WarriorCats-Erfindung Wiki
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Alternativtitel: Schlagfertig

Erscheinungsdaten: 18.10.2019 - ???

Die Hierarchie 45 Monde zuvor

WurzelClan[]

WurzelClan-Symbol

Anführerin: Nadelstern - weisse Kätzin mit gelben Augen und scharfen Krallen

Zweiter Anführer: Spechtschweif - goldgelber Kater mit dunkelgrünen Augen

Heilerin: Heideteich - dunkelgraue Kätzin mit weissen Ohren; Mentorin von Beerenpfote

Krieger:

Rindenkralle - cremebraun gestreifter Kater

Haselbart - weisser Kater mit cremefarbigen Flecken

Dornengesicht - schwarzer Kater mit vernarbtem Gesicht

Blattwirbel - getigerte Kätzin

Klarauge - grosse, grau getigerte Kätzin

Rotstreif - dunkelrot gestreifte Kätzin

Blutfang - rot gestreifter Kater

Glanzfang - schwarze Kätzin mit silbergrauen Wangen und Hals

Unkenschatten - schwarze Kätzin mit bernsteinfarbigen Augen (14)

Spritzschweif - schwarzer Kater mit bernsteinfarbigen Augen und silbernem Schweif

Schüler:

Rehpfote - brauner Kater mit weisser Zeichnung (9)

Schneepfote - braun-weiss getupfte Kätzin (9)

Silberpfote - graue Kätzin mit grünen Augen (8)

Beerenpfote - heller Kater mit hellgrünen Augen (8 Monde)

Königinnen:

; Mutter von Krallenjunges und Amseljunges (5 Monde)

Matschkralle - schwarze Kätzin mit braun gestreiften Beinen; Mutter von Lavendeljunges und Lilienjunges (4 Monde)

Rosenfell - rot gescheckte Kätzin; Mutter von Morgenjunges und Helljunges (1 Monde)

Älteste: Sonnenfell - goldene Kätzin mit weisser Blesse

KieselClan[]

KieselClan-Symbol-0

Anführerin: Lichtstern - hellcremefarben gestreifte Kätzin

Zweiter Anführer: Sturmgold - anmutige, grau gescheckte Kätzin mit helleren Tupfen im Fell

Heiler: Tauschwinge - silbern getigerte Kätzin

Krieger:

Tropfenschatten - schwarzer Kater

Zedernfluss - dunkelgrauer Kater

Dämmerschatten - Kater

Eichenfeuer - rotbrauner Kater

Scheinschweif - Kätzin

Fliegenschweif - hellgrau getigerte Kätzin

Klarwasser - grau getigerter Kater mit weissem Bauch

Sturmwolke - Kätzin

Lichtfang - hellcremefarbig getigerte Kätzin

Tatzenschritt - dunkelgrau getupfter Kater

Donnergesicht - Kater

Regenwolke - blaugrau gefleckte Kätzin

Schüler:

Beerenpfote - Kater (8)

Gelbpfote - Kätzin (8)

Algenpfote - schlanker, schwarzer Kater (8)

Königin:

Tannenbeere - hell- und dunkelsandfarben gescheckte Kätzin; Mutter von Efeujunges, Buchenjunges und Nisteljunges (4 1/2)

Älteste:

Fleckenpelz - Kater

LeuchtClan[]

LeuchtClan-Symbol

Anführer: Fuchsstern - rötlicher Kater mit bernsteinfarbigen Augen

Zweiter Anführer:

Heiler: keinen

Krieger:

Perlfell - Kater

Birkenflamme - weisser Kater mit roten Flecken

Schwalbenfeuer - Kätzin; Mentorin von Sandpfote

Muschelsilber - Kater; Mentor von Borkenpfote

Tupfenstein - Kätzin

Klecksbart - Kater

Veilchenwind - Kätzin

Minzfeder - Kätzin

Farnsee - hellbraun getigerte Kätzin; Mentorin von Rotkehlchenpfote

Eulenblitz - bernsteinfarben getigerter Kater mit weissen Streifen im Gesicht; Mentor von Steinpfote

Vogelschwinge - gescheckte Kätzin mit bernsteinfarbigen Augen; Mentorin von Kleepfote

Mähnenfell - Kater; Mentor von Silberpfote

Nebeljäger - dunkelgrau gestreifter Kater; Mentor von Moospfote

Schwalbenpelz - Kätzin; Mentorin von Eichhornpfote

Schüler:

