Sie entdeckte Saatsprung, Aschenpfote, Moorzahn, Löwenschopf und Ahornflügel gingen mit samt des Erdclans neben dem Trinkbach her und hatten sich gerade den Rest des Feuerclans eingeholt, der von Rotstreif und Tigersturm geführt wurde. Nachthimmel und Heckenweide hatten ihre Augen vorallem auf die Ältesten und den Königinnin mit ihren Jungen gerichtet. Viele Katzen trugen Kräuter im Maul. Auch der Erdclan hatte seine Kräuter mitgenommen. Windfang stupste Blitzschlag an. Der halbe Eisclan war schon auf dem Sandweg. Vom Wasserclan war auch nichts mehr zu sehen, denn sie hatten gerade das Territourium des Erdclans erreicht. Auch Kojotenstern, Glanzbrise, Rauchherz, Wespenstich, Farndorn, Mohnpfote, Brandpfote und Rostpfote reihten sich hinten ein. ,,Kommt ihr?" Glanzbrise hatte gemerkt, dass Blitzschlag und ihr Bruder felhten. Sofort eilten sie herbei. Nun ging die Reise los. Naja, eigentlich erst dann wenn sie den Treffpunkt erreicht haben. Schließlich wollten sie mit allen Clans zusammen nach einer zweiten Heimat suchen, in der sie sogut leben konnten wie hier. Vielleicht bekommt Blitzschlag nächste Nacht ein Traum vom Mondclan, der ihnen eine neue perfekte Heimat zeigen kann.

Kapitel 10

Farndorn hatte sich ganz hinten eingereiht. Er wollte wissen, wo sich seine Eltern befinden. Er wollte nicht riskieren, dass sie von den anderen entdeckt werden, sonst könnte es am Ende noch zu einem Kampf kommen. Und er wollte nicht, dass er die Schuld dafür bekam, dass Wolfssplitter und Rußnebel ausgerechnet in der gleichen Richtung reisen, wie die Clans. Denn wer sonst hätte es Wolfssplitter und Rußnebel erzählt? Jeder weiß, dass selbst sie nicht mäushernig sind und den Feuerclan ausspionieren würden. Für sowas waren sie nicht fähig, denn sie wüssten was passiert, wenn sie beim spionieren erwischt werden. Farndorn war der einzigste der bisauf Silberstachel einen engen Kontakt zu Wolfssplitter hatte. Noch nicht mal mehr Kojotenstern oder Glanzbrise -Wolfssplitters Eltern- machten sich auch überhaupt keine Gedanken um ihren Sohn. Außerdem möchte Farndorn, dass seine Eltern mitkämen, denn genau wie die Clans waren auch sie von der Gefahr des Hochwassers betroffen und genau wie die Clans benötigten sie eine zweite Heimat. Sie hatten das gleiche Recht zu leben, wie alle anderen auch. Er blieb zurück. Niemand schien mitzubekommen, dass sich Farndorn von der Gruppe entfernte, weder Blitzschlag noch Windfang oder Mohnpfote. Er verschwand im Gebüsch und befand sich nun im Ort des Bösens. Mit zusammengekniffenen Augen konnte er den wolfsgrauen Pelz seines Vaters und der hellgraue Pelz mit schwarzen Tupfen seiner Mutter leuchtete unter den Sonnenstrahlen sehr hell. Wolfssplitters grüne Augen fuhren zu Farndorn herum. Er stupste Rußnebel an. Auch ihre hellblauen Augen sahen direkt in Farndorns Richtung. Er drehte sich um. Die Clans schienen außer Reichweite zu sein. ,,Wolfssplitter! Rußnebel!", rief er seinen Eltern leise zu sich. ,,Was ist?" fragte Rußnebel. Farndorn hatte es vergessen, was er seinen Eltern sagen wollte. Er zögerte. ,,Ihr solltet wissen, dass ich alles tun werde damit ihr nicht zu nahe an den Clans herankommt. Ich werde mich auch persönlich zwischen euch und den Clans dazwischen stellen. Ich will, dass es noch zu einem Kampf kommt, dabei haben wir genug Probleme mi der bevorstehenden Überflutung. Ich schaue auch öfter nach, was ihr während den Pausen treibt. Ich möchte zwar, dass ihr mitkommt, doch ich möchte nicht, dass die anderen es herausfinden, dass ihr mitgekommen seit." Wolfssplitter legte seinen Kopf schief und nieste. Die Erkältung war noch nicht ganz weg, aber er fühlte sich viel besser an, als gestern Nacht. Nur seine Nase tropfte und seine Augen tränten, sonst schien ihm einigermaßen besser zu gehen. ,,Worauf willst du hinaus." Ein kleiner Husten unterbrach hin. ,,Wie gesagt, es soll kein Kampf zwischen euch und den Clans gibt. Ich weiß genau, dass ihr es vorallem auf Kojotenstern und Rotstreif abgesehen habt, um ihre Plätze ein zunehmen. Doch ich persönlich werde dafür sorgen, dass ihr außer Reichweite der Clans bleibt, sonst werdet ihr die Reise nicht lebend überstehen. Und glaubt mir ich töte meine eigenen Eltern nur ungern." Ohne ein weiteres Wort rannte Farndorn davon. ,,Aber wenn du uns nicht töten willst, wieso bist du dann auf der Seite der Clans?" Farndorn blieb stehen. Damit hat er nicht gerechnet. Kojotenstern tötete seinen Vater, weil er auf der Seite des Feuerclans stand. Er verbannte Wolfsplitter, weil dieser auf der Seite von Fuchsnarbe war. Wolfssplitter selbst wird Kojotenstern töten, weil dieser nicht in die Pfotenspuren von Fuchsnarbe getreten war und um sich selbst zu rächen, weil sein eigener Vater ihn schon als Junges in Verbannung schickte. Alles hatte eine Gemeinsamkeit die Wahl zwischen Gut und Böse. Fuchsnarbe und Wolfssplitter hatten sich für das Böse entschieden, obwohl sie als Clan-Katzen geboren wurden. Kojotenstern wurde als Bösewicht geboren, entschied sich aber letzendlich als loyaler Clan-Krieger. Bei Farndorn war es eine Mischung aus beidem. Eine Hälfte von ihn fühlte sich immer noch böse an, die andere Hälfte war gut. Er möchte seine Eltern nicht töten, weil er Angst hatte. Sie könnten seine eigenen Jungen -wenn er überhaupt welche wollte- auf deren Seite ziehen. Er wollte den Vater seines Vaters nicht töten, weil sonst wie Silberstachel wegen Hochverrats verbannt wird. Er seuftzte: ,,Weil ich weder, wie du noch wie Fuchsnarbe bin." Er hatte sich entschieden. ,,Lieber bin ich wie Kojotenstern und seine Brüder. Ich würde alles tun um den Feuerclan vor euch zu beschützen, selbst wenn es mein Leben kostet." Das Fell von Rußnebel sträubte sich. ,,Soll dies eine Drohung sein?" Katzenmiaue ertönte. Farndorn musste sich beeilen, er war schon viel zu lange von den Clans getrennt. ,,Und wie." Ein Knurren stieg aus seiner Kehle. ,,Wenn ich mich für eine Seite entscheiden muss, dann ist es die gute Seite." Er sprang zurück ins Gebüsch und störmte davon. ,,Vergisst nicht. Ich behalte euch beiden im Auge!" hatte er seinen Eltern noch hinter gerufen, bevor er sich von ihnen trennte. Nun weiß er wohin sein Herz gehörte. Zwar will er seine Eltern nicht töten, will aber dennoch nicht auf ihrer Seite sein. Er erreichte das Territourium des Feuerclans. In der nähe des verlassenen Zweibeinernestes entdeckte er Windfang, Brandpfote und Wespenstich. Sie saßen da vor dem Zaun, als würden sie Wache halten. Oder hatte Kojotenstern etwa gemerkt, dass ich nicht bei ihnen war und hatte einige geschickt, die auf mich warten? Er schluckte. Er wollte ihnen nicht erzählen müssen, dass er bei Wolfssplitter und Rußnebel war. ,,Was macht ihr hier." Schweiß floss von seiner Stirn. ,,Warum sitzt ihr da, als wartet ihr auf jemanden?" Windfang sah in mit düsteren Augen an. ,,Wenn mit uns gekommen wärst, wüsstest du es," knurrte er. Wespenstich peitschte mit dem Schwanz. Der schwarze Kater seuftzte: ,,Kojotenstern ist im Zweibeiner-Nest. Rauchherz und Glanzbrise sind bei ihm. Die anderen sollten schon weiter ziehen." Farndorn legte den Kopf schief. ,,Und wieso, könnt ihr nicht einfach weiter gehen." Brandpfote zog seine Krallen ein und aus. ,,Wüsste ich auch gerne." Sein Mentor gab ihm einen leichten Klapps hinters Ohr. Verärgert rieb der rotbraune Kater sein Ohr. ,,Wir sollen einfach nur Wache halten, mehr nicht. Denn wer weiß, vielleicht könnten dort neue Katzen leben, die unsere Gefährten etwas antun würden." Da hatte Windfang nicht ganz unrecht. Wespenstichs Augen wurden groß. ,,Wieso sitzen wir hier wie angewurzelt?" ,,Weil wir nicht nur die Verstärkung für einen wahrscheinlichen Kampf sein werden, sondern wir müssen auch noch auf ihn hier warten." Der blauschwarze Kater schlug seinen Schwanz gegen Farndorns Wange und traf mit der Spitze fast sein Auge. Windfang zog eifrig sein Schwanz weg. ,,Tut mir leid," murrmelte er. Farndorn schüttelte sich. ,,Nicht schlimm. Habe es sowieso verdient, weil ihr auf mich warten musstet." Brandpfote sah ihn mit seinen hellbraunen Augen an. ,,Und wo genau warst du und warum hast du solange gebraucht?" Farndorn schluckte. Auch Windfang und Wespenstich sahen ihn an, als dachten sie genau dasselbe wie der Schüler. ,,Ich -ich, hatte irgendwie etwas Heimweh bekommen," fing er schließlich mit der Erklärung an. ,,Ich wollte meine alte Heimat besuchen, wo ich geboren wurde und auch meine Eltern wollte ich noch ein letztes Mal sehen." ,,Stimmt du bist doch als Einzellläufer in unserem Lager gekommen." Brandpfote schnippte mit dem Schwanz. ,,Ich glaube da war ich noch ein Junges." Windfang nickte: ,,Gut erkannt, Brandpfote." An Farndorn gewandt miaute er: ,,Lass die Vergangenheit ruhen und konzentriere dich auf die Zunkunft. Überlass deinem Herzen was es will, nicht deinen Kopf oder Verstand." Mitgefühlt stieg in dem blauschwarzen Kater auf, als er seinen Schwanz auf Farndorns Schulter lag. ,,Deine Vergangenheit war schon schlimm genug und jetzt schau was aus dir geworden ist. Du bist einer von uns und dass wahrscheinlich nicht nur vom Geruch sondern auch vom Herzen." Er klang wie ein echter Anführer. ,,Es gibt viele in unserem Clan, die von wo anders herkamen, also Rauchherz, Schneeschweif und Kojotenstern. Sie alle hatten unterschiedliche Vergangenheiten, einige gut einige nicht so gute. Doch etwas hat sie alle zu uns geführt. Und zwar ihr Herz. Es hat ihnen beigebracht, die Vergangenheit ruhen zu lassen und in die Zukunft zu blicken." Windfang hatte Recht. Farndorn war selbst einer wie Kojotenstern und dessen Brüder es waren. Genau wie er verließ Kojotenstern den Ort des Bösens und wuchs im Feuerclan zu einem loyalen Krieger heran. Er tötete seinen Vater und wurde dadurch immer angesehner und letzendlich auch zum Zweiten Anführer. Und nun was war aus ihm geworden? Ein wahrer Anführer, der von allen respektiert wird. Kojotenstern konnte auch seine Brüder davon überzeugen, Teil des Feuerclans zu sein. Auch sie ließen ihre Vergangenheit ruhen und konzentrierten sich auf ihre Zukunft. Schneeschweif war ein Hauskätzschen, auch sie wurde aufgrund ihres Herzens zu einer loyalen Feuerclan-Kriegerin, genau wie ihr Bruder Rauchherz. Als Farndorn an Schneeschweif dachte, musste er plötzlich an ihrere Warnung denken. Silberstachel wird mit einer Horde von gefährlichen Katzen mit den Clans reisen. Die schneeweiße Kätzin gab ihn, Windfang und Blitzschlag den Auftrag diese Katzen von den Clans fernzuhalten. Seine Eltern konnte Farndorn hoffentlich überzeugen, dass sie sich besser nicht an den Clans näher heran wagen sollten. Aber bei Silberstachel wird es nicht so einfach werden. Besonders weil Farndorn befürchtet, dieser Kater würde ihn und Windfang rächen wollen, weil sie für seine Verbannung verantwortlich waren. ,,Alles in Ordnung?" Rauchherz kam vom Zaun runtergesprungen und schien Farndorns besorgtes Gesicht gesehen zu haben. Schnell schüttelte er es weg. ,,Alles in Ordnung," versicherte er. ,,Ich war grad nur in Gedanken versunken." Ob Windfang und Blitzschlag auch Schneeschweifs Warnung erhalten hatten? Wissen die Geschwister auch was zu tun ist? Seine Gedanken verschwanden, als er drei Fremde Katzen hinter Kojotenstern vom Zaun sprangen. Glanzbrise blidete den Schluss. Beim genauen Hinsehen erkannte Farndorn ein winziges maunzendes oranggelbes Fellbündel zappelnt im Maul der rabenschwarzen Kätzin. ,,Halt still Simba," nuschelte die Kätzin mit zusammengebissenen Zähnen. Ein weiters Junge im Maul der kleinen grauen Kätzin zappelte ebenfalls und miaute klagend. Es war hellgelb. ,,Das selbe geht für dich Nala," zischte die rabenschwarze Kätzin. ,,Die sind ja niedlich." Brandpfote wagte sich näher an Simba heran, um es zu beschnuppern. Angewiedert zuckte er zusammen. ,,Igitt Hauskätzchengeruch." Er rüpfte die Nase. Farndorn gab ihm einen kleinen Klapps hinters Ohr. ,,Nicht so unhöflich," zischte er. Die rabenschwarze Kätzin legte Simba auf dem Boden ab, um sprechen zu können. ,,Ach, macht doch nichts. Sein und Nalas Vater war ein Hauskätzchen. Sein Name ist Kim." ,,Wieso war?" fragte Wespenstich neugierig. ,,Ist er tot oder hat er sein Leben als Hauskätzchen aufgeben." Die rabenschwarze Kätzin seuftzte: ,,Er iwar vor andernhalb Monden zu einem Einzelläufer geworden. Seine Zweibeiner hätten ihr Nest verlassen, wegen der bevorstehenden Überflutung verlassen. Eigentlich wollte Kim mitkommen, doch sie waren schon weg. Unsere Jungen wurden am jenen Tag geboren und er wollte sie sehen. Am nächsten Morgen, um Sonnenhoch ist er gegangen, kam aber am selben Tag in der Nacht zurück un berichtete mir, dass seine Zweibeiner ihn vergessen hätten und dass er von nun an ein Einzelläufer sein wird. Ich hatte ihn angeboten bei mir Tiny und Blitz zu leben, doch er lehnte es ab. Er hatte bereits seinen Bruder Dusty versprochen bei ihm zu wohnen. Dusty hatte das selbe Schicksal erlebt wie Kim, bloß noch einen Mond eher. Bis jetzt habe ich nichts von Kim gehört oder gesehen." Tröstend legte Blitz seinen Schwanz auf der Schulter der rabenschwarzen Kätzin. ,,Mach dir keine Sorgen um Kim, Emely. Bei seinem Bruder ist er bestimmt gut aufgehoben. Vielleicht hat er auch schon eine neue Familie bekommen." ,,Oder vielleicht wirst du ihn zufällig auf unserer Reise treffen," wandte Brandpfote ein. ,,Du könntest Recht haben," miaute Emely. ,,Wenn die Zweibeiner Kims Heimat verlassen haben, könnten es auch bald Kim und Dusty tun. Die Frage lautet, allerdings, ob sie wirklich den selben Weg einschlagen werden wie wir." Rauchherz wirkte ungeduldig. ,,Können wir nicht unterwegs weiter darüber reden. Wir wollen nicht, dass die anderen auf uns warten müssen." ,,Du hast Recht," miaute Glanzbrise und deute mit dem Schweif zum Himmel. Die ersten grauen Wolken bedeckten wieder den schönen blauen Himmel. Erste Donnergeräusche ertönten aus der Ferne Richtung Horizont. ,,Wir müssen die anderen eingeholt haben, bevor die nächsten Regentropfen herunter prasseln." Emely und Tiny packten wieder Simba und Nala am Nackenfell. Blitz rannte ihnter ihnen her. Windfang und Brandpfote bildeten den Schluss. Farndorn und Wespenstich rannten gemeinsam hinter Kojotenstern und Glanzbrise her.

