WarriorCats-Erfindung Wiki
Advertisement

Hierarchie[]

Über den FlussClan[]

Einleitung:[]

Beerenjunges ist ein Junges im FlussClan. Gemeinsam mit ihrer Schwester Wolkenjunges lernt sie, nach den Regeln des Clans zu leben und wird Tag für Tag eine stolzere Clankatze. Doch als Schülerin findet sie ein Geheimnis heraus, das ihr ganzes Leben gründlich umkrempelt und plötzlich steht sie vor einer wichtigen Entscheidung.

Die Geschichte spielt ungefähr bei Lange Schatten, jedoch ist Sol nie gekommen und die meisten Ereignisse sind frei erfunden sowie viele Katzen und ein paar Orte.

1. Kapitel[]

„DU FÄNGST MICH NIE!“ Wolkenjunges' Maunzen drang vom Fluss durch das Lager. Beerenjunges spitzte die Ohren und suchte das Ufer mit den Augen ab. Da! Ein verräterisches Rascheln und ein sich bewegendes Schilfrohr entblößten einen kleinen Büschel des weißen Fells ihrer Schwester. Beerenjunges schlich sich in ihrer besten Jagdkauertechnik an. Sie wartete, bis die Halme erneut schwankten und sprang dann in hohem Bogen mit weit von sich gestreckten Beinen wie ein Vogel in das hohe Gras.

„Hilfe!“, rief Wolkenjunges erschrocken und kicherte laut. Beerenjunges spürte, wie sich ihre Pfoten in den schneeweißen, weichen Pelz ihrer Schwester gruben. Mit eingefahrenen Krallen verpasste sie ihr ein paar Ohrfeigen. Wolkenjunges lachte, als sie von den Grashalmen und von der Schildpattfarbenen gekitzelt wurde.

„Überfall!“, schrie Beerenjunges und gluckste auf, als Wolkenjunges sich unter ihr drehte und sich ihr entwand. Sie hatte einen derart glatten Pelz, dass es unmöglich war, sie festzuhalten. Beerenjunges wünschte, sie wäre ebenfalls so wendig und glitschig wie ein Fisch.

„Du kriegst mich nicht!“, maunzte die Weiße und sprang zwischen den Schilfhalmen hinaus auf die freie Seite, wo der Fluss sich durch das steinige Bachbett schlängelte. Beerenjunges hechtete ihr nach und blieb strauchelnd stehen, als sie auf das Wasser zuschlitterte. „Du bist eine lahme Schnecke!“, rief Wolkenjunges, die schon auf einem der bemoosten Steine hockte, die das Ufer säumten.

„Bin ich gar nicht!“, protestierte Beerenjunges und sprang ihr hinterher. Ihre Pfoten fanden automatisch Halt auf dem feuchten Untergrund, auch wenn ihre Ballen nicht so rutschfest und weich wie die von Wolkenjunges waren. Freude durchzuckte sie, als sie das Wasser unter sich rauschen hörte, das melodische Plätschern des Flusses, die klare, eiskalte Flüssigkeit, durch die man ganze Fischschwärme sehen konnte. Was wohl passieren würde, wenn ich versuchte, einen von ihnen zu fangen? Der Gedanke war entzückend, doch bevor sie es ausprobieren wollte, musste ihre Schwester dringend noch nass gespritzt werden.

Beerenjunges nahm die Verfolgung auf. Sie hüpfte von Stein zu Stein hinter Wolkenjunges her. Die Jungen bewegten sich auf die Sonnensteine zu, auf denen einige Katzen Fische fingen oder sich wie faule Mücken die warme Sonne auf den glatten Pelz schienen ließen.

Hilfe! Achtung, SchattenClan-Revolution! SchattenClan greif an!“, plärrte Wolkenjunges durch die erschrockenen Krieger, die am Rand der Steine kauerten und konzentriert in die schwache Strömung starrten.

„SchattenClan? Wo?“, rief Graunebel entsetzt und fuhr herum.

„Beruhig dich, das sind doch nur Schneeflockes Junge, die spielen wollen.“ Buchenpelz, ein riesiger, hellbrauner Kater, legte ihr sachte den Schwanz auf die Schulter.