Steinpfote - grau gestreifter Kater (9)

Silberpfote - hellgrau gestreifte Kätzin mit weissen Flecken (9)

Moospfote - Kätzin (9)

Kleepfote - Kätzin (9)

Borkenpfote - dunkelbraun getigerte Kätzin (7)

Sandpfote - honigfarben getigerter Kater (7)

Rotkehlchenpfote - dunkelroter Kater mit weisser Schwanzspitze und orangen Augen (5 Monde)

Eichhornpfote - rote Kätzin mit weisser Hinterpfote (5)

Königinnen:

Wüstenwind - rötlich orange Kätzin mit helleren Streifen und weissem Bauch; Mutter von Feuerjunges und Flammenjunges (3); Ziehmutter von Eichenjunges (3)

Klauenschweif - Kätzin; Mutter von Russjunges und Lichtjunges (3)

Seidenbrise - graue Kätzin mit sanft helleren Streifen; Mutter von Bernsteinjunges, Mohnjunges und Farnjunges (0)

Älteste:

Eichelkralle - Kater

Gischtschwanz

FlockenClan[]

FlockenClan-Symbol-0

Anführerin: Adlerstern (Stern des Alders) - hellgrau-weiss gescheckte Kätzin

Zweiter Anführer: Farnboden (Farnbedeckter Boden) - hellbrauner Kater mit getigerten Pfoten

Heiler: Herzblick (Blick ins Herz) - hellcremefarben und weiss gestreifte Kätzin mit dunklen Bernsteinaugen

Nebeltrank (Nebliger Trank) - grauer Kater

Krieger:

Wolkenfell - Kater

Sturmblatt - dunkelbraun getigerter Kater mit bernsteinfarbigen Augen

Sturmauge (Auge des Sturms) - Kätzin

Kornauge - Kätzin

Salbeispitze - kräftiger, brauner Kater mit weissen Ohrenspitzen

Rauchstreif - silbrig gestreifter Kater mit langen Schnurrhaaren

Ginsterbeere - grau gestreifte Kätzin mit leuchtend gelben Augen

Taubenblüte - weisse Kätzin mit schwarzen Flecken

Königin:

Brisenhall - gelbäugige, graue Kätzin mit weissen Pfotenspitzen; Mutter von Zedernjunges und Espenjunges (4)

; Mutter von Rankenjunges, Gertenjunges und Schaftjunges (2)

Iltisjunges (1/2)

Bruchflügel (Gebrochener Flügel) - Kätzin; erwartet Junge

1. Teil (Beerenpfote)[]

"Ihr Ahnen, vergebt uns! Wir haben Schreckliches getan. Die Befehle werden immer grausamer, Beschlüsse immer weniger infrage gestellt. Wie konnte ich das alles nur geschehen lassen? Ich verspreche, ich werde dem ein Ende setzen, ich verspreche es! Bitte schweigt nicht länger, wir brauchen euch. Lasst unsere Gefallenen ruhen! Aber vor allem bitte ich euch, schützt uns vor dieser schrecklichen Blattleere. Unsere Jungen sind unschuldig, sie haben nichts getan! Und sie werden auch nichts Schlimmes tun, das schwöre ich! Glaubt an uns! Ihr Ahnen, vergebt unseren Jungen!"

"Mir fehlen die Worte... Wie kann ich euch glauben lassen, dass wir gut sind, wenn ich es selbst nicht mehr glaube.. Und trotzdem schrei ich nun nach Vergebung: Bitte, wir müssen dieser blutigen Vergangenheit ein Ende setzen! Ich kannte eure Gesetze, und was tat ich? Keine dieser Regeln hielt mich auf! Ich ertrug all die Schmerzen, die unserer Feinde und die eigenen, nahm es hin, dass Katzen sterben... Nun zu fliehen, wäre pure Feigheit. Hier bin ich! Richtet mich, doch gebt den Clans Frieden!"

"Ihr werft uns vor, dass wir uns nicht an eure Anweisungen gehalten haben, als ob ihr nicht wüsstet, dass das Leben chaotisch, kompliziert und voller Überraschungen ist! Ihr wisst nicht, was in unseren Herzen ist, warum all das geschehen musste! Ja, es musste geschehen, das sehe ich jetzt ganz klar vor mir, trotzdem muss es genau jetzt ein Ende nehmen, bevor es zu spät ist! Ich flehe euch an, setzt dem ein Ende! Sprecht wieder mit uns, sprecht mit unseren Anführern!"

