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Cover *~Snow Warriors~* neu
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Das alte Cover

Infos/Neuigkeiten

Auf dieser Seite werdet ihr bald alle Kapitel finden. Bisher gibt es Prolog + 27 Kapiteln von ca 30 geplanten.

Ich bin endlich wieder zurück und kann nun wieder an meiner FF arbeiten. Mit jedem neuen Kapitel werde ich auch gleichzeitig die jeweiligen Charakterseiten ergänzen/ korrigieren und ausbauen.

~Sakura Kuromi

Zu tun bis Kapitel 3: ✔

  • Bilder:
    • Buchenpfote
    • Zweigpfote
  • Bild und Charakter Profil:
    • Frostherz
    • Lindenherz
  • Charakter Profil:
    • Nebelschleier
    • Hellblick
  • -> Kapitel 2 auf Englisch übersetzen

Prolog

Mondlicht trottete vergnügt aus dem DonnerClan Lager. Heute war Halbmond und er würde sich mit den anderen Heilern treffen. Mit dem Schwanz winkte er Sternenpfote, seiner Schülerin zu: „Komm Sternenpfote, die anderen warten sicher schon“. Mondlicht war noch ein recht junger Kater und hatte sich dennoch entschlossen sie als seine Schülerin anzunehmen. Die junge Kätzin holte ihren Mentor schnell ein, bevor sie aufgeregt neben ihm herlief. Schmunzelnd schaute der Kater auf seine Schülerin. Sie hatte in den letzten Monden viel gelernt. Es würde nicht mehr lange dauern bis auch sie eine vollwertige Heilerin des DonnerClans wäre.

An der Grenze zum WindClan trafen sie auf Himmelsfluss und der Heiler tippte ihr mit dem Schwanz zur Begrüßung auf die Schulter: „Hallo Himmelsfluss. Wie steht es mit der Beute im Windclan?“ Nach dem die Heilerin die Begrüßung erwidert hatte antwortete sie: „Danke, im Windclan ist alles bestens. Ein paar eingetretene Dornen oder mal ein Kratzer, aber das kommt ja öfters vor. Und mit ein paar Kräutern geht es allen gleich wieder besser. Dieses Jahr war die Blattleere sehr mild. Ich hoffe das bleibt auch in der kommenden so“, fuhr sie mit einem Blick auf den klaren Sternenhimmel fort. Nachdenklich schaute auch Mondlicht zum Himmel empor: „Ja, dieses Jahr begann die Blattfrische früher als sonst. Hoffen wir einfach, dass sie auch nach der nächsten Blattleere wieder früher beginnt".

In der Zwischenzeit hatten auch Nebelschleier, die Heilerin des FlussClans und Hellblick, der Heiler des SchattenClans die anderen erreicht. Sternenpfote unterhielt sich mit der Heilerschülerin des Schattenclans. Dämmerpfote hatte erst vor wenigen Monden mit der Ausbildung zur Heilerkatze begonnen, doch sie und Sternenpfote waren in dieser kurzen Zeit schon gute Freunde geworden. Fröhlich mit dem Schwanz wedelnd schaute Mondlicht seiner Schülerin zu. „Eines Tages wird sie mal eine hervorragende Lehrerin sein. Sie ist geduldig und ihr fällt es leicht etwas zu erklären“, dachte er bei sich, als Hellblick etwas grantig meinte: „Lasst uns endlich gehen. Wir haben schon genug Mondlicht verschwendet.“

Bei dem See angekommen kauerten sie sich sogleich hin und tranken ein paar Schlucke von dem kalten Wasser, dass wie flüssiges Sternenlicht schmeckte. Mondlicht spürte wie immer die Kälte durch seinen Körper zucken, bis er langsam die Augen aufschlug.

Er befand sich an einem fremden Ort. Verwirrt schaute er sich um und dachte: „Dies ist nicht der gewöhnliche Ort an dem wir uns die Zungen mit dem Sternenclan geben. Aber wo bin ich dann?“. Er stand auf einem verschneiten Hügel. Um ihn herum glitzerte das Eis und er konnte einige bläuliche, klippenartige Berge sehen. Als er das zweite mal den Blick schweifen lies sah er eine Katze mit struppigem, dunkelgrauen Fell, die eben noch nicht da gewesen war. Sternenlicht schimmerte in ihrem Pelz. Zuerst erkannte er sie nicht, doch dann fragte er erstaunt: „Gelbzahn?“

Die Kätzin nickte und kam auf ihn zu. Er hatte schon einiges von ihr gehört. Sie war einst die Heilerin des Schattenclans, bevor sie sich dem Donnerclan angeschlossen hatte. Als sie bei ihm angekommen war neigte er respektvoll den Kopf. Während sie zu ihm kam, hatte Gelbzahn geantwortet: „Natürlich bin ich das, wer sollte ich sonst sein?“. Ja, von ihrer spitzen Zunge hatte er auch schon gehört und er zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren. Plötzlich bemerkte er noch eine andere, dunkelgraue Kätzin die auf einmal neben Gelbzahn stand.

„Hallo“, miaute Rußpelz: „Wir haben eine Nachricht an euch". Erstaunt schaute er die beiden Heilerinnen an, bis Gelbzahn mit der Pfote zum Himmel zeigte. „Schau und wir zeigen dir, um was es geht“, miaute sie.

Gespannt schaute Mondlicht nach oben. Zuerst sah er nur das Sternenvlies am Himmel. Aber. Hatten sich die Sterne nicht eben bewegt? Gebannt schaute er genauer hin. Ja, die Sterne bewegten sich. Sie wirbelten immer schneller durcheinander, bis er sich vorkam, als stünde er in einem Schneesturm. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er trotz Schnee und Eis nicht fror.

Als er sich wieder auf die wirbelnden Sterne konzentrierte, meinte er einige Katzen zu erkennen die durch den Schneesturm zogen. Aber bevor er sich sicher sein konnte waren sie schon wieder verschwunden. Plötzlich spürte er, wie Pelze den Seinen streiften und blickte sich um. Die fremden Katzen schienen ihn nicht zu bemerken und die Vision war auch sehr verschwommen. Er konnte sie nicht richtig sehen. Er wusste nur das es Katzen waren. Sie kamen aus verschiedenen Himmelsrichtungen und trafen sich in der Mitte. Irgendwie erinnerte ihn das an die großen Versammlungen, aber das war bestimmt nicht der Ort an dem diese immer stattfanden. Verwirrt schaute er wieder in den Sturm aus wirbelnden Sternen und hörte Rußpelz´ Stimme in seinem Ohr:

  • „Verloren gehen sie im Gewimmel
  • Vier vereint in Schnee und Eis.
  • Zwei mal Zwei werden großes Vollbringen.
  • Altbekanntes an neuem Ort.
  • Einst waren sie hier, nun sind sie fort.
  • Was verstreut ist werden sie binden.
  • Ein Stern begleitet sie ganz leis´
  • und wacht am leuchtenden Himmel“

Mit diesen Worten im Ohr erwachte Mondlicht in dieser Halbmondnacht.