„Dann sollten sie lernen, den Kriegern nicht so einen Schrecken einzujagen.“ Graunebels Stimme klang tadelnd, doch ihre Augen glitzerten liebevoll. Sie selbst war erst vor kurzem aus der Kinderstube ausgezogen und konnte den Jungen einfach nicht böse sein.

„Entschuldige, Graunebel!“, rief Wolkenjunges vergnügt und zeigte keinerlei Reue. Sie hatte kurz angehalten, da die Kriegerin ihr im Weg stand und die Zeit hatte Beerenjunges genutzt, zu ihr aufzuholen, doch kaum war sie neben ihrer Schwester angelangt, hatte diese schon eine Pfote in den Fluss getunkt und ihr das Wasser direkt ins Gesicht gespritzt.

„IIIeh! Wolkenjunges!“, japste Beerenjunges. „Na warte!“ Mit einem gezielten Hopser war sie auf ihrer Schwester gelandet und hatte sie umgeschubst. Auf dem matschigen Stein färbte sich das watteweiße Fell ihrer Schwester schlammbraunfleckig.

„Das hast du davon!“, jauchzte sie.

Bäh!“ Wolkenjunges spuckte ein Maul voll Dreck aus. „Das kriegst du zurück!“ Sie erhob sich zitternd auf die vier kleinen, stämmigen Beinchen und Beerenjunges sah zu, dass sie das Weite suchte. Sie sprang von Felsen zu Felsen und sah sich kurz um, ob Wolkenjunges sie einholte. Erstaunt hielt sie Inne, als die vor Schlamm triefende kleine Kätzin ein in Matsch getunktes Stück Moos im Maul trug und es auf ihre Schwester schleuderte. Beerenjunges versuchte, auszuweichen, doch der Stein, auf dem sie stand, war so klein, dass sie sich nur leicht ducken konnte. Mit einem schmatzenden Geräusch landete der Schlamm-Moosball auf ihrer Nase und bespritzte das gesamte Gesicht mit dem übel riechenden Dreck. Angeekelt schüttelte sie den Kopf, um den Matsch loszuwerden, doch dabei verteilte er sich nur noch gründlicher. Sie rieb sich mit einer Pfote die Augen.

Ätsch, zu langsam!“, rief Wolkenjunges und sprang an ihr vorbei in Richtung Flachufer. Bevor der Fluss in den großen See floss, wurde er breiter und es gab eine Stelle, wo sie schwimmen durften, wenn ihre Mutter dabei war. Wollte Wolkenjunges dort hin? So weit waren sie noch nie allein vom Lager entfernt gewesen.

Doch als sich der Bach vom Fluss trennte und das Ende des Lagers markierte, teilten sich plötzlich die Schilfhalme und ein schneeweißer Kopf kam zum Vorschein.

„Wo wolltet ihr denn hin so allein?“, fragte Schneeflocke. Wolkenjunges fiel vor Schreck auf den Hintern, kam rutschend zum Stehen und Beerenjunges stolperte in sie hinein. Sie kugelten sich am Ufer ein paar Mal herum, bis sie endgültig zum Halt kamen. Mit strengem Blick beobachtete Schneeflocke ihre Jungen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Schreck. „Was habt ihr nur getan? Wolkenjunges, was ist mit deinem Pelz geschehen? Und Beerenjunges, sieh dir nur dein Gesicht an!“

Beerenjunges versuchte es, doch es gelang ihr nicht, ihre Augen herum zu drehen. Als sie es endlich geschafft hatte, auf ihre Nase zu schielen, merkte sie, dass ihre Mutter sie böse anfunkelte. Schuldbewusst sah sie zu ihr auf während Wolkenjunges sich aus dem Knoten entwirrte und verlegen das Brustfell wusch.

„Wir haben gespielt, der SchattenClan greift an und dann ist Wolkenjunges umgefallen und hat sich schmutzig gemacht.“, erklärte Beerenjunges.

Genau“, miaute Wolkenjunges sarkastisch. „Und dann ist Beerenjunges mit dem Gesicht in eine schmutzige Pfütze gefallen und hat sich alles sauber gemacht bis auf den Kopf, weil sie da nicht rankommt.“

„Ja, so war's.“ Beerenjunges sah ernst zu ihrer Mutter auf und Wolkenjunges' himmelblaue Augen weiteten sich treuherzig.