"Ich bete, dass ihr für immer davon heimgesucht werdet, was ihr uns angetan habt! Ihr werdet dafür leiden! Ich werde mich niemals entschuldigen! Und ich werde auch nicht davonlaufen wie ihr. Ihr seid schuld!-" "Ruhe jetzt, du Mäusehirn! Verärgere unsere Ahnen nicht noch weiter! Wir brauchen ihre Unterstützung in diesen dunklen Zeiten!" "Was weisst du schon, Heideteich?! Du musstest nicht mit ansehen, wie all unsere Schüler an Kampfwunden oder deren Nachwirkungen starben, hast nicht gesehen, wie von einer ganzen Familie nichts als ein kleines, schwaches Junges zurückgeblieben ist!" "Herzblick, du weisst nicht, was du da sagst! Der WurzelClan hat es sicher nicht leichter als der FlockenClan", mischte sich nun auch Nebeltrank, Herzblicks ehemaliger Schüler ein. "Ach, sei still! Sie haben doch noch Schüler und sogar noch Älteste, also wo ist bei ihnen das Problem?" "Das geht zu weit!", jaulte Heideteich wütend auf.

So aufgebracht hatte Beerenpfote, ihr Schüler, sie noch nie erlebt. Ängstlich beobachtete er, wie sich die anderen Heilerkatzen stritten. Eigentlich hatten sie sich alle versammeln und den SternenClan um Vergebung bitten wollen, damit er sein Schweigen endlich aufgab, dass er schon seit Monden aufrecht erhielt. Er hatte aufgehört, sich den Clans mitzuteilen, als er noch ein Junges gewesen war. Grund dafür war vermutlich dieser nicht enden wollende Krieg. Doch so würden sie den SternenClan mit Sicherheit nicht zum sprechen bringen. "Das bringt doch nichts, sich gegenseitig zu beschuldigen! Dafür haben wir ja unsere Krieger. Wir sind aber Heiler. Wir reden miteinander und stiften Frieden und heilen die Wunden eines Gefechts. Lasst uns jeder mit seinem Anführer sprechen. Und diesmal gebt ihr nicht auf, hört nicht auf, selbst wenn ihr dafür verbannt werden solltet!", Tauschwinges Vorschlag beendete fürs Erste den Streit zwischen Herzblick und Heideteich. "Auf keinen Fall!", fauchte Herzblick, "Beim letzten Mal hat mir Adlerstern fast den Schwanz ausgerissen! Sie hat sogar gesagt, sie brauche mich nicht mehr, jetzt da sie Nebeltrank hat." "So ein Unsinn!", mischte sich Nebeltrank wieder ein, "Unser Clan braucht dich!" "In den letzten Monden viel zu dringend", gab Herzblick nach, ihre dunklen, bernsteinfarbenen Augen voller Trauer, "Und dafür hat mir Blatt der Himbeere all diese Dinge beigebracht? Damit dieser Krieg für Monde weitergehen kann?" "Dann lass das nicht länger zu!", drängte Tauschwinge wieder, ihr silbernes Fell im Mondlicht wirkte wie in Blut getränkt. "Lass es nicht umsonst gewesen sein", flüsterte Nebeltrank, seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch.

"In Ordnung. Wir gehen jetzt alle wieder nach Hause und überzeugen unsere Anführer, diesem Krieg ein Ende zu setzen. Frieden ist viel zu wertvoll um ihn für Racheakte herzugeben!", Heideteichs Stimme rief fest in der Kälte der Nacht und sie stand voller Selbstbewusstsein da. Beerenpfote bewunderte den Mut seiner Mentorin. Dennoch fürchtete er sich schon jetzt vor Nadelstern. Was würde sie zu all dem sagen? "Kommt jetzt, die Sonne geht schon auf!", rief Herzblick ihre Heilergefährten zusammen. Gemeinsam, endlich wieder einmal gemeinsam, verliessen sie ihre heiligste Stätte, den Mondstein. Schon seit unzähligen Monden suchten ihre Clangefährten diesen Felsen mitten in einer Senke auf, um mit ihren Ahnen in Kontakt zu treten. Doch nun redeten sie nicht mehr miteinander. Das war vorbei. Beerenpfote fiel auf, dass Nebeltrank, der jüngere FlockenClan-Heiler dicht neben Herzblick lief, wie um sie zu trösten. Heideteichs Beziehung zu ihr war schon immer auf unsicheren Beinen gestanden, doch in letzter Zeit lagen sich die beiden Heilerinnen wirklich in den Haaren. Tauschwinge war auch mit keinem von ihnen befreundet, allgemein gaben sie nicht die beste Heilergeneration ab. Wenigstens war Nebeltrank friedlich. Als sie die Zwillingsbirken am Rande des LeuchtClan-Territoriums erreichten, verabschiedeten sie sich leise von den FlockenClan-Katzen. "Fasst Mut, Nebeltrank und Herzblick, ihr werdet ihn brauchen." Beerenpfote wusste, wovon Heideteich sprach. Adlerstern war noch temperamentvoller als Nadelstern. Ach, wie sollten sie diesen Krieg nur abwenden?