Er schüttelte den Kopf um ganz wach zu werden und schaute sich nach den anderen Katzen um. Nebelschleier, Himmelsfluss und Hellblick sahen so verwirrt aus, wie er sich fühlte. Auch Dämmerpfote schaute ihren Mentor erstaunt an. Nur Sternenpfote schaute fröhlich in die Runde und schien die Verwirrung der anderen nicht zu bemerken.

Als sie sich auf den Rückweg begaben, klangen ihm die Worte der Prophezeiung immer noch in den Ohren nach. Was sollte das heißen „Vier vereint in Schnee und Eis?". Er blickte sich um. Gewiss, die Blattleere konnte manchmal lange und hart sein und es lag Schnee, aber es war nicht bedrohlich. Alle Clans schafften es sich zu ernähren und auch vom Grünen Husten waren die Clans in den letzten Blattwechseln verschont geblieben. Drohte ihnen etwa eine schwere Zeit? Nein, dieser Ort war nirgendwo in den Revieren der Clans. Auch in der Nähe gab es keinen vergleichbaren Ort.

Weiterhin in Gedanken versunken verabschiedete er sich an der Grenze und lief mit Sternenpfote zurück zum Lager.

Kapitel 1

Flockenblüte lag zufrieden auf der Seite und schaute ihren Wurf an. Es waren ihre ersten Jungen und stolz leckte sie ihnen über die kleinen Köpfchen. Als sich der Eingang der Kinderstube kurz verdunkelte schaute sie auf. „Hallo Dunststern. Schön das du vorbeischaust“, begrüßte sie ihren Anführer. „Danke Flockenblüte. Mondlicht sagte mir gerade, dass deine Jungen gekommen sind und er meinte du seist stark genug um Besuch zu bekommen.“, antwortete er ihr und schaute auf die Kleinen, während er stolz hinzufügte: „Das sind schöne Jungen, Glückwunsch! Du und Wiesenpelz müsst stolz sein. Hast du dir schon Namen überlegt?“. Nachdem sie stolz ihre Jungen angeschaut hatte leckte sie ihnen nacheinander über den Kopf und nannte ihre Namen: „Das graue mit den weißen Ohren ist Windjunges, das blaugrau-weiß-gescheckte mit den silbergrauen Pfoten ist Regenjunges und das hier ist Sternenjunges, wegen den weißes Flecken in ihren Streifen. Sie erinnern mich an Sterne“, sagte sie als sie ein silbergrau gestreiftes Junges mit weißer Nase, Brust und Pfoten und langem Fell leckte.

Am Eingang der Kinderstube erschien ein hellbrauner Kater mit dunkelbraunen Flecken und nickte seinem Anführer respektvoll zu. „Ich lasse dich dann ein wenig ausruhen, Flockenblüte“, miaute der Anführer ihr zu und sprach im herausgehen den Kater an: „Herzlichen Glückwunsch Wiesenpelz“, und schnippte ihm kurz an die Schulter während er die Kinderstube verließ. “Danke”, miaute Wiesenpelz und lief dann zu Flockenblüte um sich seine Jungen anzuschauen.

Es war Mitten in der Blattfrische und überall sah man die frischen Triebe und Blüten der Pflanzen. Der Donnerclan hatte drei neue, kräftige Jungen und genug Nahrung. Zweibeiner hielten sich für gewöhnlich von ihrem Territorium fern und auch sonst gab es im Moment keine Sorgen. Nicht nur der Donnerclan, sondern auch die anderen Clans genossen eine friedliche Zeit. Dunststern setzte sich in die Mitte der Lagerlichtung und sah sich um. Die Ältesten sonnten sich in der Nähe der Felsenwand neben einem Brombeergebüsch, die Mentoren holten ihre Schüler zum Training ab, die Jagdpatrouille kam zurück und die Grenzpatrouille machte sich auf den Weg. Bei seinem Bau sortierte Mondschein seine Vorräte und alle sahen gesund und fröhlich aus.

Zufrieden trottete er zum gut gefüllten Frischbeutehaufen, suchte sich eine Drossel heraus und setzte sich zu einigen älteren Kriegern um gemeinsam mit ihnen zu essen. Funkentanz' Jungen kamen nach einem Spaziergang mit ihrer Mutter aufgeregt zurück ins Lager. Die Kleinen tobten herum und zufrieden dachte Dunststern, dass es bald an der Zeit war neue Schüler zu ernennen. Alles war ruhig im Donnerclan. 

Es war noch früh am Morgen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen als Dunststern von einem besorgten Schrei geweckt wurde. Wohl wissend, das sein Schlaf nach der großen Versammlung heute Nacht nun schon endgültig vorbei war, begab er sich seufzend auf die Lichtung zu Flockenblüte. Diese schaute ihn verzweifelt an. „Die drei sind schon wieder verschwunden... Ich habe überall gesucht. Wiesenpelz ist vor dem Dornenwall und sucht nach ihrer Duftspur... Wo können sie nun schon wieder hin sein…?“, seufzte sie kopfschüttelnd. Dunststern zuckte mit dem Schwanz. Halb aus Ärger, halb aus Belustigung.

Die drei Jungen von Flockenblüte waren schnell herangewachsen. Mittlerweile war Blattgrüne und die Jungen könnten bald zu Schülern ernannt werden. Ständig heckten sie etwas neues aus um den Clan in Atem zu halten. Erst waren sie jagen, dann auf Fuchsjagd. Danach wollten sie einen eigene Grenzpatrouille starten. Was hatten sie sich wohl diesmal ausgedacht... Nachdem er Flockenblüte tröstend seinen Schwanz kurz auf die Schulter gelegt hatte, wandte er sich an seine Krieger: „Die Grenz- und Jagdpatrouillen gehen bitte los. Haltet dabei die Augen offen nach den Kleinen und Informiert uns, sobald ihr etwas wisst. Die übrigen Katzen kommen mit mir und suchen die Kleinen. Die Königinnen mit ihren Jungen und Ältesten bleiben im Lager. Seht zu, dass immer Zwei Krieger zur Bewachung des Lagers da bleiben“, wies er seinen Clan an und sammelte mit einer Schwanzbewegung ein paar Krieger um sich und verließ das Lager.

Gerade als er mit den anderen zurück kam, hörte er in der Nähe Wiesenpelz laut schimpfen. In der Annahme, dass er die Jungen gefunden hatte, entließ er seine Krieger und ging zu ihm. „Mir egal, was ihr diesmal gemacht habt. Ihr dürft nicht einfach das Lager verlassen. Ihr seit Junge! Noch nicht mal Schüler verlassen alleine das Lager!“, miaute Wiesenpelz gerade zu seinen Jungen und drohte: "Wenn ihr euch weiterhin nicht benehmt, dürft ihr euch keine Geschichten mehr bei den Ältesten anhören und das für mehrere Sonnenaufgänge!". "Ich mag es aber wenn Dachskralle uns seine Geschichten erzählt!"; miaute Sternenjunges kleinlaut, worauf ihr Vater nur meinte: "Dann haltet euch in Zukunft an die Regeln!".