Kapitel 11

,,Da seit ihr ja endlich!" Beinahe wäre Blitzschlag mit ihrem Bruder zusammengestoßen, konnte sich noch aber bremsen, als sie die Winzlinge an den Münden von Tiny und Emely baumeln sah. Windfang erklärte ihr, wer sie sind und wer der Vater war. Blitzschlag staunte nicht schlecht. ,,Rotsreif wollte grad den Befehl geben, dass wir uns in den nächstgelenden Wald zurückziehen." ,,Warum?" fragte Brandpfote. Völlig erschöpft, ,ließ er sich auf dem Boden nieder. ,,Hast du schon mal nach oben gesehen?" riet Blitzschlag dem rotbraunen Kater. ,,Die Wolken haben vorhin schon erste Anzeichen auf einen weiteren Regenschauer gemeldet." ,,Wieso bleibt ihr nicht dadrin?" Blitz deutete mit seinem Schweif auf dem Lager von ehemaligen Stammeskatzen. ,,Sieht so aus wie euer Lager und hat bestimmt auch Baue." ,,Genau." Heckenweide stieß zu ihnen. ,,Doch sie sind viel zu klein und zu eng um alle Clans in allen Bauen unterbringen zu können. Und uns aufteilen, dass eine Hälfte im Wald Schutz vor dem Regen sucht und die andere Hälfte macht sich in den Bauen gemütlich, wollen wir auch nicht. Denn Rindenstern, Federstern und Maulwurfstern fänden es besser, dass wir alle zusammenbleiben. Rotstreif war auch erst für Nachthimmels Idee." ,,Lass micht mal mit ihnen reden." Kojotenstern rannte an Heckenweide vorbei und verschwand im Eingang, der vor einigen Monden von Windfang, Blitzschlag und Farndorn errichtet wurde. ,,Wer sind die." Heckenweide hatte die Jungen entdeckt. ,,Simba und Nala, die Jungen von Emely," miaute Glanzbrise, als sie an der jungen Heilerin vorbeiging. ,,Ich gehe zu Kojotenstern. Kommt ihr mit?" Fragend sah sie über der Schulter zurück. ,,Wir kommen," miaute Wespenstich. Farndorn, Rauchherz und Brandpfote schlossen sich ihm an. Blitzschlag und ihr Bruder blieben bei Blitz, Emely, Tiny, Simba und Nala zurück. Blitzschlag merkte, dass mit ihnen irgendetwas nicht stimmte. ,,Was ist mit euch los? Ihr seht so aus, als hättet ihr noch nie Clan-Katzen gesehen." ,,Es ist wegen meinen Jungen," begann Emely. ,,Ich -ich will nicht, dass, wenn sie so viel Zeit bei euch Clan-Katzen verbringen und auch irgendwann so sein wollt wir ihr." Windfang sah verwundert aus. ,,Wieso?" ,,Weil ich sie dann nie wieder sehen werde. Ich kann einfach nicht mein Lebenlang in einem Clan-Lager leben. Ich bin nunmal dafür geboren in einem Zweibeiner-Nest zu leben und ich möchte, dass es auch so mit meinen Jungen bleibt." Blitzschlag stieß einen Seufzer aus. ,,Denk doch mal nach, Emely. Jeder kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Das hatte es auch bereits bei Kojotenstern, Rauchherz, Schneeschweif und Farndorn geklpatt. Sie wollten auch erst so leben wir ihre Eltern, haben dann aber doch ihre eigenen Entscheidungen getroffen." Sie legte ihren Schwanz auf Emelys Schulter. ,,Wenn deine Jungen darauf bestehen zu einem Clan zu gehören, dann lasst sie. Es ist deren eigenen Entscheidung. Aber wenn sie mit dir zurückkommen wollen, dann wollen sie auch so wie du leben." ,,Wenn die Jungen in einem Clan z.B. in eurem leben wollen, wer säugt sie dann?" fragte Blitz. ,,Ihr habt Emely gehört. Sie möchte nicht ihr Lebenlang in einem Clan-Lager blieben. Genauso wenig, wie Tiny und ich. Und nur dort zu bleiben, bis die Jungen reif sind, um Schüler zu werden, dauert schließlich Monde." Emely nickte. ,,Lass uns doch erstmal rein gehen. Wir werden sehen, wie gut sich deine Jungen mit den anderen Jungen verstehen." Windfang stand vor dem Eingang. ,,Ich habe noch nicht mal ein Wörtchen von ihnen gehört. Vielleicht hast du doch noch Glück und deine Jungen wollen bei dir bleiben." Blitzschlag stimmte Windfang mit einem Nicken zu. ,,Und wenn sie Krieger werden wollen, dann sind sie im Feuerclan gut aufgehoben. Die Königinnin, die wir zurzeit haben, haben genug mit ihren eigenen Jungen zu tun. Doch es lässt sich bestimmt eine Möglichkeit finden, dass Simba und Nala genug Milch bekommen und schön groß und stark werden." Emely senkte ihren Kopf. ,,Es stimmt. Der Nachwuchs soll seine eigenen Entscheidungen für seine Zukunft treffen. Sie können ruhig, dass sein, was sie selbst sein wollen und nicht was ihre Eltern für ihnen immer als das beste gehofft hatten." Die rabenschwarze Kätzin packte Nala und Tiny hatte bereits Simba gepackt. Zögernd gingen die drei Einzellläufer Blitzschlag und Windfang hinter her. ,,Wo sind denn alle?" Blitz sah überrascht aus. Geschnarche ertönte aus verschiedenen Bauen. Tiny musste kichern: ,,So wie es aussieht konnte Kojotenstern allen davon überzeugen hier zu bleiben." Wespenstichs Kopf kam aus einem Bau, der die Größe eines Kriegerbaus hatte, heraus. ,,He," zischte er. ,,Was steht ihr hier noch so herum? Ihr wollt doch keine Erkältung einholen." Er winkte ihnen mit seinen Schwanz zu sich. ,,Ihr gibts noch genügend Platz. Der Bau sieht von innen größer aus als von außen?" Blitz, Tiny und Emely wechselten Blicke. Windfang verdrehte die Augen. ,,Gibt es ein Bau, wo nicht so viele Krieger oder Schüler sind?" Wespenstich sah ihn ahnungsols an. Er seufzte: ,,Nicht wegen Blitzschlag und mir, sondern derendwegend." ,,Ganz vergessen. In dem Bau rechts neben diesem, wimmelt es nur fast so von Königinnin und ihren Jungen. Deine Jungen werden bestimmt dort Freunde finden," miaute der schwarze Kater an Emely gewandt. ,,Na gut." Sie wirkte zwar nicht grad beeindruckt, doch dann musste sie an Blitzschlags und Windfangs Ratschläge nachdenken. ,,Wenns dir nichts ausmacht, bleiben wir bei ihnen," miaute Windfang. Wespenstich nickte und zog sich wieder zurück. Tatsächlich, alle Königinnin befanden sich im Bau. Tulpenblatt mit Honigjunges, Fichtenjunges und Meisenjunges. Ampferherz mit Graujunges, Dunkeljunges, Buntjunges und Tupfenjunges. Seerose mit Eulenjunges, Schlagenjunges und Käferjunges. Hirschschwinge mit Eichhornjunges, Blaujunges, Mausjunges und Schwarzjunges. Farnschweif mit Nebeljunges, Eisjunges und Schimmerjunges. Und Frosteis mit Kerbeljunges und Borretschjunges. Sogar Hermelintanz lag eng zusammengerollt zwischen Tulpelblatt und Ampferherz. Auf der anderen Seite entdeckte Blitzschlag einen kleinen Haufen von Schülern. Unter ihnen entdeckte sie Brandpfote, Mohnpfote, Vogelpfote, Bernsteinpfote, Federpfote und Beerenpfote. Alle waren am schlafen, bisauf die meisten Jungen, die gierig an den Zipfen ihrer Mütter hermachten. Der Bau war groß genug. Fast die Hälfte davon war noch frei. Im Gegensatz zu den anderen Baus, die Blitzschlag und Windfang vorhin durchgescheckt hatten, war dieser am leersten. ,,Alle Katzen, die alt genug sind ihre Beute selbst zu fangen, mögen sich auf dieser Lichtung versammeln!" Kojotenstern eröffnete mal wieder eine Clan-Versammlung. Gemütlich reckte und streckte Blitzschlag sich. Alle Schüler hatten sich bereits auf der Lichtung versammelt, auch Rostpfote, Brandpfote, Zapfenpfote, Kastanienpfote, Eichelpfote, Goldpfote und Silberpfote hatten sich auf der Lichtung versammelt, und kämpften spielierisch miteinander. Auch einige Mentoren waren in ihrer Nähe, unteranderem Elsternfeder -Vogelpfotes neue Mentorin, Rostbrand, Farnenlicht, Dämmerglut, Farndorn, Saatsprung und Blütenfell. Blitzschlag stieß ihren Bruder an. Als sie aus dem Bau traten, war die Lichtung noch voller und enger, als vor einigen Herzschlägen. Alle, bis auf die Königinnin und Ältesten hatten sich bei den Anführern und ihren Stellvertretern versammelt. ,,Bevor wir weiter ziehen, wäre es garnicht schlecht, wenn jeder, der will, vorher etwas im Magen bekommt," begann Federstern. ,,Wir hatten uns gedacht, dass Blitzschlag, Rostpfote, Windfang, Brandpfote, Glanzbrise, Ameisenherz, Dachszahn, Bussardwind, Tigersturm, Ahornflügel für den Feuerclan jagen," fuhr Maulwurfstern fort. ,,Blumenhalm, Federpfote, Fleckenglanz, Tauwasser, Bernsteingesicht, Amselfeder, Schmutzwind, Schwanenfeder, Gepardenpelz und Zinkhauch für den Erdclan. Elsternfeder, Vogelpfote, Waschbärfuß, Wolfsfleck, Rostbrand, Kastanienpfote, Weißdorn und Bernsteinpfote für den Wasserclan. Eichenschweif, Dämmerglut, Goldpfote, Gletschertau, Weißflamme, Silberpfote, Blattvogel, Salbaiglut, Rauchluft und Wolkensturm für den Eisclan." Alle, die Maulwurfstern beim Namen genannt hatten, nickten. Andere murmelten enttäuscht vor sich hin, besonders die Schüler. ,,Ich kann eure Enttäuschung verstehen," miaute Rindenstern, der von allen Anführern noch kein einziges Wort von sich gab. ,,Dafür kommen, die anderen während unsere nächsen Pause an der Reihe. Wir werden sehr viele Pausen machen, denn unsere Gründer, hatten uns allen gestern Nacht im Traum eine Heimat gezeigt, die genau so aussieht, wie unsere, bloß neurer." Blitzschlag und Windfang wechselten Blicke. Auch andere Katzen redeten verwundert und überrascht durcheinander. Kojotenstern miaute sie zur Ruhe. ,,Es liegt nicht sehr weit von hier entfernt," ergänzte der Feuerclan-Anführer. ,,Vielleicht einen halben oder dreiviertel lange Mondreise. Nach dem Wald, gegenüber unseres Clan-Waldes kommen nach einigen Tagesreisen, gefährliche Berge. Nachdem wir sie sicher überquert hatten, kommt erstmal kein Wald mehr. Dann müssen wir einen Weg finden, um an einem großen See vorbeizukommen. Dort sollten sich oft Zweibeiner mit ihren Jungen aufhalten, denn gar nicht weit vom See entfernt befindet sich eine mittelgroße Zweibeiner-Siedlung. Die ist allerdings einfach zu überqueren, wegen den Zäunen, die sie sich um sich herum hat. Dann kommt ein richtig großer Monsterfahrweg, noch größer und gefährlicher als der Monsterfahrweg zwischen unserem und Erdclans Territourium. Und dann weitere Tagesreisen, kommt schon das erste Lager." ,,Sieht dieser Clan-Wald wirklich ganz genauso aus, wie unserer?" fragte Sturmflut. ,,Naja," miaute Federstern. ,,Etwas anders sieht es schon aus. z.B. gibt es dort eine Höhle, und innen drin einen Stein. Sie sollten Anführer berühren, um vom Mondclan ihre neun Leben zu erhalten. Junge um zu erfarhen, ob sie Krieger- oder Heilerschüler werden sollten. Und Schüler, um vom Mondclan als vollwertige Krieger oder Heiler willkommen heißen. Der Versammlungs befindet sich dort ganz in der Nähe. Nur ein kleiner Monsterfarhweg trennt die beiden. Sonst ist eigentlich alles gleich. Der Fluss kam vom See. Er ist also viel länger, als unserer. Aber wieso euch alles jetzt schon erzählen, wenn ihr es sowieso bald mit eigenen Augen sehen werdet. Glaubt uns, dieser Ort ist zwar nicht unsere Heimat, aber man kann sich daran gewöhnen. Der Mondclan hatte diesen Ort eigenhändig für uns erschaffen und das vor nicht allzulanger Zeit." Die Katzen nickten, verständnisvoll. ,,Die Versammlung ist hiermit beendet," miaute Mauluwrfstern. Der Reihe nach verließen die Jagdpattroulien in ihren Clans das Lager. ,,Welcher Clan soll wo jagen?" fragte Amselfeder. Blitzschlag schaute sich um, doch ehe sie antwortete miaute Dämmerglut: ,,Wie wäre es wenn der Feuerclan dort jagt." Er zeigte mit seinem Schwanz Richtung Clan-Wald. ,,Also in der Nähe seines Territouriums. Der Erdclan jagt dort, wo zwei Baumstümpfe nebeneinander liegen. Der Wasserclan jagt im gegenüberliegenden Waldgebiet vom Feuerclan. Und wir -der Eisclan- kann im Waldgebiet gegenüber dem Erdclan jagen." Blitzschlag überlegte. Die Wiese mit dem Lager sah aus wie ein Kries, umgeben von vier kleinen Waldgebieten mit verschiedenen Eingängen. Dämmergluts Vorschlag war gar nicht mal so schlecht. ,,Gut." Sie stimmte dem dunkelgrauen Kater zu. ,,Ich finde, so machen wir das." Auch die anderen nickten zustimmend. Zum Glück gab es keine Proteste. Die Katzen besonders, die Ältesten und die Königinnin brauchen Nahrung. Wer weiß, wann sie die nächste Pause machen werden? Getrennt in ihren eigenen Clans gingen die Jagdpattroulien zu den Stellen wo sie jagen sollten. ,,Also gut," miaute Windfang. ,,Glanzbrise, du Dachszahn und Tigersturm ihr jagt zusammen. Ameisenherz, du Bussardwind und Ahornflügel ihr jagt dort. Und ich jage mit Blitzschlag und unseren Schülern in der Nähe unseres Lagers." Dachszahn und Bussardwind schienen nicht grad beigeistert. ,,Hoffentlich stößen wir nicht mit Eisclan und Erdclan zusammen und streiten uns um Beute," flüsterte Dachszahn seinen jüngeren Bruder zischend ins Ohr. Glanzbrise gab ihm einen kleinen Klapps hinters Ohr. ,,Vergisst nicht, während der Reise, zu unserer neuen Heimat sind wir alle ein gemeinsamer Clan. Es wird mit Sicherheit keinen Kampf um Beute geben. Sie wird gleich sowieso alle auf einem Haufen gelegt und jeder nimmt sich Beute, die er nicht selbst gefangen hat." ,,Glanzbrise hat Recht," knurrte Ameisenherz. ,,Also kommt. Die Clans haben bestimmt keine Lust den ganzen Tag, nur a" Der schwarze Kater schnippte Bussardwind zu sich. Ahornflügel wartete schon darauf loszulegen. Auch Dachszahn folgte ohne weitere Beschwerden Glanzbrise und Tigersturm.

Kapitel 12

Windfang kauerte sich in Jagdstellung. Er hatte eine Taube im Visier genommen. Nicht weit von ihm entfernt sah Blitzschlag ihrer Schülerin zu, wie sie sich an einer Amsel heranschlich. Stolz konnte er in den Augen seiner Schwester entdecken und Ungedult in den Augen seines Schülers. Mit hin und her wedelten Schwanz wartete er nur darauf endlich jagen zu dürfen. Windfang wollte ihn erst ein paar neue Jagdzüge zeigen, die er sich selbst beigebracht hatte. Er befand sich in seinen Träumen oft auf einer freien Wiese, wo er seine Jagdkünste verbesserte und dies fast jede Nacht. Er hatte auch gelernt, wie man einen Vogel fängt, der schon beinahe davon geflogen wäre. Als Windfang meinte nahe genug an der Taube ran zu sein, die übrigens versuchte einen sturren Wurm aus der Erde zu ziehen, machte er sich zum Sprung bereit. Leider verrieten ihn seine Pfoten, die auf der nassen schlammigen Erde, platchten. Rechtzeitig konnte die Taube den Wurm schnappen und flatterte hoch, doch Windfang gab nicht auf. Er versprach seinem Schüler ihn ein paar neue Jagdtaktiken vorzuführen und dieses Versprechen wollte er nicht brechen. Die Taube wollte auf einem Ast hoch oben in einer Buche landen. Aber Windfang sprang. Wie ein Hase sprang er mit seinen Hinterpfoten hoch. Die Vorderpfoten fuhren während des Sprunges seine Krallen aus. Leises Staunen konnte er von Brandpfote hören. Bevor die Taube auch nur einen Ast erreicht, schlug Windfang seine Krallen in einer ihrer Flügeln und biss die Taube sofort in der Kehle. Der Wurm rutschte aus ihrem halboffenen Schnabel wieder zu Boden. Zwar war Windfang nicht sehr hoch gesprungen, doch es kam ihn schon vor, als könnte er direkt die Wolken berühren. Er war nur eine Fuchsschwanzlänge hoch gekommen. Er zog seine Krallen aus den Flügeln der Taube, um auf allen vieren landen zu können. ,,Das war echt abgefahren," miaute Brandpfote. ,,Es hat sich also doch gelohnt, dir zu sehen. Woher hast du diesen Trick gelernt." Windfang wollte seinem Schüler nicht erzählen, dass er von einer Mondclan-Katze unterrichtet wird. Igelfuß war ihn in letzter Zeit oft in Träumen erschienen. Windfang hatte es niemand anders außer Blitzschlag erzählt. Sie sagte, sie würde nachts auch von einer Mondclan-Katze trainiert, aber im Kämpfen und nicht in der Jagd. Ihr Mentor war Mamoorpelz. Beide gehörten im Alter von Schneeschweif, Glanzbrise, Moosfeder, Ameisenherz und Moorzahn. Lebten aber schon sehr früh im Mondclan, weil sie von Fuchsnarbes Anhängern getötet wurden waren. Warum ausgerecht die beiden, Windfang und seine Schwester trainierten, wusste Windfang jedoch nicht. Vielleicht gelingt es ihm ja, beim nächsten Mal Igelfuß danach zu fragen. Und er wollte auch wissen, warum er Unterricht im Jagen bekommt und Blitzschlag im Kämpfen. Natürlich wusste Windfang, dass sie Wolfssplitter und Rußnebel töten sollten, aber was haben damit die Jagdkünste zu tun? ,,Sagen wir es mal so," seuftze Windfang. ,,Ich träume sehr oft." Brandpfote nickte, wirkte aber nicht so, als hätte er es verstanden, was sein Mentor damit sagen möchte. ,,Versuch du es doch mal." ,,Gerne." Brandpfote schaute sich um. Ein Eichhörnchen war dabei eine Eichel in die Erde zu graben. Es schaufelte mit seinem Krallen ein Loch hinein. Das die Erde unter einer Kriegerpfoten-Größe unter Wasser befand, schien dem Eichhörnchen nichts auszumachen. Neben ihm lagen noch mehr Eicheln. Eigentlich sollte Brandpfote einen Vogel fangen, doch Eichhörnchen gingen auch. Sie fliegen zwar nicht, aber sind sehr gut im Klettern. Vielleicht würd Brandpfote die neue Jagdtaktik seines Mentors verwenden, wenn das Eichhörnchen schon fast den ersten Ast an egal was für einen Baum erreicht hatte. Brandpfote, war genau wie Windfang ein nicht besonders guter Kletterer. Und jetzt da die Bäume so rutschig glatt waren, war es unmöglich daran zu Klettern. Für Leichtgewichte, wie Eichhörnchen, war es noch ein Klacks problemlose ohne auszurutschten an Bäumen zu klettern. Erstens die dünnen Äste zerbrechen nicht, wenn sie darauf springen und zweitens sie können viel schneller sein. Brandpfote hatte das Eichhörnchen fast erreicht, doch es wollte schon fliehen, als der rotbraune Kater, versehntlich auf einem Zweig getreten war. Das Eichhörnchen wollte die Eiche in seinem Maul stopfen, doch dafür war nicht genug Zeit. Brandpfote hätte das Eichhörnchen beinahe erwischt, doch es flitzte davon. Brandpfote rutschte aus und landete auf der nassen Erde, rappelte sich aber auf. Das Eichhörnchen hatte währenddessen schon den ersten Ast erreicht. Leise, aber schnell schlich sich Branpfote nochmals heran, als er vor einer Wurzel statt, reckte er sich. Mitlerweile hockte das Eichhörnchen zwei Äste über ihn und putzte sein verflitztes Fell. Na los, Brandpfote. Das ist die Gegelenheit, feuerte Windfang seinen Schüler in Gedanken an. Das Eichhörnchen ist abgelenkt. Tatsäschlich, genau wie Windfang sprang Brandpfote hoch. Er hatte den Ast, wo das Eichhörnchen war erreicht. Mit einer Vorderpfote krallte er sich fest und mit der anderen schlug er am Hinterkopf des Eichhörnchens ein, bis es sich nicht mehr bewegte. Seine Hinterpfoten hatte Brandpfote an dem drunter legenden Ast gestellt. ,,Super gemacht, Brandpfote," schnurrte Windfang, als sein Schüler sich mit seiner Beute im Maul hinunter zog. ,,War zwar nicht genau das, was ich dir gezeigt hatte, aber das hat Ähnlichkeit." Brandpfote ließ sein Eichhörnchen neben der Taube fallen. Er war auser Puste. ,,Ich hätte gerne einen Vogel gejagt, doch weit und breit war keins in der Nähe, weder auf den Böden, auch wenn es da nur so von Würmen wimmelt, noch auf Ästen." ,,Liegt wohl daran, dass wir am Ende der Blattleere sind. Die meisten Beutetiere, tauchen erst Mitten in der Blattfrische auf. Und außerdem waren hier soviele Katzen entlang gegangen, dass die Beutetiere sich schon aus dem Staub gemacht hatten, weil sie schon eine Ahnung hatten, dass sie bald in unseren Krallen und Zähnen geraten werden." Windfang blickte sich um und lauschte, fast alle waren noch mit der Jagd beschäftig. Einige vom Erdclan und Wasserclan waren schon auf dem Weg zurück zum Lager. ,,Wie wäre es? Willst du noch was jagen?" Brandpfote seufzte: ,,Wenn ich dabei, die einfache Jagdmethode anwenden darf?" Die Jagdtataktik, die der Schüler beim Eichhörnchen angewendet hatte, hatte ihn offentsichtlich seine Kräfte geraubt. Windfang nickte: ,,Selbstverständlich, aber diesmal brauchst du nicht zu warten. Du kannst loslegen, sobald du Beute entdeckt hast. Ich halte mich hier auf. Aber geh nicht so weit weg." Brandpfote nickt und verschwand im nächsgelegenden Busch. Windfang lauschte. Eine Maus knabberte nicht sehr weit von ihm entfernt -fast direkt vor ihm- an einem Samenkorn. Windfang duckte sich. Vorsichitg, ohne laut auf das Wasser zu treten, schlich er sich geduckt und im selben Ryhtmus, den der Wind machte, zu seinem Opfer. Um einen Brombeerbusch rechts abgebogen, befand sich die Maus. Es war eine Waldmaus. Sie hockte direkt vor einem winzigen Loch. Windfang duckte sich tiefer, passte aber auf, dass sein Bau nicht mit dem Wasser in Berührung kam, sonst könnte es noch die Waldmaus erschrecken. ,,Windfang!" Durch Brandpfotes Freudeschrei, brachte sich die Waldmaus in Sicherheit. Empört peitschte Windfang mit dem Schwanz so doll auf das Wasser, dass es Brandpfotes Gesicht erwischte. Angewiedert schüttelte er es von sich. Windfang drehte sich um. ,,Tschuldigung. Es ist nur. Fast hätte ich eine Waldmaus erwischt, doch deine Freudeschrei hatten sie ins nächsgelgte Loch unter der Erde verscheucht." Brandpfote zog seinen Kopf ein. ,,Tut mir leid," miaute er. ,,Das wusste ich nicht." Windfang schüttelte sich. ,,Ach schon gut. Äh worüber hast du dich denn so laut gefreut?" Sein Schüler ging einen Schritt zur Seite. ,,Deswegen," schnurrte er mit vor Stolz aufgeplusterter Brust. Ein Eichhörnchen, eine Amsel und eine Taube auf einem Haufen. Das Eichhörnchen hatte er schon vorhin gefangen, als Windfang ihn dabei zu sah. ,,Gratulation. Also das war bisher die beste Jag die du je hattest. Sonst bist du immer nur mit einem oder vielleicht auch mal zwei Beutetiere zurückgekommen. Wie hast du das gemacht?" Der rotbraune Kater kicherte verlegen. ,,Naja. Die Amsel und die Taube hatten sich um etwas gestritten. Wahrscheinlich um einen Wurm. Da sie abgelegt waren, dachte ich mir, wieso versuche ich nicht mal zwei Beutetiere auf ein mal zu erbeuten. Als ich mich für den Angriff vorbereite, stand der Sieger um den Wurm bereits fest. Die Amsel wollte schon damit wegfliegen. Taube ließ nicht locker, sie war auch scharf auf dem einen Wurm. Sie krallte sich an der Amsel fest und versuchte mit ihrem Schnabel den Wurm aus dem Schnabel der Amsel zu. Entsetzt versuchte die Amsel durch kräftiges Flügelschlagen die Taube von sich zu entfernen. Währenddessen nahm ich mir die Gelegenheit. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe deine neue Jagdtechnick dabei angewendet. Die Taube gab langsam nach, doch ehe sie und die Amsel davon fliegen konnten, krallte ich mir die Taube mit meinen Kallen und die Amsel, die etwas weiter über der Taube flog mit meinen Zähnen. Tja und so ist es wirklich geschehen. Du kannst nich glauben wie sehr uns ein Wurm bei der Jagd auf Vögeln behilflich sein kann." Windfang nickte. Gerne hätte er es sich mit angesehen, aber er glaubte es seinem Schüler aufs Wort. ,,Deswegen bevorzugen wir auch abgelegte Beute. Sie können nicht so leicht entkommen. Es sei denn, jemand scheucht sie mit Freudeschreie davon." Ein kurzes Knurren stieg aus seiner Kehle. Brandpfote wich zur Seite. Windfang seuftzte: ,,Aber das war nicht schlimm. Vielleicht hatten die anderen mehr Erfolg als ich. Komm ich trage für dich das Eichhörnchen. Auf dem Rückweg holen wir meine Taube ab." Brandpfote schlug seine Pfote auf das Wasser und knurrte: ,,Ich wusste ich hatte noch etwas vergessen." Windfang schlang seinen Schwanz um Brandpfotes Nacken. ,,Nicht schlimm. Ich weiß noch genau wo sie lag. Also komm. Die anderen sind vielleicht schon längst zurück." Die Wiese auf der sich die Jagdpattroulien aufgeteilt hatten war leer. Windfang spitzte seine Ohren und drehte sie in alle Richtungen. Keine bekannten Stimmen aus dem Wald. Dann müssten sie wohl schon alle im Lager sein. Als sie im Lager ankamen, wimmelt es nur so von Katzen auf der Lichtung. Der Frischbeutehaufen war fast dreimal so hoch, wie sonst. Einge Katzen -Freunde, Geschwister oder Liebespaare- teilten sich auch ein oder zwei Beutetiere.