Bei der WurzelClan-Grenze, verabschiedeten sie sich von Tauschwinge, deren Territorium jenseits des WurzelClan-Territoriums lag. "Ich werde mein Bestes geben", versprach Heideteich. "Ich auch", erwiderte Tauschwinge, die sich mit einem weiten Sprung ins nächste Gebüsch flüchtete. Sie konnte es nicht riskieren, in der Nähe der Grenze gesehen zu werden. Heideteich lief mit Beerenpfote tiefer in den Wald, ins Herzen des WurzelClans. "Was wir wohl zuhause vorfinden werden?", Heideteich versuchte, stark zu sein, doch auch sie konnte den ängstlichen Unterton in ihrer Stimme nicht vollständig unterdrücken. "Wahrscheinlich eine Katastrophe", erwiderte ihr Schüler, der die Lage nicht leugnen wollte. Es war sehr wahrscheinlich, dass es in ihrer Abwesenheit einen Kampf gegeben hatte. Furchtsam und mit wachsender Anspannung schritten sie weiter voran. Schliesslich konnten sie fernes Kampfgeheul hören. "SternenClan, nein!", rief Heideteich aus und begann zu rennen. Beerenpfote gab sich Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Sie brachen durch die Büsche, nahmen keine Rücksicht auf die Schrammen, die sie dabei erhielten. Endlich erreichten sie das Lager. Ihr Zuhause lag in Fetzen, die Baue zerstückelt. Fremde Krieger hatten sich in ihr Lager geschlichen. Auf der ganzen Lichtung tobte ein chaotischer Kampf um Leben und Tod. "Wer ist das?", fragte Beerenpfote seine Mentorin. Sie knurrte: "Das ist der KieselClan! Komm schnell mit, wir müssen den Heilerbau vetreidigen! Wir können es nicht riskieren, dass sie auch unsere letzten Vorräte zerstören!" Geschwind folgte ihr Beerenpfote. Er musste immer wieder kämpfenden Katzen ausweichen. SternenClan, bitte mach, dass Silberpfote und Schneepfote noch leben! Erleichtert stellten sie fest, dass Blattwirbel am Heilerbau die Stellung hielt. "Wie ist die Lage?", fragte Heideteich sie. "Sehr schlecht!", in Blattwirbels Augen wütete ein Sturm an Schmerz, sie schien verletzt zu sein, "Lavendel- und Lilienjunges kämpfen schon wieder. Matschkralle gibt ihr Bestes, die Kinderstube zu verteidigen, doch ohne ihre Hilfe wäre sie verloren! Rosenfell ist immer noch zu krank und muss bei den anderen Jungen bleiben." "Und Krallen- und Amseljunges?", hakte Heideteich nach. "Sie verteidigen den Ältestenbau. Sonnenfell ist schliesslich ganz auf sich alleingestellt." "Heiliger SternenClan!", fauchte Heideteich, "Und was machen die Krieger?!" "Die Verletzten im Schülerbau verteidigen, was denn sonst?!", funkelte Blattwirbel die Heilerin nun an, "Wieso habt ihr uns überhaupt im Stich gelassen?" "Wir mussten versuchen mit dem SternenClan zu reden!" "Der SternenClan?", Blattwirbel schnurrte bitter, "Was für eine Zeitverschwendung! Ich gehe jetzt den anderen helfen, ihr könnt eure Kräuter jetzt ja wieder selbst verteidigen!" Mit diesen Worten warf sie sich wieder ins Getümmel. Heideteich fluchte, doch Beerenpfote konnte sie bei dem Lärm nicht verstehen. "Na geh schon, ich weiss doch, dass du deinen Freunden helfen willst!", knurrte Heideteich, doch nicht wegen ihm. Beerenpfote nickte seiner Mentorin zu und machte weite Sprünge über die Lichtung, er hielt auf den Schülerbau zu.