„Wenn ihr euch nicht an die Regeln halten könnt, kann ich euch auch nicht zu Schülern ernennen“, pflichtete Dunststern ihm bei und zwinkerte ihm zu. Die Jungen schauten betreten auf ihre Pfoten. Dann hob Regenjunges frech den Kopf und fragte: „Wenn wir brav sind, dürfen wir dann gleich Schüler werden? Wir versprechen, das wir nie wieder etwas anstellen!“ Mit leuchteten Augen sahen Windjunges und Sternenjunges ebenfalls zu ihrem Anführer. Dieser antwortete: „Dann müsst ihr mir erst mal zeigen, dass ich euch glauben kann. Wenn ihr den nächsten Mond das tut, was eure Mutter sagt, denke ich darüber nach”, und fragte dann beiläufig: “Ach und was ist diesmal eure Ausrede?“.

Sternenjunges drängte sich vor. Da sie hinten stand, hatte er nicht gesehen, dass sie Pflanzen bei sich trug. Stolz miaute sie: „Ich habe Mondlicht gehört als er seine Kräuter sortiert hat. Er meinte er müsse Huflattich sammeln gehen, aber es wäre niemand da, der Zeit hätte ihm beim tragen zu helfen. Also haben wir es für ihn geholt“. Belustigt beugte er sich zu Sternenjunges herunter. „Und das ganze war nicht zufällig deine Idee, oder? Und nebenbei erwähnt sieht das sehr nach Löwenzahn aus...“, meinte er mit einem Wink seines Schwanzes zu einem Löwenzahn, das in der Nähe wuchs. Verwirrt von einer Pflanze zur anderen schauend murmelte Sternenjunges: „Und ich war mir so sicher die Richtige zu haben...“.

Mit einem freundlichen Nicken miaute Dunststern: „Nun kommt und bringt Mondlicht den Löwenzahn. Vielleicht kann er ihn ja dennoch gebrauchen“. Fröhlich und mit hoch erhobenem Schwanz rannte Sternenjunges gefolgt von ihren Geschwistern zu Mondlichts Bau.

Ein Mond war vergangen und Dunststern hatte mit Flockenblüte gesprochen und ihr gesagt, dass er ihre Jungen nun bald zu Schülern ernennen würde. Gerade als er am nächsten Morgen mit einigen seiner Krieger jagen gehen wollte, hörte er Flockenblüte wieder rufen. Leise seufzend machte er kehrt und rannte zu ihr. „Sind sie schon wieder verschwunden?“, fragte er, bis er Regenjunges und Windjunges sah. „Nein, nur Sternenjunges ist weg. Nicht einmal die Beiden haben mitbekommen, dass sie weg ist. Sie geht normalerweise nirgendwo ohne ihre Brüder hin...“, miaute Flockenblüte besorgt. Diesmal sahen auch die Beiden ratlos aus. Gerade als er wieder einmal einen Suchtrupp losschicken wollte kam Sternenjunges stolz mit Kräutern im Maul zum Lagereingang herein.

Als Flockenblüte mit ihrer Tochter schimpfen wollte, hielt Dunststern sie mit seinem Schwanz zurück. „Kann ich mit ihr reden? Sie ist nun älter. Vielleicht hört sie auf mich“, meinte er zu ihr mit mehr Überzeugung in der Stimme, als er fühlte. Flockenblüte nickte ihm zu, sammelte ihre beiden anderen Jungen um sich und führte sie zurück in die Kinderstube.

Dunststern führte Sternenjunges etwas abseits zu einem sonnigen Flecken und sprach sie an: „Warum warst du diesmal weg? Und sag mir nicht Mondlicht hätte schon wieder seine Kräuter sortiert. Er war nämlich mit einem Krieger beim alten Zweibeinerschuppen um Katzenminze zu holen und meinte er habe genug von allem“. Selbstbewusst setzte sich die Kleine auf und schaute ihm in die Augen während sie stolz sprach: „Ich habe mehr Schafgarbe und Luzerne geholt“, und fügte dann hinzu: „Das braucht Mondlicht dringend!“. Dunststern musterte Sternenjunges. Es war ihr anzusehen, dass sie jedes Wort ernst meinte.

„Und woher weißt du, dass er genau diese Kräuter braucht und ob du die Richtigen hast?“, fragte er sie. Freudig schnurrend erzählte sie ihm: „Ich dachte ich hätte geschlafen, aber als ich die Augen aufgemacht habe, war niemand im Lager außer einer schildpattfarbenen Katze. Erst hatte ich Angst, aber sie roch nach Donnerclan und war ganz freundlich zu mir“. Nach kurzem nachdenken fügte sie hinzu: „Ich glaube Tüpfelblatt war ihr Name“. Verwirrt schaute Dunststern das Junge an. Tüpfelblatt war einst eine großartige Heilerin des Donnerclans gewesen. Sie starb vor vielen Blattwechseln, als die Clans noch in ihrem alten Zuhause lebten, das von den Zweibeinern zerstört worden war. Wie konnte das Junge sie also treffen? Zweifelnd schaute er die Kleine an. Vielleicht hatte sie ja doch einfach nur geträumt.

Allerdings fuhr sie fröhlich fort: „Sie war nett zu mir und weißt du was Dunststern? Sie hatte auch Sterne im Pelz, genau wie Mama immer zu mir sagt. Aber ihre haben richtig geleuchtet!“ „Geleuchtet?“, fragte Dunststern und schaute verwirrt Sternenjunges an. Diese blickte ehrfürchtig in die Ferne, als sehe sie alles genau vor sich. „Ja, geleuchtet!“, fuhr sie begeistert fort, wurde dann aber plötzlich ernst. „Sie sagte mir, dass Junge des Donnerclans in Gefahr seien, wenn ich nicht diese Pflanzen finden würde. Ich dachte sie meinte meine Brüder, darum habe ich mich so schnell beeilt wie ich nur konnte... Aber letztes Mal hatte ich die Kräuter vertauscht. Und als ich das sagte, leckte sie mich am Kopf, zeigte mir die Kräuter und sagte mir wo ich sie finde. Daraufhin bin ich noch mal aufgewacht und gleich los gerannt“, beendete sie ihre Geschichte unsicher und fragte: „Sie sagte es sei dringend, darum bin ich einfach los gerannt. War es falsch auf sie zu hören?“. In Gedanken versunken antwortete Dunststern abwesend: „Nein, wenn es wirklich Tüpfelblatt war hast du das richtige getan aber... „. „Aber?“, fragte Sternenjunges unsicher. Dunststern sah sie an und führte sie nach kurzem Überlegen zu Mondlicht. Der schaute ein wenig überrascht, als Sternenjunges mit den Heilkräutern zu ihm kam, gefolgt von seinem Anführer.