Kapitel 13

Die Clans wollten sich zum Aufbruch vorbereiten. Farndorn brachte seiner Schülerin einen kleinen Kampftrick bei, da sah er wie Rabenfell, Lerchenbrust, Tüpfelpelz, Lerchenblatt, Steinkralle, Lerchenbrust vom Eisclan und Blaubeerfrost trotteten zu den Anführern. Mohnpfote die Farndorn zu Boden gedrückt hielt, hatte seinen auf den Ältesten gerichteten Blick bemerkt und folgte ihn. ,,Das sind einige von den Ältesten," miaute sie. ,,Hast du ne Ahnung was sie von den Anführern wollen." Bevor Farndorn ihr antworten konnte, miaute Luftläufer: ,,Sie wollen ihnen darum beten hier zu bleiben." Der hellgraue Kater hustete die Wörter nur so aus. Für einen Ältesten war er recht jung, aber es hatte einen Grund. Luchspelz stellte bei ihm eine unheilbare Krankheit fest. In letzter Zeit hatte er nur gehustet und bekam auch oft Krampfprobleme. Luchspelz schickte ihn sofort in den Ältestenbau. Dem Mondclan sei Dank, kam nicht lange Gänseherz hinzu. Seine Schwester sollte sich regelmäßig um ihren Bruder kümmern. Farndorn schüttelte sich und warf Mohnpfote von sich ab. ,,Warum?" fragte er überrascht. ,,Sie sind zu alt und zu schwach, um mit euch mithalten zu können. Rabenfell meinte mit ihnen hättet ihr nur Probleme." Farndorn spürte wie ein kurzer Stich durch den Rücken vom Kopf bis zur Schwanzpitze des hellgrauen Ältesten durchströmte. Luftläufers Kopf bebte plötzlich. ,,Alles in Ordnung?" Graubart und Zackenstreif hatten es gesehen. Luftäufer fühlte sich benommen. ,,Lass ihn in Ruhe." Luchspelz kam Wachholderbeeren zu dem Ältesten. ,,Helfen die nicht gegen Bauchweh und Atembeschwerden?" Heckenweide, die den Wasserclan-Heiler zufällig von der Nähe aus mit Nachthimmel beobachtete, zeigte mit ihrem Schweif auf die blauroten Beeren. Luchspelz nickte und legte die Kräuter ab. ,,Sie sind auch gut für Krampfanfälle. Sie kommen aus dem Herzen, was zu Atembeschwerden führt. Die Atmung stoppt und lässt einen kurzen Krampf durch den gesamten Körper fließen. Natürlich könnten auch Frauenminze dagegen helfen, aber sie ist nicht so hilfreich wie Wachholderbeeren." Farndorn zog sich zurück. Mohnpfote war scheinbar auch schon längst weg. Sie befand sich bei Goldpfote und Silberpfote. Luftläufer hat also Krampfanfälle. Dann sollte er auch lieber hier bleiben. Niemand kann es riskieren, dass er mitten auf den Bergen einen solchen Anfall bekommt. Er könnte sich noch verletzten. ,,Ist es eine wirklich gute Idee, dass du mit uns gehst?" Als hätte Graubart Farndorns Gedanken lesen können. Zackenstreif stimmte seinem Bruder zu. Nach ein paar Wachholderbeeren, ging es dem hellgrauen Kater schon etwas besser. ,,Natürlich. Ich will meine Schwester nicht allein lassen." ,,Aber sie ist doch nicht allein," miaute Heckenweide entsetzt. ,,Wir sind bei ihr." ,,Ich meine als Älteste. Gänseherz und ich wir sind die einzigsten Ältesten. Ich will nicht, dass sie alleine im Ältestenbau herumhockt." Luchspelz schlang seinen Schwanz auf Luftläufers Schulter. ,,Ich kann verstehen, dass du dich gut um deine Schwester sorgst, aber war es nicht eher meist umgehert?" Entsetzt wirbelte Luftläufer herum. ,,Pass auf," mahnte Luchspelz entsetzt. ,,Sowas löst nur noch mehr Krampfanfälle aus!" Luftläufers Augen funkelden. ,,Mir doch egal. Gänseherz und ich, jeder von uns sorgt sich um einen. Ich komme mit auch, wenn ich unterwegs sterben sollte. Niemand wird mich daranhindern, wenigstens die Reise zusammen mit meiner Schwester zu machen." Knurren stieg in Luftläufers Kehle aus. Farndorn konnte diesen Ältesten verstehen. Wäre seine Schwester noch am Leben, würde er auf auch sie aufpassen, auch wenn er damit sein Leben riskiert. Er schüttelte sich. Er hätte nie auf Häherjunges aufpassen können, denn er musste sie töten, um zu Beweisen, dass er eines Tages in Fuchsnarbes Pfotenspuren treten wird. Zorn überfüllte sein Herz. Bei seinem nächsten Besuch wird er Fuchsnarbe ein für alle Mal auslöschen und Speer noch dazu. ,,Was ist los?" Saatsprung hatte seinen Zorn bemerkt. Der dunkelbraune Kater war allein mit Fellpflege beschäftigt. ,,Nichts. Ich musste nur an etwas denken. An einer düsteren gefährlichen Vergangenheit, die mich heute noch in meinen Gedanken besucht." Saatsprung hielt inne. ,,Du bist nicht der einzigste der eine schlimme Vergagenheit hinter sich hatte. Waschbärfuß, Elsternfeder und Hirschschwinge hatten ihren Bruder. Vogelpfote hatte ihren Mentor verloren. Zinkhauch und Eisenglanz hatten ihre beiden Eltern verloren. Pfützenpelz hatte ihren Mentor verloren-" Farndorn unterbrach seinen Freund mit einem Fauchen: ,,Aber waren sie selbst schuld daran gewesen, was in deren Vergangenheit geschah?" Ohne auch nur einen weiteren Muks von Saatsprung zu hören, schlederte Fardorn davon. Die Ältesten waren immer noch bei den Anführern. ,,Was wollen die Ältesten bei den Anführern?" Windfang und Blitzschlag kamen grad zu ihm. ,,Sie wollen ihnen darum beten hier bleiben zu dürfen. Luftläufer hat es mir erzählt," murrte Farndorn. Windfang war geschockt. ,,Warum?" ,,Das habe ich Luftläufer auch gefragt, aber dann bekam er auf mal einen Krampfanfall und da dachte ich, ich lasse ihn lieber in Ruhe." ,,Ich glaube wir werden es gleich erfahren, warum die Ältesten hier bleiben wollen." Blitzschlag zeigte mit ihrem Schwanz auf die Anführer, die da saßen, als wollten sie die Große Versammlung eröffnen. Rabenfell, Lerchenbrust, Tüpfelpelz, Lerchenbrust vom Eisclan, Blaubeerfrost, Lerchenblatt und Steinkralle saßen neben den Anführern. Rotstreif, Blumenhalm, Eichenschweif und Marderpelz saßen andere Seite neben den Anführern. ,,Alle Katzen, die alt genug sind ihre Beute selbst zu fangen, mögen sich auf der Lichtung versammeln." Rindenstern eröffnete mit dem Traditionellen Satz die Versammlung. Nachthimmel, Heckenweide, Pfützenpelz und Steinglanz tauchten auf einem Bau auf, wo auch die Anführer übernachtet hatten. Hinter den Heilern ganz hinten an der Wand entdeckte Farndorn mit zusammengekniffenen Augen einen großen Haufen Beutel voll von Heilmittel. Ob die Heiler ihre eigenen Kräuter wieder finden. Auf der Lichtung wimmelt es auch schon von Katzen. Die Schüler hörten mit dem gemeinsamen Kampftraining auf. Die Jungen hielten mit dem Fangenspielen inne. Sogar Simba und Nala hatten mit den Jungen gespielt. Niemand von den Clan-Jungen schien es zu stören, dass zwei Einzellläufer-Jungen sich unter ihnen gemischt hatten. Sämtliche Königinnin, gefolgt von Tiny, Blitz und Emely traten aus ihrem Bau. Tulpenblatt, Ampferherz, Frosteis und Seerose hockten mit Löwenschopf, Rauchherz, Salbaiglut und Schmutzwind unter einer großen Hecke zusammengekuschelt und hatten ihre Jungen beim Spielen beobachtet. Luchspelz und Gänseherz kümmerten sich immer noch um Luftläufer. Graubart und Zackenstreif hatten sich von ihnen entfernt und sich zu den Ältesten gesellt, die die Reise mit antreten wollen. Ein ganzer Haufen Krieger kam gemütlich aus dem größten Bau geschlendert. Einige Krieger darunter Tigersturm, Schattenwende, Echsenflucht, Glanzbrise, Graßherz, Moosfeder, Rattenherz, Dachszahn, Waschbärfuß, Elsternfeder, Wolfsfleck, Rostbrand, Hummelblick, Bernsteingesicht, Ginsterherz, Blütenfell, Schwanenfeder, Gepardenpelz, Zinkhauch, Erlenfarn, Dämmerglut, Weißflamme, Brandwirbel und Gletschertau waren schon längst auf der Lichtung. Sie erzählten sich die spannensten Geschichten, teilten Frischbeute oder machen gegenseitige Fellpflege. Saatsprung, Wespenstich, Lichtglut, Graßherz, Eisenglanz, Tauwasser, Jaguarfell, Amselfeder, Matschschweif, Sturmflut, Donnergroll, Flammenlich, Wolkensturm, Eichenblatt und Rauchluft gesselten sich zu Farndorn, Windfang und Blitzschlag. Nachdem sich alle anwesenden Katzen auf der Lichtung versammelt hatten, konnte die Versammlung beginnen. ,,Bevor wir losziehen, möchten wir euch noch eine wichtige Mitteilung melden," begann Rindenstern zu gleich. ,,Rabenfell, Lerchenbrust, Tüpfelpelz, Lerchenbrust, Blaubeerfrost, Lerchenblatt und Steinkralle haben sich dazu bereit erklärt hier zu bleiben," miaute Kojotenstern. Verdutzte, entsetzte, überraschte und geschockte Stöhnung brachten unter den Katzen aus. ,,Warum das denn?" fragte Blaubeerfrosts Tochter Blattvogel die bei Lillienflug, Gletschertau, Weißflamme, Brandwirbel und Dämmerglut saß. Diese sechs waren Teil von Blaubeerfrosts und Federsterns Familie. Auch Wespenstich und seine Brüder wirkten entsetzt, denn ihre Eltern waren Rabenfell und Lerchenbrust. Auch viele andere, sowie Tigersturm, Ampferherz und Ahornflügel wollten nicht, dass ihre Eltern -die sich schon längst den Ältesten angeschlossen hatten- hier bleiben. ,,Wenn sie hier bleiben wollen ist das ihre Entscheidung," knurrte Marderpelz. Wieso war er so aufgebracht? Da entdeckte Farndorn, wie der Blick des Zweiten Anfüherers vom Wasserclan von Gänseherz und dann zu Luchspelz huschte. Gehörten die drei irgendwie zusammen? ,,Gänseherz ist die Gefährtin von Marderpelz," flüsterte Sturmflut in Farndorns Ohr, als hätte er seine Gedanken lesen können. ,,Und Luchspelz ist ihr gemeinsamer und einzigster Sohn. Er ist zwei ganze Monde jünger als Donnergroll und ich. Und Luftläufer, dass ist Gänseherz Bruder." ,,Ich weiß," murrte Farndorn. Da fiel ihm ein, worauf der schwarzblauer Kater hinaus wollte. Wenn Luftläufer, wegen seiner Krankheit doch hier bleibt, wird es Gänseherz sicher auch wollen und Marderpelz verliert seine Gefährten. ,,Ich schließe mich Rabenfell und den anderen auch an," krächzte Luftläufer. ,,Rabenfell hat Recht, als er sagte, ihr bekämet nur Probleme. Stellt euch nur vor, wenn wir in den Bergen sind und ich bekomme aufmal einen Krampfanfall. Ich könnte dann schlimmsten Fall in den Tod stürzen und ein Krieger oder Schüler, der mir helfen wollte, vielleicht auch. Und damit dies nicht geschieht, habe ich mich entschieden hier zu bleiben. Ich will nicht, dass meine Krampfanfälle andere in Gefahr bringen." Farndorn sah zu Maulwurfstern. Der schwarzgraue Kater, der mit seinem krummen spitzen Krallen in der Erde gräbt, nickte: ,,Weiße Entscheidung. Die anderen Ältesten, die hier bleiben, werden bestimmt gut um dich kümmern." ,,Das brauchen sie nicht." Gänseherz unterbrach ihren Anführer. ,,Nicht solange, ich auch hier bleiben werde." Marderpelz und Luchspelz sahen geschockt aus und Luftläufer überrascht. ,,Denk doch mal nach," zischte Gänseherz Bruder. ,,Ich habe bereits nachgedacht, Luftläufer und meine Entscheidung steht fest, ich lasse dich nicht allein!" Kojotenstern jaulte zur Ruhe. ,,Ich kann verstehen, du willst dich nur ungern von deinem Bruder trennen. Aber glaubt mir bei den anderen ist er gut aufgehoben. Außerdem ist Lerchenbrust vom Eisclan auch noch da. Sie kann im Wald nach Wachholderbeeren suchen und sie dir geben. Sie weiß bestimmt was man gegen Krampfanfälle tun kann." Prüfend sah Kojotenstern die goldene langhaarige Kätzin an. ,,Ich werde mein bestes geben," miaute sie krächzend. ,,Das verspreche ich." ,,Wenn du willst kann ich dir die restlichen von meinen Wachholderbeeren geben," bot Luchspelz an. ,,Danke. Wer weiß, ob hier in der Nähe überhaupt Wachholderbeeren geben." Maulwurfstern seuftze: ,,Dann bleibt Luftläufer also doch hier. Wie stehts nun mit dir Gänseherz?" Die weiße Kätzin sah mit verwirrten Kopf zu Boden. ,,Geh ruhig." Luftläufer stupste seiner Schwester an. Offentsichtlich machten ihr seine Worte Mut. ,,Na gut, ich komme mit." Erleichtern seuftzte Marderpelz und Luchspelz wäre vor Freude fast in die Luft gesprungen, wurde aber von Nachthimmel aufgehalten. ,,Also dann, machen wir uns auf dem Weg!" miaute Kojotenstern.