Er zog sich auf dem Weg einen Kratzer an der linken Flanke zu, schaffte es jedoch, sich nicht in einen Kampf verwickeln zu lassen. Als er vor dem Schülerbau zum Stehen kam, staunte er nicht schlecht. Rehpfote verprügelte gerade ganz alleine eine grau gescheckte KieselClan-Kriegerin. Sie konnte sich nur noch verteidigen und zischte wütend, während der braun-weisse Schüler kräftig auf ihren Kopf einschlug. Sie lief rückwärts und versuchte so, sich irgendwie genug Platz für einen Rückzug zu verschaffen, doch Rehpfote liess sie nicht entkommen. Er hat ein erstaunliches Talent, dachte Beerenpfote, der nur einen Mond jünger war. Gerade, als er abgelenkt war, sprang ihn ein KieselClan-Krieger von hinten an und warf ihn zu Boden. Beerenpfote spürte scharfe Krallen an seinem Bauch und schlug ungeschickt zurück. Die Augen des Kriegers blitzten siegesssicher auf, als er bemerkte, wie schlecht der Heilerschüler im Kampf war. Doch Beerenpfote biss die Zähne zusammen und wartete, bis seine Schwester Silberpfote dem Krieger auf den Rücken springen konnte. Dieser kreischte wütend auf und versuchte sie abzuschütteln. Beerenpfote stiess mit seinem Kopf gegen ein Bein des Kriegers und brachte ihn so zu Fall. Mühsam zog sich der Schüler unter dem schwereren Krieger hervor, während Silberpfote sich in seiner Schulter verbiss. Nun kam auch Schneepfote aus dem Schülerbau und überrannte den Krieger, als er versuchte, wieder aufzustehen. Anschliessend biss sie dem Kater in den Schwanz, worauf er kreischend in den Wald floh. Bewundernd sah Beerenpfote Schneepfote an, die zum Gruss mit dem Schwanz schnippte und sich dann auf den nächsten Krieger stürzte. Nun kam Silberpfote zu ihrem Bruder. "Wo bist du gewesen?!", ihr Schwanz peitschte wütend. Beerenpfote musterte sie kühl. "Ich war beim Mondstein." Sie schnaubte einmal verächtlich und schlug ihm ihren Schwanz ins Gesicht, ehe sie Schneepfote zu Hilfe eilte. Mühsam bemühte sich Beerenpfote seinen Ärger runterzuschlucken und machte sich zum Ältestenbau auf. Es war nicht gut, die beiden Junge mit der Ältesten allein zu lassen. Die drei hatten keine Chance gegen fremde Krieger.