Schneeflocke seufzte und verdrehte die ebenso blauen Augen. Habe ich auch blaue Augen wie sie? Die beiden sehen sich so ähnlich!

„Dann kommt mit, damit ich euch sauber machen kann.“ Die weiße Kätzin drehte sich um und nur ein Schnippen ihrer Schwanzspitze zeigte ihre Belustigung. Wolkenjunges und Beerenjunges tauschten ein triumphierendes Grinsen. Hatte sie ihnen die Geschichte abgekauft?

„Und glaubt ja nicht, dass ihr jedes Mal mit solch einem Blödsinn davonkommt.“ Schneeflockes Stimme war neckend und Beerenjunges war erleichtert, dass sie ihnen nicht böse war.

Als sie die Kinderstube, einem gemütlichen, mit Schilf getarnten Bau, erreicht hatten, setzte Schneeflocke sich nieder und begann, Wolkenjunges zu waschen. Beerenjunges nahm schnell eine Pfote und reinigte sich selbst das Gesicht.

„Ihr solltet nicht mehr wie kleine Junge im Lager herumrennen.“, miaute Schneeflocke leckend.

„Wenn wir endlich Schüler wären, würden wir das nicht mehr tun.“, erklärte Wolkenjunges.

„Ja, dann wären wir ganz artig und würden immer das machen, was unser Mentor uns sagt.“, stimmte Beerenjunges ihr zu.

„Kannst du uns nicht zu Schülern machen? Bitte!“, bettelte die Weiße.

Schneeflocke lachte. „Wohl kaum, ihr wisst doch, das kann nur Leopardenstern.“ Beerenjunges war enttäuscht. „Und wann wird sie es tun?“, fragte sie.

„Wenn die Zeit kommt, meine Kleinen. Und jetzt ab in die Kinderstube!“

2. Kapitel[]

BEERENJUNGES GÄHNTE UND riss das Maul auf. Die Gerüche des Flusses trafen auf sie ein, der Fisch, das Moos, das kalte Wasser. Sie rollte sich in ihrem Nest eng zusammen und suchte den warmen Bauch ihrer Mutter, doch da war nur eine fast kalte Stelle.

Sie riss die Augen auf. Der Bau war leer bis auf Wolkenjunges, die auf dem Rücken lag und laut schnarchte. Beerenjunges kam auf die Pfoten und stupste ihre Schwester unsanft in die Seite. „Wolkenjunges“, flüsterte sie.

„Hmmmmh?“ Wolkenjunges öffnete die Augen einen winzigen Spalt breit.

„Komm schon, Wolkenjunges. Wach auf!“ Beerenjunges stieß sie nochmals an. „Wo sind alle?“

Wolkenjunges rollte sich auf die Seite und schüttelte schlaftrunken den kleinen, runden Kopf. „Weiß nicht. Wollen wir sie suchen gehen?“

„Au ja!“ Beerenjunges sprang begeistert auf der Stelle. Sie würden zusammen die Katzen finden und retten. Das klang nach einem Abenteuer!

Endlich rappelte sich Wolkenjunges auf die Pfoten und blinzelte ein paar mal, um sich an das helle Licht zu gewöhnen.

„Komm, wir nehmen die Fährte auf. Weit können sie nicht sein!“ Beerenjunges rannte voraus aus dem Bau. Sie war etwas enttäuscht, als sie Eisflügel direkt vor der Kinderstube liegen sah, die ihre Jungen beim Spielen beobachtete. „Na, was macht ihr Kleinen heute?“, fragte die Königin mit halb geschlossenen Augen.

„Wir gehen Schneeflocke suchen, weil sie wurde vielleicht von den bösen WindClan-Kriegern gefangen genommen.“, miaute Beerenjunges und reckte den Kopf. „Wir müssen sie befreien.“

Eisflügel schnurrte und legte den Kopf schief. „Dann viel Erfolg, aber geht nicht zu weit aus dem Lager.“

Mit hoch erhobenen Köpfen marschierten die beiden Jungen an ihr vorbei. Als sie außer Hörweite war, flüsterte Wolkenjunges: „Was denkt die denn, wo der WindClan Schneeflocke gefangen hält? Sicherlich nicht im FlussClan-Lager.“

Beerenjunges bekam vor Begeisterung große Augen. „Sollen wir zum WindClan gehen?“, fragte sie.