Kapitel 14

Wind heulte nur so durch die Bäume. Die lange Katzenreihe streifte angestreng durch den Wald. Windfang versuchte nicht wie vom Winde zu verwehen. Gerne hätte er ihn unter Kontrolle gehalten und ihn dazu gezwungen sein Unwesen wo anders zu treiben. Doch was ist wenn ihn jemand dabei erwischt wie er seine Kräfte benutzt? Windfang schüttelte sich. Das wollte er nicht zulassen. Also musste er sich wie alle anderen durch den Wind kämpfen. ,,Kannst du den Wind nicht irgendwie aufhalten, Krieger des Windes?" schnaute Wolkensturm, der neben ihn ging. ,,Und dabei meine Elemtar-Kraft den anderen zeigen? Nein, dass ist mein Geheimnis und das wird es auch bleiben. Das solltest du am meisten verstehen, Krieger der Wolken," neckte Windfang. ,,Könnt ihr aufhören euch zu streiten?", murrte Gepardenpelz, der mit Zinkhauch an seiner Seite, hinter ihnen ging. Wolkensturm und Windfang sahen sich verblüfft an. Nachdem der gelbbraune Kater Krieger wurde, beschwert und meckert er öfter herum, als er noch Schüler war. Windfang schüttelte sich und miaute: ,,Wir streiten uns nicht. Wir hatten uns nur über den Wind beschwert." Er stupste Wolkensturm an. ,,Ja er hat Recht." Der weiße Kater musste kichern. ,,Ich so ,hör auf uns zu ärgern du dämlicher Wind und Windfang dann ,oder sollen wir noch durch die Lüfte schweben?" ,,Pass lieber auf, was du da sagst," ertönte Graubarts Stimme. Er war mit Efeukralle, Weidenfarn und Eulenfeder hinter Gepardenpelz. ,,Der Mondclan könnte den Wind auch geschickt haben." Knurren stieg aus der Kehle des Ältesten. ,,Stell dir mal vor sie hätten dich gehört und verwandeln den Wind in einem Sturm, der uns zu Tode vernichtet. Nur weil du ihn beleidigt hast." Wolkensturm zuckte sich zummen und Windfang verdrehte die Augen. Weidenfarn stupste ihren Bruder an. ,,Wolkensturm hat es bestimmt nicht so gemeint." Der weiße Eisclan-Krieger nickte eifrig. ,,Windfang," zischte Blitzschlag, die vier Katzen vor ihm, bei Flammenlicht, Heckenweide und Eisenglanz ging. Sie hatte sich von ihnen entfernt und wartete außerhalb der Katzenschlange auf Windfang. ,,Was will sie," fragte Wolkensturm. ,,Keine Ahnung, aber ich gehe trotzdem zu ihr. Geh du ruhig weiter. Wird bestimmt nicht lange dauern." Er entfernte sich von der Reihe und landete neben seiner Schwester. Es raschelte hinter ihr im Gebüsch. Nachdem die letzten Katzen außer Hörweite waren, sprang Farndorn heraus. Der schwarzgraue Kater sah völlig besorgt aus. ,,Ich muss euch etwas sagen, aber vielleicht wisst ihr auch selbst davon. Einmal hatte Schneeschweif mir vorgewarnt, Silberstachel käme mit auf unserer Reise, aber mit Verstärkung." Windfang nickte. Schneeschweif sagte ihm etwas von einem grauen Kater, der mit einer gefährlichen Katzengruppe ebenfalls seine Heimat verlassen wird und den Clan-Katzen verfolgen wird. Das es Silberstachel sein musste, wusste Windfang schon sofort. ,,Wir haben die Prophezeiung auch erhalten," antwortete Blitzschlag. Erleichtert stieß Farndorn einen Seufzer aus. ,,Dann hatte ich also Recht gehabt, dass ihr der Wind und der Blitz sein müsstet, die mir dabei helfen Silberstachel davon abzuhalten, auch nur eine Kralle im Pelz eines Anführers zu fahren." Windfang nickte: ,,Schneeschweif hat uns drei auserwählt, weil sie glaubt, wir könnten ihn auch ein zweites Mal besiegen." Blitzschlag schüttelte sich. ,,Silberstachel hat seine Verbannung uns zu verdanken." Die sandfarbende Kätzin wirkte verblüfft, als könnte sie es immer noch nicht glauben, dass Schneeschweif, sie Farndorn und Windfang ausgesucht hat, ausgerechnet, die auf die sich Silberstachel besonders rächen will. ,,Ich meine wird er uns nicht sofort angreifen wollen?" ,,Genau das habe ich Schneeschweif auch gefragt," miaute Farndorn. ,,Doch nur wir wissen, dass Silberstachel uns verfolgen wird und nur wir wissen, was er vorhat." Anscheinend hatte Blitzschlag Schneeschweifs Prophezeiung nicht ganz verstanden. ,,Na, dass er unsere Anführer töten will und die Clans beherrschen will," erklärte Windfang es ihr. ,,Also, dann würde ich sagen, dass wir unsere Augen, Ohren und Nase die ganze Reise über in Bewegung halten werden," zischte Farndorn. ,,Wieso hat niemand von uns Silberstachel nicht schon längst gerochen," fragte Blitzschlag verwirrt. ,,Er ist schlau. Entweder nahm er den direkten Weg von der Zweibeiner-Siedlung und ist im gegenüberliegenden Waldbereich am Rande oder er reist mit dem geheimnen Pfad." Windfang und Blitzschlag wechselten Blicke. ,,Fragt nicht, ich weiß schon was ihr wissen wollt." Der schwarzgraue Kater schnippte mit dem Schwanz. ,,Der geheimne Pfad wurde von Fuchsnarbe erreichtet. Weit weg, aber dennoch gegenüber Fuchsnarbes Baum und auf einem schmalen Weg, kommt später eine höhlenähnliche Wand. Wenn man den Namen eines bestimmten Ortes oder Katze nennt, zu der man will, öffnet sich die Wand zu einem Loch. Man geht hinein und einige Herzschläge später, öffnet sich der Ausgang und man landet Problemlos am Ziel." ,,Woher weißt, du bitte schön davon?" wollte Windfang wissen. ,,Besuschst du etwa noch das Taal der Mörder um dort zu trainieren?" Prüfend sah Windfang Farndorn mit funkelten Augen an. Er schluckte: ,,Nein. Ich trainiere seit Monden nicht mehr im Taal der Mörder. Ich reise nur manchmal nachts und ohne, dass Fuchsnarbe oder Speer etwas mitkriegen, dorthin. Ich benutze diesen geheimnen Pfad, um meine Eltern zu besuchen. Echt praktisch, glaubt mir. So kann muss man sich nicht nachts heimlich aus dem Lager schleichen. Man ist zwar noch im Bau am schlafen, doch in Wirklichkeit ist man mit dem Geist woanders." ,,Also wenn Silberstachel den Weg wählen würde und unsere Namen genannt hat, könnte er eigentlich direkt hinter oder neben uns stehen," miaute Blitzschlag. Farndorn nickte. ,,Das ist doch fast so wie im Mondclan," erinnerte sich Windfang plötzlich. ,,Sie haben auch einen geheimnen Pfad. Mit denen können sie in Träumen von Katzen reisen oder die Katzen können zum Mondclan reisen. Doch dieser Pfad öffnet sich nur, wenn man auch wirklich zum Mondclan will. Und der Pfad zu unserer Welt öffnet sich nur, wenn der Mondclan wirklich etwas wichtiges von uns will. Man braucht keinen langen Weg zu gehen, denn es gibt Mondclan-Katzen, die einem Krieger erst im Traum besuchen und ihn und sich dann zu der Stelle schickt, die etwas mit einer Prophezeiung zu tun haben könnte." Farndorn wirkte überzeugt. ,,Stimmt das geht wirklich schnell. Es war so als hätte Schneeschweif mich im Schlaf gerufen und mein Herz wusste sofort, dass sie etwas wirklich wichtiges von mir wollte und da hatte es auch Recht." Windfang nickte und sah wie Blitzschlag ihre Seekraft eingesetzt hatte. ,,Wir sollten uns besser beeilen. Die anderen kommen gleich an einem smalen schlänglichen Monsterfahrweg an." Ohne ein weiteres Wort strömte die sandfarbende Kätzin davon. Sie kamen in der Nähe des Monsterfahrweges an. Bis jetzt, hatte Windfang nichts von Silberstachel gehört oder gesehen. Warum hat er immer noch nicht angegriffen? Wartet der auf einem bestimmten Zeitpunkt? Bereitet er seine Anhänger auf einem Kampf vor? ,,Da seit ihr ja," Glanzbrises Miauen riss ihn aus seinem Gedanken. ,,Ich habe sie gefunden Rotstreif." Der zweite Anführer tauchte aus einem Gebüsch auf, gefolgt von Kojotenstern. Alle Katzen haben sich irgendwo, aber nicht allzu weitweg in dieser einen Waldhälfte niedergelassen. ,,Ich habe Glanzbrise dazu beauftragt, sich zu vergewissern, ob alle von uns da sind," maunzte der rote Kater. Durch den vielen Regen, sahen seine dunklen Streifen fast wie geschmolzen aus, als verschwinden sie durch sein rotes Fell. Windfang schluckte. Wo sollte er nur anfangen? Auch Farndorn und Blitzschlag wirkten wie verängstigte kleine Mäuse, die nur darauf warten, sich im Bau zu verstecken. Der Blick des Zweiten Anführers war streng. Kojotenstern schob seinen Stellvertreter mit dem Schwanz zur Seite. ,,Könnt ihr beiden uns für ne Weile allein lassen?" Rotstreif verneigte respektvoll seinem Kopf vor seinem Anführer und ging mit Glanzbrise zu den anderen. Kojotenstern betrat den gegenüberliegenden Teil des Waldes, Windfang, Blitzschlag und Farndorn folgten. ,,Wir können es dir alles erklären," miaute Farndorn, wie ein hilfloses Junges. Kojotenstern setzte sich, schlang den Schwanz um seine Vorderpfoten und zeigte mit stolzer Würde seine Brust. ,,Also wo ist Silberstachel und was hat er vor." Windfang, Farndorn und Blitzschlag wechselten Blicke. ,,Woher weißt du von Schneeschweifs Prophezeiung?" fragte Blitzschlag überrascht. Der Anführer kicherte: ,,Woher ich das weiß? Bevor Schneeschweif jeden einzelnen von euch dreien aufgesucht hatte, habe ich sie darum gebeten." Farndorn schüttelte seinen Kopf. ,,Du hast uns ausgewählt? Aber warum?" Kojotenstern seuftzte: ,,Weil ich genau weiß, dass Silberstachel eines Tages zurückkehren wird, um uns zu vernichten. Nur ihr drei könnt ihn ein für alle Mal besiegen. Ihr habt ihn schon einmal besiegt, ich weiß. Und ich weiß, dass Silberstachel sich zu erst an euch rächen will." Windfang war verwirrt. ,,Wenn du das weiß, wieso hast du uns dann ausgewählt?" Der rotbraune Kater legte seinen Schwanz auf Windfangs Schulter. ,,Weil ich daran glaube, dass ihr es auch ein zweites Mal schafft. Ihr kennt Silberstachel noch besser, als ich, besonders du Farndorn. Ihr kennt seine Stärken und seine Schwächen. Nur ihr seit dazu bestimmt ihn ein für alle Male zu vernichten." Kojotenstern wollte schon den Wald verlassen, doch Windfang hielt ihn auf. ,,Silberstachel soll gefährliche Anhänger an seiner Seite haben. Wie sollen wir drei mit denen fertig werden?" Kojotenstern sah zurück, Windfang ebenfalls. Farndorn und Blitzschlag saßen wie versteckt im Schatten im Wald außer Hörweite. ,,Ich habe euch Verstärkung geschickt. Wasser, Erde, Eis, Feuer und Wolken werden euch im Kampf unterstützen." ,,Du weißt, dass wir die Wächter des Mondes sind?" Obwohl er sehr überrascht war, versuchte er dennoch sich zu beherrschen und blieb ruhig und gelassen. Sein Anführer nickte: ,,Schon seit Monden. Eisstern hatte es zuerst allen Anführern und Heilern prophezeit, bevor sie schließlich euch aufgesucht hatte. Ihr wart die einzigsten die noch fehlten, alle anderen wurden schon längst geboren. Als ihr beiden mit dem Namen des Windes und des Blitzes auf die Erde kam, erst dann gab Eisstern die Prophezeiung auch den anderen. Sie hatte nicht nur auf dem Wind und Blitz gewartet, sondern auch auf dem Anführer und seine Stellvertreterin. Und das bist du und Blitzschlag." Windfang nickte: ,,Das wissen wir bereits, aber nicht das du es weiß. Wieso erzählst du uns es erst jetzt?" Der Anführer seufzte: ,,Weil ich all die Monde auf die Suche nach euch Wächtern wart. Auf Großen Versammlungen hatte ich jeden einzlnen geprüft, doch ich hatte nichts herausgefunden. Erst als ihr zum Stein der Elemente gereist, seit wusste ich wer es sein musste. Es ist kompliziert dir es genau zu erklären, doch glaub mir, ich musste Monde lang genau überlegen, wer alles zu den Wächtern gehört. Erst seit kurzem erkannte ich, dass es du, Blitzschlag, Tauwasser, Sturmflut, Donnergroll, Flammenlicht und Wolkensturm sein musstet. Ihr seit die einzigsten, die in ihren Namen Elemente tragen. Ihr seit die jenigen gewesen, die Tagelang weg waren. Ihr habt von Horizont eure ganze Macht erhalten. Ihr wertet von den Hütern der Elemente -Eschenbart und Fleckenwind- beschützt. Ihr seit die Wächter des Mondes." Gerne wollte Windfang es noch genauer wissen, wieso Kojotenstern es ihm nicht schon früher erzählt hat, dass er wusste wer die Wächter waren. Aber er wusste dass es unmöglich war, genaue Antworten zu bekommen. Genau wie Mondclan-Katzen können Anführer immer nur in Rästeln sprechen, die die Krieger komplett wirr machten. Er gab Farndorn und Blitzschlag einen Zeichen mit seinem Schwanz, näher zu kommen. Als Kojotenstern auf dem mit Laubbedeckten Pfad stand, miaute er laut: ,,Wir gehen weiter. Erst wenn wir am Ende des Waldes angelangt sind, schlagen wir unser nächstes Lager auf."

Kapitel 15

Die Nacht brach bald heran und noch immer kamen sie nicht aus dem Wald heraus. Verängstet mit ihren Jungen im Maul oder auf den Rücken blickten die Königinin aufgeschreckt, wie Mäuse, herum. Ihre Gefährten, die ihnen begleiten, beruhigten sie. Die Ältesten wirkten erschöpft. Mit schmerzenden Gliedern schleppten sie sich nur so auf dem Pfad. Farndorn bekam Mitleid mit ihnen. Kojotenstern war nicht sehr weit weg von ihm. Nachdem er sich an Salbaiglut, Funkenherz, Rostbrand, Hummelblick, Fleckenglanz, Tauwasser, Schattenwende, Blattfall, Rotstreif, Blumenhalm, Marderpelz und Eichenschweif vorbeiging, errreichte er Kojotenstern. Der Anführer trottete alleine hinter Maulwurfstern, Federstern und Rindenstern her. Für Farndorns Geschmack machte sein Anführer ein nachdenkliches und besorgtes Gesicht. ,,Worüber denkst du nach?" Erschrockend sah Kojotenstern auf und blinzelte, um Farndorn besser sehen zu können. ,,Nein," seufzte er leise. ,,Ich mache mir sorgen um jemanden?" ,,Ü-über Silberstachel?" Kojotenstern schüttelte den Kopf. ,,Die ganze Zeit schon hallten Bilder in meinen Kopf. Bilder, die eine Katze unter einem Baumstamm liegt, zeigt." Farndorn überlegte: ,,Könnte es vielleicht sein, dass wir eine Katze unter einem Baumstamm finden werden?" Kojotenstern schüttelte den Kopf. Bis jetzt hatte niemand sie gehört, weder die die vor ihnen gehen, noch die hinter ihnen gehen. ,,Unmöglich. Jemand von uns wird von einem Baumstamm erschlagen. Die Bilder vom Mondclan hatten mich vor einem Gewitter gewarnt, der schon sehr bald kommen wird." Leise, aber nahe Donnergeräusche kamen Richtung Horizont. Durch den pinkfarbenden Himmel konnte Farndorn in Richtung seiner Heimat entdecken, wie Wolken mit leuchtend grellen Blitze schon die Hälfte des Himmels bedeckten. Hoffentlich finden die Ältesten Schutz und Sicherheit. ,,Egal was es auch ist," miaute Farndorn. ,,Wir müssen auf der Hut sein." Kojotenstern nickte und schaute zum Himmel. ,,Ich glaube, wenn wir ein geschütztes großes Stückchen Wald finden könnten, richten wir unser Lager ein. Sowie ich die Katzen höre, haben sie keine Kraft mehr auch nur einen Schritt weiter zu laufen." Er schaute sich um, auf der Suche nach einem geigneten Plätzchen. Farndorn half mit. ,,Da." Er stupste Kojotenstern an. Ein Zweibeinernest, aber noch größer, als die die im Ort des Bösens und im Feuerclan-Territourium stehen. Es war lang und sah verlassen aus. Es stand neben einen kleinen Bach. Wasser floss vom Dach in ein altes holzfarbigen runden großen Kreis und platschte von dort aus in den Bach. ,,Das muss so eine Art Mühlenfarm sein," meinte Kojotenstern. ,,Rauchherz hatte mir davon erzählt. Seine und Schneeschweifs Eltern lebten dort. Rauchherz war noch ein Junges, als sie zerstörrt wurde Er berichtete, dass sein Zweibeiner zu alt gewesen war, um weiterhin auf der Mühlenfarm arbeiten zu können. Bevor Rauchherz dann zum Zweibeinernest in unserem Territourium als Einzellläufer lebte, lebte er als Hauskätzchen in der selben Zweibeiner-Siedlung wo jetzt Silberstachel verbannt wurde. Sein Besitzer hatte ihn und Schnneeschweif an verschiedenen Familien gegeben. Als Rauchherz in der Zweibeiner-Siedlung lebte, lebte Schneeschweif, bis sie sich uns anschloss im verlassenen Zweibeiner-Nest, wo auch Rauchherz später für kurze Zeit gelebt hatte." Farndorn riss die Augen auf. Dass die Vergangenheit von Rauchherz so abgelaufen war, hatte er keine Ahnung. Er dachte immer, der rauchgraue Kater war schon von Geburt an ein Einzellläufer, der sich später mit anderen Katzen Schneeschweifs alte Heimat eingenommen hatte. Er schüttelte sich den Kopf. ,,Wir sollten es besser den anderen Bescheid geben," flüsterte er zu Kojotenstern. Der Anführer drehte sich um. ,,Alle aufgepasst! Wir übernachten in dieser Mühlenfarm dort drüben umgeben von einem runden Bach. Es sieht verlassen und groß genug für uns alle aus." Rindenstern entdeckte sie auch. ,,Dort gibt es ein Zweibeinernest und zwei große lange Scheunen," meinte der getigerte Kater. ,,Wir könnten uns in zwei Gruppen aufteilen und in diesen zwei Scheunen schlafen," zischte Marderpelz. ,,In einem Zweibeiner-Nest? Wir? Seit ihr Mäusehirnig?" beschwerte Salbaiglut mit peitschendem Schwanz. Schattenwende schnaufte: ,,Sei doch froh, dann bekommst du vielleicht keinen nassen Pelz und es könnte dort drinnen auch nur so von Mäusen und Vögeln wimmeln. Wie ein echtes Paradies mit allen drum und dran. Mit Frischbeute, Trinkwasser, dicke Wände und Dächer ohne Risse oder Löcher. Einen derart perfekten Schlafplatz findet man nicht jeden Tag." ,,Dann kommt mit," miaute Kojotenstern. ,,Wenn wir dort angekommen sind und uns in den Scheunen in zwei große Gruppen aufgteilt haben, darf jeder für sich selbst jagen. In solchen riesen Nestern soll es nur so von Vögeln und Mäusen wimmeln." Sie blieben auf dem Pfad, keine Monsterfahrwege weit und breit. Die Katzen hielten beim Bach an. Maulwurfstern hielt vorsichtig eine Pfote ins Wasser. ,,Ich glaube wir könnten noch alle darin watten. Es ist sehr tief," meinte der Anführer des Wasserclans. Der Reihe nach wattenten die Katzen durch den Bach. Als Mohnpfote an der Reihe war, hielt sie an. Hinter ihr waren auch noch Katzen. ,,Was ist los?" grummelte Graubart. ,,Wieso gehts nicht weiter?" Farndorn, der schon längst den Bach überquert hatte, wusste was mit der Schülerin los war. Sie befürchtet, es könnte wieder eine gefährliche Strömung kommen, von der sie mitgerissen wird. Der Bach war zu breit, um mit einem Satz darüber zu springen. Also wattete Farndorn wieder zurück. ,,Keine Sorge. In diesem Bach gibt es keine Strömungen," versuchte er die Kätzin zu beruhigen. Er entdeckte, wie Moosfeder am anderen Ufer mit besorgten Blick zu ihrer jüngsten Tochter rübersah, auch Heckenweide war am anderen Ufer und konnte ihre jüngere Schwester sehen. Farndorn konnte es nicht verstehen. Wenn sie wissen, dass Mohnpfote Befürchtungen hatte, es könnte wieder eine Strömung kommen, wieso kommen die beiden nicht rüber? Sie könnten Mohnpfote vielleicht eher beibringen, dass in diesem Bach keine Strömung vorkommen wird. Aber Farndorn war ihr Mentor. Es war seine Aufgabe seiner Schülerin etwas beizubringen. ,,Andere Schüler sind auch schon problemlos rüber gekommen." Er sah zu der Schülerscharr -bestehend aus Federpfote, Beerenpfote, Goldpfote, Silberpfote, Zapfenpfote und Vogelpfote- rüber. Nur ihre Pfoten waren etwas nass, sonst war alles trocken. Mohnpfote zitterte. ,,Ich weiß, aber ich habe noch zu viel Angst, wegen letztens als wir eigentlich zur Großen Versammlung wollten." Farndorn wirkte überrascht. Er schien die Ungedult der anderen förmlich zu spüren. Ganz in der Nähe entdeckte er Heckenweide, Steinglanz und Pfützen, die Heilerinnin, die den Fluss noch überqueren müssen. ,,Warte hier." Er ging zu Heckenweide rüber. ,,Könnten du, Steinglanz und Pfützenpelz den Rest nicht neben uns ins Wasser leiten? fragte er der weißen Kätzin mit rotbraunen Flecken. ,,Ich meine der Bach ist doch groß genug, so dass alle Katzen aufeinmal darüber können." Die junge Heilerin nickte: ,,Ich glaube ich weiß, was du meinst." Sie entfernte sich mit Pfützenpelz und Steinglanz von der Truppe, um scheibar etwas zu besprechen. ,,Okay. Feuerclan und Wasserclan ihr kommt mit mir. Pfützenpelz und Steinglanz führen ihre eigenen Clans an." Ohne Fragen zu stellen teilten sich die Clans in drei Gruppen auf. Dankend nickte Farndorn Heckenweide zu. ,,Ich habe Angst. Was ist, wenn es wieder eine Strömung kommt?" Farndorn sah zum anderen Ufer. Vom Erdclan und Wasserclan keine Spur mehr. Ob diie sich schon zusammen getan haben und auf der Suche nach einem Schlafplatz waren? Es plätscherte. Moosfeders Geruch vermischte sich mit seinem und Mohnpfotes Geruch. Die älteste Kriegerin war zu ihnen gewattet. ,,Hier gibt es keine Strömungen. Zwar sieht Bach so aus, wie der Fluss, aber es hatt keinen großen See, so wie unser Fluss. Alle haben es geschafft, zum anderen Ufer zu gelangen. Also kannst du es auch. Und es war Pandase, der wegen der Strömung ums Leben gekommen war, als er dich rettete." Moosfeder versuchte ihre Tochter zu beruhigen. Sie zitterte. ,,Genau deswegen habe ich Angst. Ich kann nicht riskieren, dass wieder einer von euch, sein Leben opfert, um mich zu retten." ,,Genau deswegen sind Krieger doch da," hallte Federsterns Stimme vom anderern Ufer. ,,Sie schützen und verteidigen selbst, wenn es ihr Leben kostet." Farndorn nickte: ,,Das weiß doch jedes Junge." Immernoch zitternd, aber bereit, stellte Mohnpfote eine Pfote ins Wasser und dann die andere. Begeister stellte sie fest: ,,Fühlt sich garnicht so schlimm an. Nach dem ich fast von der Strömung mitgerissen wurde, hatte ich seitdem vergessen, was für ein Spaß Wasser machen kann." Farndorn führte seine Schülerin zum Ufer, Moosfeder folgte. ,,Na endlich," krummelte Eichenblatt, wurde aber von seinem Vater zur Seite gestoßen. ,,Ihr müsst meinen Sohn entschudligen," murrmelte Brandwirbel. ,,Wir alle wissen, was an der letzten Großen Versammlung geschen ist und können verstehen, dass vorallem du Mohnpfote nach diesem Ereignis nichts mehr mit Wasser zu tun haben willst." Verlegend zog die braunweißgescheckte Kätzin ihren Kopf ein. ,,Ja," miaute Funkenherz -Eichenblatts, Wolkensturms, Flammenlichts und Rauchlufts ältere Schwester. ,,Aber dann hast du deine Angst überwunden und bist einfach ohne zu überlegen ins Wasser gegangen." ,,Ihr könnt Mohnpfote später noch gratulieren, doch jetzt erstmal müssen wir eine Scheune aufusuchen, in der wir übernachten können. Das nächste Gewitter kommt immer näher," miaute Kojotenstern. Der rotbraune Kater wollte sich schon auf dem Weg machen. Eine Schneue stand direkt hinter dem Zweibeinernest. Beim Vorbeigehen, erkannte Farndorn Erdsterns und Wassersterns Stimmen. Eine Scheune steht ungefähr ein bis zwei Fuchskörperlängen vor ihm. Es steht allein, war aber doch ziehmlich nah hinter der anderen Scheune gebaut wurden. Während Zweibeinernest und die braune Scheune den Bach sehen, sieht die grauweiße Scheune das Ende der braunen Scheune. Die Mühlenfarm war fast wie ein Viereck aufgebaut wurden. Gegenüber der braunen Scheune stand noch eine Scheune. Im Gegensatz zu den anderen zwei Scheunen, hat diese eher die Länge und breite des Zweibeinernestes. ,,Das muss das Schlafnest des Monsters sein." Rauchherz stand plötzlich neben ihn. ,,Mein Zweibeiner hatte es damals auch gehabt. Dort drin ließ er sein Monster schlafen und am nächsten Morgen ist es mit dem Zweibeiner weg und mitten im Sonnenhoch kommen beide wieder. Man kann dazu Monsterbau sagen." Kojotenstern tat überrascht. Rauchherz sollte es lieber noch nicht wissen, dass Kojotenstern ihm von Rauchherz Mühlenfarm erzählt hatte. ,,Wenn du soviel über diesen Monsterbau sagen kannst, weißt du denn etwas über diesen Scheunen?" Der rauchgraue Kater seuftzte: ,,Genau wie jedes Lager anders aufgebaut sein könnte, so könnte auch jede Mühlenfarm anderes aufgebaut sein. Aber ich meine dort sollten Kühe und Schweine gewohnt haben." Farndorn riss seine Augen auf. Er hat zwar schon mal von Schafen und Pferden gehört, die sich öfter in der Nähe des Eisclan-Territouriums aufhalten sollen, aber die Wörter Kühe und Schweine kamen ihn fremd vor. Rauchherz kicherte: ,,Ohne Schweine und Kühe können Zweibeiner gar nicht leben, geschweige denn von Hühnern oder Schafe. Sie geben ihnen etwas zum Fressen, Trinken oder sogar etwas, damit sie bequem schlafen können oder nicht komplett felllos herum laufen müssen." Farndorn nickte: ,,Das ist genauso wie bei uns, bloß das meiste kommt von der Natur. Das Wasser bekommen wir durch den Regen oder vom Fluss, die Materialien für unsere Baue und Nester finden wir überall im Wald. Nur unser Fresse müssen wir selbst jagen." Rauchherz nickte: ,,Genauso könnte man es bespreiben." Auch wenn sie sich die meiste Zeit unterhalten hatten, sind sie doch an ihrem Übernachtungsplatz angelangt. Erste Donnerschläge ertönten wieder, diesmal klang es näher, als vorher.