Nachdem er ihre Geschichte gehört hatte wandte er sich an Dunststern: „Es stimmt, dass ich keine Luzerne da habe und die Schafgarbe habe ich gerade eben für Hirschpfotes Schwanzwunde fast aufgebraucht. Beide Kräuter können dazu verwendet werden um Katzen erbrechen zu lassen. Aber warum bräuchten wir sie so dringend? Niemand hat Bauchschmerzen und keiner wäre dumm genug um Krähenfraß zu fressen und sich den Magen zu verderben...“. Dunststern zuckte mit seinen Schultern als er anmerkte: “Wenn sie wirklich Tüpfelblatt in ihrem Traum gesehen hat, dann wird es schon einen Grund haben… Aber warum hat sie dann nicht auch in deinen Träumen gewandelt, sondern hat ein Junges geschickt?”. Mondlicht sah zum Himmel und antwortete ehrlich: “Das weiß ich nicht. Manchmal mögen die Wege des Sternenclans unergründlich für uns sein und manchmal erkennen wir erst viel später ihren Sinn...”.

Bevor Mondlicht jedoch aussprechen konnte, erfüllte ein herzzerreißender Schrei die Luft. Sofort stürmten alle Katzen zum Lagereingang wo Lindenherz wie versteinert und zitternd auf dem Boden kauerte. Schnell rannten sie zu ihr. „Was ist passiert?“, wollte Dunststern wissen und Mondlicht schaute, ob sie sich verletzt hatte. Doch sie blickte nur geschockt zu Dunststern und miaute entsetzt: „Meine Jungen! Ich war nur kurz hinter dem Gebüsch um einen Moosball für sie zu holen mit dem sie spielen können… Ich hatte ihnen noch gesagt sie sollten da stehen bleiben und als ich wieder kam da...“. Zitternd brach sie ab und kauerte sich total entsetzt auf dem Boden. In der Zwischenzeit war auch Sternenjunges angekommen, die wegen ihrer Größe noch nicht so schnell war. Vor lauter Durcheinander trug sie noch immer die Kräuter im Maul.

Mondlicht sah sogleich nach den Jungen, die schwer atmend auf dem Boden lagen. Nachdem er etwas neben ihnen liegen sah, rief er entsetzt: „Das sind Tollkirschen!“, und rief ein paar nahestehenden Kriegern zu: „Bringt mir die letzten Reste Schafgarbe! Sie liegen noch am Eingang meines Baues. Die Kleinen müssen die Tollkirschen sofort wieder aus würgen!“. Danach wandte sich dann wieder den leblosen Jungen zu und versuchte in der Zwischenzeit ein paar der zerkauten Beeren aus ihrem Maul zu fischen. Allerdings waren sie noch zu klein als das seine Pfote in ihren Hals passen würde und er konnte nahezu gar nichts heraus holen.

Verwirrt stand Sternenjunges da und beobachtete die Szene ohne wirklich zu verstehen was gerade geschah. Doch da roch sie wieder den Duft der Katze, die ihr im Traum gezeigt hatte, welche Kräuter sie holen soll und erinnerte sich wieder. Schnell rannte sie zu Mondlicht und ließ die Kräuter vor ihm fallen. „Sind das diese Kräuter? Helfen die auch?“, fragte sie ängstlich. Sie erinnerte sich noch zu gut an das letzte mal als sie Kräuter gesammelt hatte und wollte nicht wieder fälschlicherweise die falschen Kräuter bringen.

Schnell drehte sich Mondlicht zu ihr um und besah die Kräuter. „Ja, genau! Du hattest welche...“, nickte er abwesend und nahm ohne weiter zu sprechen die Kräuter und gab sie den Jungen. Da sie nicht wirklich bei Bewusstsein waren, kaute er die Kräuter vor und zwängte sie mit seiner Pfote in ihren Hals, wo sie automatisch schluckten. Das führte dazu, dass drei der vier Jungen kurz darauf würgten und die Tollkirschen erbrachen. Es schien ihnen nahezu sofort leichter zu fallen zu atmen, auch wenn sie immer noch nicht wirklich reagierten. Mondlicht wusste, dass sie noch eine Weile behandelt werden mussten. Aber umso schneller sie die Tollkirschen ausgewürgt hatten, umso eher konnten sie überleben. Da die drei nun einigermaßen sicher waren, wandte er sich dem letzten Jungen zu. Es hatte sich nicht erbrochen und lag weiterhin reglos da während es immer schwächer atmete.

Verunsichert und ängstlich rannte Sternenjunges zu Dunststern und fragte: „Habe ich wieder etwas falsch gemacht? Ist es meine Schuld, wenn Buchenjunges stirbt?“. Dunststern blickte besorgt zu dem Jungen, aber versuchte sie zu beruhigen in dem er ihr tröstend über die Ohren leckte und miaute: „Nein, es ist nicht deine Schuld. Ohne deine Kräuter hätte Mondlicht ihnen nicht so schnell helfen können”. Dabei nickte er zu zwei Kriegern die erst vor wenigen Herzschlägen mit der Schafgarbe von Mondlichts Bau hier angekommen waren. Dabei versicherte er ihr: “Mondlicht konnte ihnen schneller helfen, weil du ihm die Kräuter gebracht hast. Das hast du richtig gemacht“. „Aber Buchenjunges geht es nicht besser, es stirbt“ widersprach Sternenjunges jammernd und kauerte sich unsicher auf den Boden. Leise seufzend blickte Dunststern zu der jungen Kätzin und winkte Flockenblüte mit einer Schwanzbewegung her, damit sie ihre Tochter beruhigen konnte.

Während Flockenblüte sich zu ihrer Tochter legte und ihr beruhigend über das Fell leckte, sahen alle andere Katzen des Clans besorgt zu dem letzten Jungen. Noch einmal zwang Mondlicht dem Jungen einige der Kräuter auf, doch auch wieder schien keine Reaktion zu kommen. Gerade als er glaubte, dass es zu spät sei um dem Jungen noch zu helfen, hörte man ein leises Würgen und einige zerkaute Beeren und Magensaft liefen aus dem kleinen Mäulchen von Buchenjunges. Erleichtert wandte sich Mondlicht gleich dem Jungen zu untersuchte es um sicher zu gehen, dass auch das letzte Bisschen der Tollkirschen draußen war.

Mondlicht wies ein paar Katzen an die Jungen zu seinem Bau zu tragen, und Lindenherz ebenfalls dort hin zu geleiten. Sie zitterte am ganzen Leib und sah nicht so aus als würde sie sich nach dem Schock alleine auf ihren Pfoten halten können. Ihr Gefährte und ein Ältester stützten sie auf ihrem Weg zu Mondlichts Bau. Dieser nahm nun selbst das letzte Junge, dem es am schlechtesten ging, um ein Auge auf es zu haben. Beim Heilerbau angekommen sah er, dass die Anderen Lindenherz in ein Farnnest gebettet hatten und drei ihrer Jungen bereits bei ihr lagen. Vorsichtig legte er das letzte zu ihr und gab ihr dann erst einmal Baldrian zur Beruhigung. Die Jungen würde er die nächste Zeit im Auge behalten und immer wieder nach ihnen sehen, aber zumindest die ersten drei sollten bald wieder auf den Pfoten sein. Das Letzte bereitete ihn noch etwas Sorgen, aber er hoffte dass auch sie es schaffen würde.