Als Beerenpfote in die Nähe des Heilerbaus kam, konnte er sehen, dass Heideteich Sonnenfell stützte und zum Schülerbau führte. Der alten, goldenen Kätzin floss Blut aus einer tiefen Wunde an der Schulter, und auch Amsel- und Krallenjunges, die sie begleiteten wirkten schon reichlich zerkratzt. SternenClan! Die beiden waren zwar schon fast im Schüleralter, hatten dennoch noch so gut wie kein Kampftraining gehabt. Es ist ein Wunder, dass sie noch leben! Er eilte auf sie zu und versuchte sie von feindlichen Katzen abzuschirmen. "Wo ist Nadelstern? Sie muss diesen Kampf unbedingt abbrechen!", beschwerte sich Heideteich bei Sonnenfell. Die goldene Älteste knurrte unter Schmerzen: "Sie müsste irgendwo beim Schülerbau sein." "Dort war ich aber schon und hab sie nicht gesehen", warf Beerenpfote ein, während er sich niederkauerte. Ein dunkelgrauer KieselClan-Krieger stürmte auf ihn zu. Beerenpfote legte die Ohren an. Dann sprang er ab. Doch als er auf dem Rücken des Kriegers landete, warf der den Kopf hoch und schüttelte ihn ab. Beerenpfote landete schmerzvoll auf dem Rücken und hatte kaum Zeit, sich auf die nächste Attacke vorzubereiten. Schon krachten die Vorderpfoten des Kriegers auf seine Brust und nahmen ihm so alle Luft. Mit aller Willenskraft zerkratzte ihm der Heilerschüler das Kinn, reichte mit seinen Pfoten nach dessen Nase, hatte aber zu kurze Beine dafür. Dann erinnerte er sich an seine Hinterpfoten. Mit seiner letzten Kraft stemmte er sie gegen den Bauch seines Angreifers, worauf sich dessen Griff genug lockerte, dass Beerenpfote zur Seite rollen konnte. Er holte tief Luft und sprang dann etwas zur Seite. Hatte der Krieger schon genug? Nein, seine Augen blitzten immer noch feindselig, als er mit seinen Pfoten nach ihm ausholte. Beerenpfote schlug zurück, so gut er konnte. Er musste Sonnenfell Zeit verschaffen. Er war erschöpft von der Reise zum Mondstein und seine Pfoten hatten einfach nicht dieselbe Kraft wie die des KieselClan-Kriegers. Würde ihn auch jetzt jemand retten kommen? Er hatte grosses Glück: Denn Spritzschweif, einer der jüngsten Krieger des WurzelClans, kam ihm zu Hilfe geilt. "Pfote gefällig?", begrüsste er ihn und biss dem KieselClan-Krieger sogleich ins Ohr. Beerenpfote wich zurück. Er war völlig ausser Atem. Er schaute dem schwarzen Kater zu wie er dem Eindringling noch ein paar Schläge auf die Ohren gab und ihn dann verspottete: "Geh nach Hause, Zedernfluss!" Knurrend zog sich der fremde Krieger zurück und floh durch den Lagereingang. "Danke, Spritzschweif! Ich weiss nicht, was ich ohne dich getan hätte." "Keine Ursache!", winkte der junge Krieger ab, "Aber trainiere von jetzt an mehr, damit ich dich beim nächsten Mal nicht wieder retten muss!" Beerenpfote zuckte mit den Schnurrhaaren. Er mochte Spritzschweif wegen seiner Fröhlichkeit. Er hatte immer ein paar aufmunternde Worte parat. "Ich muss wieder zu Heideteich aufschliessen. Sie sucht Nadelstern. Weisst du, wo sie ist?" "Ich begleite dich", bot Spritzschweif an, "Ich glaube Nadelstern ist im Schülerbau." Beerenpfote spitzte überrascht die Ohren. "Ist sie verletzt?" "Ich glaube, sie hat ein Leben verloren", gab Spritzschweif zu. "Dann sollten wir uns erst recht beeilen!" Die beiden Kater rannten nun, so schnell ihre Beine sie trugen an den kämpfenden Katzen vorbei. Vor dem Schülerbau gab es das grösste Gerangel. Doch Beerenpfote konnte unter den kämpfenden Katzen seine weisspelzige Anführerin nicht ausmachen. Er und Spritzschweif zwängten sich durch den Eingang an Rindenkralle vorbei, der dort die Stellung hielt. "Nadelstern?" Beerenpfote konnte in der schieren Dunkelheit des Baus zuerst nichts sehen.

"Beerenpfote? Geh sofort zum Heilerbau und hol Spinnweben, Ringelblumenblätter und Wacholderbeeren!", antwortete ihm Heideteich mit gestresstem Unterton. Sofort wirbelte er herum und flitzte zwischen den kämpfenden Katzen über die Lichtung. Er durfte sich nicht wieder aufhalten lassen! Er schlüpfte in den Heilerbau und fauchte eine fremde Kriegerin an, als diese ihm folgen wollte. Sie zog sich zurück. Gut so. Er durchsuchte die mageren Häufchen, nach den Beeren. Er fand noch drei. Sorgsam nahm er sich eine und begann sogleich sich Spinnweben um die Pfote zu wickeln. Dann schnüffelte er nach dem süssen Duft der Ringelblume, fand aber nichts als etwas schalem Geruch vor. Die Ringelblumenblätter waren ihnen ausgegangen. Panik drohte ihn zu überwältigen, doch dann entdeckte er etwas Goldrute. Er wandte sich zum Gehen, als er den Umriss einer Katze vor dem Ausgang des Heilerbaus sah. Beunruhigt legte er die Ohren an bis ihm der Geruch der Katze in die Nase stieg. Es war Glanzfang, Spritzschweifs Schwester. "Beerenpfote, bist du das?", ihre Stimme zitterte etwas. "Ja", gab sich der helle Heilerschüler zu bekennen und trat zu ihr. "Ich glaube, ich kann nicht mehr kämpfen..." Die Kätzin wankte einen Schritt auf ihn zu. Ihr Fell triefte vor Blut. "Weisst du, wo es sicher ist?" Beerenpfote sparte sich die Antwort, dass es nirgendwo sicher war und gebot ihr stattdessen, ihm zu folgen. Sie suchten sich einen Weg aussen an den Bauen entlang, um endlich beim Schülerbau anzukommen.