Kapitel 16

Blitzschlag staunte nicht schlecht, als sie diese vielen hohen Strohblallen sah, die auch noch mehrmals aufeinander gestappelt wurden. Flammenlicht hatte ihr darüber erzählt: Riesige Monster -welche den Baumfressern ähnlich sein sollten, aber viel gefährlicher als sie aussehen, sollten die Strohballen auf einem Weizenfeld in deren Nähe hinterlassen haben. Zuerst fuhren sie mit ihren gewaltigen Pfoten über das Getreide. Nachdem die Getreidefresser das Getreide aufgefressen hatten, kommt es nach einer Weile hinten von ihnen rausgespritzt. Bei diesen Gedanken schüttelte Blitzschlag sich angewiedert. Und Tage später kommen diese Baumfresser. Sie saugen das Getreide von hinten in sich hinein und es kommt dann wenig später auch hinten aus ihnen heraus, aber als Strohballen. Sie haben entweder die Form eines Quadrates oder eines Krieses. Peferkte Verstecke für Mäuse oder perfekte Schlafplätze für die Katzen. ,,Kojotenstern!" rief Heckenweide. Die weiße Kätzin mit den rotbraunen Flecken kam hinter einem quadratischen Strohballen her. ,,Hermelintanz bekommt Junge." Blitzschlag war verblüfft. Hat sie nicht noch ganze zwei Monde zu warten? Distelblüte stand neben ihr. Sie sah zu ihrer Mutter. ,,Wenn Kätzinnin so früh Junge bekommen, bedeutet es meist nichts Gutes. Die meisten Jungen werden sofort nach der Geburt sterben." Blitzschlags Augen wurden groß. ,,Weil sie noch nicht ganz fertig sind?" Ihre Mutter nickte: ,,Aber nur von innen, von außen sehen sie aus wie fertige Katzen. Doch im inneren könnten vielleicht noch einige Organe oder wichtige Knochen fehlen." Ohne ein weiteres Wort drehte sich die schwarze Kätzin um und gesellte sich zu Apfeldut, Ahornflügel, Brandwirbel und Weißflamme. Gerne wollte Blitzschlag sehen, wie die Heiler voran kommen. Steinglanz war ebenfalls dazugestoßen. Heckenweide hatte mal erzählt, dass Steinglanz Mentorin -damals als noch junge Heilerin- auch mit dem selben Problem zu hatte, wie jetzt Nachthimmel. Es ging um Pilzfells Geburt. Seine Mutter Roggenschweif hat schon zwei Monde vor der eigentlichen Geburt Junge bekommen. Pilzfells Vater war Habichtglut. Leider hatte er ihn nie richtig kennen gelernt und dies hatte auch einen bestimmten Grund. Roggenschweifs und zwei ihrer Jungen, bis auf Pilzfell starben sofort nach der Geburt. Pilzfells Geschwister sollten schon tod zur Welt gekommen sein. Roggenschweif verlor bei der Frühgeburt zu viel Blut. Habichtgluts Herz zerbrach und auch er starb einige Zeit später. Er wollte weder etwas fressen noch auf Pattroulilien gehen. Die meiste Zeit verbrachte mehr mit großem Trauerschmerz im Heilerbau. Roggenschweifs, Sternenjunges und Wurzeljunges Tod, hatten Habichtglut so sehr traurig gemacht, dass er einen halben Mond später sich ihnen ebenfalls anschloss. Dem Mondclan sei dank, gab es noch Blütenduft. Sie hatte damals vor kurzem Holzjunges zur Welt gebracht. Finkensprung übergab Pilzfell an Blütenduft. Liebevoll nahm Blütenduft Pilzfell auf und zog ihn groß, als wäre es ihr eigens. Holzzweig und Pilzfell wuchsen mit der Zeit immer mehr zu Brüdern heran. Auch Blütenduft starb irgendwann an einem Herzinfakt während Holzzweigs und Pilzfells Schülerzeiten. Steinglanz hatte auch mal erzählt, dass Pilzfell Blütenduft und Holzzweig immer für seine wahre Familie gehalten hatte. Niemand, noch nicht mal seine Ziehmutter hatte ihn von Roggenschweif, Habichtglut, Wurzeljunges und Sternenjunges erzählt. Und es soll auch so bleiben. Erst vor wenigen Halbmonden hatte Steinglanz es Heckenweide zum ersten Mal auf einem Heilertreffen erzählt. Blitzschlag betete zum Mondclan, dass dieses Schicksal nicht auch Hermelintanz passiert. Gerne wollte sie ihre Seehkraft benutzten, doch die war nur für Notfälle gedacht. Schmerzenschreie von Hermelintanz waren zu hören, gemischt mit den tröstenden Worten von Echsenflucht. Blitzschlag konnte es immer noch nicht fassen. Zwei Junge von Kojotenstern waren mit zwei Jungen von Aschenstern zusammen. Hermelintanz und Wolfssplitter waren Kojotensterns Junge und Echsenflucht und Rußnebel waren Aschensterns Junge. ,,Das erste Junge ist da!" Die Freudeschreie von Echsenflucht riss die gesamte Eisclan-Katzenschaft die Neugier aus ihrem Körpern raus. Es dauerte nicht lange, da rief der graugrüne Kater erneut: ,,Das zweite Junge ist da!" Und dann kam noch eins und noch eins. Vier Junge hat Hermelintanz zur Welt gebracht. Blitzschlag konnte ihre Neugierigkeit nicht unter Kontrolle halten. Sie muss es einfach wissen, wie die Jungen aussahen und ob sie alle die Geburt überstanden hätten. Windfang kam zu ihr. ,,Wie sehen die Jungen aus?" ,,Ein graues Junge mit weißen Pünktchen, ein braunschwarz-gestreiftes Junge, ein rotbraunes Junge und ein komplett schwarzes Junge. Alle sehen gerngesund aus und auch die Mutter ist wohl auf. Die vier Jungen machen sich über den Zipfen ihrer Mutter her." Sie sah Windfang an, der offentsichtlich seine Hörkraft in Bewegung setzte. ,,Das graue Junge mit den weißen Flecken ist ein Kater und wurde Falkenjunges genannt. Das braunschwarz-gestreifte Weibchen wurde Streifenjunges genannt. Der rotbraune Kater wurde Mottenjunges genannt. Und die schwarze Kätzin hatte den Namen Wildjunges bekommen." ,,Schöne Namen," gab Blitzschlag zu. ,,Was meinst du, ob wir kurz zu Hermelintanz rüber gehen dürfen?" Bevor Windfang zu Wort kam, miaute Steinglanz beim Vorbeigehen: ,,Jetzt lieber noch nicht. Hermelintanz braucht sehr viel Ruhe, denn sie musste hart kämpfen, damit ihre Jungen komplett und gesund zur Welt kommen. Sie ist sehr erschöpft und auch die Jungen hatten sich grad schlafen gelegt. Vielleicht morgen." Blitzschlag nickte verständnisvoll. Hoffentlich bleiben sie auch alle am Leben. Es könnte nämlich auch passieren, dass noch heute oder aber auch Morgen sterben, weil sie doch zu schwach waren. ,,Komm, bevor noch alle gemütlichen Plätze besetzt werden." Windfang strich mit seinem Schwanz an Blitzschlags Gesicht umher und ging gähnend zu einem Strohballen auf dem auch schon Farndorn, Saatsprung, Flammenlicht und Rauchluft lagen. Blitzschlag folgte ihren Bruder. Unterweges sah sie wie Simba und Nala mit Honigjunges, Meisenjunges und Finkenjunges wild umhertolden. Dunkeljunges, Graujunges, Tupfenjunges und Buntjunges stießen dazu. Emely, Tulpenblatt und Ampferherz sahen mit stolzen Augen zu. Die zwei besten Freude von Emely unterhielten sich mit einigen Eisclan-Katzen, um sie anscheinend besser kennen zu lernen. Darunter waren Salbaiglut und Funkenherz. Die Jungen aus dem Eisclan hatten sich schon längst zum Schlafen zusammengerollt. Farnschweif, Frosteis und ihre Gefährten gaben dicht in deren Nähe gegenseitige Fellpflege. Auch die Schüler waren hellwach und übten gemeinsam spielerisch das Kämpfen. Blitzschlag sprang über zwei Strohballen her, bis sie zu Farndorn und den anderen gelangte.

Kapitel 17

Der nächste Morgen brach schon längst herein, doch dass Gewitter hatte seitdem die Sonne unterging nicht aufgehört. Blitzschlag putzte sich ihr Fell. Mehrere Feuerclan-Katzen redeten nur so über Hermelintanz zu früh geborenen Jungen, als ob sie sie schon längst gesehen hätten. Von Flammenlicht, Rauchluft und Saatsprung war keine Spur mehr zu sehen, nur Windfang und Farndorn schliefen noch auf diesem Strohballen. Um sie nicht zu wecken sprang Blitzschlag vorsichtig von den Strohballen hinunter. Sie wackte einen Blick zu den Neugeborenen. ,,Hallo, Blitzschlag," grüßte Heckenweide. Der Geruch von Borretschblätte streifte Blitzschlags Nase. Die Heilerin war auf dem direkten Weg zu Hermelintanz. ,,Du willst wohl auch Hermelintanz Junge sehen?" Blitzschlag nickte. ,,Komm ruhig mit. Die anderen aus unserem Clan haben sie auch schon gesehen. Das ist sehr neu für sie. Sie haben noch nie erleben können, dass zu früh geborene Junge noch gerngesund sind." Blitzschlag seuftzte: ,,Hätte Pilzfells leibliche Familie solch ein Glück haben können." Heckenweide zischte: ,,Das darfst du weder Pilzfell noch Holzweig sagen. Pilzfell wäre wütend und enttäuscht und wird vielleicht noch Rache nehmen wollen, weil ihn niemand von seiner leiblichen Familie auch nur irgendetwas erzählt hat. Er wird seinen eigenen Clan vernichten, weil sie ihn nichts von seiner Vergangenheit erzählt hatten. Und Holzzweig der einzigste Sohn Blütenduft, der seinen Vater Rattenfell schon vor seiner Geburt verlor, wird dann ebenfalls die gleichen Gefühle tragen." Blitzschlag schüttelte sich. ,,Warum die gleichen Gefühle?" ,,Sie werden die gleichen Gefühle tragen, weil sie beide enttäuscht werden, dass sie keine leiblichen Brüder waren. Sie werden beide wütend auf ihrem Clan sein, der ihnen nie die Wahrheit gesagt hatte. Sie werden beide wegen der Enttäuschung und Wut Rache an ihren Clan nehmen wollen. Sie werden beide mit der Wahrheit nicht klarkommen. Also sage es keinem weiter." Blitzschlag senkte den Kopf. ,,Du hast es doch mir schon gesagt." Heckenweide legte ihren Schwanz um Blitzschlags Schulter. ,,Auf dem Heilertreffen hatte Steinglanz uns Heilern erzählt, wir dürften dieses Geheimnis ruhig mit ein oder vielleicht auch zwei Freunde teilen. Immerhin hat Steinglanz selbst, dass Geheimnis mit Lerchenbrust geteilt. Aber die Freunde von uns Heilern dürfen es ihren Freunden oder Geschwistern nicht sagen, sonst löst es irgendwann noch die Wahrheit tatsächlich aus." Blitzschlag nickte und ging mit Heckenweide zu Hermelintanz. Von Echsenflucht war nichts zu sehen. Der graugrüne Kater fraß mit Löwenschopf, Schattenwende, Tigersturm, Dämmerglut, und Erlenfarn Mäuse und Vögel. Vor Hermelintanz Bauch stritten sich Streifenjunges, Schwarzjunges, Falkenjunges und Mottenjunges nur so um die beste Zipfe. Also so was bezeichnet man wohl als echtes Wunder. ,,Alle Katzen, die alt genug sind, um ihre Beute selbst zu fangen, mögen sich sofort bei mir und Federstern versammeln," miaute Kojotenstern. Während Heckenweide noch die Borretschblätter ablag machte Blitzschlag sich auf dem Weg. Farndorn und Windfang stießen zu ihr. Auch Wespenstich, Wolkensturm, Blattvogel und Lillienflug stießen zu ihnen. ,,Wie ihr bereits wisst, war letzte Nacht ein wahres Wunder geschehen," begann der Feuerclan-Anführer. ,,Obwohl es normalerweise noch zwei Monde vor sich hatte, bekam Hermelintanz doch jetzt ihre Jungen. Was wir nicht glauben konnten, ist dass sie alle überlebt hatten und bis jetzt kein einziges wegen der Frühgeburt starb. Und deswegen haben Federstern und ich euch hier zusammengerufen." Er gab die Anführerin des Eisclans ein Zeichen fortzufahren. ,,Ihr alle habt die Aufgabe, während der Reise auf Hermelintanz und ihren Jungen aufzupassen. Selbstverständlich passt ihr auch weiterhin auf die anderen Jungen und deren Mütter auf. Aber bei Hermelintanz, Streifenjunges, Mottenjunges, Wildjunges und Falkenjunges ist es etwas anderes. Sie hatten eine anstrengende Geburt hinter sich und besonders Hermelintanz wirkt noch sehr schwach." Die Katzen nickten verständnisvoll. ,,Bevor wir jedoch losziehen, sollen sich die Katzen, die noch nicht gefrühstück hatten, sich noch etwas Frischbeute nehmen," miaute Kojotenstern. ,,Die nächste Pause werden wir erst vorraussichtlich dann machen, sobald wir das Ende des Waldes erreicht haben. Und so groß der Wald ist, könnte es vielleicht eine ganze Zeit dauern." Zusammen mit Heckenweide, Farndorn, Saatsprung, Windfang und Wespenstich ging Blitzschlag auf der Suche nach Mäusen oder Vögeln. Sie hatten sich zu zweit aufgeteilt. Blitzschlag mit Wespenstich, Farndorn mit Saatsprung und Windfang mit Heckenweide. Nachdem sie und andere gegessen hatten, machten sie sich zum Aufbruch bereit. Erdclan und Wasserclan warteten bereits am anderen Ufer des Bachs auf sie, wo sie gestern hergekommen waren. Diesmal ging es schnell, sogar mit Mohnpfote -die noch gestern eine heiden Angst vor dem Wasser hatte. Blitzschlag merkte, dass sich Farndorn irgendwie komisch benahm. Er murrmelt die ganze Zeit unverständliches Zeugs vor sich hin und schwankt auch noch beim Gehen. Sie und ihr Bruder gingen zu ihm. Es könnte etwas mit Wolfssplitter oder Silberstachel sein. ,,Alles in Ordnung?" fragte Windfang. ,,Ja du wirkst so verwirrt," miaute Blitzschlag. Der schwarzgraue Kater schüttelte sich ernergisch den Kopf. ,,Ich muss die ganze Zeit an etwas denken, dass mir Kojotenstern gesagt hat." Neugierig spitzte Blitzschlag die Ohren. Farndorn fuhr fort: ,,Kojotenstern hat mir berichtet, er bekäme die ganze Zeit das gleiche Bild vor den Augen. Ein Bild mit einer Katze oder einem Ast oder Baumstamm. Und jetzt frage ich mich, ob wir auf einer Katze unter einem Baum stoßen werden, oder ob einer von uns unter einen Baum kommen wird." Windfang wich zurück. ,,Das kann nur eine Warnung vom Mondclan sein. Egal was passiert wir müssen auf der Hut sein. Durch dieses starke Gewitter, welches jetzt aber langsam nachlässt, kann jeder Baumstamm oder Ast vor einem Blitz getroffen wurden und kurz vorm Umfallen sein." Er seuftzte. Einen halbe Strecke waren sie schon gegangen. Dann machte es direkt unter Hermelintanz und den anderen Königinnen mit ihren Jungen krach. Nachthimmel entdeckte den gebrochenen und kurz vor dem umfallenden Ast. ,,Achtung!" Sein Schrei zeriss alle in Schock und Verwirrung. Blitzschlag schluckte. Gleich kommst die Prophezeiung die Kojotenstern bekam ist nicht geschehen, sondern wird geschehen. Hoffentlich kommen die Königinnen da noch heil heraus. ,,Hermelintanz!" schrie Echsenflucht. ,,Der Ast wird gleich herabfallen und dich und deine Jungen zerschmettern. Beeil dich." Die Kätzin mit dem rotbraunen Rückenfell und weißen Bauchfell wirkte noch sehr erschöpft. Die anderen Königinnen hatten sich schon in Sicherheit gebracht. Hermelintanz, aber nicht. Die Könginngin wirkte zu sehr erschöpft, dass sie das Krachen des Astes kaum hörte. Echsenflucht machte sich zum Sprung bereit. ,,Was hast du vor?" Drosselkralle Echsenfluchts Mentor war geschockt. ,,Ich muss sie außer Gefahr bringen, selbst wenn es mein Leben kostet," knurrte der graugrüne Kater seinem Mentor an. ,,Dies wurde uns in der Schülerzeit, doch immer beigebracht." Der Ast war kurz vor dem Runterfallen. Als Echsenflutchs Warnschrei immer näher ertönte, spitzte Hermelintanz ihre Augen. Sah zu Echsenflucht und dann zum Baum. Wie vor Angst erstarrt blieb sie plötzlich stehen. Hermelintanz Junge, die sich eng neben Tulpenblatts und Ampferherz Jungen schmiegten, mauntzen wie verrückt, jedoch nicht um ihrer Mutter zu warnen, sondern nach Milch. Glanzbrise leckte die Jungen ihrer Tochter zur Ruhe. Blitzschlag konnte nicht hinsehen. Sie schloss die Augen. Ein lautes Krach zeriss die Luft und ihre Augen öffnete sich wieder. ,,Echsenflucht!" schrie Hermelintanz. Sie, Löwenschopf, Nachthimmel, Drosselkralle und Kojotenstern rannten zu ihm. Windfang und Blitzschlag gingen zu Löwenschopf. Nachthimmel tastete Echsenfluchts Atmung ab. ,,Er ist tot." Alle waren geschock und traurig über Echsenfluchts plötzlichen Tod zu gleich. ,,Das ist alles meine Schuld!" wimmerte Hermelintanz und schmiegte sich eng an ihren Gefährten. ,,Wieso nur habe ich nicht auf seine Warnung gehört, dann wären wir beide jetzt noch am Leben." Tulpenblatt und Ampferherz wechselten Blicke. Tulpenblatt tritt vor. ,,Nein. Das ist unsere Schuld. Wir hätten dich mit deinen Jungen zusammen außer Gefahr bringen sollen. Doch stattdessen haben wir nur deine Jungen gerettet und dann kam der Ast auch schon immer näher. Wir konnten nicht mehr rechtzeitig kommen." Rotstreif schüttelte den Kopf. ,,Keinem trifft die Schuld an Echsenfluchts Tod. Niemand von uns wusste, dass so etwas geschehen wird." Bis auf Kojotenstern, Farndorn, Windfang und mir vielleicht, dachte Blitzschlag schuldbewusst. Wir, vorallem aber Kojotenstern hatten von der Warnung vom Mondclan gehört und haben nichts dagegen unternommen. Weder Kojotenstern noch Farndorn gaben einen Kommentar dazu ab. Kojotenstern schämte sich zu sehr dafür, dass der Gefährte seiner Tochter nun zum Mondclan-Bewohner wird. Blitzschlag konnte sehen, wie er leise etwas zum Mondclan flüsterte. Blut floss hervor. Die Katzen wichen es aus. ,,Wir müssen ihn darausholen, um ihn begraben zu können," miaute Rotstreif. Er sah zu Bussardwind. ,,Du, Rattenherz, Dachszahn, Donnergroll, Waschbärfuß, Erlenfarn und Bernsteinblick ihr hebt den Ast hoch, während Drosselkralle und Löwenschopf ihn daraus holen." Bussardwind nickte. Der Ast war dick und lang, kein Wunder das Rotstreif sich auch nur die stärksten Krieger ausgesucht hatte. ,,Wie sollen wir es denn bitte schön, hoch heben können?" beharrte Donnergroll. ,,Ich meine, der liegt doch so flach auf dem Boden. Es gibt nichts, was wir benutzen könnten, was den Ast wenigsten stützen könnte." Es raschelte und Dämmerglut und Brandwirbel kamen mit einem riesigen dicken Zweig aus einem Dornenbusch hervor. ,,Vielleicht klappt es damit." Der dunkelgraue Kater ließ den Zweig vor Bussardwinds Pfoten fallen. Der dunkelbraunweiß-gescheckte Kater musterte den Ast. Dann packten er und Rattenherz den Ast schoben ihn drunter durch. Bussardwind gab den anderen mit seinem Schwanz ein Zeichen. Er und Rattenherz drückten gemeinsam den Zweig mit ihren Pfoten langsam runter. Der Baum bewegte sich. Dachszahn, Donnergroll, Waschbärfuß, Erlenfarn und Bernsteinblick nahmen sich die Gelgenheit und hoben den Ast hoch. Sie huschten drunter durch. Anstrenung ertönte durch Blitzschlags Ohren. Mit ihrem gesamten Gewicht hatten sie den Ast so hoch gestemmt, dass Drosselkralle und Löwenschopf einfach und ohne sich auch nur zu ducken problemlos an Echsenfluchts Leichnahm herankamen. Bei dem Anblick wurde es Blitzschlag übel. Echsenflucht blutete fast überall an seinem Körper, nur nicht am Kopf und am Gesicht. ,,Echsenflucht war ein ehrenvoller Krieger und das dankt Drosselkralle. Er stand seinem Clan bis zu seinem Tode loyal zur Seite. Er ist sehr mutig und stark und gehörte zu den besten Kämpfern unseres Clans. Wir werden ihn nie vergessen, denn er bleibt immer in unserem Herzen. Nun wird er mit Aschenstern und Goldschweif gemeinsam im Mondclan wandeln. Wir werden ihn alle sehr vermissen." Nachdem Kojotenstern mit seiner Predigt fertig war, gingen Drosselkralle, Nachthimmel, Löwenschopf, Schattenwende, Blattfall und Hermelintanz zu ihm. Sein Mentor, seine Brüder, seine besten Freunde und seine Gefährtin zu ihm, um ihn die letzte Ehe zu erweißen. Doch Echsenflucht hat selbstverständlich nicht nur im Feuerclan Freunde gehabt, auch Rankenschweif, Schwanenfeder, Hummelblick und Rostbrand gehörten zu seine besten Freunden.