Nachdem Lindenherz und ihre Jungen versorgt waren, winkte Dunststern Sternenjunges zu sich, und führte sie wieder zu Mondlicht. An ihn gewandt meinte er: „Vielleicht sollte sie auch etwas bekommen. Sie zittert immer noch“. Sternenjunges hatte gar nicht bemerkt wie sehr sie selbst zitterte. Mondlicht gab ihr etwas Thymian und ließ sich bei ihr und Dunststern nieder. Er nickte seinem Anführer zu und schaute Sternenjunges an.

„Das hast du gut gemacht. Ohne deine Kräuter hätte ich ihnen nicht so schnell helfen können. Und vor allem Buchenjunges hätte ich sonst nicht mehr retten können, danke“, miaute er ernst. Verwirrt schaute sie zu Mondlicht auf. Sternenjunges hatte damit gerechnet ausgeschimpft zu werden und sie war noch total durcheinander wegen dem Vorfall. Dunststern sah Mondlicht an. „Sie sagte sie hätte Sternenclankatzen in ihrem Traum gesehen. Dazu noch Heilerkatzen. Meinst du sie könnte...?“, fragte er den Heiler ohne seinen Satz wirklich zu beenden. Verwirrt sah Sternenjunges von einem zum anderen. Was war los?

Mondlicht dachte eine Weile nach und schaute dabei in den Himmel, an dem nach dieser ganzen Aufregung nun langsam die ersten Sterne erschienen. Es schien als könnte er dort mehr sehen als nur die weißen Punkte, die Dunsstern und Sternenjunges dort sahen. Sternenjunges kam es vor als würde er viele Herzschläge lang so dasitzen. Dann nickte der Heiler Dunststern kaum merklich zu und wandte sich an Sternenjunges: „Du warst mir heute eine große Hilfe. In wenigen Tagen wirst du zur Schülerin ernannt und du hast bereits mit Sternenclankatzen gesprochen wie es normal nur Anführer und Heiler tun. Das ist nur sehr selten der Fall und zeigt uns, dass der Sternenclan dich ausgewählt hat mit ihnen in Verbindung zu treten, so wie auch ich es mache. Kannst du dir denn vorstellen alles über Kräuter und Heilmittel zu lernen und meine Schülerin werden?“ Baff schaute sie ihn an. War das sein ernst?

Sternenjunges schaute auf die kleinen Jungen, die in dem Farnnest bei ihrer Mutter lagen und schliefen. Einige Herzschläge lang dachte sie nach. Dann sah sie Mondlicht an und fragte: „Kann ich dann anderen Katzen so helfen, wie du es immer tust?“. Mondlicht nickte und antwortete ernst: „Als Heilerkatze muss man viel lernen, damit wir anderen helfen können. Wir geben uns mit dem Sternenclan die Zungen und müssen ihren Willen deuten. Als Heilerkatze erwartet man von uns immer ruhig bleiben und nicht in Panik zu geraten was auch passiert. Wir müssen schnell handeln und dürfen nicht zögern, da das überleben einer Katze manchmal davon abhängt wie schnell man ihr helfen kann. Außerdem darf man als Heilerkatze keinen Gefährten und keine Jungen haben. Die Ausbildung kann manchmal sehr schwer sein. Immerhin müssen wir wissen was wir tun, damit wir keine Fehler machen, die Leben kosten können. Als Heilerkatze muss man manchmal viel opfern, aber dafür erhalten wir die Gabe und die Ehre uns mit dem Sternenclan die Zungen zu geben und ihre Zeichen zu empfangen. Magst du trotz allem alles über das Heilen und den Sternenclan lernen?“.

Mit großen Augen starrte sie Mondlicht an und fragte: „Darf ich das denn?“. Einige Herzschläge lang saß sie still und etwas verwirrt da, bevor sie dann aber ihren Kopf schüttelte um ihre Gedanken zu klären. Sie setzte sich gerade hin und schaute erst Dunststern und dann Mondlicht ins Gesicht, bevor sie antwortete: „Ja, dass will ich! Ich möchte anderen Katzen helfen. Ich möchte meinen Brüdern helfen, wenn sie sich beim Training verletzen, den Ältesten, wenn sie krank werden und ich möchte mir mit dem Sternenclan die Zungen geben. Auch dann, wenn ich dafür viel lernen muss. Bitte lasst mich Heilerschülerin werden!“.

Mit ernstem Gesicht und leuchtenden Augen sah sie die Beiden Kater an. Dunststern und Mondlicht nickten langsam, woraufhin der Anführer miaute: “Wenn du dir sicher bist, dann wird Mondlicht dich als seine Schülerin aufnehmen”. Sternenjunges nickte noch einmal, bevor sie dann zurück zu ihrer Mutter lief und ihr verkündete: „Mama, ich werde eine Heilerin. Das haben Mondlicht und Dunststern gesagt!“.

Kapitel 2

Es hatte den ganzen Tag geregnet, bis es abends endlich aufhörte. Missmutig saß Sternenjunges neben ihren Brüdern. Ihre Mutter hatte sie den ganzen Tag gewaschen bis ihr Fell blitzte. „Ihr werdet heute zu Schülern ernannt. Du solltest fröhlich sein, nicht schlecht gelaunt“, seufzte Flockenblüte. Sternenjunges schaute ihre Mutter an und entgegnete: „Es hat den ganzen Tag geregnet und mein Pelz ist total durchgeweicht. Ich hasse das...“. In der tat war Sternenjunges Fell um einiges länger als das ihrer Brüder. Ständig verhedderten sich Kletten darin oder es saugte sich mit Wasser voll.

„Nun stell dich nicht so an!“, mahnte ihre Mutter sie und merkte an: „Man wird nicht jeden Tag zum Schüler ernannt. Also jammere nicht herum und freue dich!“. „Ja, Mama“, antwortete sie ihr seufzend und fügte hinzu: „Ich freue mich ja… Ich ärgere mich nur über das Wasser“. Das stimmte. Sie hatte seit jenem Tag kaum noch warten können und würde am liebsten vor Freude herum springen. Wenn nur ihr Fell nicht so am Körper kleben würde. Für was konnte so langes Fell schon gut sein. Nun ja, sie hatte es nun mal, also musste sie sich wohl damit abfinden.

Kurz vor Mondaufgang rief Dunststern mit dem üblichen Ruf den Clan zusammen: „Alle Katzen die alt genug sind ihre Beute selbst zu fangen mögen sich unter der Hochnase zu einer Clanversammlung einfinden!“. Eigentlich hätte er nicht rufen brauchen, da der ganze Clan bereits von der Ernennung wusste und fast alle schon warteten. Mondlicht kam aus seinem Bau. Fuchspfote, der einen Dorn in der Pfote hatte als er vom Training kam, folgte ihm. Die Ältesten machten es sich bequem und Dachskralle winkte mit seiner Schwanzspitze kurz den aufgeregten Jungen zu, welche Flockenblüte direkt vor die Hochnase führte und dabei einen glücklichen Blick in die Runde warf.