Doch Wolkenjunges schüttelte den Kopf. „Nee, lass uns lieber Schneeflockes Fährte verfolgen und schaun, wo sie uns hinführt.“

„Na gut“, stimmte Beerenjunges zu und begann, mit hoch erhobener Nase die Luft zu prüfen, wie sie es sich bei den Schülern abgeschaut hatte.

„Was machst du denn da?“, spottete Wolkenjunges. „Es sieht aus, als wärst du mit der Nase irgendwo hängen geblieben.“ Beerenjunges funkelte sie ärgerlich an. „Dann mach du's doch besser.“, miaute sie. Wolkenjunges begann, herumzuschnuppern, ließ jedoch enttäuscht die Ohren hängen. „Nein, es sind einfach zu viele Gerüche hier.“, ärgerte sie sich. Beerenjunges versuchte es auch nochmal, musste aber ihrer Schwester zustimmen.

„Sucht ihr jemanden?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Die Jungen fuhren herum.

„Spitzmauskralle!“, rief Wolkenjunges.

„Wie schön, dass du da bist! Kannst du uns zum Fluss mitnehmen?“, fragte Beerenjunges. „Bitte, bitte!“

Spitzmauskralle lachte tief. Ihr Vater war so riesig, dass Beerenjunges ihren Kopf in den Nacken drücken musste, um ihn anzusehen. „Vielleicht später, aber ich komme, weil Leopardenstern mich schickt. Ich muss mit Schneeflocke über eure Schülerzeremonie sprechen.“, miaute er.

„Schülerzeremonie? Heißt das, wir werden...?“, japste Wolkenjunges.

„Ja, Leopardenstern denkt, ihr seid jetzt bereit dazu.“, schmunzelte Spitzmauskralle.

„Das ist ja wunderbar! Wolkenjunges, wir werden Schüler!“, maunzte Beerenjunges und sprang aufgeregt um ihren Vater herum. „Wann findet denn die Zeremonie statt? Und welche Mentoren kriegen wir? Und können wir dann das Territorium erkunden? Bitte, bitte, Spitzmauskralle!“

Der dunkelbraune Krieger schnurrte. „Das alles wird Leopardenstern entscheiden. Aber wenn ihr mich jetzt nicht gehen lasst, dann wird das heute vielleicht nichts mehr.“

„Nein, geh schnell zu Schneeflocke!“, drängte Wolkenjunges.

Spitzmauskralle leckte seinen Töchtern kurz über die Köpfe und miaute: „Ich bin stolz auf euch.“ Seine Augen glühten, dann drehte er sich um und verschwand im Lagereingang.

Wolkenjunges und Beerenjunges saßen wie auf heißen Kohlen vor der Kinderstube und warteten auf seine Rückkehr. Beerenjunges leckte sich hastig das Fell und Wolkenjunges riss große Büschel Moos aus dem Boden. Es schien, als warteten sie eine Ewigkeit. Beerenjunges wurde von Herzschlag zu Herzschlag ungeduldiger und konnte es kaum mehr aushalten, als ihr Vater endlich mit Schneeflocke zurückkehrte.

„Wir haben entschieden, dass es so weit ist.“, schnurrte die Weiße. Wolkenjunges und Beerenjunges sprangen auf und jubelten. Es fühlte sich so an, als würden tausende Ameisen durch Beerenjunges Fell kriechen. „Wann wird die Zeremonie stattfinden?“, fragte sie begeistert.

„Bis Sonnenhoch müsst ihr euch noch gedulden. Dann werden alle Katzen im Lager sein und Leopardenstern kann die Versammlung einberufen.“, erklärte Spitzmauskralle.

Beerenjunges blickte in den Himmel und blinzelte stark, als das Sonnenlicht ihr in die Augen stach. „Aber es ist doch schon fast Sonnenhoch.“, bemerkte sie.