Kapitel 18

Schon eine ganze Weile hielten die Clans eine Trauerfeier für Echsenflucht ab. ,,Wir müssen ihn hier begraben," miaute Kojotenstern dann. Windfang konnte es nicht glauben. ,,Wieso hier? Hier haben wir doch keine Grabstätte." Rotstreif stimmte eindeutig Kojotenstern zu. ,,Es geht nicht anders," miaute der rote Kater. ,,Wenn wir ihn jetzt bis zu unserer neuen Heimat mitnehmen, werden unterwegs sämtliche Knochen und Fellhaare aus dem nichst verwehen und Echsenflucht kommt dann vielleicht nicht zum Mondclan." Zustimmendes Gemurrmel war zu hören. Nachthimmel miaute: ,,Hier sind zwar nicht mehr unsere Territourien, aber der Mondclan kann überall sein. Wer weiß vielleicht wachen sie auch grad über uns." Kojotenstern nickte. ,,Drosselkralle, Hasenfuß, Efeukralle und Stachelzahn ihr bringt Echsenfluchts Leichnahm an dieser Stelle." Der Anführer deutete mit seiner Schwanzspitze auf eine mittelgroße mit Laub und Matsch bedeckte baumlose Stelle, ungefähr in der Nähe des Baumes, dessen Ast auf Echsenflucht gelandet war. ,,Glanzbrise, Moosfeder, Heckenweide, Windfang und Saatsprung ihr bleibt bei ihnen und hilft ihnen beim Graben. Wir anderen ziehen, dann schon mal weiter. Kommt nach, wenn ihr soweit seit." Glanzbrise nickte: ,,Wir werden uns beeilen." Mit einem Schwanzschnippen forderte Kojotenstern den Clans auf sich zum Aufrbuch bereit zu machen. Eisenglanz strich an Windfang vorbei. ,,Bis später," flüsterte sie. Ihr lieblicher Duft ließ Windfang förmlich das Herz schmelzen. ,,Bis später," schnurrte er gerührt. Seine Schwester warf ihm einen wiederwilligen Seitenblick zu, als ob sie ahnte, was zwischen ihn und Eisenglanz lief. Windfang schluckte. Seine Schwester, weiß dass er in den letzten Großen Versammlungen sich viel bei Eisenglanz aufhielt und dachte sie seien nur gute Freunde, sowie sie und Flammenlicht, aber nun hatte sie anscheinend gemerkt, dass mehr als nur Freundschaft zwischen ihm und Eisenglanz in der Luft lag. Doch Blitzschlag sagte jedoch nichts und ging zusammen mit Wespenstich, Tauwasser, Flammenlicht, Wolkensturm und Farndorn weiter. Windfang schüttelte sich den Gedanken über Eisenglanz aus dem Kopf. Echsenflucht war erstmal wichtiger. Die Ältesten trugen Echsenfluchts Leichnahm zu der Stelle denen Kojotenstern ihnen gezeigt hatte. Windfang, Saatsprung, Moosfeder und Glanzbrise gruben ein passendes Grab für Echsenflucht. Nachthimmel hatte Heckenweide empfohlen Echsenfluchts Leichnahm mit Lavendel und Rosmarin einzureiben. Heckenweide nahm Rosmarin heraus, eine rosafarbende Pflanze. Als die Ältesten den Leichnahm von Echsenflucht ablegten, schmierte Heckenweide sogleich das Rosmarin an Echsenfluchts ganzen Körper ein. Sie blickte hoch. Ihre orangenen Augen fuhren zu Moosfeder. Ihre und Saatsprungs Mutter hatte so einige Fähigkeiten als Heilerin aufgeschnappt. Im Gegensatz zu Igelfuß war sie sehr oft mit Fuchsnarbe zusammen. Während Igelfuß die meiste Zeit mit Mamoorpelz, Ameisenherz und Moorzahn gespielt hatte, besuchte sie Fuchsnarbe im Heilerbau. Als Fuchsnarbe, nachdem er Leopardenherz getötet hatte, vom Mondclan aus dem Feuerclan verbannt wurde, erklärte Blütenglanz Moosfeder was man als Heilerin wissen muss. Die ehemalige Heilerin wusste, dass Moosfeder Fuchsnarbe sehr oft beim Heilkräutersortieren geholfen hatte, während sie auf Kräutersuche oder zum Heilertreffen war. Ab und zu half Moosfeder im Heilerbau aus. Sie gab sogar einigen Patienten Kräutern. Als Nachthimmel Blütenglanz Schüler wird, konzentrierte Moosfeder sich wieder voll und ganz auf ihr Leben als Kriegern. Dann als Blütenglanz starb hatte sie Nachthimmel öfter geholfen, vorallem wenn der Krankenbau voll war oder die Ältesten Probleme mit Zecken hatten. Dann kam Heckenweide und bis jetzt sind weder Nachthimmel noch sie gestorben. Und so konnte sich Moosfeder erstmal auf ihr Leben als Kriegerin konzentrieren. ,,Kannst du den Leichnahms Echsenfluchts mit Lavendel einreiben?" fragte Heckenweide. ,,Dann gehts schneller." Es war das erste Mal, dass Windfang mithalf einen Krieger zu begraben. Saatsprung grub hinter ihm. Ihre Rücken berührten sich. ,,Wie lange noch," miaute der dunkelbraune Kater stöhnend zu Glanzbrise hinauf, die ihnen Anweisungen geben soll. Für Windfangs Geschmack war der Grab groß genug für Echsenflucht. Glanzbrise rutschte zu ihnen hinunter und stampfte auf dem Boden herum und kratzte. Es ging kein Stückchen mehr weiter. ,,Die Höhe ist perfekt," stellte die graue Kätzin fest. Windfang fühlte sich zerquetscht. Für drei sitzende Katzen war der Grab einfach zu eng. Glanzbrise musterte die Länge und Breite des Grabes. ,,Könnte reichen," meinte sie. Sie sah nach oben und rief,,Seit ihr mit Echsenflucht fertig?" ,,Sofort," antwortete Moosfeder. Hiefen und Stöhen ertönte. Die Ältesten packten Echsenflucht wieder auf dem Rücken. ,,Geht raus," miaute Drosselkralle. ,,Oder wollt ihr lebendig begraben werden?" Windfang schluckte. Er hatte seine Höhenangst komplett vergessen. Doch glücklicherweiße schien die Erde rutschfest zu sein. Saatsprung und Moosfeder konnten sich problemlos mit ausgefahrenen Krallen hochziehen. Wenn sie es können, dann ich auch. Windfang nahm allen Mut zusammen und sprang. Neben ihn hörte er die Schritte von Drosselkralle und Hasenfuß. Als er endlich oben war, sah er wie Efeukralle und Stachelzahn Echsenfluchts Leichnahm langs hinunter ließen. Drosselkralle und Hasenfuß sollten ihn von unten auffangen. Auch wenn er schon tod ist, darf sein Körper nicht beschädigt werden, sonst könnte er vielleicht nicht zum Mondclan kommen und wird im nirgendwo aufgelöst. Nachdem Echsenflucht im Grab abgelegt wurde und Hasenfuß und Drosselkralle wieder oben waren, schaufelten Windfang und Saatsprung das Grab wieder zu. Als sie von oben nach unten gruben, wurde die gesamte Erde nach oben geschaufelt. Nachdem Windfang und Saatsprung den Grab zu geschaufelt hatten, gingen sie wieder zurück zum Weg. ,,Wir folgen einfach den vielen Pfotenspuren," erklärte Glanzbrise. Unruhig trottete Windfang neben Saatsprung her. ,,Was ist los mit dir." Der dunkelbraune Kater hatte sein seltsames Verhalten bemerkt. Aufgescheucht wie eine Eule schüttelte Windfang seinen Kopf. ,,Ach nichts," log er. Er wollte Saatsprung nichts von Wolfssplitter und Silberstachel erzählen, sonst würde er noch Fragen stellen und er hatte keine Lust sie zu beantworten. Saatsprung sah ihn mit undurchdringlichen Augen an, sagte aber nichts. Der Wald war riesig, aber es gab nur einen einzigen Weg. ,,Hätten die anderen nicht warten können, bis wir fertig sind," schnaufte Efeukralle. ,,Mir reicht es, wenn auch nur unser Clan auf uns gewartet hatte, aber nein sie wollten unbedingt weiterziehen." Hasenfuß gab seinen Baugefährten einen Schubs. ,,Und schauen uns beim Bau eines Grabes zu? Ich kann verstehen, warum sie nicht bleiben wollen. Denn das kann echt langweilig sein." ,,Hört auf euch zu streiten." Heckenweide ging dazwischen. ,,Dies war Kojotensterns Befehl, also müssen wir ihn auch erledigen." Efeukralle nickte schnaufent: ,,Hast ja recht." Windfang schüttelte seinen Kopf. Wieso müssen Katers immer so griesgrimmig sein, wenn sie Älteste geworden sind? ,,Da sind sie ja," miaute Saatsprung voller Freude. ,,Und der Wald ist auch schon fast zu Ende." Moosfeder staunte nicht schlecht. ,,Dann haben wir den Wald schon mal hinter uns. Das heißt jetzt kommen die Berge als nächstes." Sie hatten die Katzen erreicht. Sie hatten sich an einer baumlosen Lichtung niedergelegt. Windfang sah zum Himmel. Die zweite Nacht der Reise brach heran. ,,Da seit ihr," miaute Blitzschlag und ihr Blick fiel auf Glanzbrise. ,,Rotstreif will, dass du mit Rattenherz, Lichtglut, Ahornflügel, Saatsprung, Mohnpfote, Farndorn, Aschenpfote, Rauchherz und Blattfall auf die Jagd gehst." Die graue Kätzin nickte: ,,Mach ich doch gerne." Windfang sah sich um und deckte eine kleine Wasserpfütze. Plötzlich bekam er Durst. Er nahm sich ein paar Schlücke. ,,Hey, Windfang." Eine vertraute Stimme drang durch sein Ohr. Ein vertrauter Duft drang durch seine Nase. Es war Eisenglanz. ,,Wollen wir uns die Zungen geben?" Windfang musste schlucken. Er würde sehr gerne mit ihr die Zungen geben. Doch was ist wenn sie dabei erwischt werden? Das Gesetz der Krieger verbietet sich mit einer Katze aus einem anderen Clan die Zungen zu geben. Aber Windfang liebte Eisenglanz und sie ihn auch. Er wollte es ihr nicht verderben. ,,Gerne," schnurrte er. ,,Hast du dir jemals schon überlegt Vater zu werden?" Windfang erschrag. Diese Frage kam jetzt völlig unerwartet. Eisenglanz seufzte: ,,Denn dies wirst du schon bald sein." Er schüttelte sich den Kopf. ,,Unmöglich. Wir hatten doch zu wenig Zeit miteinander verbracht." Liebevoll leckte Eisenglanz ihn über die Wange und er musste wieder schnurren. ,,Ja sie war kurz, aber schön," murrmelte die silberblaue Kätzin. ,,Pfützenpelz hatte es in der Nacht nach der letzten offiziellen Großen Versammlung heraus gefunden." ,,Einge Große Versammlungen hatten nicht stattfinden können. Am wie vielten Mond hat Pfützenpelz es herausgefunden?" fragte Windfang verwirrt. Eisenglanz seufzte: ,,Vor einem dreiviertel Monden." ,,Warum hast du mir es nicht schon früher gesagt," knurrte Windfang. ,,Ich wollte es ja, aber du hast dich die meiste Zeit mit deiner Schwester unterhalten. Ich wollte es dir unter vier Augen sagen, denn ich finde du solltest es lieber zu erst erfahren." ,,Weiß Pfützenpelz, dass ich der Vater werde?" Eisenglanz nickte: ,,Sie ist die einzigste aus meinem Clan, die es weiß." Sie stand auf und reckte sich. ,,Meinetwegend, kannst du es ruhig deinem Clan erzählen. Ist mir egal." Sie wollte zu ihrer zu Schwester gehen, doch Windfang stellte sich ihr in den Weg. ,,Ich verspreche, ich werde es niemanden verraten. Noch nicht mal meiner eigenen Schwester." Eisenglanz nickte: ,,Also bist du gar nicht sauer, weil ich es dir die ganze Zeit über verschwiegen habe?" Wiederwillig schüttelte Windfang seinen Kopf. ,,Ich bin sogar froh darüber. Du bist meine einzig wahre Liebe und noch nicht mal das Gesetz der Krieger kann uns daran hindern gemeinsam Eltern zu werden. In wie vielen Monden kommen deine Jungen denn?" ,,In zweieinhalb," antwortete Eisenglanz. ,,Ich werde zu dir kommen, das verspreche ich," miaute Windfang. ,,Wenn du mich entschuldigen würdest. Ich hatte meiner Schwester versprochen mit ihr die Frischbeute zu teilen." Windfang ließ seiner Freundin vorbei. Sein Herz machte Freudesprünge. Bald wird er Vater werden. Und er wird die Geburt auf gar keinen Fall verpassen. Er würde sich sogar durch das gesamte Erdclan-Territourium kämpfen müssen, um an seine zukünftigen Jungen kommen zu können. ,,Dich habe ich nicht mehr so fröhlich herumstolzieren sehen, seitdem wir zu Kriegern ernannt wurden waren." Blitzschlags Beobachtung über sein Verhalten unterbrach seine Gedanken. Er hatte Eisenglanz versprochen. Es als ein Geheimnis zu bewahren. Die sandfarbende Kätzin teilte sich mit Wespenstich eine Amsel. Der schwarze Kater, dessen goldene Pünktchen durch den vielen Regen kaum noch zu sehen waren, schluckte ein Bissen hinunter. ,,Oh ja," stimmte er Blitzschlag zu. ,,Und vorhin hast du noch so ein trübsinnigen Blick im Gesicht gehabt, als könnte man denken, du denkst an Echsenflucht." Er leckte sich genüsslich übers Maul. ,,Sag mal freust du dich jetzt etwa über seinen plötzlichen Tod?" Windfang schüttelte den Kopf. ,,Natürlich nicht. Wie jeder andere von euch, macht mich sein Tod auch noch traurig." ,,Warum bist du dann so fröhlich zu uns gehüpft?" fragte Blitzschlag erneut. Windfang seufzte: ,,Lassen fröhliche Gedanken traurige Gedanken nicht verschwinden?" Blitzschlag und Wespenstich wechselten Blicke. ,,Und das hat bei mir geklappt," ergänzte Windfang. ,,Ich habe einfach an etwas schönes gedacht, zum Beispiel wie schön unsere neue Heimat werden könnte. Tja und jetzt ist meine Trauer über Echsenflucht verfolgen." Wespenstich überlegte: ,,Ich glaube mein Vater hatte mir und meinen Brüdern mal so etwas ähnliches gesagt, als wir noch Junge waren. Wenn du einmal traurig bist, kannst du deine Trauer mit glücklichen Gedanken oder Träume verschwinden lassen." Windfang gähnte: Wie dem auch sei. Ich hau mich mal aufs Ohr." Er suchte sich ein freies Plätzchen ein und schloss die Augen. Die Gedanken darum, dass er bald Vater sein wird, hebt er sich für ein anderes Mal auf. Er hoffte auf ein Treffen mit Bernsteinbrust, der ihn zeigen kann, was Silberstachel oder Wolfssplitter zur Zeit im Schilde. Weder eine Geruchsspur noch deren Stimme hatte er während der ganzen Reise nicht von denen erkennen können.