Dunststern sah stolz auf seinen Clan herab und rief die beiden Kater nach Vorne. Zuerst sprach er Regenjunges an: „Regenjunges, nun bist du Sechs Monde alt und es ist an der Zeit deine Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, wirst du Regenpfote heißen. Ich bitte den Sternenclan über dich zu wachen bis du in deinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findest“. Dann wandte er sich wieder an den Clan und miaute: „Da ich nun schon eine Weile keinen Schüler mehr hatte, werde ich selbst ihn ausbilden“. Daraufhin sprang er von der Hochnase und berührte die Nase des Jungen vorsichtig mit der Seinen und Regenpfote setzte sich stolz zu den anderen Schülern, während Dunststern wieder zu seinem Platz auf der Hochnase zurückkehrte.

Dunststern wiederholte die Zeremonie nun mit dem vor Aufregung zitternden Windjunges und erklärte Kleeblüte zu seiner Mentorin. Nachdem auch sie sich Nase an Nase begrüßt hatten rief der Clan: „Regenpfote! Windpfote! Regenpfote! Windpfote!“. Danach wurden sie wieder still und schauten ihren Anführer an. Dieser winkte mit seinem Schwanz nun Sternenjunges zu sich heran und auch Mondlicht trat hervor. Längst hatte sich herumgesprochen, dass Mondlicht sie als Heilerschülerin ausbilden würde.

Mondlicht räusperte sich und wandte sich an den Clan: „Ihr wisst, das ich noch ein recht junger Heiler bin und wahrscheinlich noch viele Blattwechsel dem Donnerclan dienen werde. Dennoch werde ich nun eine Schülerin ausbilden. Ihr Traum vom Sternenclan hat gezeigt, dass sie die richtige Katze und bereit dazu ist. Darum wähle ich Sternenjunges als meine Schülerin“. Dies waren nicht die genauen Worte, doch dies war auch eine ungewöhnliche Situation für einen jungen Heiler eine Schülerin zu haben. Nun trat Dunststern vor und wand sich an die junge Katze: „Sternenjunges, akzeptierst du die Position als Heilerschülerin?“. Nervös, aber mit festem Blick und klarer Stimme antwortete sie: „Ja, das tue ich“, woraufhin sich Mondlicht zu ihr umdrehte und zu ihr sagte: „Dann wirst du nächsten Halbmond mit mir gemeinsam zum Mondsee reisen, um vom Sternenclan akzeptiert zu werden“. Dunststern nickte der neuen Heilerschülerin kurz zu und miaute: „Die besten Wünsche des gesamten Donnerclans werden mit dir reisen“. Mondlicht trat vor und berührte ihre Nase mit der Seinen, woraufhin alle Katzen des Clans riefen: „Sternenpfote! Sternenpfote!“. Glücklich, aber auch nervös ging sie nun zu ihren Brüdern während die Clankatzen nun nach und nach zu ihnen kamen um ihnen zu gratulieren.

Die erste Nacht nach ihrer Ernennung verunsicherte sie ein wenig. Es war das erste mal, dass sie getrennt von ihren Brüdern schlief. Sie wohnten nun im Schülerbau, während sie vor dem Heilerbau wohnte. Aber nicht nur das hielt sie wach. Sie machte sich Sorgen. Schon einmal hatte sie Kräuter vertauscht. Nun gut, sie war ein Junges gewesen, aber dennoch hatte sie einen Fehler gemacht. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass sie Dunststern und Mondlicht nicht enttäuschen würde. Ihr Mentor hatte ihr ja bereits vor der Ausbildung gesagt, dass Fehler Leben kosten konnten. Das wollte sie nicht. Sie wollte fleißig lernen und eine gute Heilerin werden. Sie wollte, dass ihr Mentor stolz auf sie sein konnte und ihr Clan gesund und glücklich blieb. Während ihr all diese Gedanken durch den Kopf gingen, wanderte der Mond langsam höher am Himmel und irgendwann glitt sie in einen unruhigen Schlaf.

Ein wenig irritiert erwachte sie am nächsten Morgen. Verschlafen schaute sie sich um. Mit einem Schlag erinnerte sie sich. Sie war vor dem Heilerbau und nun eine Heilerschülerin. Nie wieder würde sie morgens mit ihren Brüdern bei ihrer Mutter aufwachen. Nach ein paar Sekunden trauriger Gedanken schüttelte sie den Kopf. Was sollte das? Sie war nun Heilerschülerin. Es gab viel zu lernen und sie wollte gleich damit anfangen. Schnell wusch sie sich und spähte in Mondlichts Höhle um zu sehen ob der Heiler schon auf war. Als plötzlich seine Stimme hinter ihr zu hören war, die ihr einen guten Morgen wünschte, zuckte sie zusammen. „Entschuldige. Habe ich dich erschreckt? Du sahst aus als hättest du nicht viel geschlafen. Nervös?“, fragte er sie freundlich und schob ihr eine Wühlmaus zu während er hinzufügte: „Hier iss etwas bevor wir losgehen. Ich will dir heute zeigen, welche Gebiete es gibt und wir werden eine Weile unterwegs sein“. Sternenpfote schaute die Wühlmaus an. Erst jetzt bemerkte sie wie hungrig sie war und schlang sie mit wenigen Bissen herunter. Nachdem sie sich die Schnauze sauber gewischt hatte, stand sie auf und miaute: „Ich bin fertig und startbereit!“.

Mondlicht führte sie quer durch den Wald und zeigte ihr auf welchem Boden welche Heilkräuter am besten wuchsen. Bachminze wuchs auf dem leicht sumpfigen Boden am Bachlauf, das war noch einfach zu merken. Doch es gab so viele verschiedene Böden. Es gab sumpfigen und sandigen Boden. Der Boden könnte torfhaltig oder fett sein. So vieles gab es sich zu merken und Sternenpfote tat ihr bestes sich an so viel wie möglich zu erinnern. Dennoch schwirrte ihr schon bald der Kopf von all den Informationen. Auch war es das erste mal, dass sie so weit vom Lager entfernt war und alles schien spannend und erforderte ihre Aufmerksamkeit. Zumindest kam es ihr so vor. Hin und wieder musste Mondlicht sie amüsiert zurück rufen, da sie etwas interessant gefunden und sich darum zu weit entfernt hatte. Einmal hatte sie so interessiert einer Spinne beim Bau ihres Netzes zugesehen, dass sie gar nicht gehört hatte wie Mondlicht ihr erklärte für was sie die Netze nutzen konnte. Erst als er sich räusperte, sah sie ertappt zu ihm und legte entschuldigend den Schwanz um ihre Pfoten um zu zeigen, dass sie nun wirklich zuhörte.