Beerenpfote schlüpfte durch die Zweige und eilte seiner Nase folgend an Heideteichs Seite. "SternenClan sei Dank!", keuchte seine Mentorin, als sie ihm die Kräuter abnahm. Er versuchte ihr über die Schulter zu schauen, doch sie scheuchte ihn weg. "Kümmere dich um Glanzfang!" Aber du hast all meine Spinnweben!, protestierte er innerlich. Er kratzte etwas Moos aus Silberpfotes Nest und begann sogleich Glanzfangs Wunden sorgsam abzutupfen. Sie zuckte etwas zurück. Wenn er wirklich etwas bewirken wollte, brauchte er Kräuter. Ich kann da nicht mehr raus! Der helle Schüler blickte sich um. "Silberpfote!" Er hatte ihren gestreiften Pelz im Mondschein ausgemacht; sie kämpfte vor dem Schülerbau. Die silbergraue Schülerin schüttelte sich das Blut von den Krallen und huschte dann zu ihm in die Finsternis des Baus. "Was gibt's, Grünpfote?" Grünpfote, das war der Name, den sie ausgesucht hatte, um sich über die Kräuterflecken in Beerenpfotes Fell lustig zu machen. "Bitte, kannst du Eichenblätter aus dem Heilerbau bringen?" Sie zögerte, als kämpfte sie innerlich. "Silberpfote!", fauchte er sie an. Das war wirklich nicht die Zeit, ihn zu schikanieren. "Na schön!" Beerenpfote war sehr erleichtert, ihren Pelz wieder draussen zu sehen. "Silberpfote kommt gleich wieder!", versicherte er Glanzfang, die still dalag. Ihre Schmerzen schienen auszuhalten zu sein, also liess er sich von der Nase zum nächsten Patienten führen.

Blutfang hatte Fieber. Seit der vorletzten Schlacht, die mit einem Überfall auf seine Patrouille begonnen hatte, ging es ihm schlechter und schlechter. Die Hitze hielt ihn mit immer festeren Griff in einem Fiebertraum und nur ein schwacher Lufthauch aus seiner Schnauze und das gelegentliche Zucken seiner Pfoten zeugte von Leben. Beerenpfote hatte keine Hoffnung mehr, ihn wieder gesund zu sehen. Es war jammerschade. Blutfang war ein noch junger, aber schon vielversprechender, starker Krieger. Und obwohl Beerenpfote traurig war, seine Lebenskräfte schwinden zu sehen, so beklemmte ihn der Gedanke an die allein zurückbleibende Rotstreif fast noch mehr. Denn allein würde sie gewiss bald sein. Ihr Wurfgefährte, dem Beerenpfote nun den Nestrand ausdünnte, und ihre Mutter Rosenfell, die schon seit zwei Monden krank war und ebenfalls immer schwächer wurde, schienen an ihr vorbeizuziehen wie zwei Sternschnuppen mit allzu langem Schweif. Ihr Vater Rindenkralle war bereits in dieser Schlacht gestorben und Beerenpfote fürchtete sich, zuzugeben, dass er hoffte, dass ihm sein Sohn folgte. Klar, Rosenfells neuer Wurf würde immer Rotstreifs Familie bleiben, doch sie würde ohne Berater dastehen, das wusste der helle Heilerschüler. Er machte sich häufig Gedanken über die Position seiner Clangefährten. Deswegen fand er es auch so schrecklich, wie Krallen- und Amseljunges sich durchs Leben kämpften, so ganz ohne Eltern. Er fand es erstaunlich, dass sie so tapfer waren. Er selbst war nicht tapfer. Deswegen war er auch Heilerschüler geworden. Es passte zu ihm, sich zu sorgen und für andere zu sorgen. Heideteich hatte ihn darin bestätigt und ihm gesagt, das mache ihn zu einer grossartigen Heilerkatze. Er sähe dahin, wo es wehtut. Und doch wusste Beerenpfote nicht mehr weiter. Wie konnte er dem roten Kater noch helfen?

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