Kapitel 19

Ruckartig erwachte Windfang. Er war ganz allein in einem finsteren Ort. Keine Beute, keine Blumen, keine Sonne, nur tote Bäume und der Geruch von Katzenblut. Es war eindeutig Windfang befand sich im Taal der Mörder. Vielleicht bekäme er jetzt Antworten auf seiner Frage: Warum von Silberstachel und Wolfssplitter keine Spur zu finden war. Neben ihn erschien Bernsteinbrust. ,,Sei gegrüßt Windfang," miaute Blütenglanz Mentor. Windfang verneigte sich, zum Wiedergruß. ,,Du fragst dich warum Silberstachel und Wolfssplitter noch nicht aufgetaucht sind? Stimmst?" Überrascht spitzte Windfang die Ohren. Kann der etwa Gedanken lesen? Der orangfarbende Kater stand auf und schnippte Windfang mit seinem Schwanz zu sich. ,,Komm mit. Ich muss dir etwas zeigen. Bestimmt hat Farndorn euch schon davon erzählt." Voller Angst ging Windfang neben Bernsteinbrust am alten dicken Baum vorbei, wo sich normalerweiße Fuchsnarbe aufhielt. Diesmal war der gefürchtete fuchsfarbende Kater allerdings nicht da, aber nur der Gedanke an diesem Mörder ließ Windfang die Rückenhaare förmlich aufstellen. ,,Wir gehen doch wohl nicht etwa zu dem geheimnen Pfad?" fragte er. Bernsteinbrust sah ihn mit seinen bernsteinfarbenden Augen an und nickte: ,,Genau da gehen wir jetzt hin, denn du und die Wächter werdet gleich eine Prophezeiung erhalten, die etwas mit diesem Pfad zu tun hat." Eine höhlenähnliche Wand, genau wie es Farndorn eins beschrieben hatte, tauchte irgendwann auf. ,,Dass muss also der Eingang zum geheimnen Pfad sein?" vermutete Windfang. ,,Was sollen wir Wächter denn nun tun?" Neugierig sah er zu Bernsteinbrust. ,,Nutzt gemeinsam eure elemanteren Kräfte, dann seit ihr vor Silberstachel, Wolfssplitter und den Katzen die hier leben sicher. Viel Glück." Der orangfarbende Kater verblasste. ,,Ich werde euch abholen, sobald ihr wieder schlafen dürt," ergänzte Bernsteinbrust und Windfang erwachte. Schnell eilte er zu seiner Schwester. Grummelt schob sie ihn weg. ,,Lass mich schlafen," schnaufte sie. ,,Es ist aber wichtig," zischte Windfang. ,,Es geht um den geheimnen Pfad der von Fuchsnarbe erreicht wurde." Blitzschlag blinzelte und rieb sich den Schlaf aus den Augen. ,,Bin doch schon wach," gähnte sie und schüttelte sich. ,,Geh und hole Sturmflut und Donnergroll," befahl Windfang. ,,Ich hole Tauwasser, Flammenlicht und Wolkensturm." Bevor Blitzschlag auch nur eine Frage stellen konnte machte sich Windfang auch schon auf der Suche nach Tauwasser, Flammenlicht und Wolkensturm. Als er an Eisenglanz vorbeiging, die eng bei Zinkhauch, Jaguarfell und Gepardenpelz zusammengerollt lag, musste er wieder daran denken, dass er in zweieinhalb Monden Vater wird. Doch diesen Gedanken schob er erstmal zur Seite. Die Prophezeiung von Bernsteinbrust über den geheimnen Pfad war wichtiger. Versehntlich tritt er auf Waschbärfuß Schwanz. Der Flussclan-Krieger lag dicht bei seinen zwei Schwestern. Pass doch auf, wo du hintrisst," schnaufte er grießgrämmig. Windfang musste schlucken, doch zu seiner Erleichterung rollte sich der scharzweiß-braune Kater wieder zusammen. Mitten im Wasserclan- und Eisenclan-Haufen entdeckte er den unverwechselbaren weißen Pelz von Wolkensturm und hellen orangroten Pelz von Flammenlicht. Sie lagen bei ihren Geschwistern und Blattvogel und Lillienflug. Vorsichtig stupste Windfang Flammenlicht und Wolkensturm mit seiner Pfote an. ,,Ich muss euch etwas wichtiges mitteilen." Wolkensturm knurrte verschlafen: ,,Kannst du nicht bis morgen früh warten?" Flammenlicht reckte sich langsam und erkannte Windfang. ,,Hast du etwa eine Prophezeiung erhalten, die wir als Wächter erfülllen müssen?" Windfang nickte nur. ,,Kommt wir müssen noch Tauwasser abholen, dann gehen wir zu meinem Schlafplatz." Wolkensturm wirkte verdutzt und schnaufte: ,,Wieso zu dir?" Flammenlicht stupste ihn ernergisch an. ,,Erstens weil ich euer Anführer bin und zweitens ist mein Schlafplatz weit genug von den Clankatzen entfernt, dass wir sogar ohne zu flüstern reden können." Wolkensturm musterte die Entfernung von Windfangs Schlafplatz zum Clan-Haufen. ,,Hast Recht," murrmelte er. Sie gingen vorbei an Löwenschopf und Nachthimmel. Die beiden Brüder lagen eng zusammen. Windfang seuftzte. Ihm tat sein ehemaliger Mentor leid. Heute verloren er und Nachthimmel ihren Bruder Echsenflucht. ,,Sie werden schon noch über Echsenfluchts Tod hinweg kommen." Flammenlicht hatte offentsichtlich Windfangs mitleids-erregenden Blick zu Löwenschopf gemerkt. ,,Echsenflucht ist zwar weg, aber sein Geist ist es nicht. Er wandelt irgendwo da oben im Mondclan. Und auch wenn man persönlich nicht mehr da ist, ist man trotzdem immer noch im Herzen." Windfang seufzte: ,,Ich wünschte wir Wächter hätten den Baum aufhalten können, noch bevor er hinunterstürzt." ,,Und dabei unsere Elementar-Kräfte verraten," zischte Wolkensturm geschockt. Dann wurde er ruhiger. ,,Ich glaube dafür wäre es zu früh gewesen und außerdem werden unsere Kräfte auch schwächer." Windfang tat Löwenschopf immer noch Leid. ,,Ich weiß, aber wir hätten es trotzdem verhindern können. Löwenschopf und Nachthimmel könnten noch darüber hinweg kommen. Aber was ist mit seiner Gefährtin mit ihr er gestern vier Junge bekam? Sie wachsen ohne Vater auf." Flammenlicht legte ihren Schwanz auf seine Schulter und führte ihn von Löwenschopf und Nachthimmel weg. ,,Die Vergangenheit kann man nicht ändern," flüsterte die Eisclan-Kriegerin. ,,Aber dafür die Zukunft." Wolkensturm sah Windfang herausfordernt an. ,,Du weißt doch was wir in Zukunft tun müssen." Der weiße Kater wusste, dass Windfang es wusste. ,,Unsere Clans vor Fuchsnarbe, Silberstachel, Wolfssplitter und deren Anhängern beschützen, selbst wenn wir sie dabei vernichten müssen. Fleckenwind und Eschenbart haben nicht umsonst Horizont erschaffen. Wir haben von ihm unsere Elementar-Kräfte erhalten, um das Böse ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen." Wolkensturm kicherte: ,,So gefällst du mir schon viel besser." Windfang schaute sich um. Alle waren noch am schlafen, bis auf Blitzschlag, Sturmflut und Donnergroll. Die drei saßen schon ungedultig in Windfangs Nest. ,,Lasst uns lieber schnell Tauwasser aufwecken, bevor noch der Tag anbricht und wir weiter müssen." Windfang sah zum Himmel. Die Sterne gingen langsam schlafen. Auch der Nachthimmel verschwand allmählich. Bald beginnt der Morgengrau. Windfang, Flammenlicht und Wolkensturm holten Tauwasser ab. Sie war genau wie Windfang. Er mochte es auch nicht, wenn man ihn so früh weckt. ,,Was gibt es denn so wichtiges?" gähnte Sturmflut. Der schwarzblaue Kater blinzelte. ,,Fuchsnarbe," höhnte Windfang. ,,Ich bin vorhin im Traum im Taal der Mörder gewesen. Bernsteinbrust war bei mir. Er zeigte mir den geheimnen Pfad." Wolkensturms Neugier wurde geweckt. ,,Was für ein geheimen Pfad?" ,,Erst vorkurzem von Fuchsnarbe erschaffen," antwortete Blitzschlag, bevor Windfang es konnte. Er fuhr fort: ,,Es ist weit von Fuchsnarbes Baum entfernt. Der Weg wird immer schmaler und dunkler. Dann stößt man auf einer höhlenähnlichen Wand. Bernsteinbrust erzählte mir. Die Katzen, die im Taal der Mörder leben oder dort trainieren können einen bestimmten Ziel nennen und das Tor zum geheimnen Pfad öffenet sich." Windfang ersetzte alle in Staunen, sogar Tauwasser, die noch vor wenigen Herzschlägen an ihrem warem Nest gedacht hatte. ,,Hat Bernsteinbrust dir auch gezeigt, wie man diesen geheimnen Pfad öffnet?" fragte die blaugraue Kätzin. Windfang überlegte und schüttelte den Kopf. ,,Er hat mir nur beschrieben, wie man den geheimnen Pfad öffnet." ,,Also was haben wir mit dem geheimnen Pfad zu tun?" Blitzschlag war begierig darauf die Prophezeiung zu erfahren. Windfang sprach die Worte von Bernsteinbrust genau so aus, wie der ehemalige Heiler es ihm gesagt hatte. ,,Wir müssen alle gemeinsam unsere elementaren Kräfte nutzen, dann sind wir vor Silberstachel, Wolfssplitter und Fuchsnarbe sicher." Sturmflut legte seinen Kopf schief. ,,Mmmh. Das heißt also wir müssen unsere Kräfte vereinen und den geheimnen Pfad zerstörren." Windfang nickte: ,,Korrekt." Donnergroll, der bis jetzt noch kein Wort von sich gab, sprang auf. Also worauf warten wir noch. Legen wir uns schlafen und gehen zum Taal der Mörder." Tauwasser zischte: ,,Zu spät." Sie deute mit ihrem Schwanz zu den Katzen. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne hatte sie geweckt. ,,Also gut. Sobald wir wieder schlafen dürfen wird Bernsteinbrust uns zum Taal der Mörder bringen," miaute Windfang.

Kapitel 20

Alle Katzen gingen weiter, bis auf die Jungen. Die wurden entweder von den Eltern am Nackenfell gepackt oder durften auf deren Rücken schlafen. Farndorn sah, wie Streifenjunges, Wildjunges und Falkenjunges auf den Rücken von Hermelintanz schliefen. Mottenjunges wurde von Glanzbrise getragen. Die graue Kätzin ist Hermelintanz Mutter, somit gehören ihre Jungen zu ihrer Familie. Farndorn tat Hermelintanz immer noch leid. Er und Kojotenstern wussten, dass ein Ast herabstürzen wird, hatten es aber niemanden, außer Windfang und Blitzschlag davon gewarnt. Kojotenstern ging immer noch mit gesenktem Kopf, ganz an der Spitze. Seine Tochter hatte ihren Gefährten verloren. Farndorn musste die Augen zusammenkneifen. ,,Endlich sind wir aus diesem Wald raus!" jubelte Goldpfote, Silberpfote war seiner Meinung. Farndorn verdrehte die Augen. Typisch Eisclan. Lebt lieber auf offener Wiese anstatt sich in tiefen Wäldern hinter Bäumen und Büschen verstecken zu können. Nebeljunges, Schimmerjunges, Eisjunges, Kerbeljunges und Borretschjunges, die sich in der Nähe ihrer Gefährten aufhielten, wollten voraus rennen. Farnschweif und Frosteis zogen ihre Jungen jedoch wieder zu sich zurück. ,,Schön hier geblieben," mahnte Frosteis. ,,Wir werden noch früh genug aus dem Wald herauskommen." Federstern drehte sich zu der hellgrauen Kätzin um. ,,Wir werden nicht sehr lange auf der offenen Wiese bleiben. Vielleicht zwei oder drei Tagesreisen später werden wir die Berge erreicht haben und die sollen noch schlimmer als dieser Wald sein. Wenn wir die erstmal sicher überquert haben, dann könnt ihr euch auf der nächsten große Wiese freuen." Die Katzen hatten das Ende des Waldes erreicht. ,,Ich kann die Berge sehen," miaute Drosselkralle. ,,Naja eher nur die Spitzen." ,,Mir ist es so langweilig. Am liebsten würde ich neue Kampftechniken lernen oder Frischbeute besorgen," schnaufte Brandpfote. ,,Wir werden früh genug Pause machen," versprach Windfang. ,,Wie kann es bitte schön sein, dass bis zur Hälfte des Waldes die Erde noch nass und schlammig war, aber jetzt nicht mehr." Emely klang verwirrt. ,,Ich meine schließlich hat es schon seit Monden fast jeden Tag in Strömen geregnet." Blitz überlegte. Mit Simba im seinen Maul konnte er nur nuscheln: ,,Gute Frage." Der bleiche Kater mit den orangroten Streifen sah Rauchherz fragend an. Der rauchgraue Kater kannte sich anscheinend sehr gut mit Regen aus. ,,Dazu kann ich nichts sagen," seuftzte er. ,,Und ich kann es echt nicht glauben, dass der Mondclan dafür verantwortlich sein kann. Es sei denn sie wollen uns mit dem Hochwasser vor einer noch größeren Gefahr warnen." Farndorn spitzte die Ohren. Die Baumfresser und Baumzerstörrer. ,,Daran haben wir echt nicht gedacht," miaute Rotstreif. ,,Ich hatte erst den Taal der Mörder dafür in Verdacht genommen. Aber dann hätten sie vielleicht auch keine Überlebenden mehr, über dessen Clans sie herrschen könnten." Farndorn entfernte sich von der Reihe und ging von außerhalb zu Rotstreif. ,,Sollen nicht welche Katzen zurück geschickt werden, die nachsehen können, ob diese Gefahr schon begonnen hat?" fragte er zögernd. Der rote Kater seufzte: ,,Ich weiß nicht. Darüber muss ich erst noch mit Kojotenstern sprechen. Doch ich glaube dafür ist jetzt kein guter Zeitpunkt." Mit seinem Schwanz deutete Rotstreif nach ganz vorne. Kojotenstern ging immer noch mit hängendem Kopf, Schultern und Schwanz vor Federstern, Rindenstern und Maulwurfstern her. Seine Söhne Schattenwende und Blattfall führten ihn. Scheint so als hätte er es ihnen gesagt, dass er sich für den Tod vom Gefährten seiner Tochter verantwortlich fühlte. Farndorn nickte verständnisvoll und ging wieder zurück. Sie kletterten auf einem kleinen Hügel ,,Seht ihr diese große Kuhle da vorne," miaute Rindenstern. ,,Ich glaube die ist groß genug für uns alle." Pfützenpelz hatte diese große Kuhle ebenfalls endeckt, doch im Gegensatz zu ihren Anführer, wirkte sie nicht grad begeistert. ,,Da sind doch keine Baue, die uns Schutz bieten könnten," wiedersprach sei mit Kopfschüttel. ,,Im Wald ohne ein Dach über dem Kopf zu schlafen geht ja noch. Dafür sind auch nähmlich die Bäume da. Aber mitten auf einer Wiese? Ich weiß nicht". ,,Die Kuhle ist ziehmlich tief unten," vermutete Blumenhalm. ,,Und sieht auch unzerstörbar aus. Unmöglich für Füchse oder Dachsen diese mit ihren Krallen zu vernichten. Und wenn Gefahr aus der Luft kommen könnte, gibt es bestimmt Schatten wo wir uns eng anlehen können." ,,Also heißt dass, dass wir dort unser nächstes Lager aufbauen werden," fragte Seerose mit ihren vier schlafenden Jungen auf dem Rücken. Sie sind fast so groß wie Hirschschwinges vier Junge, die allerdings zwischen ihr und Sturmflut her liefen. Sie hatten die Kuhle erreicht. Federstern sprang auf einem Stein Die anderen drei Anführer gesellten sich zu ihr. War das vielleicht auch so was wie ein Lager von Stammeskatzen? ,,Jeder bis auf die Könginnin, die Jungen und die Ältesten, packt mit an. Dämmerglut, Goldpfote, Holzzweig, Erlenfarn, Eichenblatt, Rauchluft, Lillienflug, Weißflamme und Silberpfote ihr geht jagen. Eichenschweif, Pilzfell, Gletschertau, Brandwirbel, Blattvogel, Funkenherz, Salbaiglut, Flammenlicht und Wolkensturm ihr sorgt dafür, dass unser Clan gemütliche Nester bekommen." Die Anführerin des Eisclans sprang vom Stein und nickte Kojotenstern zu weiter zu machen. ,,Rotstreif, du, Rauchherz, Tigersturm, Schattenwende, Glanzbrise, Distelblüte, Windfang, Blitzschlag, Rostpfote, Brandpfote, Adlerklaue, Rattenherz, Dachszahn, Apfelduft, Moorzahn, Lichtglut ihr sorgt dafür, dass unser Clan es bequem hat. Moosfeder, du, Ahornflügel, Ameisenherz, Bussardwind, Löwenschopf, Schattenwende, Blattfall, Wespenstich, Graßherz, Saatsprung, Aschenpfote, Farndorn und Mohnpfote ihr kümmert euch um die Frischbeute." Rotstreif und Moosfeder nickten. Der Eisclan war bereits unterwegs. Da ging Farndorn lieber gleich zu Moosfeder. Nachdem alle da zu ihr gekommen waren, nickte die rotrbraune Kätzin mit den weißen Flecken und führte die Patroulie nach draußen. ,,Wir teilen uns auf, bleiben aber trotzdem dicht zusammen," miaute Moosfeder sobald sie aus dem Lager waren. ,,Ahornflügel, du gehst mit Graßherz und Löwenschöpf. Bussardwind, du gehst mit Ameisenherz und Blattfall. Schattenwende, du gehst mit mir und Wespenstich. Saatsprung, du und Farndorn ihr beiden geht mit euren Schülern. Wir gehen in das rechte Waldgebiet. Aus dem Wald wo wir vorhin rausgekommen waren, konnte ich nämlich den Eisclan erwittern." Farndorn prüfte dies. Ganz in der Nähe entdeckte er den grauen Pelz mit flammenartigen Muster von Weißflamme. Daneben huschte ein graues Fellbündel aus einem Busch hervor. Weißflamme musste Silberpfote wohl beim Jagen beobachten. ,,Kommst du?" Mohnpfote schnippte mit ihrem Schwanz vor ihm her. Der Rest war schon so gut wie verschwunden. Von hinten nährten sich Pfotenschritte. Der Geruch von Wasserclan stieg in seine Nase. Schnell lief Farndorn zu seiner Schülerin. Er sah den dunkelbraunen Pelz von Saatsprung. Endlich hatte er ihn eingeholt. Saatsprung schnaufte: ,,Da bist du ja. Die anderen habe schon längst angefangen." Farndorn zuckte zurück, blieb aber beim strengen Blick des älteren Kriegers mutig. ,,Ich war nur in Gedanken versunken." Saatsprung verdrehte die Augen und kehrte Farndorn dem Rücken zu. ,,Das kann man wohl sagen, sowie du vor dich hergeträumt hast," zischte er über die Schulter zurück. Ein Knurren stieg aus Farndorns Kehle heraus. Es wurde aber unterbrochen als Aschenpfote aus einem Brombeerstrauch mit einem fetten leckeraussehenden aber unbekannten Tier heraus kam. ,,Was ist denn das?" Selbst Mohnpfote kannte dieses Tier nicht. Saatsprung war ebenfalls ratlos. ,,Sieht mir sehr nach einem Otter oder Wiesel aus." ,,Das ist ein Iltisses." Bussardwind kam zufällig aus einem Busch hervorgekrochen. Er jagte mit Ameisenherz und Blattfall ganz in ihrer Nähe. ,,Sie erkennt man besonders an schlanken langgestreckten Körper und ihren kurzen Gliedmaßen." Farndorn sah den dunkelbraun-weißen Kater überrascht an. ,,Woher willst du es wissen?" ,,Im Ort der Mörder hatten wir mal eine ganze Familie von Iltissen als Nachbarn. Ich war damals noch ein Junges, als sie meist Nachts unser Lager blünderten, um Nagetiere oder Vögel zu stehlen." Aschenpfote und Mohnpfote wechselten Blicke. ,,Können sie nicht selbst jagen," miaute Mohnpfote, als sie auf ihren Iltiss herab sah. Bussardwind nickte: ,,Eigentlich schon. Es sind wie Marder oder Wiesel geschickte jäger. Aber wozu jagen, wenn neben an die Beute schon frisch bereit liegt." Mohnpfote knurrte: ,,Schon gemein, wie die Iltisse eure Beute stahlen." Die Schülerinnin fanden die Geschichte anscheinend Interressant. Sie hatten sich aufrecht hingesetzt. Saatsprung nahm den Iltiss und vergrub ihn neben Aschenpfote ,,Ja," seuftzte Bussardwind. ,,Das stimmt. Fuchsnarbe hatte langsam genug davon und ging mit einigen seiner besten Krieger zum Bau der Iltisse. Normalerweiße schlafen sie tagsüber und gehen nur nachts aufjagt. Aber da sie uns nachtsüber überrascht hatten, wollte Fuchsnarbe sie tagsüber überraschen. Er wollte ihnen damit zeigen, wie unfäir es ist jemanden zu überraschen, wenn er schläft. Sie konnten die Iltisse nach einem Kampf verjagen." Bussardwind streckte sich und wollte schon zu Ameisenherz und Blattfall zurückgehen. ,,Was für eine spannende Gesichte," miaute Aschenpfote beeindruck. Mohnpfote nickte zustimmend. ,,Warum kriegen wir nie sowas zu hören." Bussardwind drehte sich um. ,,Meine Brüder und ich erzählen über unsere Vergangenheit nur ungern. Wir wollen sie einfach nur vergessen und im hier und jetzt leben und warten und hoffen was die Zukunft für uns bringt." Farndorn konnte den dunkelbraun-weißen Kater schon verstehen. Auch er hatte im Ort der Mörder gelebt. Mit sechs Monden musste er seine eigene Schwester töten. In seiner Schülerzeit wurde er für die Ausbildung mit seinen Eltern zum Taal der Mörder geschickt. Im Gegensatz zu den Clan-Katzen trainierten sie mit ausgefahrenen Krallen und Zähnen. Spät nachts kamen Farndorn und seine Eltern zurück. Mit blutverschmierten Pelz zog er sich dann mit einem Nachtmahl zurück in sein Bau. Dies verlief fast jeden Tag so. Immer an den Tagen danach gabs dann für ihn Jagdtraining, aber im Ort des Bösens und nicht im Taal der Mörder. Aber trotzdem war beides sehr anstrengend. Er hatte nur die Nacht Zeit für sich selbst gehabt. Farndorn schüttelte den Kopf. Bussarwind war bereist bei seiner Truppe. Auch er wittmet sich nun der Jagd zu. ,,Also gut," miaute er zu Mohnpfote. ,,Hörst du oder riechst du etwas leckeres?" Die braunweißgescheckte Kätzin prüfte die Luft und spitzte die Ohren. ,,Ein Kaninchen versteckt im Busch direkt hinter dir." Farndorn drehte sich um. Tatsächlich! Ein Tier mit gewaltigen Pfoten, lange Ohren und einem weißen buschigen Stummelschwanz hüpfte hinter einem Heidelbeerenbusch hinter im her. ,,Sehr gut. Mal sehen, ob du es auch fangen kannst." Mohnpfote duckte sich und schlich langsam zum Kaninchen. Farndorn prüfte sie. Ihre Körperhaltung war perfekt. Mit einem Satz sprang Mohnpfote über den Busch, der fast doppelt so hoch war wie sie. Doch anstatt auf dem Kaninchen zu landen, landete sie einge Schnurrhaarlängen daneben. Das Kaninchen hatte ihren Aufprall gehört und sprang hackenschlagend aus dem Busch und an Farndorn vorbei. Er nahm sich die Gelegenheit, sprang es an und tötete es mit einem Biss am Nacken. Mit zersaustem Fell kam Mohnpfote aus dem Busch hervor. Farndorn sah sie an. ,,Das war eigentlich keine Partnerarbeit. Du solltest es selbst fangen." Seine Schülerin zog ihren Kopf in die Schultern. ,,Aber sie war doch gut, oder?". Farndorn nickte murrmelt. ,,Ja. ,,Komm mal sehen, ob wir noch etwas jagen können. Diesmal halte ich mich aber zurück und du versuchst die Beute selbst zu fangen, wenn sie dir beim ersten Mal wieder entwischt." Mohnpfote nickte zögerlich. Sie gingen tiefer in den Wald hinein. An einer Stelle wo noch keine Feuerclan-Katzen waren. Gut, dachte Farndorn, dann könnte es noch sein, dass hier einige Beutetiere in der Nähe sind. Mohnpfote hatte noch eine Amsel gefangen und auch Farndorn jagte noch zum Schluss eine Taube und ein Specht. Die Taube gurrte genüsslich auf der Erde vor sich hin und der Specht mit seinem schwarzen Federn und roter Stirn klopfte mit seinem Schnabel an einem dicken Ast. Farndorn musste vier Äste hochklettern, um den Specht endlich zu erreichen. Dies hatte länger gedauert, als bei der Taube. Er hörte Pfotenschritte. Saatsprung, Aschenpfote, Moosfeder, Schattenwende und Wespenstich gingen aus dem Wald heraus. Farndorn deutete seiner Schülerin mit einem Kopfnicken, dass sie ebenfalls aufhören werden. Jeder von ihnen trug seine gefangene Beute selbst. Ganz zu schweigen von dem Kaninchen. Auch wenn Farndorn es getötet hat, trug Mohnpfote es, denn sie wollte es fangen.