„Dann kann es ja nicht mehr lange dauern.“ Schneeflocke setzte sich vor ihre Jungen und begutachtete sie. „Ja, Beerenjunges, du siehst gut aus. Aber Wolkenjunges, schau dich nur an! Dein Fell steht zu Berge, als hättest du es seit Monden nicht gekämmt.“

Beerenjunges warf einen skeptischen Blick auf ihre Schwester. Schneeflocke hatte maßlos übertrieben, doch sie wusste, dass die Fellpflege eins der wichtigsten Dinge waren. FlussClan-Katzen hatten gut auszusehen! Sie hatte Geschichten von den Ältesten gehört, über die SchattenClan-Krieger. Sie waren zäh und strubbelig und wuschen sich nur einmal zu Halbmond. Dann saßen sie beisammen, verschlangen Krähenfraß und pulten sich ihre tausenden von Läusen und Flöhen aus den Pelzen. Oder so ähnlich...

Wie so oft verglich sie sich mit ihrer Schwester und ihrer Mutter. Die beiden sahen sich so ähnlich, dass Wolkenjunges wie eine Miniausgabe von Schneeflocke wirkte. Beerenjunges dagegen hatte zwar auch ein Bisschen von dem weißen Fell ihrer Mutter, jedoch die waldgrünen Augen ihres Vaters und den schildpattfarbenen Pelz ihres Großvaters Sprenkelfell. Sie hatte ihn nie gesehen, doch Schneeflocke hatte von ihm erzählt. Er war ein großartiger Krieger gewesen.

Spitzmauskralle sagte immer, welches Glück Beerenjunges hatte, einen schildpattfarbenen Pelz zu haben und ihr selbst gefiel er auch ganz gut, aber trotzdem wünschte sie sich, so zu sein wie ihre Mutter und Schwester, damit jeder sehen konnte, dass sie zusammengehörten wie der FlussClan und das Wasser.

„Sieh nur, Leopardenstern klettert auf den Stein!“, riss Wolkenjunges sie aus ihren Gedanken. Sofort vergaß sie ihre Zweifel. Die golden getupfte Anführerin saß stolz auf dem Hochstein, ihr Fell glänzte im Sonnenlicht. „Alle Katzen, die alt genug sind, durch den Fluss zu schwimmen, mögen sich hier unter dem Hochstein zu einem Clantreffen versammeln!“, rief sie.

Beerenjunges spürte ihre Nervosität in Wellen durch sie hindurch schwappen. Die Katzen traten langsam aus ihren Bauten, vom Flussufer durch die hohen Schilfgräser oder durch den Lagereingang. Feldzahn kam gerade mit seiner Patrouille aus Fischpfote, Moospelz und Kieselpfote herein, Kieselpfote trug eine kleine Maus im Maul. In wenigen Herzschlägen war der ganze Clan versammelt. Beerenjunges drückte sich dicht an ihre Schwester. Vorfreude durchströmte sie.

„Katzen des FlussClans, wir haben uns heute hier versammelt, um zwei neue Schüler zu begrüßen.“, begann Leopardenstern. Aus den hintersten Reihen drehten sich Malvenpfote, Regenpfote und Schniefpfote zu den beiden um. Beerenjunges war verunsichert. Sie lächelte ihnen zu, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Anführerin.

„Wolkenjunges und Beerenjunges.“, fuhr sie fort. „Ihr seid nun sechs Monde alt und bereit, dem FlussClan als Schüler zu dienen.“ Sie hob ihren Kopf in Richtung Himmel und ließ sich nicht von den hellen Sonnenstrahlen irritieren, die sie blendeten. „Möge der SternenClan eure Pfoten leiten und euch schützen, bis ihr die Kraft eines Kriegers in ihnen spürt.“

Beerenjunges betrachtete ihre Vorderpfoten. Ihrer Meinung nach verspürte sie schon jetzt ein nervöses Kribbeln und genug Kraft, durch den ganzen See zu schwimmen.

„Wolkenjunges!“, rief Leopardenstern.

„Geh schon.“ Beerenjunges stupste ihre Schwester an, damit sie nach vorne trat. Erst wackelig, dann immer sicherer tapste sie auf den Hochstein zu, eine Gasse bildete sich unter den Katzen.

„Bis zu deiner Ernennung zum Krieger wirst du Wolkenpfote heißen.“, miaute die Anführerin.