Als die Sonne langsam den Horizont herab sank fühlte sich Sternenpfote, als hätte sie jede einzelne Pflanze im Donnerclan Territorium gesehen und trottete müde hinter ihrem Mentor ins Lager zurück. Dort entließ er sie mit einem Schnippen seiner Schwanzspitze und sie holte sich einen Staren vom Frischbeutehaufen um sich zu Regenpfote und Windpfote zu begeben.

Diese teilten sich vor dem Schülerbau ein Eichhörnchen und sprachen dabei über ihren ersten Trainingstag. „Hallo Sternenpfote“, begrüßte sie Regenpfote und Windpfote fügte hinzu: „Wie war dein erster Trainingstag?“. Sie ließ sich bei ihren Brüdern nieder und antwortete: „Es war toll, aber auch anstrengend. Es gibt so vieles zu lernen. Ich bin mit Mondlicht kreuz und quer durch den Wald gezogen und habe viele Kräuter und Pflanzen gesehen“. „Dunststern hat mich heute mit zum Training genommen und mir gezeigt, wie ich mich am besten an Beute heranschleichen kann“, erzählte Regenpfote fröhlich, woraufhin Windpfote stolz berichtete: „Kleeblüte hat mich auf eine Grenzpatrouille mitgenommen und wir haben eine Patrouille des Windclans gesehen!“.

Sie unterhielt sich noch eine Weile mit ihren Brüdern, bevor sie sich müde zu ihrem Nest im Farn vor Mondlichts Bau begab. Sie wusste, dass sie schlafen sollte, doch sie konnte trotz ihrer Müdigkeit lange nicht einschlafen. Am nächsten Tag war bereits Halbmond und sie würde mit Mondlicht zum Mondsee aufbrechen um sich zum ersten Mal mit dem Sternenclan die Zungen zu geben. Nachdenklich schaute sie zu den Sternen auf. Ob sie das richtige getan hatte? Es gab so vieles zu lernen und sie hatte das Gefühl niemals alles zu wissen. Und seit diesem einen Tag hatte sie auch keine Träume mehr vom Sternenclan erhalten. Seufzend beobachtete sie die Sterne. „Lieber Sternenclan, bitte lass mich das Richtige tun“, betete sie still, bevor sich ihre Augen schlossen und sie in einen tiefen und traumlosen Schlaf sank.

Als sie aufwachte riss sie erschrocken die Augen auf. Es war schon fast Sonnenhoch! Mondlicht würde mit ihr schimpfen. Wie konnte sie nur so lange schlafen? Sie wusch sich eilig und suchte dann nach ihm. Er war hinten in seinem Bau und sortierte die alten, unbrauchbaren Kräuter aus. „Ausgeschlafen?“, begrüßte er sie mit einem belustigten leuchten in den Augen. „E-Es tut mir leid. Ich hatte nicht vor so lange zu schlafen und...“, wollte sich Sternenpfote entschuldigen, doch Mondlicht wischte ihr mit seinem Schwanz über das Maul um sie zum Schweigen zu bringen und miaute: „Du warst gestern das erste Mal auf Training und bist gleich durch das ganze Territorium gelaufen. Ich hätte dich schon geweckt, aber ich wollte dass du ausgeruht bist, wenn du dir heute zum ersten Mal mit dem Sternenclan die Zungen gibst. Jetzt hilf mir dabei die alten Beeren und Kräuter aus dem Lager zu bringen. Bei Sonnenhoch werden wir uns dann mit den anderen Heilern an der Grenze treffen“, wies er sie an und schob ihr einen Stapel vertrockneter Blätter zu. Sie nickte, nahm die Blätter und trottete mit Mondlicht aus dem Lager, nachdem auch er seinen Stapel aufgenommen hatte.

Bevor sie aufbrachen verabschiedete sie sich noch von ihren Brüdern und ihrer Mutter, die ihr und Mondlicht eine gute Reise wünschten. Auch Dachskralle kam aus dem Bau der Ältesten um ihr ebenfalls eine gute Reise zu wünschen. Freudig schnurrte sie und drückte ihr Gesicht kurz dankbar an die Schulter des Ältesten, bevor sie sich auf den Weg machte.

Neugierig und nervös trottete sie neben ihrem Mentor her. Als sie an die Grenze zum Windclan kamen, bogen sie ab und folgten Dieser bis zum Rand, wo Himmelsfluss, Nebelschleier und Hellblick bereits warteten. „Hallo, wie steht die Beute?“, begrüßte Mondlicht seine Heilerfreunde und schnippte zu Sternenpfote um sie vorzustellen: „Das ist Sternenpfote. Sie hatte bereits als Junges einen Traum vom Sternenclan und darum hat sie sich entschlossen den Weg einer Heilerin einzuschlagen und wird uns heute zum Mondsee begleiten“.

Schüchtern von einem Heiler zum nächsten schauend, neigte sie den Kopf und murmelte eine Begrüßung. Himmelsfluss lief zu der jungen Schülerin hin und legte ihr beruhigend die Schwanzspitze an die Schulter: „Ich war auch nervös als ich mir das erste mal mit dem Sternenclan die Zungen gab, aber du brauchst keine Angst zu haben“. Dankbar schaute Sternenpfote zu ihr auf und fühlte sich schon ein wenig ruhiger. Doch als die Heiler dann weiter liefen spürte sie ihr Herz schlagen und meinte es sei so laut, dass die Anderen es sicher hören müssten.

Sie kamen gut voran und hatten noch etwas Zeit als sie ankamen. Die Heiler unterhielten sich über die Gesundheit ihrer Clans und neue Kräuter, die sie auf ihren Territorien gefunden hatten. In der Zwischenzeit sah sich Sternenpfote ehrfürchtig um.

Als es an der Zeit war winkte Mondlicht sie zu sich heran und sprach: „Sternenpfote, ist es dein Wunsch in die Geheimnisse des Sternenclans eingeweiht zu werden und den Weg als Heilerin zu beschreiten?“. Zitternd vor Aufregung antwortete sie: „Ja das ist mein Wunsch“. „Dann tritt vor“, wies Mondlicht sie an und sprach danach weiter: „Krieger des Sternenclans, ich stelle euch diese Schülerin vor. Sie hat den Weg eines Heilers gewählt. Gewährt ihr das Wissen und den Scharfsinn um eure Wege zu verstehen und ihrem Clan zu heilen im Einklang mit dem Willen des Sternenclans“.

Danach traten alle Heiler vor und tranken ein paar Schlucke aus dem See. Auch Mondlicht trat vor und wies Sternenpfote an dasselbe zu tun. Nervös kauerte sie sich an den Rand und kostete ein paar Schlucke des eisigen Wassers. Es schmeckte nach flüssigen Sternen und als sie die Augen schloss hatte sie das Gefühl nicht nur mit vier Katzen, sondern mit sehr vielen hier zusammen zu sein. 