Kapitel 21

Die Nacht ist herangebrochen. Blitzschlag und Windfang hatten sich eng bei den Wächtern schlafen gelegt. Heute soll es geschehen. Die Wächter sollten den geheimnen Pfad zerstörren. Immer noch beängstigt, wegen damals, als sie fast von Clan-Katzen die im Taal der Mörder trainierten folgte Blitzschlag ihren Bruder. Hinter ihnen gingen Flammenlicht, Wolkensturm, Donnergroll, Sturmflut und Tauwasser. Bernsteinbrust führte sie geradewegs auf Fuchsnarbes Baum zu. Der organgfarbende Kater deutete mit seinem Schwanz, dass die Wächter zu ihm kommen sollten. ,,Wie sollen wir denn da vorbeigehen," knurrte Donnergroll. ,,Hier wimmelt es nur so von kämpfenden Katzen." Blitzschlag scheckte die Lage. Blattfall, Tigersturm, Ameisenherz, Löwenschopf, Lichtglut, Graßherz, Bernsteingesicht, Fleckenglanz, Zinkhauch, Geprardenpelz, Matschschweif, Waschbärfuß, Vogelpfote, Eichelpfote, Zapfenpfote, Salbaiglut, Erlenfarn, Goldpfote, Holzzweig, Funkenherz, Eichenblatt. Sie alle trainierten im Taal der Mörder. ,,Warum nur?" Tauwasser hatte sie ebenfalls erkannt. ,,Warum trainiert meine einzigeste Schwester im Taal der Mörder?" Die blaugraue Kätzin sah verdutzt zu der hübschen braunen Kätzin rüber. Fleckenglanz kämpfte gegen einen Kater, den Blitzschlag zu vor noch nie gesehen hatte. Sein Fell war komplett blutverschmiert und hatte dunkelgrau. ,,Das ist Sturmfang, der Vater von Sandschwinge. Nach dem Tod seiner Söhne Adlersprung und Birkenherz, die als junge Krieger im Kampf gegen des Erdclans damals als Fleckenwind und Eschenbart die elementaren Kräfte besaßen, hatte er viel falsch gemacht." Blitzschlag sah Bernsteinbrust an. ,,Was denn?" Der ehemalige Heiler wirkte als ob er es nur ungern erwähnen wollte. ,,Er wollte sich an seinem Clan rächen." Warum denn?" wollte Wolkensturm wissen. ,,Weil er sie für den Tod seiner Söhne verantwortlich gemacht hatte. Eines Nachts ging eine Feuerclan-Pattroulie aus dem Lager. Wie es genau war weiß ich nicht. Doch etwas weiß ich. Sturmfang wusste, dass im Feuerclan-Territourium ein Fuchs hauste, deswegen waren sie auch auf Pattroulie. Die Pattroulie teilte sich auf. Schneckenpelz ging mit ihm." Flammenlicht wirkte verdutzt. ,,Du willst uns doch damit nicht sagen, dass Sturmfang Schneckenpelz ermordet hatte und ihn dann an den Fuchs überfliefert hatte um ihn auf den Geschmack von Katzenfleisch mit Feuerclan-Geruch aufmerksam zu machen?" Der ehemalige Heiler senkte seinen Kopf. ,,So ist es. Ohne, dass der Rest der Jagdpattroulie davon bemerkte zog er Schneckenpelz Leichnahm zum Bau der Höhle. Er ließ alle glauben, dass der Fuchs Schneckenpelz getötet hatte und naja irgendwie hatte er auch damals recht gehabt. Der Fuchs hatte den Pelz von Schneckenpelz so stark aufgerissen, dass er seinen mit Sturmfangs Geruch vertauschte und so glaubten alle, dass wirklich dieser Fuchs Schneckenpelz getötet hatte. Damals hatte Schneckenpelz eine Schülerin -die ihr unter dem Namen Lerchenbrust kennt- gehabt. Sie war noch Schülerin, als er starb und bekam die junge Kriegerin Bienenfell als Mentorin. Es war anscheinend noch nicht genug. Einmal wollte er die Jungen von Federlied aus dem Lager locken. Federlied war eine enge Freundin von ihm. Er bat Federlied darum, die Jungen das Terriotuirum zu zeigen. Federlied hatte Vertrauen in Sturmfang aufgebaut und ließ ihn mit ihren Jungen nach draußen gehen. Später kamen sie mit vor Angst gesträubten Fell zurück ins Lager gerannt, Sturmfang hinter ihnen her. Der Fuchs griff unser Lager an. Sturmfang hatte Federlieds Jungen zu ihm gelockt. Sie mussten ihn beim Schlafen gestörrt haben. Zumindest hatten sie erwähnt, dass sie den Fuchs genauer betrachten wollten, als er schlief. Sturmfang erwähnte, dass er die Jungen vom Fuchs fernhalten wollte, doch sie wollten nicht auf ihn hören. Aschenfleck und Feuerstern glaubten ihn. Gemeinsam verteidigte der Feuerclan, auch Sturmfang, sein Lager. Aschenfleck gelang es letzendlich mit ein paar Krieger, darunter Fleckenwind und Eschenbart den Fuchs aus dem Lager und aus ihrem Territouirum zu vertreiben. Alle sahen Sturmfang als einen Helden an, sogar ich. Niemand wusste, dass er für Schneckenpelz Tod verantwortlich war. Doch einige Monde später, entdeckte ich irgendwann, dass er die Söhne seiner Tochter Sandschwinge mit Todesbeeren vergiften wollte. Wuschelschweif, der Vater von Ameisenherz und Moorzahn stürzte sich auf Sturmfang, um ihn von seinen und Sandschwinges Jungen fern zu halten. Wuschelschweif war nicht nur der Gefährte von Sandschwinge und Vater von Ameisenherz und Moorzahn, sondern auch Sturmfangs einzigster Schüler. Tauflamme -Sandschwinges Mutter- und Ginsterblatt und Eichhornpelz -Sandschwinges Schüler- genauso wenig, wie meine Schülerin Blütenglanz und ich selbst konnten nicht fassen, was wir da sahen. Feuerstern schickte Sturmfang in Verbannung. Federlieds Junge Maispfote, Lichtpfote und Rindenpfote berichten, dass Sturmfang sie absichtlich zum Fuchs geschickt hatte. Als Sturmfang es schließlich zu gab und auch erwähnte, dass er Schneckenpelz ermordet hatte, schickte Feuerstern ihn in Verbannung. Schneckenpelz war der Gefährte von Federlied" ,,Ich habe noch nie etwas von Maispfote, Lichtpfote und Rindenpfote gehört, geschweige denn von ihren Eltern," miaute Blitzschlag erstaunt. ,,Das liegt daran, dass die Geschwister starben, noch bevor Fuchsnarbe und seine Geschwister auf die Welt kamen. Ihre Mutter starb einige Monde später an einer schweren Lungenentzündung. Damals waren Feuerstern und seine Geschwister noch in Feuersterns Bauch, als sie Sturmfang in Verbannung schickte. Sturmfang lebte als Einzellgänger weit außerhalb des Feuerclan-Territouriums. Eines Tages griff er Maispfote, Lichtpfote und Rindenpfote mit ein paar Anhängern an. Die Schüler waren mit ihren Mentoren auf Grenzpattroulie. Während er ihre Mentoren weglockte, nahmen sich seine Anhänger die Gelgenheit und töteten sie. Wolfsglut, Echsenlicht und Flockenschweif die Mentoren der Geschwister berichteten uns von diesem Ereigniss. Nicht nur davon, auch dass sie sofort gemeinsam Sturmfang getötet hatten. Feuerstern, Aschenfleck, Blütenpfote und ich glaubten ihnen. Ich entdeckte auch Sturmfangs verstecktem Geruch an den Pelzen von Maispfote, Lichpfote und Rindenpfote." Blitzschlag drehte sich zurück zu Fleckenglanz, die immer noch mit Sturmfang rangte. Bis jetzt hatte Blitzschlag noch nie zuvor über den Vater von Sandschwinge gehört. ,,Leben hier noch mehr Clan-Katzen?" fragte Donnergroll. ,,Eine ganze Menge," miaute Bernsteinbrust nickend. ,,Wer denn?" Bernsteinbrust schüttelte den Kopf. ,,Das braucht ihr erst mals nicht zu wissen, dass einzigste was ihr wissen musst, ist wie ihr den geheimnen Pfad zerstören sollt." Tief geduckt schlich sich Bernsteinbrust an den Büschen vorbei. Die Wächter folgten ihm. ,,Wohin denn so eilig." Eine Tigerkatze mit den gleichen langhaarigen Fell und den gleichen Farbe, wie Bernsteinbrust stand vor ihm. ,,Hallo, Nektarstaub." Ein gewaltiges Knurren aus seiner Kehle stieg aus Bernsteinbrust. ,,Wer ist bitte schön Nektarstaub?" Wolkensturm zischte erstaunt. Die Kätzin strich um Bernsteinbrust herum, doch der entwich ihr abprupt. ,,Willst du mir denn nicht deine Freunde vorstellen." ,,Das ist Nektarstaub meine Mutter." ,,Wieso lebt sie hier und nicht bei dir im Mondclan?" fragte Tauwasser. ,,Sie hat verschiedene Gesetzte gebrochen. Sie hat sich mit einem Einzellläufer gepaart. Als ich und Goldschweif Schüler wurden hatte sie sich beschlossen den Feuerclan wegen Dachspelz zu verlassen." ,,Aber doch nur weil ich ihn vermisst hatte," wiedersprach Nektarstaub. Das Fell von Bersteinbrust stellte sich auf. ,,Wieso bist du denn nicht sofort da geblieben mit Goldschweif und mir?" ,,Weil der Feuerclan nun mal mein Geburtsort ist und euer sollte er auch sein," fauchte Nektarstaub. ,,Und warum hast du Goldschweif und mich verlassen, als wir Schüler waren?" Bernsteinbrust sah seiner Mutter herausfordernd an. ,,Ich war noch nie so lange von meinen Gefährten getrennt. Sechs Monde waren schon eine lange Zeit." ,,Früher bist du doch immer wieder gekommen. Wieso damals nicht." Nektarstaub sah nach unten. ,,Dachspelz hat mir ein Angebot gemacht: Entweder ihn oder euch." ,,Und du hast dich für deine Liebe entschieden," erriet Windfang entsetzt. ,,Und nur deswegen bist du nach deinem Tod hier gelandet?" Die goldene Tigerkätzin schüttelte den Kopf. Doch ehe sie antworten konnte, kam Bernsteinbrust ihr zu vor. ,,Man verstößt gegen das Gesetz der Krieger wenn man, sich mit Katzen außerhalb eines Clans paart." Blitzschlag war verwirrt. ,,Obwohl Schneeschweif Hauskätzchenblut in sich trägt, hat sie sich trotzdem mit einer ehemaligen Clan-Katze gepaart und sie ist nicht im Taal der Mörder." Bernsteinbrust seuftzte: ,,Bei Schneeschweif ist es was anderes. Sie wuchs zu einer großen Kriegerin heran. Sie hat nie das Gesetz der Krieger gebrochen." ,,Und was war mit Fuchsnarbe? Er ist doch ein Einzelläufer!" Windfang war geschockt. ,,Mag schon sein. Aber ihr solltet wissen das er auch mal eine Clan-Katze war." Blitzschlag nickte. ,,Der Gefährte von Nektarstaub war weder ein geborener Clan-Kater noch hatte er sich dem Feuerclan angeschlossen und ein loyales Leben geführt. Eines Tages während des Vollmondes kurz bevor wir uns zum Aufbruch bereit machen wollten, griffen Dachspelz, Nektarstaub und ihre Anhänger uns an. Das war allerdings kein richtiger Angriff, sondern eher Diebstahl. Nektaraub wusste, dass an diesem Abend die meisten Krieger, Schüler und der Anführer nicht im Lager waren. Doch da hatte sie sich zu früh gefreut. Wir wollten uns grade zum Aufbruch bereit, da überfallten sie unser Lager. Nektarstaub wurde im Kampf von Goldschweifs Mentorin Tauflamme getötet. Sandschwinges Mutter hatte ihr damit gezeigt, was es bedeutet, wenn man seine einzigsten Jungen und Freunde wegen eines Streuners im Stich lässt." ,,Was wolltet ihr dem Feuerclan überhaupt stehlen," miaute Tauwasser. ,,Beute," knurrte Nektarstaub. ,,Dachspelz und meine Katzen litten unter großem Hunger. Es war mitten in der Blattleere und kaum ein Beutestück weit und breit." Flammenlicht zischte: ,,Und deswegen musstet ihr den Feuerclan ausrauben?" Ein Fauchen und ein Knurren stiegen aus der Kehle der goldenen Tigerkätzin. ,,Ich bin doch nicht mäusehirnig und überfalle einen fremden Clan." Ihr Fell sträubte sich und sie wandte sich an ihrem Sohn zu. ,,Ist es etwa falsch dem Geburts-Ort um Nahrung zu flehen?" Bernsteinbrust schüttelte den Kopf. ,,Nein, aber es ist falsch den Clan mit fremden Katzen mitten am Vollmond zu überfallen," knurrte er. ,,Jetzt hau ab. Wir haben zu tun." Er schob seine Mutter bei Seite. Blitzschlag konnte ihren eiskalten Blick förmlich an ihren Schultern spüren. Hoffentlich verpetzt sie uns nicht an Fuchsnarbe. Vorsichtig wagte die Kätzin einen Blick über die Schultern. Nektarstaub war verschwunden. Sie sah zum großen Baum. Fuchsnarbe war dort auf einem Ast am Schlafen. Blitzschlag seuftzte erleichert aus. Sie hat Fuchsnarbe also wohl noch nichts von uns erzählt.

Kapitel 22

Windfang holte Bernsteinbrust ein. Er hatte noch einige Fragen an ihm über Dachspelz. Er wusste nicht wie er anfangen sollte. ,,Äh, Dachspelz," stammelte Windfang. ,,Das hört sich doch an wie ein Kriegername." Bernsteinbrust sah ihn mit seinen bernsteinfarbenden Augen an. ,,Dachspelz war nie ein Krieger. Meine Mutter hatte mir und Goldschweif in unserer Kinderstubenzeit schon einiges über unseren Vater erzählt. Er war als Hauskätzchen geboren, dessen Zweibeiner ihn nicht leiden mochten und ihn aus ihrem Nest verjagt hätten. Netarstaub erzählte, dass unser Vater seinen Zweibeinern ständig in Schwierigkeiten gebracht hätte. Daraufhin lebte er als Einzellläufer im Wald unter dem Namen Dachs. Sein Fell hatte die gleiche Farbe, wie das eines Dachses. Irgendwann lernte er Nektarstaub kennen, als diese auf Pattroulie war. In jener Nacht trafen sie sich und zwar nach jedem viertel Mond. Nektarstaub erzählte Dachs über das Leben eines Kriegers. Dies fand er sehr interessant und nannte sich von nun an Dachspelz. Mit der Zeit bauten sie gemeinsam ihr eigenes Lager auf, welches Dachspelz Lager genannt wurde. Natürlich war sie auch immer wieder zum Feuerclan zurückgekehrt, damit dieser kein Verdacht schöpfen konnte. Dann bekam Nektarstaub mich und Goldschweif. Nach sechs Monden, kurz nachdem meine Schwester und ich Schüler wurden, verließ sie in der gleichen Nacht ihre Heimat. Das war das letzte Mal, dass wir sie sahen. Außer einmal an einem Vollmond mitten in der Blattleere, aber diese Geschichte hast du ja vorhin schon gehört." ,,Ich dachte du magst deine Eltern nicht, dabei hört es sich so an als ob du Geschichte von Nektarstaub über Dachspelz glaubst," miaute Windfang überrascht. Bernsteinbrust senkte seinen Blick. ,,Damals war ich noch ein Junges und hatte so gut wie alles geglaubt, was meine Mutter mir erzählte. Als ich Schüler war, wurde mir klar, dass sie ein gewaltigen Fehler gemacht hatte und ich vertraute meiner Mutter immer weniger. Als sie unser Lager überfallen hatte mitten im Vollmond, wurde mein Hass gegenüber sie immer größer." Bernsteinbrust ging ohne ein weiteres Wort weiter. Windfang blieb stehen und reihte sich wieder zwischen Blitzschlag und Wolkensturm ein.

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