„Wolkenpfote! Wolkenpfote!“, riefen Regenpfote und Fischpfote und der Rest des Clans fiel mit ein. Beerenjunges' Stimme war weg und so krächzte sie leise mit. Sie wusste, dass ihre Schwester von ihr erwartete, am lautesten zu applaudieren, doch die weiße Kätzin drehte sich noch nicht einmal zu ihr um. Stattdessen blickte sie mit hoch erhobenem Schwanz erwartungsvoll zu Leopardenstern auf. Wahrscheinlich würde ich das auch tun, gestand sich Beerenjunges ein.

„Bieberzahn!“, rief Leopardenstern. Der hellbraun gefleckte Kater stand auf, seine Augen leuchteten vor Freude. „Du wirst Wolkenpfotes Mentor sein. Ich vertraue dir deine erste Schülerin an mit dem Wissen, dass du all deinen Mut, deine Kraft und deine ausgezeichneten Fischtechniken an diese junge Pfote weitergeben wirst.“

Der Krieger neigte den Kopf. „Das werde ich.“, versprach er und lief zu Wolkenpfote, um seine Nase mit der Ihren zu berühren.

„Beerenjunges!“ Beerenjunges schreckte auf. Jetzt bin ich dran! Das ist mein Tag! Mit zitternden Beinen trat sie vor durch die Gasse, die noch immer von der Kinderstube zum Hochstein führte. Sie wünschte sich, sie hätte sich noch einmal gewaschen und war im vollen Bewusstsein, dass jedes einzelne Augenpaar auf ihr ruhte. Doch sie versuchte, den Gedanken zu verdrängen.

„Von diesem Tag an bis zu deiner Kriegerzeremonie wirst du Beerenpfote heißen.“

„Beerenpfote! Beerenpfote!“ Malvenpfote führte den Applaus an. Beerenpfote... Beerenpfote! Beerenpfote war betäubt vor Glück.

Als der Gesang geendet hatte, miaute die Anführerin: „Dein Mentor wird Buchenpelz sein.“

Buchenpelz? Der hellbraune Kater erhob sich und als er auf die junge Schülerin zutrat, kam er ihr noch viel gigantischer vor als sonst. Seine Augen glühten und seine Schwanzspitze zuckte, als er zu Leopardenstern aufblickte.

„Auch du bist bereit für deine erste Schülerin. Auf dass du all deine Geschicklichkeit, deine Jagdkünste und deine unerschütterliche Loyalität an diese Schülerin weitergibst und sie zu einer Kriegerin ausbildest, auf die der Clan stolz sein kann.“, endete die Anführerin.

„Das werde ich“, versprach auch Buchenpelz und beugte sich zu Beerenpfote hinunter. Er roch nach Fisch und seine Nase fühlte sich glatt und weich an. Beerenpfote wusste, dass sie ihrem Mentor vertrauen konnte.

„Beerenpfote, Wolkenpfote!“, rief der ganze Clan und beglückwünschte sie. Die Schüler kamen zu ihnen gesprungen und umkreisten sie. „Endlich wieder Kätzinnen im Schülerbau.“, seufzte Fischpfote erleichtert. „Ich habe euch schon ganz weiche Nester gemacht.“ Kieselpfote reckte die Nase in die Luft. „Ich kann's kaum erwarten, dass euer Training anfängt. Dann kann ich euch fertig machen mit meinen Techniken!“ Malvenpfote schnaubte verächtlich. „Du kannst es wohl nur mit den jüngsten Schülern aufnehmen.“

„Nein, das stimmt überhaupt nicht!“, protestierte Kieselpfote. „Ich könnte dich jederzeit fertig machen.“

„Wohl kaum“, spottete Malvenpfote. Er war also immer noch so ein angeberischer Dachs wie früher. Malvenpfote hatte bis vor zwei Monden in der Kinderstube geschlafen und sich ein Nest mit Wolkenpfote und Beerenpfote teilen müssen. Schon damals konnte er einfach nicht das Maul halten und hatte mit allem und jedem angeben müssen.

"Wolkenpfote, Beerenpfote?", rief eine tiefe Stimme hinter ihnen. Beerenpfote drehte sich um und erkannte Buchenpelz und Bieberzahn. "Seid ihr bereit für euren ersten Ausflug durch das Territorium?

3. Kapitel[]

Advertisement