Als sie nach einer Weile einen Luftzug an ihren Ohren spürte, öffnete sie vorsichtig die Augen und setzte sich erstaunt auf um sich umzuschauen. Ja sie war am See, aber dies war der Spiegelsee in der Mitte der Territorien. Wie war sie hier her gekommen? Plötzlich trug ihr der Wind einen vertrauten Duft zu. Erstaunt drehte sie sich um. „Du bist die Katze, die mir damals gezeigt hat welche Kräuter ich holen soll, nicht war? Tüpfelblatt“, fragte sie die schildpattfarbene Katze die vor ihr stand. „Ja, das bin ich. Und ich freue mich dich hier Begrüßen zu dürfen. Von nun an werde ich öfters in deinen Träumen wandeln und dir während deiner Schülerzeit zur Seite stehen. Aber nicht nur ich allein. Auch andere Heiler des Sternenclans werden auf den Traumwegen mit dir wandeln“, antwortete sie Sternenpfote und schnippte mit dem Schwanz.

Erst jetzt bemerkte Sternenpfote, dass noch andere Katzen mit Sternen im Pelz vor ihr saßen. „Na, mit ihr wird Mondlicht noch seine Arbeit haben“, miaute eine Kätzin deren Fell einen gräulichen Farbton hatte. Fröhlich schnurrend trat eine kleine, und ebenfalls graue Kätzin vor und miaute: „Das ist Gelbzahn. Ihre Zunge ist spitz wie die Stacheln eines Brombeergebüsches. Ich bin Rußpelz und als ihre ehemalige Schülerin kann ich dir versichern, dass du viel von ihr lernen wirst. Danach trat eine weitere Katze vor. Sternenpfote hatte schon einiges von ihr gehört. Das war Blattsee. Sie hatte einst mit der Hilfe des Sternenclans diesen Ort gefunden und so ihren Namen bekommen. Auch sie begrüßte sie freundlich, bevor ihre ehemalige Schülerin vortrat.

Libellenflug war die Mentorin von Mondlicht gewesen, und hatte sich kurz vor Sternenpfotes Geburt dem Sternenclan angeschlossen als sie sich bei einigen kranken Katzen mit grünem Husten angesteckt hatte. „Zu Lebzeiten hätte ich nicht gedacht, dass mein Schüler so kurz darauf eine eigene Schülerin haben würde“, begrüßte sie Sternenpfote fröhlich: „Auch ich werde dir zur Seite stehen bei deinem Weg zur Heilerin“.

Danach ergriff wieder Tüpfelblatt das Wort: „Du darfst mit niemanden über die Heilerzeremonien sprechen, aber das hat dir Mondlicht sicher schon gesagt“. Sternenpfote nickte und dachte bei sich, dass sie ihren Brüdern gerne davon berichtet hätte, wusste aber, dass das leider nicht ging. Sie würde sich von nun an immer weiter von ihnen entfernen, da ihr Weg ein anderer war. „Auch deinen Brüdern nicht“, ergänzte Gelbzahn streng. Sternenpfote drehte sich zu ihr um und sah ihren schmunzelnden Blick. Vielleicht war die alte Heilerin ja doch nicht so kratzbürstig wie sie es befürchtet hatte.

Zusammen traten die Sternenclan Katzen einen Schritt vor und Blattsee miaute: „Nun bist du eine Heilerschülerin und wir werden deinen Weg begleiten. Denke immer daran und vertraue auf deinen Glauben, Sternenpfote“. Beim zweiten Satz waren die anderen Katzen mit eingefallen und verblassten nun langsam bis nichts mehr von ihnen übrig war, außer ihrem Geruch der vom Wind davon getragen wurde.

Als sie blinzelte fand sie sich noch immer vor dem See liegend wieder. Sie schaute erstaunt hoch zum Sternenvlies, das bereits im ersten Licht des Tages verblasste. Auch die anderen Heiler erwachten langsam und begrüßten sie noch einmal als Heilerschülerin. Als Mondlicht das ehrfürchtige Leuchten in Sternenpfotes Augen sah schnurrte er belustigt. Nur zu gut erinnerte er sich an seine eigene erste Halbmondnacht an der er sich mit dem Sternenclan die Zungen gegeben hatte.

Er überließ sie ihren Gedanken und zusammen machten sich die Heiler auf den Weg zurück in ihre Territorien.

Kapitel 3

Seit ihrer Ernennung zur Schülerin war einige Zeit vergangen und heute sollte sie zusammen mit ihren Brüdern zum ersten mal auf eine Große Versammlung mitkommen. Sie hatte die Ältesten von ihren Zecken befreit und sich dabei ein paar ihrer Geschichten angehört. Anschließend war sie kurz außerhalb des Lagers gewesen um ihre Pfoten in einer Pfütze zu waschen bevor sie wieder zurück zu Mondlicht lief. Gerade als sie wieder am Heilerbau ankam, sah sie wie Windpfote ihr entgegen humpelte. Besorgt lief sie ihm entgegen. „Was ist passiert?“, fragte sie ihn und er hielt ihr die Pfote hin und entgegnete: „Ich bin beim Training in einen Dorn getreten...“. Sternenpfote schaute sich die Pfote ihres Bruders sorgfältig an und zog den Dorn vorsichtig heraus. Danach meinte sie zu ihm: „Du solltest deine Pfote gründlich sauber lecken, damit es sich nicht entzündet“. Mondlicht trat aus seinem Bau und lobte Sternenpfote mit einem zufriedenen Nicken: „Du lernst schnell und gibst dir viel Mühe. Wenn du so weitermachst wird noch mal eine gute Heilerin aus dir“, und trottete weiter. Überrascht über das Lob und da sie ihn nicht bemerkt hatte leckte sie sich verlegen das Brustfell. Ihr Bruder war inzwischen fertig und hörte auf seine Pfote zu lecken. Danach miaute er fröhlich: „Wir geben alle unser Bestes. Regenpfote und ich als Schüler und du als Heilerschülerin. Und eines Tages sind wir die Besten Krieger und die beste Heilerin des Donnerclans“. Er leckte seiner Schwester kurz über die Ohren und rannte zurück auf die Lagerlichtung, wo seine Mentorin auf ihn wartete. „Wir geben unser Bestes“, hatte Windpfote gemeint. Ja, das würde sie tun. Nachdem Windpfote wieder gegangen war, rannte sie zu Mondlicht um ihre nächste Aufgabe entgegen zu nehmen.

Den Rest des Tages hatte sie mit Kräutersammeln verbracht und teilte sich mit ihren Brüdern nun etwas Frischbeute. Bald würden sie zu ihrer ersten Großen Versammlung aufbrechen und sie zuckte ungeduldig mit ihrer Schwanzspitze. Nachdem sie fertig gegessen hatten, gaben sie sich noch eine Weile die Zungen, bis Dunststern die Katzen zusammen rief, die ihn zur Großen Versammlung begleiten würden. Aufgeregt setzten sich die jungen Schüler mit dem Rest der Eskorte nun in Bewegung. Sternenpfote kam die Zeit, die sie zum See brauchten, wahnsinnig lange vor.  

~Ich gehe jetzt ins Bett. Der Rest kommt Morgen. Sonst schreibe ich wieder so einen Mist wie gestern xD~ 

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